1
maler,
wmd. auch
1
mäler,
der
;
-s/-Ø
, auch mit Uml.
1.
›Maler, Angehöriger des gesellschaftlich hoch geachteten Malerhandwerks, der Bilder von Gegenständen, Sachverhalten (auch religiösen), Personen herstellt‹;
vgl.
1
 1.
Phraseme:
der maler verliert viel farbe, ehe [...]
›wendet vieles auf, um / bis [...]‹.
Syntagmen:
der m. etw
. (z. B.
bilde, einen baum
›Stammbaum‹)
m., jn. gleich
›getreu‹
abmalen, die maler jm. abhold sein, dem handwerk nicht recht tun, über jn. zu klagen bewegen, ein m. über alle sein
;
dem m. etw
. [einen Betrag]
geben
;
über die m. erzürnt, unter den malern berümt sein, j. von einem m. frommen, das [...]
;
der maler unflätiger dinge
;
der gute / schlechte m
.;
das haus / herz, die kunst des malers, die ordnung, das gesez der maler
.
Wortbildungen:
malerfarbe
,
malergeschlecht
,
malergeselle
,
malerin
›Frau des Malers‹,
malerkunst
›Malkunst‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
240, 8
(
preuß.
,
1410
):
dy Peter molerynne dedit 7 m.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 538, 18
(
preuß.
,
1508
):
wy sich dy goltschmid und glaszer beclagen, das etlich under dem heren hawscompthur geseszen, als moler und glaser, die dem handtwerck nicht gleich und recht tun.
Luther, WA (
1522
):
der stam Jesse, wie die maler malen eynen bawm auß Jesse.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ein mâler, der ein volkomen bilde hât gemachet, dâ prüevet man sîne kunst ane.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
is die gewoinheit vpkomen dat die mailer by dem voisse des cruytzes maelen Adams heufft.
Pyritz, Minneburg
4467
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ich wolt uzzer moßen gern | Daz meister Arnolt der moler | Von Wirtzburg in irre kuntschaft were!
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
126, 14
(
nobd.
,
1457
):
Ich Hanns Fewerer der maler, [...], bekenne mit diesem briefe gein allermeinniglichen, als mir die ersamen weisen bürgermeistere [...] angedingt und verlassen haben ein tafeln von gemelde und schnytzwerk zu machen.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1506
):
Awch wist, daz mir dy moller fast abholt hÿ sind.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Vnd ist kein Maler gewesen nie, | Der sie gleicher abmahlen könd.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
do frumt er von einem maler, daz er im entwarf die heiligen alten veter und ire sprúch.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein moler muͦs zuͦ dem ersten [...] vil arbeit und varwe verlieren, ebe er zuͦ einem meister wurt.
Goldammer, Paracelsus
2, 55, 2
(
1531
/
4
):
so seindt doch etwan sondere gaben bei den meistern, die bei den knechten nit seindt. als ein maler, der ein maler ist über alle oder über vil.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Vber niemand sind wir in der Hölle mehr erzürnet als vber die Mahler, darum, weil sie mit vns vmbgehen, als ob wir ihre Narren [...] wären.
Steer, Schol. Gnadenl. 3, A 
2, 184
(
schwäb.
,
1447
):
Dü gnad fluzzet von got in vns, [...], alz ain bilde zü ainer v̈zzern anschauwung, nach dem alz es uff geleget ist in dez malers herczen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Maalerfarb. Pigmenta.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
313, 37
(
Genf
1636
):
Mahler kunst [...] Ars pictoria.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1562
):
zwen ringmacher und ain mallergesell begegnet, die haben dise megdt mit gar onzichtigen worten angesprochen.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1420
):
Ottilia, die der pesten maister und maler geslechts zu Regens(purg) gewesen ist.
Wyss, Limb. Chron. ;
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ; ;
Harms u. a., Alberus. Fabeln
76, 9
;
Rupprich, a. a. O. ; ;
Franck, Decl.
342, 13
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ; ;
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
4, 7
;
Bastian, Runtingerb.
2, 273, 25
;
Straus, Juden Regensb.
988, 260
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 83
;
2.
›Anstreicher, Handwerker, der etw. farblich bestreicht, ausgestaltet‹;
vgl.
1
 2.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1401
):
Moler: zum irsten 9 firdung, das alde snicyhuͤs zu molen, als herzogis Wytowts frauwe hy was im 1400 yare.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 705, 8
(
preuß.
,
1446
):
lansilber, das do wirt gemachet von geslagnem golde, alse is die meler ufflegen unde pflegen zcu arbeyten.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
74, 4
(
Frankf.
1535
):
vnd etwan brauchen den [Armenus] die ferber vnd maler für lasur / vnnd ist sanfft zu greiffen.
3.
s.
1
 3.
4.
s.
1
 8.