eigen,
das
;-s/-Ø
.1.
›in privatem oder öffentlichem Besitz befindliches, nicht zu allgemeiner Nutzung freigegebenes Grundstück, über das der Eigentümer uneingeschränkt verfügen kann‹; im Lehensrecht mit verschiedenen Nuancierungen, im Einzelnen: ›stehendes und liegendes Eigentum, das land- oder forstwirtschaftlich, auch für den Bergbau genutzt wird‹; ›von Abgaben befreiter Lehensverband‹; ›abgabenfreies, vererbbares, nicht entlehntes Gut (Allodialgut)‹; ›durch Kauf erworbenes Gut (im Gegensatz zu ererbtem Gut)‹; umfasst neben den Grundstücken auch die zum Gut gehörigen Gebäude und Gerätschaften, die Erzeugnisse, das Vieh, die Früchte usw. sowie als eigenständiger Rechtsraum die auf dem Gut lebenden und arbeitenden Menschen; auch: ›Verband mehrerer freier eigener Güter‹; Gehäuft obd.; verstärkt Rechts- und Wirtschaftstexte.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
f. (s. v. 1, 440
Allod
); 3, 1703-5; ff. (mit rechtsgeschichtlichen Differenzierungen).Phraseme:
˹das freie / ledige / liegende / stehende eigen
˺ (Rechtsformeln; häufig zu Paarformeln kombiniert); ˹eigen und erbe, eigen und lehen
˺ (Paarformeln); jm. etw. für / zu eigen geben / machen
›jm. etw. übereignen‹.Syntagmen:
(in Auswahl:) ein e. anrüren / aufgeben / aufheben / besitzen / bestäten / erben / hingeben / kaufen / lassen
›hinterlassen‹ / stiften / verkaufen, zinsbar heissen, jm. sein e. öden, jm. das e. geben / zalen, das e. von jm. nemen
; das e
. (Subj.) [wo] (z. B. in der grafschaft / stat
) liegen, krank sein, jm. anerben / angefallen
›als Erbe zufallen‹, zins geben
; etw
. (Subj., z. B. ein gut
) js. e. sein / werden, ein gut halb e. (und halb lehen) sein
; dem e. schweren
; jn. ab dem e. urlauben
›ausweisen‹, etw. an e. haben, j. auf e. klagen, auf dem e. sitzen, auf js. e. gehen, etw. auf e. leihen, ein gut für e. ansprechen
›beanspruchen‹ / behalten / kaufen / verkaufen, etw
. (z. B. einen acker
) für e. begeren, jm. etw. für e. zueignen, jn. um ein e. ansprechen
›verklagen‹, ein lehen zu e. machen
; das e. des herren, der gemeine, des gotteshauses / klosters / reiches, der bürger
; das e. an einem gut, vom land
; das geerbte / gekaufte / rechte / redliche / unbeschwerte e
.; die gewonheit, das recht des eigens
.Wortbildungen:
˹eigengeld
eigenzehent
eigenzins
eigenhabe
eigenhaft
eigenhof
eigenrecht
Belegblock:
der paffe erbet sin egen mit anderen sinen swesteren.
welcher hofer hofguter und andere eigene guter under einander ligen hett und bei seinem eide behilt, daß er nit wiste, welches eigen oder hofgut were.
von der virdedunge wegen eigen und erbe, auch lehen, das daz gehalten werde [...] in dem 44. jar begreffen.
daß der huphoff [...] der jungfrauwen [...] mit aller gerechtigkeit als gerichtsherrn eygen ist.
Zur Schar am Rhein liegt ein wert, welcher des closters Schonauw eigen.
waz wir [Ludewic von Creynberg] an deme gutde eigins haben gehat, daz sullen si [gebruͦder] zu eime eigen habe ewicliche.
so ist alle ir [wetwen] gud [...] des mannes eygen worden.
Ebd.
297, 36
: Hat Nigkel von Obirnitcz im felde unde flure des dorffes Lobesicz acht hofen landes an lehen unde an eygen.
Wo ein man stirbet unde lezet eine vrowen unde kindere unde eigen.
Von dem eygengelde gibt man auf sande Andreas tag 4½ ℔ 44 hl.
Heincz Czehender [...] gibt ein halp pfunt haller und ein vasnachthun von einem gute, von einem eygenhofe, den er mynem herren auf hat geben.
ein herr [...] hat auf denselben gutern eigen zins, gult und (nutz).
so sollen sie soͤllichē toͤchtern Jren schwestern von irē teil der aigenhabe oder von den abnutzen der lehen schuldig sein.
sy kamen in ein eygene
[Var. 1483:
doͤrflein; nd. Bibel 1478:
acker, 1522:
vorwerck;
bauhofEck
1537: ;
feldtLuther
15272
: , 1545, Mk. 14, 32:
Hofe]
dem was der nam gethsemani. wir wellen vͥch vfen des riches grunt vnd eigen frilich vnd an alle stvͥre lassen sitzen.
mer, ald die wile so der vatter lebet vnd gesvnt ist, so mag er wol sin eigen, sin len vnd ander sin guͦt [...] geben, verkoͮffen vnd vertuͦn.
setzen vnd ordnen [...], daz alle die, so in vnser stat recht sitzent [...], alles ir guͦt, eigen vnd lehen, ligentz vnd varentz, [...] wol vermachen [...] mugent.
da sig ain brief wie [...] dem gotzhus der halbtail für aigen zuͦteilt ist worden.
Wir vergehin och, daz wıͤr in die wisen geben habin fuͥr ain fryge reht und redlich aygen.
han inen daz guͤtli ze aigen gemachet und gevertiget von dem vesten ritter hern Wolfgang von Jungingen von dem es vor mals lehen was.
hie sint br(iefe), als man lechen zu aygen gemachot und gelaussen haͮt.
es soll [...] niemandts kain liegends guet [...] weder versezen noch verkaufen, es seye erblehen, leibding, oder aigen.
sol och niemant dabi uf pfande lihen noch uf erb noch uf aigen.
Cecilii [...] verkauft ihren Stadel [...] mitsampt dem haus und chasten [...] fuͤr ein freyes lediges aygen.
Wir haben in dew vorgenanten huͦb geuertigt mit dem rechten vnd suͤllen derselben huͦb ir recht gewer sein als aygens recht ist.
daz sullen si allez haben auf vns, auf vnsern triwn vnd auf aller vnsrer hab, ez sey erb oder aygen.
Ich Hans vnd ich Caspar [...] verjehen [...], daz wıͤr [...] ein guͤt [...] vnd leut vnd guͤt, dıͤ darzuͦ gehoͤrent, daz rechtes vnd freis aigen ist, dem erbern herren hern Chuͤnraten abt [...] ze chauffen geben haben.
Hertzog Ott [...] hat disem [...] gotzhaus [...] fur freis ledigs aigen [...] zugeaignt das dorf Herbergn.
Jorg, [...]
der
[...] herticlich an seinem
leib gestraft und ab dem aigen solt geurlaubt worden sein,
[...] gelobt
[...] Urfehde.
Do gab im [hertzog Theodo] der künig ledig die Marck Oesterreich zu aigen. Spiller
, Füetrer. Bay. Chron. 38, 33 (moobd., 1478/81): ob solleiche inschreibung [...] schol [...] die herschaft [...] sölleich güeter [...] zu der benanten herschaft haim inziechen [...] und dann all ïr frummen damit geschaffen als mit ander irem aigenhaften guet.
ist daz aigen chrankch, daz es die nûcz nicht getragen mag.
er schol ez
[
marichfûter ›Pferdefutter‹]
nicht auf ein ander sparen vnd enem sein aigen öden. Von erst meldet man unserm [...] herrn [...] ain freis aigen zu Münnichwalt ze stiften.
wer der wäre, der [...] aigen und lehen in dem gericht hat.
niemanndt mag Erben noch aigen vffheben, noch versezen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 48, 4
; Kollnig, a. a. O.
277, 7
; Buchda, Schöffenspr. Pössneck
4, 88
; Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
529, 12
; Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 132, 12
; Winter, a. a. O. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
108, 15
; Schwäb. Wb. f.;
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 158
ff.; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 134
.2.
›Eigentum, in js. Besitz befindlicher Gegenstand‹; in erster Linie von beweglichen Gütern, vereinzelt auch von Ämtern gesagt, auch ütr.; in religiösen Kontexten: ›irdisches eigen
, dessen Verzicht im Anschluss an arm
, Adj., 3 als gottgefällig postuliert wird‹; in 1 Beleg: ›geistiges Eigentum, auf individueller Leistung beruhendes Erzeugnis‹; hierzu speziell: ›der Mensch als Schöpfung Gottes‹ (und insofern als sein ,Eigentum‘ gedacht); Rechts- und Wirtschaftstexte, Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
etw. js. eigen sein
›etw. jn. betreffen‹; sich etw. zu eigen haben
›etw. sein Eigen nennen‹; jm. etw. zu eigen haben
›jm. etw. zueignen‹; sich etw. zu eigen machen
›etw. zu seiner Sache machen, sich etw. einverleiben, in sich aufnehmen‹.Syntagmen:
das e. verlieren
; etw
. (Subj., z. B. die welt, ein ampt, das leben, geld, schafe / schiffe
) js. e. sein / werden
; dem e. fürstehen
; das evangelium ane e. halten, etw. für e. ansprechen / haben, sich etw. für e. zuschreiben, jm. etw. über sein e. sagen, j. von seinem e. geschieden werden
; das rechte e
.Belegblock:
der Neue Mensch hat geldt, gueth, Weib [...] als hette ers niht, er schreibet ims selber niht für eigen zue.
sie [Bischoff] lassen das hohist ampt des wortts / das yhr eygen seyn sollt / den aller geringsten / nemlich Capellan vnd Monchen.
sihe tzu, das du die gepurtt dyr zu eygen machist unnd mit yhm wechßlist, das du deyner gepurtt loͤß werdist unnd seyne ubirkomist, wilchs geschicht, ßo du alßo glewbist, ßo sitzistu gewißlich der iunp
[sic!]
frawen Marien ym schoß. das sind die tzwey stuck, daryn sich eynn Christen uben soll, eyniß gegen Christo, das er denselben wol ynn sich tzihe unnd durch den glawben yhm tzu eygen mach, kleyde sich ynn Christus gutter und baw kecklich drauff.
Da Jsrael des HERRN eigen
[
geheiligetWormser Proph.
1527: ;
hailigEck
1537: ]
war / vnd seine erste Frucht / wer sie fressen wolt / muste schuld haben. Niemandes in
[›niemandem von ihnen‹]
ist dy werlt alzo eigen. Dy stunde kumit [...] daz ir sullet gescheyden werden von uwerre eygen unde lazen mich
[Jesus]
alleyne. Weise mir ein hantvol schöne aller schönen frauen [...] und habe dir des keisers krone zu eigen!
nachdem der rathesmeister mit den zweien kemmerern [...] ober der stadt ampt gesesßen sindt unde das gelt ynn nicht zugehoret, alßo das ir eigen were, sundern haben das von der stadt [...] zu guthe ußgethann.
nür mit alter maister geticht | so wil er
[falscher Dichter]
sich erheben, | [...] | die er erfür zeucht in dem schein, | alz sollen sie sein aigen sein. Die-weil dw dein anliegen | Selbert nicht hast verschwiegen, | Wie kunt ein ander schweigen, | Des die sach nit ist eygen?
darumb geet es ubel und verleurt mancher erben und eygen, leyb und leben.
were das yemants [...] keme / der die vßgetragnen varenden hab für sin eigen / oder jm behafft ansprech / so [...].
Das leben niemands eigen ist / Zu gebrauchen nur gelihen ist. [...]. Seinem eigen stehet einer selbst am besten fūr.
Sy [brueder] sullen halten das heylig ewangelii [...] in gehorsam, an aygen vnd in keuschait.
3.
›freies, selbstständiges, von einer Herrschaft unabhängiges Dorf, Gemeinde‹; rechtlich aus 1 hervorgehend; Vorwiegend ˹moobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺.
Syntagmen:
jm. ein e. geben
; dem e. schweren
; j
. (Subj.) ins e. kommen, etw. zum e. gehören
; das e. zu x
; das erbare / freie e
.; der umfang, das recht des eigens
.Wortbildungen:
eigengerechtigkeit
eigenmeister
eigenrecht
Belegblock:
bei dem aigen
[
vorwercBeheim
1343: ; nd. Bibel 1478:
acker;
furwerck oder sitzKrumpach
1522: ;
vaͤldFroschauer
1530: ;
bawhofEck
1537: ;
DörfflinLuther
1545, Joh. 4, 5: ]
das iacob gab ioseph seim sun. wir sazzen in offener schrann an dem rechten in dem pantaÿding nach unserr aygens rechten.
wann ain aigenmaister ain vailß holz (het), [...] so soll er vor anbieten die gemain will ime dieselbig ain gleichß darfur geben.
Vermerkt unser recht und pandatig
[›Bannteidung‹]
in dem erbern aigen ze Guckin. Es ist auch sollicher Zehendt nit im ganzen Landt, sonder allein in etlichen Dörffern und Aigen im Gebrauch.
Ebd.
146, 13
: Wann ein Undtertan sein Getraidt bey dem Aigen oder Flecken abgeschniten.
weliches wörtl aigen ane zweifl zu verstehen ist: als sich perksleit mit wohnungen alda nidergelassen haben [...] solichen niderlassung ain aigen genent, wie noch an vil orten diser nam aigen gemain ist und dardurch ain clains dörfel verstanden wiert.
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
4.
›Mensch, der in unterschiedlichen Lebens-, Handlungs-, Glaubenszusammenhängen als eigen
(Adj.) 2 tropisiert wird oder tatsächlich sozial abhängig, leibeigen ist‹; im Einzelnen z. B.: ›Leibeigener, Höriger, Unfreier, einem Grundherrn gegenüber zu Diensten und Abgaben Verpflichteter‹ (in sozialen und rechtlichen Kontexten); ›Geliebter, Diener im Minnedienst‹ (in literarischen Kontexten); ›Jesus Christus eigen, zugehörig; dem Teufel, dem Tod gehörender, verfallener Mensch‹ (in Texten der Sinnwelt ,Religion‘); vereinzelt: ›jm. verwandtschaftlich Zugehöriger‹; ütr. zu 1; Verstärkt im obd. Raum.
Phraseme:
j. sich selbst eigen sein
›nur sich selbst verpflichtet, verantwortlich sein‹; sich jm. für / zu eigen geben
›sich jm. unterwerfen; jn. als seinen Dienstherrn anerkennen‹.Syntagmen:
js. / e. S
. (z. B. des gotteshauses
) e. sein
; eine telle
›Steuer‹ auf die eigenen
(Pl.) anlegen, jn. für (einen) e. haben, jm. jn., sich dem teufel zu (einem) e. geben, jn. zu (einem) e. bedürfen
; das e. des todes, der herschaft
.Wortbildungen:
˹eigengericht
eigenstul
eigenkind
eigenmensch
Belegblock:
ein jglicher foddert seinen Knecht vnd seine Magd wider / die jr hattet frey gegeben / das sie jr selbs eigen
[
iris selbis gewaltCranc
, M. 14. Jh. / Eck
1537: ;
frey vnd ir gewaltMentel
1466: ; nd. Bibel 1522:
fry [...] vnd yn oͤhrer macht;
vormals ledig vnnd frey gelassenFroschauer
1530: ;
eigen vnd freyDietenberger
1534: ]
weren / Vnd zwinget sie nu / das sie ewr knechte vnd megde sein müssen. Stirpt ein man, der unsers gnedigen hern eigen gewesen ist, des erben mussen verteidingen das best heupt.
Daß ich mit Leib vnd Seel / [...] meines getrewen Heilands Jesu Christi eigen bin.
Ein kint ist vnß geboren vnd ein sun ist vnß gegeben. Er ist vnnser tzu mal vnser eygen vnd vber al eygenn.
Er [kvnich] sprach vil liebe vrowe min | Min lip sol din eigen sin.
vill graffen, freyen, ritter und knecht, dye edell sein, [...], dye eigen
[›verfügen über‹]
vil leut und habentz für eygen und steurent sye. Wann alle sey wir getaufft in eim geist in einem leib: es seint iuden oder heiden oder aygen
[nd. Bibel /
KnechteLuther
1545, 1. Kor. 12, 13: ]
oder freyen. Da sint och vier man, die der heirschaft eigen sint.
die lúte, die aber dez gotzhuses eigen sint, sol dú stat nit schirmen noch ze burgern han.
haben och wir die vorgenanden von Berne gewalt, die [...] Waltstett [...], so uͥns und alle unser burger und die unser lehen, pfant oder eigen sint, schadgen woltin oder angriffen.
Wan menschlich kúnne hǎt willeklich | Dem túvel zeaigen geben sich, | Ze diener und ze knechte.
Wenne och ieman kämet zuͦ ainem probst [...] ez sien man oder frowen die [...] sich dem selben gotzhus ergeben wellent fuͤr aigen, die sol ain probst ze dezselben gotzhus handen enphahen.
ain hofeman, | der geit sich gar für aigen | dem herren sein umb klainen sold.
Daran sy [Schweitzer] [...] furgenomen, ee sy sich gantz zu aigen wollten geben, ee wollten sy all sterben.
Eyn weip mak gewinnen echte chint adel chint eigen chint vnd chebs chind.
Pyritz, Minneburg
1861
; Merz, Urk. Wildegg
37, 5
; V. Anshelm. Berner Chron. ;
Klein, a. a. O.
64, 4
; 5.
›von Gott verliehene oder naturgegebene, aber mit Gott relationierte Qualität, Beschaffenheit, Fähigkeit, Eigenheit, die den Menschen allgemein und jeden einzelnen Menschen kennzeichnet‹; speziell: ›geistig-seelischer, die Erkenntnis Gottes ermöglichender Besitz besonderer, durch Gott verliehener Gaben‹ (z. B. des liechtes
); Älteres Frnhd.; vorwiegend Texte der Mystik.
Phraseme:
mein eigen
›ich selbst‹.Syntagmen:
js. e. betagen
›an den Tag bringen‹, der mensch sich ein eigen stiften
; js. e. erschrocken sein, etw
. (z. B. gottes wille
) des menschen e. sein / werden, got der sele e. werden
; aus dem e. wirken, die sele alle dinge von irem e. nemen
; das e. der ere / sele
.Belegblock:
wan daz eigen der êre ensol niht unser sîn, sunder aleine sîn
(Gottes).
Swer gote sînen willen genzlîche gibet, dem gibet got sînen willen wider als genzlîche und als eigenlîche, daz gotes wille des menschen eigen wirt.
allez, daz dû nimest, daz nimest dû in dînem eigene; und swaz werke dû niht ennimest in dînem eigene, diu werk sint alliu vor gote.
Allhie enfeht di sele niht noch von got noch von creaturen, wann si [...] nimt alle dink von iren eigen.
wan die sele die hat eigenmacht vnd bereitschaft oder instrumente, got zuͦ bekennende vnd zuͦ minnende von nature.
wan ez [licht] ir [sele] eigin ist und ez ir Got gegebin hait zu einir morgingabe.
die menscheit unser eigen immer muz betagen, | [...] | ern si ein got den ich
[Maria]
gebar (Sinn: die Menschheit muss ihre Eigenschaften immer an den Tag bringen, es sei denn, es handelt sich um Christus als Sohn Gottes).
in diser geburt
[Christi]
wurt ir [der heiligen selen] Got also eigen und git sich ir als eigen [dies zu 4]
úber alles daz eigen daz ie oder ie eigen wart. Erschrocken ist mein aigen, | [...] | Die vorcht mir alle fräd entwert.