gemein,
gemeine,
die
;
-Ø/
auch
.
1.
›Grund und Boden, gemeinschaftlicher Besitz einer Gemeinde, Gemeindegrund, Gemeindewiese, Gemeindewald‹;
vgl. (Adj.) 3.
Rechts- und Wirtschaftstexte.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
wir haben ine gepfandt auf unsers dorfs rechte gemeine.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
18, 17
(
nobd.
,
1470
):
die von Eybingen sullen auch kein gemein doselbst weder hegen, verkaufen noch versetzen.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
er gibt 15 dn. von 1 stedelein der gemeyn, wann der stadel stet uff der gemeyne.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1347
):
Swer in der innern oder in der auzzern stat ainen turn inne hat [...] oder ain hofstat auf der gemain in der strazz.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
340, 34
(
1392
/
8
):
Wer auch in den schachen umb holtz get oder vert, der darinn tail und gemain nicht hat, der ist der herrschaft gevallen umb 1 pfundt pfenning.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1480
):
Wer den kermist auf die gemain wirft, der ist dem richter verfallen 12 ₰.
Ebd. (
moobd.
,
um 1530
):
es solle auch die felber oder ander behulz so auf der gmain wachsen kainer nit abslagen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
so hat mein herr ain holz nider Tobel, ist der leut gemain und stoßet an des herzogen wald.
Ebd. (
1677
):
Hanns Zehner Liechteneggerischer [...] ist [...] zuegelassen worden, ain kalbis in die gmain zu dreiben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
ob ainer an die gemain oder ander pau icht zeug het, der solt zeunen.
so ainer den andern auf der gemain mit viech uberschlecht und deß nit recht hat, der ist in der pueß.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
116, 11
(
tir.
,
1525
):
Im neŭnten articl irer beswărde zaigen sy an von wegen der wăld und gemain, so sy verstewrn und verraißn mŭessen.
Schmitt, Ordo rerum
293, 12
;
694, 2
,
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›Gemeinschaft, Gesamtheit der Bewohner einer ländlichen, städtischen Gemeinde; die Gemeinde selbst‹;
vgl. (Adj.) 34.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1; vgl.  1.
Syntagmen:
die g. bewegen / bitten / speisen / strafen / verbrennen / vermanen / zusammenrufen
;
gemein
in Verbindung mit Ortsangaben, vor allem Ortsnamen, z. B.
die g. zu Possen
;
die arme / christliche / erbare g
.
Wortbildungen:
gemeinfeld
,
gemeinvieh
(v. 1583),
gemeinhirt
(a. 1604),
gemeinsbürger
,
gemeinschmit
›Gemeindeschmied‹,
gemeinschmitte
›Gemeindeschmied‹,
gemeinschöpfe
,
gemeinviertel
ein in einer Gemeinde geltendes Maß,
gemeinvorgeher
›Gemeindevertreter‹,
gemeinwald
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
53, 34
(
preuß.
,
1437
/
8
):
die gemeine in der lysken czinset 9 m vor 12 huben waldes.
Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 15, 35
(
Wittenb.
1545
):
Der Man sol des tods sterben / Die gantze Gemeine sol jn steinigen ausser dem Lager.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Eyn ieslich man der sol vor siner tore den wech machen vnde vor andere sinem eigen seben Schuͦe wit; daz andere de gemeine.
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 131, 26
(
md.
,
1525
):
Demnach die Knapschaft und gemeine ynn S Joachims Thale, [...] ynn entpörung sich begeben vnd auffgestanden.
Koeniger, Sendgerichte (
mosfrk.
,
15. Jh.
):
es sullen auch gegenwurdich syen alle gemeynsburger ane widfrauwen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
der zog an sich di zonfte von der gemeine, unde ging sache an unde wolde di vollenbrengen.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1436
):
das die gemeine vom niderdorf zu Bey ein schützen und burgermeister zu kiesen hab.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
152, 9
(
rhfrk.
,
um 1435
):
die gemeyn was des fro wan der schultheyß hat yne dick ir gut widder recht genomen.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1608
):
was aber ansehenliche schaden in den gemeinwäldern und -feldern, gebürt Pfalz auch allein zue strafen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
59, 24
(
omd.
,
1450
):
haben wir [...] die ersamen richter, scheppen und die gemeyne zcu Erfridestorff gebeten, ir ingesigel zcu bekentniße us dise czedel zcu drucken.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
183, 9
(
thür.
,
1474
):
dy obingenante gemeyne zcu Possen in eyner vorrede setczin, daz sy uß yr kerchen eynen kelch vorloren habin.
Ebd.
280, 11
:
Hath dy gemeyne des dorffis Weltewicz [...] gewillikort unde gesatczt.
Anderson u. a., Flugschrr.
22, 4, 30
([
Erfurt
]
1525
):
Am andern morgen murret die gãtz gemein wider Mosen vnd Aaron.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
die mensche machen sie riche von ire prelaturen und von ires goteshuses alemusen und von der gemeinen pruvende der samenunge.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1531
):
so stehet es [haus] nicht den parten, sunder der gemein noch bergwergs brauch zu.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
38
(
schles. inseldt.
,
1453
):
der erbir knecht Clos [...] ist komen vor vnser gehegete banc vnd hot vormant [...] dy gancze gemeyne.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
es ward daz gedreng so groß umb daz flaisch, daz man die gemein an einer stat mit flaisch nit gespeisen mocht.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
32, 28
(
nobd.
,
v. 1498
):
das gericht, daran auch die gantz gemein des dorfs urteyl zu sprechen sitzen.
Ebd.
63, 28
(
1486
):
so hat unser gemeinschmidt bey unß recht und macht, einen ieglichen baurn [...] nach vergangener friest ein pferdt vor der schmidten zu pfendten.
Ebd.
65, 9
(
1422
):
zu Kennicken sollen sein zwelf sendschopfen, die heist man die gemeinschopfen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
wie ain erbare gemain von Dettwang bey mir erschinen und gebetten, er, ganzen gemain alda, nachzulassen das halb tail des gerichtz.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1643
):
Welcher nun daß gemeinviertel entlehnt und das über nacht in seinem hauß behelt und nit wider gehöriger orten überantwortet, der soll 1 kr. geben.
Jörg, Salat. Reformationschr.
71, 28
(
halem.
,
1534
/
5
):
das umm der sünd willen der fürsten und obern / got der herr hatt gstraft ein gantze gmeyn.
Klein, Oswald
85, 17
(
oobd.
,
1423
):
Gepawren von Sant Jörgen, die ganz gemaine, | die hetten uns gesworen falsch unraine.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
muest in der gemayn eyn angesessner pawr zwen gulden geben.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
46, 4
(
moobd.
,
1368
):
Wir der richter und der rat und die gemain der burger paider stet ze Krems und ze Stain bekennen offenlich mit dem brieff.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1602
/
15
):
alle die metzendie hie, die sollen abgedeicht werden mit wüssen deß rath und gemain.
Ebd. (
1681
/
7
):
In der gmainschmitten vorernenten markts ist gemeine freiheit.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1603
):
der richter soll [...] vor seiner abtretung der gmain [...] schuldige raitung thon.
Ebd. (
16.
/
17. Jh.
):
Alßbalt der neue richter daß gricht empfangen hat, solle er die burger in die glibd nemben [...] hernach den führertisch mit dennen 4 gmainvorgehern und sodan die ganze gemainde und dises über 3 tag nicht anstehn laßen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
wo solches aber nit dermassen gehalten wurde, so hat ain pflëger und die gemain den anger widerumb ze nemmen.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
5, 43
(
tir.
,
1519
):
so soll demselben mit wissen und willen siner gemain nachgeganngen werden.
Auer, Stadtr. München Anh. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
61
;
3.
›Menge, Gesamtheit, Gemeinschaft von Menschen, wie sie im Unterschied zu 2 nur ansatzweise als politisch verfasst gedacht wird‹;
vgl. (Adj.) 34.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1, ; vgl.  1.
Syntagmen:
die g. empfangen / erwälen; die christliche / gegenwärtige / glükselige / grosse g
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer dient der gemein / der ist allermans Knecht.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
289, 886
(
Magdeb.
1608
):
Was einr noicht wuͤst / weis die Gemein.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 216, 38
(
preuß.
,
1413
):
begere wir gancze gemeyne von rittern knechten vnd stetin des landes czu Prussin mit willigem dinste vnd allir demutikeit czu wissen.
das die gemaine einen, der dartzuͦ tüchtig ist, erwele, der die Sacrament reiche, predig, beicht hoͤr und teuffe.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Mose 35, 1
(
Wittenb.
1545
):
Mose versamlet die gantze Gemeine der kinder Jsrael / vnd sprach zu jnen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
4, 3
(
Frankf./M.
1568
):
Wir sind von dem Bischoff erwehlt | Vnd der Christlich Gmein fuͤrgestellt.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Daz dar uz ein wazzer rein | Vluzze al der gemeine, | Juden groz unde cleine.
Thür. Chron.
10r, 10
(
Mühlh.
1599
):
Es war ein Buͤrger zu Rom Grachus genandt / weise vernuͤnfftig vnnd wolgehalten von der Gimeine / aber nicht von dem hohen Adel.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1344
/
50
):
Die burger zcu Friberg syn zcu rate worden mit hern Thomasio [...] unde mit der gemeyne unde mit den hantwerken.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Das verdros die Schriffklugen sehr, | Zu den er sprach ist euch das schwer? | Ich sag euch schweiget die gemein, | So werden mich preisen die stein.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ir fursten reyn in die gemeyne | ich singen wil, ein seltzen spil | hör ich uff herren vesten.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
92, 12
(
els.
,
1362
):
Von der gemeine des volkes was er geheissen Ihesus lipliche.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1513
):
die waren gen München geritten und hetten ein teuerung gemacht im wein, daß man forcht, die gmain wurd sich bewegen.
Wiessner, Wittenw. Ring
3817, 40
(
ohalem.
,
1400
/
8
):
Ich gelaub | [...] an die gemain aller hailigen und gelaub | antlass aller meiner sünden ze gewinnen.
Lemmer, Brant. Narrensch. 99 Vorspr.
2
(
Basel
1494
):
Jch bitt üch herren groß / vnd kleyn | Bedencken den nutz der gemeyn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der zwair ist nôt in ainer ieglichen gemain.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
50, 28
f. (
noobd.
,
1347
/
50
):
Darzu spreche wir, daz kain kuͤnstiger tak ist, e deu sunne uͤber den augenender kuͤmt, wie das sei, daz die gemain der leute e tage haizzen.
McClean, Havich
652
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
dy juden sy enphiengen | alsammpt, arm und reich, | und dy gemain all geleich.
Moscouia
C 1v, 8
(
Wien
1557
):
Demetrius als er merckte / das die Vnderthonen vnd gemain des Adels mit jme nit zufrieden waͤren / vnd on vnderlaß sich von jme zu dem plindten Basilio schluegen / ist er gen Neugarten geflohen.
Bauer, Imitatio Haller
86, 12
(
tir.
,
1466
):
der da mer dienen ist der gemain denn seinem freien willen.
Qu. Brassó
5, 426, 28
(
siebenb.
,
1612
):
die Gemein ist aufgestanden und hon diese Stadtleut sie nicht wolln auslassen wider des Herrn Richters Willen.
4.
›Zusammenkunft, Versammlung‹;
vgl. (Adj.) 4.
Syntagmen:
eine g. halten / machen
.
Wortbildungen:
gemeintag
›Versammlungstag‹ (a. 1452).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
das man über drei tage solte gemein halten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
244, 6162
(
Magdeb.
1608
):
kein Manthier mehr war daheim / | Hielten am Tanzplatz jhr Gemein.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1583
):
Uff dem Numart da mitten wart gemein gemacht, die artickel vorgelesen.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
88, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Es sollenn auch weder die rotmeister noch knecht bey jrn ayden kein gemein halten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1452
):
und hetten groß haimlich gemain und rat mit ainander.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Auf dise werbung hielten die Baiern und Schwaben ein g‘main, gaben der römischen potschaft die antwurt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1586
):
würt einer oder der ander die guten zeun abbrechen [...] der soll in der hernoch gesetzten gemain gestrafft werten.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
85, 15
(
tir.
,
1525
):
daz die von Reŭtte wĕder rat noch gemein halten sollen.
Öst. Wb.
4, 313
.
5.
phras.:
gemein haben
›Gemeinsamkeit, Gemeinschaft mit etw. haben, an etw. Gemeinsamem Anteil haben‹.

Belegblock:

Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1414
):
Der brobste und sein mitbruder [...] sich also halten und in geistlicher zuchte ordenung und mit aller irer habe, gutern und gulten in einer gemeine haben.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
wan es enhat nút gemeins mit materielicheit noch mit materiielichen sachen.
Völker, Antichrist
459
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
sy múgend aber dehain menschlich gemain mit den lúten haben.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1506
):
das er auch weder tail noch gemain an nichten hab.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
442
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ich wil mit nieman han gemain, | Denn mit minem geminten allain.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1307
):
so sol keiner [...] mit dien burgern von Friburg [...] noch teil noch gemein an kǒfschaft mit inen haben.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1257
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Mitt Juda och gemain der hat | Der Gott in totsúnden enpfacht.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
Es soll auch ain ieder nachtbar gewarnet sein, das er mit seinem nachtbarn, wo sie gemain und theil under einander haben, arbeit und paw zu aller notdurft.
Merk, Stadtr. Neuenb. .
6.
phras.:
in (der/die) gemeine
o. ä. ›insgesamt, insgemein, allgemein, im Allgemeinen, in der Öffentlichkeit‹;
vgl. (Adj.) 56.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
84, 1277
(
Magdeb.
1608
):
Vlysses sprach / in der Gemein / | Sagt einer Ja / der ander Nein.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Es sint halt frauen ader man | die sicht man al wol ussen an, | man weis nit waz es innen kan, | ich rede in die gemeyne.
Turmair (
Ingolst.
1519
):
si strecken sich gegen dem nidergang aufwerz an dem wasser Drâ unz an das ort, so in der gemain genent wirdt zu der Puechen.
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 41, 31
(
Augsb.
1526
):
warumb sihet er [...] nit auf die fürsehung, davon in der gemain nichts gebotten noch geoffenbart ist.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
von den Tiern in ainer gemain.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
als die sag in der gemain ist, so wer es nicht fur den geistlichen stant.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
wie man in der gemain sagt, nach laut etlicher Cronicken.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
da von die Lateiner und Kriechen die Teutschen lang vor Christi geburt Cimbros und Cimerios nennen in der gemein.
Rintelen, B. Walther
182, 10
(
moobd.
,
1552
/
8
):
welliche Lehen sonst in der gemain die Lehen von dem krumen Stab genennet werden.
Schorer, Sprachposaun
52, 19
(o. O.
1648
):
Nach diesen kommen wir zu den Artzten / ins gemein vnd was zu jhnen gehoͤrig.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
661
.
7.
›gemeinsame Art, Spezifik‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
die
712.

Belegblock:

Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
99, 27
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Die doygen gaist werdnt auch gehaissen dew nachsten in den ersten zwai gemain der gotleichen vnd der menschleichen.
Ebd.
99, 35
:
gedencken in der Gemain der gedancken, die sew derdencken oder haben gedacht von got vnd von andern dingen.