gestalten,
V.
1.
›etw. gestalten, formen, bilden; e. S. Form, Gepräge, einen Aufbau geben (meist von konkreten, ütr. auch von abstrakten Bezugsgegebenheiten gesagt); etw. (Gedankliches) entwerfen‹; von Personen: ›jn. formen, bilden, unterweisen‹;
vgl. (
die
1.
Wortbildungen:
gestalter
,
gestaltung
(dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Außwürcken / Das brott auß dem teig gestalten jn zuͦschiessen.
Gestalten / ein gestalt vnd form geben. [...]. Einsi sitten raͤcht Gestalten oder züchtigen. [...]. Naͤster gestalten. [...].
Heidegger. Mythoscopia
20, 19
(
Zürich
1698
):
Neben dem wuste man zwar nicht eigentlich / wie die alte [...] Fablen / [...] / alle waͤren gestaltet gewest.
Rot
313
(
Augsb.
1571
):
Formirn, Gestalten / eim ding ein rechte͂ form geben / ruͤsten / zuschicken / vnterweisen / vnterrichten / anrichten.
Ebd.
318
:
Informirn, etwas entwerffen / gestalten oder bilden.
2.
›etw. rechtfertigen, e. S. / P. den Anschein der Rechtmäßigkeit geben‹; vgl. (
die
1 (letztgenannte Nuance).
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
23, 5, 20
([
Augsb.
]
1525
):
das jr ewer groß vnrecht / mit dem hoͤchsten vñ besten / gestalten habt woͤllen / nemlich das haylig Euangelion / zuͦ aim deckmantel genommen.