bereitschaft,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Vorkehrung (als Handlung) zu etw.; Zubereitung (z. B. von Speisen)‹;
vgl.
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Zu welchem Ende er das Volck auff seine Seite zu bringen / und bey die Koͤnigin nach Hof zu kom͂en / alle Bereitschafft gemacht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die gantz zůrustung vnd bereitschafft deß Nachtmals.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Etwas in der beraitschafft vollends sieden lassen.
2.
›Ausstattung, Ausrüstung e. P. mit allem Notwendigen und Zweckdienlichen (darunter mit Aussteuer, Kleidung)‹; auch: ›anthropologische, geistige Ausstattung‹; ›Werkzeug, Gerät, Gerätschaft aller Art, wie sie zu Liegenschaften, Betriebseinrichtungen (z. B. Mühlen), größeren (darunter kaufmännischen und kriegerischen) Unternehmungen gehört‹;
vgl.  1,
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2, ,  2, , , .
Syntagmen:
(die) b. haben / holen / auswerfen, jm. b. geben
;
mit der b. eine reise hernemen, in der b. erstehen
(›auferstehen‹),
sich bei der b. finden lassen
;
b. der schiffe
;
grosse / kostbare b
.;
schif mit b
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
120, 24
(
preuß.
,
1437
/
8
):
in der mole 3 rade mit allir notdorft und beretschafft.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1545
):
dieweil er Bereytschafft holet, den Schatz außzugraben.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Nam er seine Rheyse [...] auß Nueuo Reyno mit 700. Pferd / vnd anderer Bereitschafft am Fluß Cassanar her.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
130, 7
(
thür.
,
1474
):
unde uff solliche zcusage
[›Heiratsabsprache‹]
dy genante Felicia ettlichin vorrath unde bereyschafft von synem vater uffgenomen hat.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
151, 13
(
schles.
,
1457
):
iczliche empfangene guter, es were an bereitschafft, an schulden, gutterñ, kawffmanschacz.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
313, 11
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Die andern creaturen die verstat niht, sunder ez ist in in offenbar etliche fuozstaphen dez verstans dez fürbringenden, ob ir bereitschaft betrahtet wirt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
539, 14
(
els.
,
1362
):
Dise [swester] fůr eins moles zů dem closter mit grosser vnd kostber bereitschaft vnd in hochfertigem gemuͤte.
Jörg, Salat. Reformationschr.
115, 6
(
halem.
,
1534
/
5
):
meynung / das ein yeder wurde jn der rüstung und breittschaft kon und erstan.
Maaler (
Zürich
1561
):
Wolgerüste Schiff / mit aller bereitschafft die dann dazů gehoͤrt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bereitschafft / allerley ruͤstung / zeug [...]. Wurffen die beraitschafft der schiffen auß.
Strauch, Schürebrand ;
Bolte, a. a. O. ;
Rennefahrt, Gebiet Bern ; ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Bremer, Voc. opt.
29011
;
Scherzius
123
.
3.
›Bargeld, verfügbare finanzielle Mittel‹; mehrfach im Orientierungsfeld von (
das
2, (
das
1,  1,  1; nicht immer von 2 trennbar;
zu  2, vgl.
1
 4.
Syntagmen:
(die) b. benennen / beschicken / senden, b. bei sich haben
;
um b. spielen, jn. um b. beklagen, etw. um b. kaufen, gelt an b. haben, etw. mit b. lösen, jn. mit b. gelten, jm. etw. an b. leihen
; [eine Anzahl]
gulden b
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
560, 3
(
preuß.
,
1390
):
1490 m. an schult, item 200 m. an bereitschafft.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
52, 28
(
thür.
,
1474
):
der genante Steffan Hoendorff den genanten Hanßin Voyl [...] beclaget umbe tusint gulden bereytschafft.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1400
/
10
):
was dann die egenant fraw Agnes mein eliche wirtin bereitschaft an mich hat, daz ir die vorauß [...] bleiben sol.
Bastian, Runtingerb.
2, 5, 5
(
oobd.
,
1386
):
allez gelt, daz ich noch an weraitschaͤft pey meinem herrn han.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Der Rattaler hett in der tayding sein peraytschafft mit nam nicht benennt.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1484
):
kauft ain mann ain kaufschatz und vergwist den zu stätt oder gult in mit bereitschaft.
Bastian u. a., Regensb. UB
5, 30
;
249, 22
;
ders., Runtingerb.
2, 16, 9
;
52, 18
;
Staub, Qu. Wien ;
Auer, Stadtr. München ;
UB ob der Enns
10, 159, 15
;
4.
›Verfügung über etw. (fahrende Habe)‹; metonymisch: ›Habe‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
Ain ieder der des herrn gnaden den zehent in waiz [...] zu raichen schuldig, der soll denselben in der beraitschaft haben daß er inne zu weinachten auf begern schütten mag.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
49, 10
(
mslow. inseldt.
,
1542
):
an gelt, an śchulden, vnnd ander farender beraitśchaft.
5.
›religiös-geistiges Bereitsein, innere Bereitschaft, Bereitwilligkeit‹;
zu  9,
1
 5.
Syntagmen:
b. finden / haben / machen / wirken, b. zu etw
. (z. B.
zu der bekorung
)
machen
;
sich in die b. setzen, in der b. stehen, zu [...], jn. mit b. entfahen
;
höchste / oberste b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sô enmac er [got] doch niht gewürken, wan als er bereitschaft vindet.
wer sich gesetzen mac dâ inne in die obersten bereitschaft, der stât ouch in der obersten sælicheit.
Jostes, Eckhart
48, 7
(
14. Jh.
):
Di bereitschaft hat die sel von cheinen uzzerlichen dingen; di sel en mach si(ch) selben nicht bereiten, mer der si bereitet, den enphet si mit bereitschaft.
Vetter, Pred. Taulers Var. (
els.
,
um 1400
):
die senftmuͤtige miltekeit, die fuͤrt den menschen in einen hoͤhern grat zů der hoͤhsten gereitschaft
[Var.:
bereitschaft
].
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 546
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
vngedult in lidende, das den menschen dicke vntsetzet von innen vnd von vssen vnd eine bereitschaft machet zvͦ maniger hande bekorunge.
Quint, a. a. O. ;
Vetter, a. a. O. ; Var.;
Jostes, a. a. O.
66, 15/6
;
Eichler, a. a. O.
2, 1275
.