er
[Christus]
hat abgelegt die gestalt Gottes und ist erfunden in der gestalt des Menschen.
Er [schein] hat nur die farbe, gestalt und ansehen eines Gottesdienst.
Francisci Regel hat ein guten schein und schoͤne gestalt der geistligkeit und heiligkeit.
Aber diese beschlaffene [dirne] yhren hoͤhesten schatz nach unsers lands gestalt
[›nach der Sitte unseres Landes‹]
verwarloset, und zur Ehe nicht wol komen kan.
Er [son] gieng ynn meyner armen gstalt, | Den teuffel wollt er fangen.
Also hat nun Gott [...] sich nicht allein im wortt offenbart, sondern auch in [...] greifflicher gestalt.
Das hatt der Teuffel wol gethan, das ehr sich in ejner heimlichen gestalt also hat sehen lassen, und viel uberredet und betrogen hat.
Ders. Hl. Schrifft.
Lk. 12, 56
(
Wittenb.
1545
):
Jr Heuchler / Die gestalt
antlútz
angesicht
]
der Erden vnd des Himels künd jr prüfen / Wie prüfet jr aber diese zeit nicht ?
Peil, Rollenhagen. Froschm.
535, 907
(
Magdeb.
1608
):
Der [Hirsch] stund beim Wasser in der ruhe / | Besahe seiner Hoͤrner gstalt / | Wie in eim Spiegel abgemalt.
Pfefferl, Weigel. Gn. S.
60, 10
(
um 1571
, Hs.
1615
):
so ist der Mensch auch auß der welt, vnd ist die welt bliben, ob schon in einer andern form vnd gestalt, alß Jm bluet vnnd fleisch, demnach ist er die welt als ein Microcosmus oder alß ein Sohn vom Vatter.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
61, 5
(
Hamburg
1646
):
daß unter eines maͤnschen gestalt / und unter diser schaͤfertracht eine solche maͤchtige kraft verborgen sei?
das ich hinvff faren werden ghen Hymel / vnnd entziehe͂ euch meine sichtbarliche gestalt.
Gestalt dy ainer im sin hat vnd form eewan er das werck macht od’ ee er das v’bringt.
Knape, Messerschmidt. Bris.
41, 26
(
Frankf./M.
1559
):
O Gott der du bist in der hoͤhe / vnd mich auff erden nach deiner biltnuß vnd gestalt / erschaffen hast.
yn dem mere fische, die gestalt etzwas haben noch den tyren uf dem ertreiche, unde darvmbe sso nennet man sie merwunder.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
79, 18
(
omd.
,
1487
):
Wÿ vnder einer solchen cleinen gestaltt des brottes warer gott vnd mensch moge sein.
die ronde sichtliche Gestalt deß jenigen Coͤrpers / der von dem andern [...] verfinstert sol werden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
213
(
Nürnb.
1517
):
die [schlange] sich kan verwandelen in einen engel des liechts und under der besten gestalt die ,ergisten gift‘ eingiesen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
12, 38
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
er [tewffel] kan decken das falsch untter der gestalt des waren.
so tzewch dan dÿ gestalt der hand [...] dorein mit fleissiger awffmerckung.
Illing, Albert. Sup. miss.
1706
(
els.
,
n. 1380
):
Wie luͤstlich ist das aneblicken der schoͤnen liehten gestalt vnd gezierde der heilgen cristenheit.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
633, 11
(
els.
,
1362
):
Oͮch kam ein ander zoͮberer [...], in eins speczelins gestalt an ir fenster.
Jedem ding gab man zwar seine gestalt; aber es war eine blosse gestalt; dann das inerliche war anderst.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
19, 11
(
Zürich
1521
):
geben sy damit gnuͦg zuͦ verston / das sy vnder gstalt vñ ansprach der kilchen dienen jren anfechtungen vnnd begirden.
Jörg, Salat. Reformationschr.
240, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
waͤr die zeichen, biltnus, crütz / und gstallt der marter gottes oder der helgen für sin hus hin truͦg, den wellt er [...] erschlachen.
Polire, Leuire. Gletten. Wol Außpolieren / Die letste gestalt geben.
Lauater. Gespaͤnste
21v, 4
(
Zürich
1578
):
dise wunderbare geschicht / so sich [...] zuͦ Rom vnder der gstalt deß gottsdiensts Jsidis hat zuͦ getragen.
es [rott mer] hatt ein gestalt als ein ander mer.
Der künig ward widerum verwandelt in gestalt eines wurmes.
Kohler, Ickelsamer. Gram.
(wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Wer nun das lesen von jm selber so weit lernet, bis auff die erkendtnuß der gestalt oder form der buchstaben, der ist dises rhumes [...] werdt.
figura est [...] arte aliqua novata forma dicendi, ,verkerung, verendrung der redt, anderst dann der gemein brauch ist, ferblin anstreichen, gstalt geben, verdeckte wort’.
figura conformatio quaedem a communi et primum se offerente oratione, ,ein verendrung, verkerung, gstaltgebung, zierung‘.
Form [...]. gestalt / gemaͤcht / schoͤn / gestaltnus eins dings. Jtem ein entwerffung / vorbild vnnd muster eins dings. Jtem ein raif uñ form darein man die kaͤß macht / [...] kaͤßmodel.
Gestaltheit / gestaltnuß / gestaltsam͂e / bschaffenheit.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
6, 6
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Daz kurtz puch von der gestalt der werlt.
Daruͤmb ist die geschaffen werlt sinwel, wanne an der sinbeln gestalt ist weder end noch anvank.
nach der pogen gestalt kurtzent sich die tag uͤber die neht.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
37, 2
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Got, in drivaldikait ainvalt, | ain ding, ain wesen, drei gestalt, | an zuval.
Drescher, Hartlieb. Caes.
(
moobd.
,
1456
/
67
):
Der oͤbrist gekreúczigt herre Jhesus Christus wolt dem selben gestaltmacher oder maler seiner marter pildnúsz weysen und erzaigen, wie [...].
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
63, 20
(
tir.
,
1464
):
In der gestalt des selbigen liechtes hab wir gesehen das liecht pëder gezeükhnus, der alten e vnd der neüen.
da cham der pös geist in der gestalt aines graussamen menschen.