Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Die Natur macht nicht jeden zum Höltz / darauß man ein Heyligen machen kan [...]. 32. Natur ist gegen einem mild / gegen einem andern gar zehe mit Gaben.
Die natur laͤst sich nicht knetten vnd drehen wie haffner Letten.
fallen ist seiner
[des
Steins
]
Natur gemeß / aber in die hoͤhe steigen / ist wider sein Natur.
Eyn meydlin trug eyn heymlich pfand, | das der natur war unbekand.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
501, 30
(
Magdeb.
1608
):
Wenn nicht der alte Cains Zorn / | Jhm [Mensch] von Natur wer angeborn.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dâ diu natûre læzet von irm werke, dâ hebet got ane ze würkenne und ze schepfenne.
Sô daz kint enpfangen wirt in der muoter lîbe, dâ hât ez bilde und forme und geschepfede; daz würket diu natûre.
alle zît, daz ist obe zît in der wîte, dâ noch hie noch nû enist, noch natûre noch gedanke.
daz die sterne giezent alle ir kraft in den grunt des ertrîches, in die natûre und in daz element des ertrîches und würkent dâ daz lûtereste golt.
in denen dingen / in welcher Natur Gott keine Vernunfft noch Willen erschaffen hat.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
147, 13
(
1438
/
9
):
Als der glantz und scheyn von der sunnen nach schephung gots, [...], und nach ordnung der natur zierlich entsprusset.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
78, 13
(
Frankf./M.
1550
):
Darumb / das sie [Ochß / Kuh] nicht trincken mehr / | Dann jhr natur wol leiden mag.
Perez, Dietzin
1, 203, 8
(
Frankf.
1626
):
Meerkatzen: sintemal derselbigen Art vnnd Natur ist / daß sie ohne vnterlaß dantzen, springen.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
dune solt niht anbeten abgot, daz ist stok und steine, nach der nature gesniten und gemalet.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
10, 2
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
In der natur würken hastu nicht gesehen, in die mischung werltlicher sachen hastu nicht geluget.
Jahr, H. v. Mügeln
682
(
omd.
, Hs.
1463
):
meit, die küscher vil dann vor | bleip nach gebürt und bliben muß: | da dempfte got naturen fluß.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 59, 3
(
Coburg
1634
):
Schwer ist die Subtiligkeit / noch schwerer die WohlRedenheit: Schwer ist die Natur⸗weißheit / noch schwerer die Wol⸗Redenheit.
Böhme, Morg.R.
18, 8
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
Vber das hat er
[J. Böhme]
auch die allerinnerste Essentien- oder Natur-sprache / wornach alle woͤrter formiret werden / [...] / verstanden.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
234v, 4
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
das dy colera / von der nature wegen czu samen get [!] / in ein aus wenig gelit.
Gille u. a., M. Beheim
1, 15
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
hie ruret chain naturwerliche czung | Deinr [got] podemlosen, uber tieffen weishait grunt.
also ist es jn der natür, das albeg das sterker das schwecher begwaltigt.
ez ist auch von naturen | daz niht mag one mynne leben.
als uns die meister von natur schribent, so sint vier widerwertig winde an dem liplichen himel.
vellet mir ein spruch in, den las ich in der schuͦle der nature.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 187, 19
(
Hagenau
1534
):
Es sind ynn der natur prædictiones et divinationes zukünfftiger ding / zum guten und boͤsen / aber was es sey / kan niemand wissen.
Es ist dem menschen und allen thieren [...] / von natur angeboren / das ein yedes seine jungen lieb hat.
das der luxus durch volkomene elementische natur wil geheilt und genert werden. dieweil nun die elementische natur das volbringen und enden sol, so ist von nöten, das dieselbig grüntlich und wol erkent werde.
wan aus angeborner natur werden die ding eins ieden brants gewaltig.
das ist nichts in der natur gesez, sonder aus dem gestirn, das hieher nicht dienet.
darumb er [got] in der natur beschaffen hat on gepresten par und par.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4471
(
Basel
1519
):
Die natur sychts also an, | Das wyb sey wyb / vnd man sy man.
Schmidt, Rud. v. Biberach
72, 9
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dvͥ vernuͥnft [...] ,ist dvͥ kraft der sel, dvͥ begrift vnd merket lipplicher dingen natur, form, (geschoͤpht), vnderscheid, eigenschaft’.
Die Natur hat den thieren das angesicht gegen der erden geneigt sich zuͦ weyden.
Plant u. a., Main. Naturl.
293rb, 7
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
div erde ist von ir nature durre vn̄ kalt.
Morrall, Mandev. Reiseb.
67, 12
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
daz Tod Mer [...] hatt widerwertig natur wider ander wasser.
Das ydola haisset, daz ist uß der natur, als ich úch vor geseyt hon, halb mensch und halb ochß.
in dem bedaucht in wol der nebel nicht von natur, sunder von zauberey zesein.
Sappler, H. Kaufringer
28, 11
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
es dunkt mich gar ain spott | und ist wider die natur, | das ain solich clain figur | ain ding beschleußt in seiner gewalt.
dann er vor andern die vrsachen des himels vnd der natur mit voͤlliger vernunft erfarn hab.
Diser hat geschriben von der nature der himel [...]. von dem lauf des gestirens. vnd von d’ natur d’ ding auff d’ erden.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
17, 13
(
noobd.
,
1347
/
50
):
ain iegleich swer dinch naigt sich von seiner natur gegen dem mittelnpunct der himel.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
der fäuht warm dunst, der von der esten nâtûr gêt, verkêrt sich von der grôzen kelten in reifes gestalt.
der visch hât ain aug oben auf dem haupt wider aller anderr tier nâtûr.
Niewöhner, Teichner
396, 49
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
recht also hat gotz gewalt | dw natur gerichtet an | daz er dar inn wurcht und chan, | waz er wil.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
57, 62
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ist ze wissen, von welcher wurtzen sew [gaist] [...] entspringent; wann ob sey sein vber dew natur vnd chomen pesunderleich von dem heiligen geist oder von dem tewfel.
Ders., H. v. Langenstein. Quästio
191, 133
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Vnd ist der affen natur, das sy gernn hin nach tüen, was sy vor yn sehën.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
20, 38
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
raine Maria. | lawf der naturen | hat gar dein kewsch entspent.
Wedler, W. Burley. Liber
92v
(
moobd.
,
v. 1452
):
tod, den die natur allen mennschen hat aufgeseczt.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1532
(
oobd.
,
1607
/
11
):
brunnen mit zwey chor oder schalen, hin und wider mit natural abgegossenen allerhand thierlein, [...] geziert.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
81, 33
(
tir.
,
1464
):
Es sint vil ding, die da offenwar sint der natur, das wir nicht vërsten mügen durch den geprëchen v̈nser chlainen verstëntnus.