ingesinde,
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
das i. beschirmen, dem i. gebieten; jm. als i. dienen, jn. zu seinem i. nemen; des hauses / hofes / königs i.; gedinget i.
Belegblock:
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
3, 739
(Köln
um 1490
): Do sochten des koninges ingesinde dat mest bi Marcolfo.
Geier, Stadtr. Überl.
41, 39
(nalem.
, 1378
): wellen auch dieselben juden ir hausfrawen, iren chind und ir ingesinde mit aller irer hab genedichlich beschirmen.
Koppitz, Trojanerkr.
6289
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Gebott dem ingesinde | Das sy sich geschwinde | Bütten ze dienst dem gast.
Sappler, H. Kaufringer
4, 429
(schwäb.
, Hs. 1464
): er hett die sach still und leis | gehandelt, das sein ingesind | darumb nichtz wist.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
51
(mslow. inseldt.
, 1537
): das ein Ied(er) wirt vnnd wirtin auff Ihr Khind(er), dienstpoten vnnd Ingesindt ein Vleÿsigs, guets, Christlichs aufsehen hab.
Ders., Stadtr. Sillein 79, r
7
(sslow. inseldt.
, 1378
): sol man erst gelten dem iuͤngesten ingesinde ir lon az im gepuͤrt.
2.
›Gefolgschaft, Anhänger‹; auch ütr. ›Begleitung, Gefolge (im abstrakten Sinn)‹; Syntagmen:
jn. zum i. kiesen; des vaters / herzen / teufels i.; heimliches / himlisches i.
Belegblock:
Feudel, Evangelistar
124, 30
(omd.
, M. 14. Jh.
): wen der vater des ingesyndes ist in gegangen unde hat dy tur beslozen.
Pyritz, Minneburg
3056
(nobd.
, Hs. um 1400
): Clugheit, Moß und Wisheit, | Gerechtikeit und auch die Hute | Sint alle min ingesinde guͤt.
Adrian, Saelden Hort
2358
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): Sit daz gesin von kinden | mins hertzen ingesinden | ist min herr sant Johannes.
Thiele, Minner. II,
7, 133
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): alle frewd ist mir wilpret | unnd druͤren ein ingesind.
Rieder, St. Georg. Pred.
126, 25
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): fur den grossen Got von hymelrich und fur alles sin ingesinde.
Päpke, Marienl. Wernher
8783
(halem.
, v. 1382
): Dus túvels ingesinde | Iltent vil geschwinde | Stúrmlingen bald hin.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
48, 29
(Venedig
1483
): do anruͤffen das yngesynne des himelischen hofes das sie sein belaiter vnd auch fuͤrer woͤllen sein.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .Syntagmen:
das i. behalten, um den hauszins pfänden
.Belegblock:
Thiele, Minner. II,
12, 56
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): man spricht, eym guten wirte | dem zympt gar wol ein erlich ingesinde.
Auer, Stadtr. München
80, 1
(moobd.
, 1347
): wenn der wirt daz ingesind nicht lenger behalten wil umb sogetan schuld.
Dirr, Münchner Stadtr.
414, 26
(moobd.
, um 1365
): ob er seinem ingesind oder seinen gesten, die datz im ze herwerg sind, nach der gelogken ze trinchen geit.
Dirr, a. a. O.
401, 20
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
58, 15
; Mollay, Ofner Stadtr.
12, 9
; Rwb
6, 223
.