4.
›Orden, hierarchisch organisierte Gruppe von Menschen, die christlich-religiös gleichgerichtet motiviert sind oder sich aufgrund sozialer Bedingungen und politischer Anliegen dem alleinigen Ziel eines religiös legitimierten Lebens und Handelns verpflichtet haben, sich dazu einer Regel unterwerfen und sich nach innen und außen dementsprechend betätigen‹; extensional wird
orden
in diesem Sinne vereinzelt auch auf antik-mythologische Gegebenheiten sowie auf die Gefolgschaft des Teufels bezogen; vereinzelt steht
orden
in einem (metonymischen) Übergangsverhältnis zu ›Ordenstracht‹. Die Belege betreffen insbesondere folgende Themen: die Gesinnung der Ordensangehörigen, die Einhaltung der Regeln, die Machtstellung einzelner Orden, wirtschaftliche Verhältnisse, erbrechtliche Fragen, praktisch-theologische und soziale Tätigkeiten (z. B. der Krankenpflege), Gewerbe- und Handelstätigkeiten, das Verhältnis zu Alltagsrealitäten (z. B. zur Ehe). Die Beurteilung der
orden
durch die Autoren der einschlägigen Texte ist insgesamt relativ neutral, explizit positive Stellungnahme sowie deutliche Kritik bleibt vereinzelt.
Syntagmen:
den / einen o. annemen /
˹
anerheben / erfinden, von erst finden
˺ ›gründen‹
/ reformieren / abtun / verlassen / hinwerfen, von im
(refl.: ›sich‹)
schütten / tun, jm. den o. geben / nemen, die büsser inen selber einen o. machen
;
der o
. [wie]
anheben, viele orden erwachsen sein, der o. sein recht beweisen, jn. abbitten / leren, etw. verordnen, den zins aufheben, gegen die heiden / ungläubigen streiten, jm. ein giftsäklein befelen, der o. ein spiegel sein, da [...]
;
j. eines ordens sein, sich des ordens verzeihen
;
dem o. häuser gehören, dem o. etw. entfremden, profession tun
, [einen Betrag]
schaffen, dem o. etw. zu eren, zu gute tun
;
j. ein gut an den o. erben
›vererben‹,
aus dem o. faren / gehen, jn. aus dem o. nemen, sich in einen o. begeben, in den o. gehen, in dem o. bleiben, guttaten volbringen, jn. in den o. nemen, das geschmeide in allen o. zu geld machen, in dem o. nicht viel geistes stecken
;
der o. der bruderschaft, der o. S. Benedicti, Maria Magdalenae, von Carthaus, vom goldenen vlies
;
der bewärte / deutsche
(oft)
/ geistliche / harte / graue / heilige o
.;
der hochmeister, das glied, die brüder / herren / väter des / eines ordens, der hof / schaz / schild, die strenge, das gut / gesez / herkommen, die aufnemung des ordens, das kloster Carthäuser ordens
;
das banner auf dem o., der mönch aus dem o., die andacht / liebe zu dem o
.