bild,
das
;
-es/-e, -er
.
– Die Bedeutungen gehäuft im Schrifttum der Mystik.
1.
›plastisches Kunstwerk, Standbild, Statue, Heiligenbild‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  9.
Syntagmen:
ein b. anbeten / hauen / stürmen / zerhacken / zerstossen
;
ein b. aus gold / holz / stein; ein alewassernes / erhabenes / gehauenes / gegossenes / geschnitztes / silbernes / steinenes / vergüldetes b
.
Wortbildungen:
bildbrechen
,
bildgesteltnis
,
bildgiesser
,
bildstiften
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und so tribent sie daz volk dar, | Die kint, die wib, die tummen man, | Dasz sie die bilde beten an | Und in ir opfer bringen.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1601
):
an dem unbesetigt die losen bilde den mehrern theill von den Altaren und wo die gestanden, abgeworffen, zum theil entzwey geschlagen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
10, 20
(
preuß.
,
1404
):
1 silberyn kopp mit eyme dirhaben obirgolten unser frowen bilde off dem lede in eyner scheiben halb grun und blo.
Ebd.
12, 13
(
preuß.
,
1407
):
eyn silberyn cop, der ist obirgoldet, dor off steet unsers herren bilde als her sitczt im gerichte.
Ebd.
403, 25
(
preuß.
,
1416
):
1 sydyn roth hanttuch, 1 bilde von steyne, 2 sydynne kossen.
Ebd.
704, 6
(
preuß.
,
1428
):
Senthe Elyzabet und Barbara gesnytzte bilde mit erem heiligthum.
Ebd.
716, 29
(
preuß.
,
1449
):
2 tofeln und 2 bilde uff das hoge altare.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
78, 44
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 hunger tuch und tucher vor die altaria und bilder in der vasten.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
126, 37
(
preuß.
,
1437
):
soe hath das bilde unsir libin frauwen uff dem frumessenaltar eyne silbereyn crone.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1491
):
Dat die steinmetzere soelen bliven bi irem ampte: als wen si vinden oever einen steine, hei mache bilden of louf.
sin ampt, nemelich bilden van steinen zo hauwen ind machen.
Ebd. (
rib.
,
1516
):
ist verordent, als man allejars uf sontag na des heiligen sacramentz tag us der Frauenbrudern kirchen nach alder gewonheit tragen soll s. Annen bilt in der procession umb das kirspell zu s. Jacob.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Tubalchaym was der eyrst smyt, der mit de hammer wirckte in alle metall vnd ijser vnd hait ouch von den die konst bilde viss zo grauen.
Rosenthal. Bedencken
35, 6
(
Köln
1653
):
Daß wir vor den Crucifixen vnnd anderen wol geordneten Bildern wol betten moͤgen.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
In seinem Saal hatte er grosse Bilder wie Riesen / welche gegossen / vnd innwendig hol waren.
angereitzt durch die köstlichen Kleinoter vnd Bilder von Goldt / die Morequito mit sich da hatte hingebracht.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
107
(
pfälz.
,
1436
):
zu glicher wise als von einem jngesigel jngetrückt wirt jn das wachse ein bilde.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Als si des steines bilde verstât, sô enverstât si niht des engels bilde.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sô ein meister bilde machet von einem holze oder von einem steine, er entreget daz bilde in daz holz niht.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
die cristen anbegunden zu storen unde vortilgen unde die clostir unde bilde zu slahin.
Thür. Chron.
3r, 12
(
Mühlh.
1599
):
Dieser Nimis lies ein Ehrin Bild machen / vff seines Vaters Grab gar köstlich.
Ebd.
5r, 3
:
darin [im tempel] stund Jupiter sehr groß von Golde / 1000 Tempel sind darin gewesen darinnen der Sonnen Bildt Colossus Solis 125 Schue lang / vber alle Bew reichte.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Zieren wirt er den got im | Richlichen mit gesmide; | Golt, silber, pfellel, side | Cleidet er an das bilde.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Alda praucht sich Carolstadius des pfarrlichen ambts als ain bischof und tet durch sein predig und ler, die er wider das sacrament und die bilder tet […] das gemain volk zu ainer solichen empörung bewegen, das sie die bilder aus den kirchen sturmbten.
Ebd. (
nobd.
,
um 1525
):
In diser nacht ist Cobenzell gestürmt durch etlich müller, taffel und bild in Tauber geworfen.
Münch, pfaffen, nonnen und carthewser | Verjagt, berawbt und geplyndert | Und Gottesdienst und er verhindert, | Der heylgen bild zu stuck gehawen.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
Nürnb.
1511
):
fur 10 alawasserene pild alle pro 10.
Ebd. (
Nürnb.
1515
):
Item adi 22 jener für ein geschnitten pilld, ist sant Sebolt und mit fein gold aufs sauberst vergülldet, den hab ich meiner schnur der Anton Tucherin geschenckt.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
485, 39
(
nobd.
,
1527
):
In einem eichin truhelein neben dem altare: […] Ein bloes teffelin mit berlin bildein.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Bilder so die rechte Manns-Grösse gehabt / hat man wolverdienten Männern auffgerichtet.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Bild oder götz. Idolum. lat. Simulachrum. groß vngeheur Bild. Colossus.
Morrall, Mandev. Reiseb.
5, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Und vor der kirchen stant Justinianus des kaysers bilde von leder.
Ebd.
27, 19
:
Und der hies ain bild machen in sines vatters namen und bezwang alles sin volck daz sie es muͤstent an betten.
Ebd.
63, 3
:
uff die rechten hand by dem brunnen da ist ain stainin bild, daz hies Absolon machen.
Brandstetter, Wigoleis
193, 7
(
Augsb.
1493
):
Vnder dem allem wz ein palast fast kostlicher dann die andern. in dem gemachet was ein rad von gold daran erhabne bilde.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
daß sie [underthanen] alle bilder […] nit vermeilgen, uneeren, maculieren, plinden, abdilgen, bescheissen, zerstossen.
Ebd. (
schwäb.
, Hs.
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da stat auch ain stainins pild in seiner er.
Ebd. (
schwäb.
, o. J.):
und haben das loch auf der bin underm dach […] wider aufbrochen und das pild hinauf zogen.
Reu, Süddt. Kat.
1, 598, 16
(
Nördlingen
1542
):
Fr. Wölchs ist die eusserliche abgötterey? Antw. So man silberine, guldine vnd der gleichen bilder, Son, mon, engel, menschen oder thier anbetet.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Es hat von unverdechtlichen jaren ein alte hülzine cassa gehapt zu S. Martin zu Mösskirch, ist mit schönen, altfrenkischen bildern geschnitten und gefast gewest.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Och was in da der selbe sitte | Vil lange vor gewonet mitte, | So das ir mænige hettent e | In ir bethúsern der bilden me.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
do kamen diebe zů dem bilde, und brachen uf die túr und verstalen alles daz wahs, daz sú da funden.
Sie gie einest ze angender vasten in daz múnster, da dú abloͤsung mit geschniten bilden uf einen alter stat.
Boner, Urk. Brugg
128, 12
(
halem.
,
1457
):
kilchweg by der stapfen, gegen der klostermur an den wasen do das bild stätt am wegly.
Schib, H. Stockar
173, 20
(
halem.
,
1520
/
9
):
Uff dye zytt dettend min heren dye Barfüsser ab und schwestren und dorftend numen mes hyan und dye bylder ainweg und gützen.
Ebd.
174, 30
:
und battend uns, das wyer von der mess und von den bylder stünden und von ander dinge, des vyl was; es wer ketzerwerk.
Boner, Urk. Zofingen
698, 68
(
halem.
,
1528
):
das man innen lase bilder vnd mustranzen vnd kelch vnd kleinet, was silber vnd golt ist.
Jörg, Salat. Reformationschr.
284, 22
(
halem.
,
1534
/
5
):
Daruber die von Stamann so fraͤfel mit eygnem gwallt zů gfaren / die bilder und taflen […] verbroͤnt / die kilchen broubtt.
Goldammer, Paracelsus
3, 277, 15
(
1530
/
5
):
Nun wiewol es nit gebürt, vor bildern zu betten, die von holz oder stein sein.
Ebd.
3, 283, 19
:
ir werfent die hölzerne bilder aus der kirchen.
Lauater. Gespaͤnste
23r, 2
(
Zürich
1578
):
Hat den tempel lassen schlyssen / vñ das bild Jsidis gheissen in die Tiber werffen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
103, 2
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Sol ich des sicher wesen, | so schwört her auff diss pild.
Mollay, H. Kottanerin
10, 15
(
moobd.
,
1439
/
40
):
ain heftel, zum saͤkchen genät, das was gemacht mit zwain pilden vnd mit zauber dar an.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
do macht er [der konig] aus lieb ein pild und gleichnus nach seinem vater; dem pild ward grosse ere erpoten von dem volck.
Meisen u. a., J. Eck
55, 11
(
Ingolst.
1527
):
das in der heiligen Gschrifft, da die grabne unnd goßne bild verbotten werden, verstanden unnd bedeut werden die verkerten leeren.
Ebd.
55, 14
:
aber die bilder, wie der prophet anzeigt, sind nit nütz. Die gehawen bild in die stein bedeutent die leeren.
Klein, Oswald
120, 18
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wann ich durch all mein sinn betracht | des bildes form, leib, schön und macht, | wie es der maister hat bedacht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Da sagt man, das die kirchen nicht prinnen hat wellen und doch dy Turckhn offt anzundt; sunder taffel und pildt hyetten sy all zerhackt.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
100, 37
(
tir.
,
1464
):
Der het das swert noch in der hant vnd mocht die hant nicht prinngen von dem swert, vnd das swert das stekchet noch in dem pild.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1493
):
Ex capella: Vnnser lieben frawen pild, hat Ihesum auff irem arem, ist silbrin.
Morrall, a. a. O.
79, 18
;
109, 28
;
177, 19
;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Päpke, a. a. O. ;
Vetter, Schw. zu Töß ;
Meisen u. a., a. a. O.
55, 17
;
Zingerle, a. a. O. ;
Bremer, Voc. opt.
1, 217
;
Hulsius
B ijr
;
Schmitt, Ordo rerum
231, 5
;
Schmid, R. Cysat
6, 13
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
;
Dietz, Wb. Luther f.;
Bad. Wb.
1, 227
;
Öst. Wb.
3, 165
f.
2.
›flächige künstlerische Darstellung, Gemälde, Bildnis‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
ein b. malen; sancta Barbara / sente Hubertus / unserer lieben frawen b
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
123, 13
(
preuß.
,
1394
):
2 cronen von füenem golde czu unser liben vrauwen bilde, item 2 silberynne cronen ouch czu unsir liben vrauwen bilde.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
117, 24
(
preuß.
,
15. Jh.
):
2 tocher do man dye bilde in der fasten mit behenget.
Ebd.
117, 38
(
preuß.
,
1507
):
Kirche: 1 silbern bilt sanct Annen.
Ebd.
133, 32
(
preuß.
,
1415
):
Sente Huwpertus bilde silberyn, Sente Katherynyn bilde silberyn.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 524, 6
(
preuß.
,
1456
):
och so hot Czirwonke an demselben tage unser lyben frauwen bilde und das grose crewwcze und sancte Barbaran bilde off das rechte haws getragen.
Ebd.
588, 4
(
preuß.
,
1457
):
sal dach das heylige crewcze und unser frauwen bylde bleyben czu Danczke bas so lange das sinte Barbara bylde gelost wirt.
Rosenthal. Bedencken
35, 13
(
Köln
1653
):
Ist nit […] das Bild den Ansehenden eben das / was die Buchstaben den Lesenden seind?
Ebd.
43, 29
:
ob sie dieselben schon durch eine seltzame draͤhung […] auff vnser Bilder zwingen wolten / darvon kein schein ist.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 1, 182
(
rhfrk.
,
1375
):
Die gnade get vz gode alsz der schin von der sunnen […] vnd alz daz bilde von dem kunstmeister.
Karnein, Salm. u. Morolf
24, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Morolff da des nit enließ, | ein banner von roter siden er wircken hieß. | da hieß er von golde ein bilde wircken in.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein bilde, daz in einem steine ist oder an einer want.
Strauch, Par. anime int.
50, 8
(
thür.
,
14. Jh.
):
alse ein bilde lobit sinen meister de yme indru kit hait alle sine kunst.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Und mit solcher Farben lässet sich ein wohlbegabter / treu-fleißiger Lehrer Hoher Schulen in Bildern abdrükken.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Wie wenn zu Sommerszeit die durstigen Gefilder | der grimme Hundsstern brennt, der Auen schöne Bilder, | die Blumen werden welk und hängen unter sich, | Herr, also stund es auch umb meinen Schmuck und mich.
Luther, WA (
1527
):
Drumb ist das eytel yrtumb und abgoͤterey, wie es denn auch mit den bilden zůgehet, als mitt unser frawen bild.
Opitz. Poeterey
47, 30
(
Breslau
1624
):
sein gantzes wuͤndtschen wird erfült; | Ein bildt / ein ausserwehltes bildt | Ersättigt alles sein begehren.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
205, 31
(
nobd.
,
1490
):
es sol auch kein petler hieger […] nichts singen, sagen oder zeygen, es sein gemelde, bilde, wunderlich tier oder anders.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1515
/
23
):
wyll jch noch ein wenig antzewgen, wy man ein for beschriben bild gantz felschlich mag ferendern.
Ebd. (
nobd.
,
n. 1513
):
es sicht ein bild nit liblich, so daz also gestrackt stet, wens ja dy aller schönst mas wer.
Loose, Tuchers Haushaltb. f. (
nürnb.
,
1515
):
Item adi – abrill fur 4 schün alltarkerczen mit pillden und cziburgen gancz sauber geschnitten, dafur par beczalt 5 fl. 1 ort.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein moler můs zů dem ersten manig heslich ungestalt bilde und matherie molen und vil arbeit und varwe verlieren, ehe er zů einem meister wurt.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1390
/
1400
):
die gemoleten bilde an den wenden.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz der moler niemer so versiht in sime sinne wie er einen ieglichen strich gestriche an dem bilde.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 8, 14
(
Straßb.
um 1514
):
Dar zů eyn húpschen Kunckel brieff gemolt | Mit Bylden fyn vnde von schoͤnem Golt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, o. J.):
Item adj. 13. augusti haben zwen burgers sön zum Kreuz im predighaus ain kreuzhergot und drei pilder in der tafl heraus tragen und […] zerhauen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ob den ǒgen hoch genůg | ir ober brawen, sere klůg, | Als sú mit listen wærind gar | Gemalet an ain bilde dar.
Warnock, Pred. Paulis
7, 34
(
önalem.
,
1490
/
4
):
do liess er von jegklicher jungfrowen ir tugent húpsche abmalen und also alle fiere an ain byld zesamen machen, und ward daz aller húpschest byld.
Jörg, Salat. Reformationschr.
243, 19
(
halem.
,
1534
/
5
):
den costlichen / mit bilder und waapen verglasten crützgang / und alle verglasung ringsumm zů stucken gschlagen.
Buijssen, Dur. Rat.
19, 21
(
moobd.
,
1384
):
in der stat zw Napels was unser vrawen pild.
Gierach, Märterb.
26395
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
sus mit chlag manichvaldenn | schlüg er daz pild an.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
103, 2
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Sol ich des sicher wesen, | so schwört her auff diss pild.
Meisen u. a., J. Eck
55, 14
(
Ingolst.
1527
):
die bilder, wie der prophet anzeigt, sind nit nütz.
Klein, Oswald
18, 83
(
oobd.
,
1431
/
2
):
kain schöner pild besach nie mensch in ainem sal.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
3, 22
(
mslow. inseldt.
,
1618
):
Verzeichnus des Kirchen guetts […] drey kellich Tüchlin Ains mit dem Bild des Creizes, das Andere mit dem bild Maria.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
461, 12
;
471, 8
;
Quint, Eckharts Trakt. ;
Hertel, Hall. Schöffenb. ;
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 183
;
Eschenloher. Medicus ;
Bihlmeyer, Seuse Einl. ;
Buijssen, a. a. O.
19, 25
;
Fichtner, a. a. O.
104, 2
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
60a, 16
.
3.
›Gestalt, Person‹.
Syntagmen:
eines mans / menschen / weibs b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sît got sô snœdiu dinc in sich verendert, waz wænet ir denne, daz er der sêle tuo, die er mit sin selbes bilde gewirdiget hât.
so ist sich der mensche gote glîchende, wan mit dem bilde ist der mensche gotes bilde glich, daz got blôz nâch der wesunge ist.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
15. Jh.
):
Abir wart mir ruren kunt | Alda uf dem gevilde | Von eines menschen bilde.
Gille u. a., M. Beheim
74, 113
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
als in Anthonius hat erczaigt, | den er in mancher furm an waigt | etwo in weibes pilde.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
424, 29
(
els.
,
1362
):
Do noch fúrwandelte sich der túfel in eines menschen bilde.
Sappler, H. Kaufringer
18, 115
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Der teufel fuor do vil pald hin | in das schön weiplich pilt.
Thiele, Minner. II,
7, 111
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
ach mir armen dummen, | fraw, das ich ward ye geborn! | ich hett mir ußerkorn | zu drost ein wiplich bild.
Warnock, Pred. Paulis
1, 125
(
önalem.
,
1490
/
4
):
wir lesent in Genesis, daz gott nam ainen knollen laimen, formiert daruß ain bild des menschen, und darnach goss er im in den gaist des lebens, daz ist die sel.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Nun begund der knabe clüg | Verre bliken durch den wald | Zway bild clar und wol gestalt: | Daz warend göttinen, so man saitt.
Polixana dü zartte | Des wunsches mayen gartte | Waz und aller schönne ain zwy, | An ir geberde wandels fry | Waz ir wipliche bilde.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs.
önalem.
,
1387
):
der engel erschain in aines mannes bilde und erschrak si.
Munz, Füetrer. Persibein
229, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Schnell in ain weiplich pillde | der wurem sich verkert.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Weiter mainten unser altväter […] das weiblich pild wär etwas als sunder begabt von got und der natur.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
Wann die weiber oder andere ledige weibliche pilt übl einander außschelten.
Klein, Oswald
62, 3
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Von rechter lieb krafft | länt mich gedenck nicht frei. | ain weiplich bild | hat betwungen mich.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
daz der chünig in Armenia […] ain alz schöne tochter hiet, daz ir dhaines frawn pild möcht geleichen.
Mollay, Ofner Stadtr.
257, 4
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wer der ist, der dy Natuͤr ader geprechlich eynes Weibes Ader geschefte weiplichs kunnter ader pildes schwecht mit worten ader laidiget mit der taͤt, welcherlay das sey, der vorfelt dy puͤß czwei spiltig. Dy er suͤst ver fiel wider eyn menlich pild.
Weber, Oswald. .
4.
›Aussehen, Erscheinung, Gestalt, Form, Verkörperung‹.
Syntagmen:
ein äusserliches / creatürliches / götliches / königliches / liebliches / menschliches b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So tuent sie bilde machen | Von zouberlichen sachen, | Die deme schalke glichen.
Daz wir den [Got] in unsen ougen han | Und den in menschlichem bilde sen | Den nie nicht kunde vollen spen.
Dubizmay, kurß zu Teutze
42, 5
(
hess.
,
1463
):
Gedeinck gemerre des | heyles das du von der | vngemelichten meyde vnsers | leybes bilde hast an dich | genümen Maria müter.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
alsô engibet niht der sêle lieht allez, daz îngetragen wirt ze den sinnen von bilden und von formen.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als wir ouch sehen in der natûre, daz ein mensche grœzer ist und schœner an bilde, an varwe, an wizzenne, an künsten dan ein ander.
Nemet abe […] den rost von dem silber, so liuhtet und glenzet ûz daz aller lûterste vaz, daz bilde, gotes sun, in der sêle.
Der mensche sol sich îngebildet haben in unsern herren Jêsum Kristum inwendic in allen dingen, daz man in im vinde einen widerschîn aller sîner werke und götlîchen bilde.
Aber diu ûzercheit der bilde ensint den geüebeten menschen nicht ûerlich, wan alliu dinc sint den inwendigen menschen ein inwendigiu götlîchiu wîse.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
Abir dar nâch zwêne ûz disen wanderten, und her ist en irschinen in eime anderen bilde gênde in ein dorf.
Ebd. L. :
Und der heilige geist quam nider in eime lîplîchen bilde alse eine tûbe ûf en.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Die himelischen bilde | Vueten sich mit vreuden groz | In der zit do er genoz | Wart menschlichem geslechte.
Pyritz, Minneburg
5483
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Sich fugt daz mit sneller ylle | Ein bilde eins tags fur mich wischt.
Langen, Myst. Leben
222, 7
(
nobd.
,
1463
):
Wann gotes gaist ist / plos vnd ainfaltig vnd ist sunder materie vnd an pilde.
Gille u. a., M. Beheim
30, 51
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ir lieplich pild | und tugent milt | wart da verwarchte.
Ebd.
52a, 5
:
Ein wolff, was wild. | in munichs pild | er sich furmiret.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
335, 32
(
els.
,
1362
):
in disen funf bilden ist der heilige geist erschinen zů eime zeichen.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1380
):
huͤte dich vor allen den dingen, die dir usserliche bilde in tragen moͤgent, es sigent briefe oder irdensch gůt.
súllent sich alles dez abe tůn daz bilde oder ußwendigen kumber bringen moͤge.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
wan si [lutere geisten] hant weder hant noch fůs noch bilde noch forme noch materie.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Ain toͤchterlin. Bewyst jugent und wyplich pild das ir enpfengklicher was und jeden.
Brandstetter, Wigoleis
206, 34
(
Augsb.
1493
):
so balde er dahin kam ward er [der wurme] von stundan in menschliches bilde verkeret.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ich wil es iemer da fúr han | Du sigist ain engel oder ain gaist, | wan du so vil kanst und waist, | Oder Got in menschen bilde | Oder der túvel wilde.
Und bin ains kindes wol genesen: | Ich gelǒb waren Got in wesen | In menschlichem bilde also.
Ich bin gewesen och da bi | Da man in grossen eren hat | ir bilde noch von der getat.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
2. H. 14. Jh.
):
Eine kurtze regel: wirckent úch abe von zitlichen dingen noch sorgveltikeit, lúterent úch von creatúrlichen bilden.
Adrian, Saelden Hort
1831
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
dis mentsch trait ain bild als ain engel.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs.
önalem.
,
1387
):
der túvel ist wunder kúndig. er nimet etwenn ains engels bilde an sich und erschinnet dem mentschen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
38, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Wie dem, Venus, das ir suss künt | auss hirtten grob küngkliche pilder machen?
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 19
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
des pist du, fraw, in got gesmukt, | darin gedrukt | hat got sein menschlich pild.
Dubizmay, a. a. O.
60, 3
;
65, 7
;
Quint, Eckharts Trakt. ; ; ; ; ; ;
Vetter, a. a. O. f.
5.
›Abbild, Ebenbild, Widerspiegelung‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
ein b. gottes, des ewigen lebens / sons / vaters
.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
26, 269
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
Amor schreyf syn bylt aldair; | men vant in der ingel schaer | nye so mynnenclichen belt | als her Amor waz gestelt.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 1, 134
(
rhfrk.
,
1375
):
wan er si ein sůn gotis vnd ein bilde gotis vnd ein geselle der selikeit.
Strauch, Par. anime int.
22, 11
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz wisete und ordinte Got fore daz wir solden geformit werdin und glich deme libe sines sunes, der dis vadir bilde ist.
Ebd.
113, 34
:
da inweiz di sele nicht wan Got und sich und alse Godis bilde ist.
Ebd.
114, 6
:
gedenkit des: du ich zu uch sprach, du insahist ur bilde noch glichnisse.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein guot mensche, als verre er guot ist und von güete aleine geborn und ein bilde der güete, sô ist im allez daz unmære.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
diu sêle ist gebildet nâch gote an irme obersten teile: aber der engel ist ein næher bilde gotes.
also als alle creaturen mit bilden vnd formen in den engeln begriffen sind vernunfteklichen.
Dâ treget diu sêle daz götlîche bilde und ist gote glîch.
ez [bilde] hât aleine ein zuohangen und anehaften an dem, des bilde ez ist.
Swenne der mensche entblœ;zet und entdecket daz götliche bilde, daz got in im naturlich geschaffen hat.
Swenne diu sêle dar inne lebet, dâ si gotes bilde ist, sô hât si geburt.
daz bilde wære al ein mit dem, des bilde ez ist.
Vnnd also ist die menschliche natür überbildt in dem das sie worden ist / in das gottliche bildt / das dar ist einn bildt des vatters.
Wann er [sun] ist ein volkommen gleichnuß vnnd volkommens bild des vatters.
Jostes, Eckhart
9, 14
(
14. Jh.
):
ez sprach auch sanctus Augustinus, daz alle di wort und di ler der menscheit gotes sein ein bilde und ein figure unsers herren lebens.
Luther. Hl. Schrifft.
Röm. 5, 14
(
Wittenb.
1545
):
der Tod herrschete von Adam bis auff Mosen / auch vber die / die nicht gesündigt haben / mit gleicher vbertrettung / wie Adam / welcher ist ein Bilde / des / der zukünfftig war.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
das Gehirn hat gewisse Kammern / darin die Bilder der Dinge aufgehoben und verschlossen werden.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1335
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
In disen hiligen pliken | peginnet sich wider schlichen | deu sel noch gotes irm pilde.
Langen, Myst. Leben
219, 23
(
nobd.
,
1463
):
Dyz sind die zcaichen aines warhaftigen grundes, in dem das pild aller warheit lebt.
Ebd.
221, 18
:
sie [die sele] ist gotes pild.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
709, 5
(
els.
,
1362
):
Kúschikeit ist ein blůme des cristenlichen somen […] ein bilde gottes, ein gewalt úber alle schefelin gottes.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 5
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dirre brútegǒm ist Cristus, vnd menschliche nature ist die brut, die got gemachet hat zů dem bilde vnd zvͦ dem gelichnisse sin selbes.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
310, 28
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
so enmerket man niht daz gotlich bilde übermitz sich selber in dem menschen.
Warnock, Pred. Paulis
5, 78
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Gott hat in gemacht zů sin selbs bild und gelichnus.
Ebd.
5, 100
:
so wirt von im gesprochen, daz er [der mensch] gemachet sy nach dem byld und gelichnus gotz.
Schmidt, Rud. v. Biberach
93, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
es ist ein verres bilde vnd ein abgot gewerer minne.
Ebd.
177, 17
:
also wirt ǒch in dem vsren menschen, daz ist in libe, ein glichnissi vnd ein bild des ewigen lebens mit werken des vsseren menschen.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 52
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
Gnǎd ist ain bild der warheit vnd ain jnsigel der gerechtikait.
Ebd.
1, 427
:
Ich hab nvn gemerkt, das gnad flússet vss dem goͤtlichen willen, wan si ist ain bild des selben willen.
Ebd.
1, 475
:
Also merke zwai ding in der nature des willen: Ains ist, daz si ain bilde gottes ist.
Lemmer, Brant. Narrensch.
60, 25
(
Basel
1494
):
Wem so gefelt wis / gstalt / vnd werck | Das ist der aff von Heydelberck | Pygmalion gfiel syn eygen byld | Des wart er jnn narrheit gantz wild.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
also ist Got ain bildung aller dinge, und ist ain lebender spiegel in dem aͤllú ding bild enphahent.
Strauch, a. a. O.
63, 31
;
69, 17
;
Quint, Eckharts Trakt. ; ; ;
Jostes, a. a. O.
107, 16
;
Asmussen, a. a. O.
1348
;
Langen, a. a. O.
225, 1
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Morgan, a. a. O.
68, 12
;
129, 14
;
Warnock, a. a. O.
18, 38
;
Schmidt, a. a. O.
10, 3
;
Steer, a. a. O.
1, 63
;
470
;
Päpke, Marienl. Wernher .
6.
›Beispiel, Gleichnis, Vorbild‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  4.
Syntagmen:
ein b. geben / nemen, j. ein b. sein, einem b. folgen, nach einem b. leben, etw. nach einem b. machen; abgezogene / böse / gute / minnigliche bilder
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ich uwer meister unde got | han u gewiset diz gebot | und han u bilde vor getan, daz ir uch sult einander twan.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Her nâch vindet man in dem dritten teile dis buoches bilde an […] worten, diu wîse liute hânt getân.
Der êrste grât des innern und des niuwen menschen […] ist, sô der mensche lebet nâch dem bilde guoter und heiliger liute.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
machen wir den menschen nâch unserm bilde und ze unser glîchnisse.
Dû hâst aber wol gesehen in einem abgezogenen bilde die wârheit in einem glîchnisse.
Got hât alliu dinc gemeinlîche gemachet nâch dem bilde, daz er aller dinge in im hât, und niht nâch im.
sô wart daz bilde des vaters, daz der êwige sun ist, bilde der menschlîchen natûre.
Aber ehr nam ahn sich ein freihe vngedeilte menschliche natur / die dar war sunder bilde.
Dann der ewige sun ist ein bildt der menschlicher natürenn.
Ez sprichet ouch sant Augustînus, daz alliu diu werk und diu lêre der menscheit gotes sîn ein bilde und ein figûre unsers heiligen lebens.
Strauch, Par. anime int.
10, 21
(
thür.
,
14. Jh.
):
abir wan der mensche von nature zu der gnade gefugit ist, daz hait her da fon daz her daz bilde Godis an sich hait.
Ebd.
12, 37
:
daz ist daz bilde da mide Got di sele noch ime selber gebildit hait.
Ebd.
13, 7
:
di sele bekennet fon nature daz bilde Godis an ir und stigit uber sich selbir.
Neumann, Rothe. Keuschh.
956
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
also sollen di kuschen mit irem leben | den luten gute bilde geben.
Ebd.
1304
:
Der engel leben unnd Cristus bilde | ist ein kuscheit togund milde cvor di anderen togund alle.
Ebd.
3587
:
her […] gebet den luten gude bilde.
Luther, WA (
1529
):
ich hoffe, Gott solle gnade verleyhen, das yhr auch ein mal diesem buͤchlin ein bilde und exempel geben werdet.
Ebd. (
1543
):
Soͤlchs hat er uns beweiset klar | Mit Bilden und mit Worten.
Denn das ist nicht ein geringe ehre und herrligkeit des Ehelichen stands, das jn Gott furstellet und aus malet zum bilde und Exempel der hohen, unaussprechlichen gnade und liebe.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. J. (
osächs.
,
1343
):
Wan ich habe ûch ein bilde gigebin, daz ir tůt des glîch, alse ich ûch getân habe.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Swige wir zv vnsers bruder meren, da mitte nimet er wol bilde.
Mone, Adt. Schausp.  (Hs.
omd.
,
1391
):
wolt ir vorwinden uwir not, | daz sage ich uch an allen spot, | so müsset ir von em nemen bylde | und volget gotes sone dem milden.
Feudel, Evangelistar
66, 9
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Hir umme han ich uch eyn bilde gegerbyn, daz ich uch getan habe, daz ir daz selbe ouch tut.
Jahr, H. v. Mügeln
1626
(
omd.
, Hs.
1463
):
ir fürsten, hört die lere min: | ir sult ein bild der sterke sin.
Ebd.
1831
:
ir fürsten, veter sit der tugnt, | davon der underseßen jugnt | ein zeichen und ein bilde spen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs. 
v. 1406
):
Wie er der guten lawt leben | zu pild im selber well geben.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Gib lere hie den luten, | Gut bilde mit beduten | Gotis barmeherzekeit.
Henschel u. a., Heidin
1555
(
nobd.
,
um 1300
):
Hie nemet nv ein bilde | Iz enwart nie man so wilde | Noch so senfte geborn.
Langen, Myst. Leben
190, 33
(
nobd.
,
1463
):
wir sullen vns schicken vnd pilden nach dem leiplichen pild vnsers / herren Jesu Christi.
Gille u. a., M. Beheim
237, 61
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sunderlich der geistlich stot, | der uns mit tugende silde | Vortragen gute pilde | und frumen unser hail der sel.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
106, 9
(
Nürnb.
1548
):
Vnd sol zu solcher forcht sonderlich vns diß bild vnsers lieben Herrn Christi am creutz reitzen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
391, 16
(
els.
,
1362
):
Sine lere was fruhtber, wenne er brediget mit worten der worheit vnd mit bilden des heiligen lebendes.
Ebd.
418, 4
:
Er gap ein gůt bilde den cristen die in pinigen sohent.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ob ir die hohe aller öberste himelsche kunst der tugende nit balde geleren künnent von anegesihte der edeln gůten bilder, die ir bi úch in dem closter hant.
also mag daz bilde diner selen und dines lebendes nút wider gebildet werden noch dem bilde Jhesu Christi.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
úber das bilde unsers herren Jhesu Christi enmag nieman kummen.
daz sint alle die […] dem minneclichen bilde unsers herren Jhesu Cristi nút volgent in demutiger gelossenheit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 935
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wan wir sint geschaffen zvͤ dem bilde vnd zvͤ dem glichnisse gottes.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
122, 33
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
wan Christus wolte dar zuo gebettez gebruchen zuo dem vatere, daz er uns gebe ein bilde zebettende.
Ebd.
142, 17
:
daz er die tugent der gehorsam uns lobte mit sinem bilde.
Ruh, Bonaventura
339, 1
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
Darumb fleiß dich ze haben ainen wandel nach dem bild der nǎch folgung cristi.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 236, 16
([
Augsb.
]
1548
):
Die uns gůt bilde solten geben | Durch Geytz so felschen sy ir leben.
Adrian, Saelden Hort
1396
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
dem náhsten nit ge wild | sin vih mit bósem bild, | daz es múes schaden tragen.
Ebd.
10226
:
wir sont och an den nesten | die súntlichen gebresten | vertriben und verwilden | mit úsern gůten bilden.
Warnock, Pred. Paulis
8, 50
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Wir wellint den menschen machen nach únsrem bild und gelichnus.
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 40
(
Basel
1494
):
den naͤchsten gschmaͤhen wir mit spot | Mit flůchen / nochred / vnd veracht / | Den gott noch sym bild hat gemacht.
Goldammer, Paracelsus
3, 281, 16
(
1530
/
5
):
daß ein iedlicher mensch, der da anderst geht denn ein mensch, der ist ein bild.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
war umb aber in disen ziten gaischlich leben so sêr ab neme, daz kumet da von aller maist daz die jungen lúte boͤses bildes vil vindent an den alten und lútzel gůtes bildes.
hie bi ist bezaichent ains ieglichen mentschen sele. dú hat drú bilde, dú eht ze hýmelrich komen sol.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1328
):
daz ir euch uͤbet und vleizzet eines zuͤnementn lebens an allen tugenten […] an einem gůtem bild.
Niewöhner, Teichner
339, 63
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
der ist allen den ein pild | dw an dem gelauben sind so wild.
Höver, Bonaventura. Itin. A
359
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der da ist ain bild, ain vnsichhpere gleichnuß gots vnd ain glancz der eren.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Daz uns der tot berawbet hat […] Ein pild und ein exempel, | Weipleich ein creature.
Gereke, Seifrits Alex.
5501
(
oobd.
, Hs.
1466
):
von ainer sottan geschicht, | ir starkchen ritter, erschrekchet nicht! | nembt alle pild pey mir.
Piirainen, Stadtr. Sillein
59b, 35
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Wen got den menschen hat beschaffen ym selber czu einem gleichnisse noch seinem bilde.
Ebd.
107l, 31
:
so sol man sy also straffen daz dy andern do pey pilde nemen.
Quint, Eckharts Pred. ; ; ; ;
Jostes, Eckhart
7, 19
;
45, 36
;
Strauch, a. a. O. ;
Neumann, a. a. O.
4762
;
Reissenberger, a. a. O. ;
Williams u. a., a. a. O.
519, 29
;
705, 16
;
737, 20
;
759, 2
;
765, 21
;
Strauch, a. a. O. ;
Eichler, a. a. O.
2, 77
;
Morgan u. a., a. a. O.
301, 22
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Rieder, a. a. O. ; ; ; ;
Niewöhner, a. a. O.
286, 67
;
352, 36
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 15
.
7.
›Vorstellung, Gedanke, Idee‹.
Bedeutungsverwandte:
 3, , , , .
Syntagmen:
das affechtige / ewige / grosse / inwendige / leibliche / sinliche / vernünftige b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Dar sie so semfte bilde tuen | Als ob sie kranc sin als ein huen | Und als ein lamb otmute.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Durch di jo von erst ein wint | Mancher hande bildel wet | Und si durch ir venster wet.
Jostes, Eckhart
90, 15
(
14. Jh.
):
daz da formlich gesacht wirt von den bilden der fantasien und wesenlich gesachet von dem obersten got schawenden bild, auz dem di sele enphet all reicheit.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
aber swaz er tuo oder bî swem er sî, in swelher meinunge oder swaz er gedenke oder swaz er würke, im envergât doch das bilde des trankes niht, die wîle der durst wert.
Daz ander, daz sich sîn inwendigen bilde, ob ez bilde sîn oder ein erhabenheit des gemüetes, oder ûzwendic bilde oder swaz daz sî, daz der mensche gegenwertic hât.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
nû möhte man vrâgen, wie der mensche, der geborn ist und vor gegangen ist in vernünftic leben, wie er alsô ledic müge sin aller bilde, als dô er niht enwas, und er weiz doch vil, daz sint allez bilde.
Götlich wesen enist niht glîch, in im enist noch bilde noch forme.
Man vrâget, wâ daz wesen des bildes aller eigenlîchest sî: in dem spiegel oder in dem, von dem ez ûzgât.
Bilde enmac niht gesîn âne glîcheit, aber glîcheit mac wol gesîn âne bilde.
wan daz bilde vürsetzet dem willen, und der wille volget dem bilde.
Got ist gebildet nâch im selben und hât sîn bilde von im selben.
Alsô hât got êwiclîche alliu bilde an im, niht als die sêle und ander crêatûre, sunder als got.
Luther, WA (
1530
):
Am Karfreitag hat ers angehoben und ist ynn unser person getretten und hat dem Teufel ein solch bild fur die nasen gehalten, dran er solte anlauffen.
Sermon Thauleri
4v, 4
(
Leipzig
1498
):
Ader dz man sich entzihe vnd ledigk mache vonn allenn gedancken, wortten vnd wercken vnnd von allen bildenn des vorstants.
Ebd.
5v, 14
:
Wie gebiret got der natur seinen sinn in der sele als die creaturen thun in bilden vnd in gleichnis.
Ebd.
5v, 22
:
Ein itzlich bylde das meynet noch weyßet sich selber nicht es tzeucht vnnd weißet alles da hin des bildes es ist.
Gille u. a., M. Beheim
76, 180
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
michels mer sol wir arm wurmlein | gehorsam sein und uns auch ein | pild und ler daraus lesen.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 28
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Das andere punt ist ein vntploͤssen froͤmeder bilde vnde vnlidekeit von hertzen, das der mensche fri vnd vnuerbildet vnd vnbehangen vnd ledig si von allen creaturen.
Ebd.
2, 501
:
in [den menschen] wurt zuͤgesprochen mit worten vhd gewiset mit bilden oder mit gelichnisse ewiger warheit […] Dis heißet reuelacien oder vision.
Ebd.
2, 503
:
Sint es lipliche bilde, die entpfahet er [der mensch] in der ymaginacien.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Die andern […] brechent sich uz diseme getrenge, daz enist mit vernunftigen bilden.
do vallent alle bilde und forme und glichnisse abe.
wenne sú [die sele] sich scheidet von allen bilden, so treit sú ein suͤsses joch und der ussere mensche eine lihte búrde.
zúhet dich Cristus, so lo dich ime sunder forme und sunder bilde, und lo in wúrcken, bis sin instrumente.
das men also gerne nuwe mere seit, was die und die und der und der seit und tůt, so sint es alles affechtige bilde.
das dir hútte sere zů andacht half, das ennútzet dich morne oder noch hint nút, und hast vil bilde und invelle und enwirt nút drus.
so losse die bilde der dinge alzůmole varen und mache und halte sinen tempel lidig.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1377
):
aber doch so ist ez in der alten e und ouch in der nuwen e beschehen, daz vil gůtes dinges in sloffenden bilden vúr gehebet wart.
so uns die boͤsen geiste werdent erschreckende mit vil ungehúren bilden und vúrwúrffen.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein hertze foul jubilierender fröuden und senender begirde sins liebesten willen on alle unfruchtbere bilde und behangenheit der creasturen.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
7905
(
schwäb.
, Hs.
1478
):
Hochen prys habt ir bejagt | An eren und an manhait unverzagt | An weiplichem bild.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 2111
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
Wer liplich bilde sůchet in dem gaist, der wirt betrǒgen von den bilden.
Ebd.
3, 182
:
Dü gnad fluzzet von got in vns, alz der schin von der sunnen, […] alz ain bilde zü ainer vzzern anschauwung, nach dem alz es uff geleget ist in dez malers herczen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
der [boͤs geist] waz in sinem angenomen bild geschafen als ein ungestalter more.
Ruh, Bonaventura
305, 5
(
Basel
1507
):
gott wirt beschowett […] vßerthalben durch fußtritt, jnnerthalben durch bilder vnnd oberthalben durch das lieht.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
3, 27
(
noobd.
,
1347
/
50
):
In disem pild, in dem sinn | Nu, das got wais allain, | Das nieman anders ist gemain.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
190
(Hs.
moobd.
,
1411
):
dauon leben die pild nicht, die wir machen.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Quint, Eckharts Pred. ; ; ; ; ;
Sermon Thauleri
5v, 21
;
5v, 24
;
5v, 30
;
Gille, a. a. O.
52b, 50
;
Eichler, a. a. O.
2, 128
;
1520
;
1521
;
2119
;
3, 144
;
145
;
Jellinek, a. a. O.
7889
;
Ruh, a. a. O.
357, 10
.