diener,
der
;
–/-Ø
.
1.
›Untergebener (eines weltlichen oder geistlichen Herrschers / Herren), hoher Diener, Untertan, Gefolgsmann‹; speziell: ›Vasall, Ministeriale, Lehensmann‹;
vgl.  126.
Bedeutungsverwandte:
,  1.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
2. Makk. 7, 12
(
Wittenb.
1545
):
Der König aber vnd seine Diener verwunderten sich das der Jüngling so freidig was.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
63, 15
(
Hamburg
1646
):
es wuͤrd kund [...] werden / daß meine gotheit alhier in mier [Cupido] selbsten / und nicht in meinen dinern zugegen sei.
Rosenthal. Bedencken
34, 23
(
Köln
1653
):
Wir verehren die Diener / damit die Ehr / [...] / dem Herrn zukomme.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
2, 2
(
Frankf./M.
1568
):
Wir [Cardinal] sind Diener deß Stuls zu Rom / | Dem Babst gantz treuw.
Küther, UB Frauensee
415, 23
(
thür.
,
1590
):
sollen die schaff in die gehultze nicht weyther getriebenn werdenn dan wir die hertzogenn zu Sachssen etc. ader unsere diener solchs der wiltfuhr halbenn erleiden mugen.
Gille u. a., M. Beheim
260, 41
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Jhesus [...] sprach daz: ,[...] | sunder der under euch nun hie | Der wirdigest well sein, der sei eur diener nun‘.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
will ich auch hiemit andern meinen Dienern und Freunden ein Beyspiel zur nachfolge vorstellen.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1363
):
Die herschaft Oͤsterrich hat uss genomen und vor behept alle die herren, stette, lender und luͥte, zuͦ den si vormales mit eiden oder mit briefen verbunden sint, und alle ir man, dienstman, burgman und diener.
Sappler, H. Kaufringer
14, 45
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Nun het der küng ain diener; | der was ain ritter.
Heydn. maister
8v, 12
(
Augsb.
1490
):
Die senffttmuͤtikeit der red sol dem herschenden vñ de͂ diener gemein sein.
Brandstetter, Wigoleis
196, 20
(
Augsb.
1493
):
Herumb ist [...] mein fleyssiges bitten mich zuo einem diener in eüer küngkliche genade [...] zuo empfahen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Zw denn zeyten was pey dem kunig von Vnngern eynn hertzog von Bayern dienner.
herr Lienhart Cholnitzer [...] nam sich des kriegs [...] an, ains als eyn trewer lanndtman und dienner des kaysers.
Ralegh. America ; ;
Hübner, Buch Daniel ;
Küther, a. a. O.
156, 32
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
277, 14
;
Thür. Chron.
19r, 2
;
v. Birken. a. a. O. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Nyberg, Birgittenkl.
2, 268, 35
;
Grossmann, a. a. O. ;
Leidinger, A. v. Regensb. ;
Vgl. ferner s. v.
1
 9,  16.
2.
›Diener Gottes, an Gott Glaubender; j., der Gott als einzige Autorität anerkennt und seinem Vorbild, seinen Geboten folgt oder dies zu tun vorgibt‹; speziell auch: ›Verkünder des Gotteswortes, Prediger‹;
zu  2.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 11,  12, , ; vgl.
1
 1.
Syntagmen:
der d. Christi / gottes, der kirche, des herren, an den schlüsseln
;
der arme / auserwälte / (ge)treue
(mehrfach) /
rechte / unwürdige d
.;
die stimmen der diener
.

Belegblock:

Luther, WA (
1519
):
sanct Peter odder ein priester ist ein diner an den schluͤsseln.
Ders. Hl. Schrifft.
Sir. 2, 1
(
Wittenb.
1545
):
MEin kint / wiltu Gottes diener sein / so schicke dich zur Anfechtunge.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Concionator. Prediger predicant diener des wortts verkuͤnder Gottlichs worts.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 3, 14
(
Wittenb.
1525
):
gots wort / das ich [...] als eyn vnwirdiger knecht vnd diener des selbigen / geprediget habe.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein trewer diener, der in allen seinen werchen nicht anders suecht dann dy er gots.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
der getriuwe diener gotes den engelüstet niht, daz man im sage oder gebe, daz er gerne hœrte oder sæhe; wan sîn êrster, hœhster vlîz ist zu hœrenne, waz gote allermeist gevellet.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
164, 19
(
Nürnb.
1548
):
O Herr ich [Simeon] bin dein diener nicht gewest / vnnd fahr jetzundt hin in vnfriden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
204
(
Nürnb.
1517
):
Wann all diener gots reden mit der tat himlische dingk, wiewol die zung etwan schweigt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
515, 23
(
els.
,
1362
):
Herre Ihesu Criste, [...], erbarme dich uber mich dinen armen diener.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Wir Sygmund, unwürdig genant ein diener gottes und ein merer des heilgen riches.
Bauer, Zist.-Pred. Haller
39, 10
(
tir.
,
1466
):
Wie mag sich der diener Kchristi aufhalten vor den czähern, der das capittel lesen ist?
Gropper. Gegenw. ;
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 182, 19
;
Williams u. a., a. a. O.
21, 28
;
Strauch, Schürebrand ;
Kohler, Ickelsamer. Gram. ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
47, 1
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
5, 1
;
63, 29
.
3.
›j., der für einen Herren / Arbeitgeber um Lohn arbeitet (meist niedere Tätigkeiten ausübt); Knecht, Bediensteter, Gehilfe‹;
vgl.  6.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
,  2, , ,  3, (s. v.  1), (
das
2, ; vgl. ,  2,  1, .
Gegensätze:
 167.
Syntagmen:
einen d. anstellen, um diebstal fangen, jm. d. geben, jn. als d
. [wohin]
laden
;
der diener seinen lon verdienen, lange an einem ort dienen, nicht viel reden, die diener gotlos sein
;
j. js. d. sein
;
dem d. rufen, etw. geziemen / zugehören, den lon geben, einen lon loben, eine besoldung versprechen
;
ane d. spazieren, etw. am diener ersparen, zu den dienern sprechen, jn. zu einem d. nemen
;
der d. des (hoch)meisters
;
die besoldung der diener
;
der beste / gedingte / warhaftige / willige d
.
Wortbildungen
dienerschaft
›Status, Aufgabe eines Bediensteten‹ (dazu bdv.:  1, ).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Joh. 2, 5
(
Wittenb.
1545
):
Seine mutter spricht zu den Dienern
[
Mentel
1466:
ambechtern
]
/ was er euch saget das thut.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Ein Diener sol in seines Herrn Gegenwart nicht viel reden.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
25, 35
(
preuß.
,
1400
):
Namyr, des meisters dyner, dedit 2 m. schult.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
60, 3
(
preuß.
,
1417
):
6 Mechelissche laken den dieneren czur cledunge.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 520, 9
(
preuß.
,
1442
):
Do komen ouch hen der gebietiger gesinde und diener mit armbrusten, die uffim huwse legen.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Stirbet auͦer en dienier, er her sin lon vordenet, daz ime gelobet was, [...].
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Folgendts rüffet sie einem Diener, vnd sagt: Gehe vnd sag zum Außländischen Ritter, daß [...].
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Mit dienerschaft beladen.
Der dienstbarkeit oder dienerschaft frey ledig gemacht.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Er [dieb] spehet auß, wie ein reicher kauffherr [...] one einigen diener [...] spatzieret.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
106, 1
(
nobd.
,
1383
):
Clase Muͤnch, der Gorgen dez Hallers diener waz, den sein schreyber umb dyebstal gevangen het.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
ein keyser von Indea [...] gewann ein sun, dem bauet er ein pallast und gab im diener und vorgenner.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
697, 16
(
halem.
,
1588
):
Welcher dann under disen zweyen stuben eine annimpt, der selbig mag wol dry diener, namlich ein meisterknecht, ein leherjungen oder knecht und ein ruchknecht anstellen.
Müller, Welthandelsbr.
310, 26
(
schwäb.
,
1535
):
Besoldung der diener und ander uncost fl – kr 2.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 770, 13
(
schwäb.
,
1622
):
es solle keiner der herrschaft untertonen [...] den andern seiner herrschaft untertonen [...] und diener uff hoff-, land- oder andere gericht laden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 112, 13
([
Augsb.
]
1548
):
Es ist loblich wann ain Diener lange an ainem orte dienet.
Ebd.
145, 7
:
Ain Herr zuͦ lugen lust hat / deß diener seind alle gotloß.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Ain jsleich her tut wol das recht hincz sinen diener vmb varund gût oder vmb gült.
Ziesemer, a. a. O.
251, 24
;
ders., Gr. Ämterb.
10, 27
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
131, 25
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 56, 13
;
Köbler, Ref. Wormbs
230, 25
;
ders., Ref. Franckenfort
50, 17
;
ders., Stattr. Fryburg ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 129
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
146, 11
;
Müller, Stadtr. Ravensb.
126, 10
;
Bastian, Runtingerb.
2, 10, 5
;
Rintelen, B. Walther
46, 22
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
15, 13
.
Vgl. ferner s. v.  1,  2.
4.
›j., der jm. hilft, jn. unterstützt, ohne dazu (rechtlich) verpflichtet zu sein; Anhänger, Helfer, Freund, Vertrauter, Ergebener‹; auch für Jesus Christus als ›Diener‹ gebraucht;
vgl.  8 .
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  12.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
der d. jm. zur hand gehen, die diener js. lachen / spotten
;
j. js. d. sein
;
Jesus unser d
.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
103, 25
(
14. Jh.
):
er spricht: Ezzend an, min frúnde, min geminneten, [...], min diener, min nachvolger, min junger, min kint!
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1210
(
mrhein.
,
um 1335
):
Respondet ioseph: | Gnade, lieber herre min, | des wil ich vmer din diner sin.
Perez, Dietzin
1, 316, 3
(
Frankf.
1626
):
ist nichts schandlichers als ein Trunckener Mensch / dessen beydes seine Feind vnnd Diener lachen.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
der [Jesus] [...] vns allen mit einander / als verirrete vnd verlorne Schäflein suchet / auff seine Achseln nimmet / vnser Diener / der vns zur Hand gehet / ist.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3268
;
Päpke, Marienl. Wernher ,
Schmidt, Rud. v. Biberach
113, 21
.
5.
›Mann (meist höheren Standes), der um eine Frau wirbt, Minnedienst leistet, Minnender; Liebesdiener‹;
vgl.  4.
Literarisch-didaktische Texte.

Belegblock:

Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
1516
):
O Venus edle küngin sin, | Wie wol moͤcht ich din diener sin.
Klein, Oswald
40, 33
(
oobd.
,
vor 1408
?):
Dein stëter diener ewiklich | so wil ich sein, du minniklich, | kürlich für aller frauen zal.
Ebd.
74, 20
:
Ich freu mich noch der lieben stund; | do si zu diener mich erkoss.
Roloff, Brant. Tsp.
415
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Klein, a. a. O.
43, 65
.
6.
›j., der ein öffentliches Amt (meist wohl niederen Ranges) innehat, eine Funktion innerhalb einer Institution (auch innerhalb der Kirche oder des Deutschen Ordens) ausübt, Angestellter einer Behörde‹; speziell: ›Gerichtsdiener‹; ›Priester‹; ›Pfarrer‹; ›Messdiener‹;
vgl.  5.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
, ,
1
 34, ,  2, ; ; vgl. ,  5.
Syntagmen:
einen d. zu etw. annemen / berufen / erwälen / setzen, des dienstes ledig zälen
;
die diener jn. annemen / fangen / zu recht halten
;
jn. dem d. überantworten
;
schmachworte wieder den d. ausstossen, jn. zu einem d. aufnemen / bestellen
;
der d. des herren / postverwalters / gerichtes / geselschafters / rates, der justizia, schulen
;
der gebetene / gemeine / oberste / verschmähte d
.;
der mund / rat, die hilfe des dieners
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Mt. 5, 25
(
Wittenb.
1545
):
sey wilfertig deinem Widersacher bald / [...] / Auff das dich der Widersacher nicht der mal eins [...] vberantworte dich dem Diener
[
Mentel
1466:
ambechter
].
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 240, 3
(
preuß.
,
1414
):
das unser hern diner in sachen, dy kouffenschatcz antretende sin, glich andern koufluten recht haben.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1594
):
niemandz soll in dies gericht sprechen, dan mit urlaub des hern schulthesen und durch den mund sines gepeten dieners.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1502
):
Wir Johan [...] erzbischof zu Trier [...] thun kunt [...], das wir unsern canzlienschriber [...] Petern Meier [...] zu unserm secretarien und diener bestalt [...] hain.
Köbler, Ref. Wormbs
37, 11
(
Worms
1499
):
ein iglicher der personlich wysung zufüren in recht zugelossen wirdet. der soll soͤlich kuntschaffter oder zügen durch einē Heimbergen oder sunst des Rats oder Gerichts verordenten diener vff [...] angesetzten tag erfordern.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1510
):
die schulden, so Starczettel und Ruswurm den vilgmelten vortragen glaubigern schuldigen, sollen Cristoff Scheurll [...] und Laux Mayr als bevelhtrager diner und factor derselben glaubiger unserm gnedigen herrn [...] ubergeben.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Appatitor Stadtknecht / Diener.
Köbler, Ref. Nürnberg
376, 4
(
Nürnb.
1484
):
Von verpindung gemeiner geselschaft des. so durch geselschaffter oder ir diener in gewalt der geselschaft furgenomē [...] wirdet.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
13, 29
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Er ist ungehorsam gewesen den gepoten gots und der kirchenn und hat der ret gots und seiner diener nicht gevolgt.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Diener. Diaconus, Minister, Famulus, Puer.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
der [...] tausenterley schelt⸗ vnd schmachwort wider die heilsame Justitiam vnnd derselben Dienere ausstoßen wirde.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 437, 8
(
schwäb.
,
1535
):
wölcher uns zugehörig ist, den unsere amptleüt, richter, knecht, diener oder ander und zugehörig alhie vahen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
so wolt Ir mt. hiemit [...] stat officir, diener und ambtleut [...] zuͦ disem mal ires ratsdiensts und ambtspflicht [...] gentzlich ledig getzelt und erlassen.
Buijssen, Dur. Rat.
21, 21
(
moobd.
,
1384
):
der priester allain an di hilf des dieners mag nicht mess sprechen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Lamprecht, a. a. O. ;
Wutke, a. a. O. ;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
52, 8
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
217, 1
;
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 7, 18
;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Rauwolf. Raiß ;
Andreae. Ber. Nachtmal
79v, 5
;
Vgl. ferner s. v.  1,
1
 2, (V.) 12.
7.
›j., der einer Sache verfallen ist, seinen Begierden folgt, einem Herrn hörig ist; Handlanger, Werkzeug e. P. / e. S.‹ (abwertend);
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2.
Syntagmen:
d. haben
;
d. des bauchs / teufels, der welt, der abgote
;
die schar der diener
.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
20, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
das volk ist cristin. Idoch sint do sumeliche diner der apgote und eczliche Mechemetis volger.
Sappler, H. Kaufringer
2, 72
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Lucifer, [...] | und mit im drei vinster schar | seiner diener komen dar.
Ebd.
30, 85
(Hs.
1472
):
noch mer tüend sie, der welt diener: | am hals tragent sie ketten schwer.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der große Gott Mammon hat vil diener.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wer ain swær stimm hât, der ist ain diener seins aigenen pauchs.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5557
;
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 6, 4
;
v. Tscharner, a. a. O.
29, 6
;
54, 15
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4604
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 20
.
8.
›j., der sich für eine bestimmte Aufgabe / Sache / Vision einsetzt; Anhänger / Verfechter einer Sache‹;
zu  12.

Belegblock:

Jch [Paulus] sage, das Christus eyn diener ist geweßen der beschneydung.
Buijssen, Dur. Rat.
22, 4
(
moobd.
,
1384
):
Moyses ist gewesen ain dienner der alten ee und die weyssagen diener der newen ee.
Dwb, Neub.
6, 964
.