ausländig,
ausländisch,
auslendig,
auslendisch,
Adj.,
in Bed. 1 auch subst.
1.
›von außerhalb eines Bezugsraumes (aus einem anderen Ort, einer anderen Region, einem anderen Rechts- oder Kulturkreis, einem anderen Land) stammend, fremd; ausländisch‹; vereinzelt mit der Nuance ‚fremd, exotisch‘; bisweilen abwertend verwendet, darunter im Sinne von ‚unkultiviert‘; subst.: ›Fremde(r), Ausländer(in)‹;
vgl. .
Bedeutungsverwandte:
,  1 (jeweils auch subst.), (häufig),  6, ; vgl. ; zur Subst.: , ,  1; vgl.  1.
Gegensätze:
 1 (auch subst.), ,  1 (auch subst.); vgl.  3; zur Subst.: (s. v.  2), ,  12.
Syntagmen:
a. abtreiber / baum / betler / diener / hausrat / heide / herre / kaufman / keiser / kunde / (kur)fürst / name / pfaffe / sautreiber / singer, a. forderung / historie / kleidung / person / ware, a. gericht / gut / kleid / recht / volk / weib / wort.
Wortbildungen:
ausländische
(
der
) ›Ausländer, Fremder‹ (dazu bdv.: vgl.  1, ; dazu ggs.:  1).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Kl. Jer.
5, 2
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
unse erbe ist gekart zu vremdin, unse husir zu uzlendischin.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1402
):
Vortme were dat sache, dat deser meister, de alsus werdent, eincher aflivich wurde of uzlendisch.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1497
):
woe aber îemans von ine hinder andere herren ziehen oder sich ane uslendigen, oder die anderer herschaft eigen weren, bestaden wult.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Nachdem der man auslandisch gewest ist [...] ist erstorben [...] und er auch keinen einlandisch erben gehabt habe.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Kön. 11, 1
(
Wittenb.
1545
):
der König Salomo liebete viel auslendischer weiber.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1521
):
frommen gelerten priestern und die in üweren landen [...] erboren sind und keinem ußlendigen pfaffen lihen.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
des Roͤmischen Reichs / welches / [...] entweder gar keinen / oder nur auslaͤndische Keyser gehabt / die sich des Reichs wenig angenommen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
gemischt ist der heilig samen mit den auslendigen frembden heiden.
sy [iherusalem] wart zů einer wonung der auslendischen.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
16. Jh.
):
es solle sich keiner oder keine mit einer ausländischen persohn verheirathen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1594
):
das sy [...] von einem iedem ußländischen [...] ein krützer vorderen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1552
):
So schultheiß, heimbürgen und gericht [...] ein außlendischen zue ainem inwohner [...] wollten annemmen.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
hunz di auslendigen volker, als di Ostergoten, Longabardi, di Römer anvechten wurden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1671
):
ob zwen oder mehr ainen romor anhöben [...], es sein gerichtsunderthonen oder außlendig.
Ziesemer, a. a. O., Jes.
54, 15
;
Grimm, Weisth. ;
Aubin, Weist. Köln/Brühl ;
Lamprecht, a. a. O. Anm. 3;
Thiele, Chron. Stolle ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
247, 15
;
Kollnig, Weist. Schriesh.
140, 30
;
161, 18
;
Gille u. a., M. Beheim
124b, 218
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
92
;
Bell, G. Hager
97
;
Barack, Zim. Chron. ;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Müller, Lands. St. Gallen
43, 25
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ;
Welti, Stadtr. Bern ; ; ;
Rauwolf. Raiß ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 557, 6
;
Siegel u. a., a. a. O. ;
Winter, Nöst. Weist. ; ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Alberus
K jr
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 311
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Dietz, Wb. Luther ;
Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 49
.
2.
›auswärtig, im Ausland befindlich, abwesend‹; in der Verbindung
a. werden
›auswandern‹.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Gegensätze:
 3.
Wortbildungen:
ausländigkeit.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1402
):
were dat sache, dat deser meister, de alsus werdent, eincher aflivich wurde of uzlendisch.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
23, 25
(
thür.
,
1474
):
wanne der vater magk sich wol des eynen synes mundigen sones sachen ußern, der da ußlendisch unde eyn gewyhet man ist.
Lichtenstein, Lindener Katzip. (o. O.
1558
):
haben doch ailff schneyder drey gantze außländige jar
[Verschiebung der Bezugsgröße],
siben wochen unnd fünff tag [...] dran gemacht.
Golius (
Straßb.
1579
):
Bellum externum, außlaͤndischer krieg.