hatte sich auch fast so viele Winter lang als es Jahr gelebet, von Anbegin des Böhmischen Vnwesens müssen leiden vnd genieten ein leidenfeines vnd wunderliebes Dinglein!
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
458, 28
(
Bremen
1647
):
Eß mag mir feind sein wer will / so muß ichs leiden / vnd Gott für jhn bitten.
Pfefferl, Weigel. Ges.
12, 32
(
Hamburg
1646
):
er ist die tauffe selbst, er leidet, stirbet, wirdt begraben, stehet auf, zerstöret deß Teuffels werck.
Das Euangelion sagt von aim Kreutz, das ist zwayerlay. Zuͦm ersten hayst ain kreutz leiden, das mit schmach und schannde zuͦ geet, da ainer vor der gantzen welt muͦß leiden und unrecht haben, als wenn ainer verfolgung leidet umb das Euangelions und gelaubens wilen, welchs ain recht kreutz haist.
Was wollet jr denn [...] auch wegern zu leiden, das jr doch mit ewern suͤnden wol verdienet.
Das der selbich Gottes son [...] fur uns menschen gelieden, gecreuziget, gestorben, begraben.
das wir mussen leiden, auff das wir also Christo gleichfoͤrmig werden.
ob man allerley musse von jderman leiden und jnn keinem fal sich weren durffe.
ehe sie ein wenig schmach oder nachteil umb des Euangelij willen von der welt leiden, ehe liessen sie das Euangelion und Christum faren.
HJe stehets klar, das Christus alles gethan vnd gelidden hat fur vns.
Als jn [Franziscus] die Kinder auff der Gassen sahen [...] / meineten sie er were toll / vnd wurffen mit dreck vnd steine nach jm / Aber er fragete nichts darnach / vnd leids propter deum.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
134, 2829
(
Magdeb.
1608
):
Wer alls wil fechten / vnd gar nichts leidn / | Hat sein schwert nimmer in der scheidn.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
[Her] leit sîne pîne von minne.
Ebd., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dar umbe sprichet unser herre [...]: ,sælic sint, di dâ lîdent durch die gerehticheit‘. Er ensprichet niht: ,die geliten hânt‘. Ein solich mensche hazzet geliten-hân, wan geliten-hân enist niht lîden, daz er minnet; ez ist ein vürganc und ein verlust lîdennes durch got, daz er aleine minnet. [...] daz ein solich mensche ouch hazzet noch-lîden-suln, wan daz ouch niht lîden enist. Doch hazzet er minner lîden-suln dan geliten-hân.
Valli, Baldemann
388
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Alle untat sie ie miten. | Ir martir sie do liten.
Karnein, Salm. u. Morolf
450, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
frauwe, [...] | wie gerne ich das durch dich liden wil.
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 124
(
Frankf./M.
1559
):
das sie jhre armut vnd mangel Gott heim stelle͂ / gedultig vnd williglich / tragen vnd leiden sollen.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
23, 13
(
Frankf./M.
1626
):
Wie er in seinem Fleisch fuͤr vnser Fleisch gelitten.
Mone, Adt. Schausp.
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
daz her hat geleden den tot, | alles durch dez sunders not.
Jahr, H. v. Mügeln
125, 1783
(
omd.
, Hs.
1463
):
ich lide, was zu liden ist.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
Sêlic sint di durchêchtunge lîden durch di gerechtikeit.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
so saltu gote bewisen wie stark du sis [...] ungemach zu lidene und zu vortragen durch sin libe.
sal ich mich yn einer ware͂ gelasse͂heit vñ vnderthenigkeit demutiglich vnd sie lege͂ vñ dã dasselb gutlich leiden an alles murmeln vñ wider rede͂.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1458
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
daz er gert | von allem sinem herzen, | ze leiden al die smerzen, | die unser herre durch uns lait.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
189
(
Nürnb.
1517
):
Enteuserung von den gewonlichen zuneigungen ist ein würkung widerwertiger gewonheit, dieselben (zu) leiden, ist ein bues.
haben sie jn gemördert, das ich nit weiß, so hat er [Luther] das gelitten umb der christlichen wahrheit willen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
76, 31
(
Nürnb.
1548
):
Wer da begert das Gottes wil vngehindert / vnd frey geschehe / der setzt seinen willen hindan / vñ lest Got nach seinem gefallen mit jhm vmbgehen / zuͤrnet nicht drum͂ / wirt nit vnwillig / sonder er leidet / vnd schweygt / vnd weyß wol / das es Gottes guter [...] will ist.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
Der Juden spott leydtst vngezwungn.
[grechte Leüt] tragen solches Creutz gedultig, | Freuen sich zu leiden vnschultig.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wenne zwei súllent eins werden, so muͦs sich daz eine halten lidende und daz ander wúrckende.
Die erste pforte an disen uͤbungen das ist ein tieffe verworffene demuͤtekeit, daz der mensche von ime selber zuͦmole nút enthalte und kúnne sich in lidender wisen gedrucken under Got und alle creaturen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
27, 17
(
els.
,
1362
):
Sehent wie swerliche ich vúr v́ch gegeischelt vnd geschlagen bin vnde wie vil habe ich gelitten.
sie leiden alles, sie dulden alles, vnd dannoch hat die Liebe bey ihnen kein Ende.
Steer, Schol. Gnadenl.
5, 10
(
halem.
,
15. Jh.
):
Der gnaͮden art ist, daz si nit itel mag sin, si wil aintweder liden, got beuinden oder aber [...].
Die narrheit der waͤlt dultigklich Leyden / frey lassen hingon / [...]. Dultig Leyden vnd guͤtigklich auff sich nämen.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
405, 14
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Daz ist zesagen daz die gerehtmachunge, daz ist zesagen, alse si genomen wirt in einer lidenden wis, so treit si inne die bewegung zuo der gerehtikeit.
Dãn de͂ menschen ein trost ist leiden das er nit verdient hat.
Sappler, H. Kaufringer
16, 518
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
da er [Christus] wolt leiden des todes pein.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 162, 1
ff. ([
Augsb.
]
1548
):
Wa man leydet in des Herren forcht / da ist Reichthumb / Ehr und Leben. [...] Euch ist es gegeben umb Christus willen zu thuͦn / das ir an in nicht allain glaubt / sonder auch umb seinet willen leidet / sunst maynet die gantze welt / sy muͤsse nichts leiden / sonder nach irem hoͤchsten vermügen / sich rechen und weeren.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 22
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
also rueff ich den morgen an | als got die marter laidt.
Klein, Oswald
7, 9
(
oobd.
,
1417
):
Nach deim gebot | gedultiklich ich leiden wil zu eren | der bitter marter, so du laid | gedultiklichen geren | umb unser freud und sälikait.
e das ain grober tralle | lit ellend, armüt, [...] | er lies ee all sein freund hie sterben.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
61, 23
(
noobd.
,
1347
/
50
):
aintweder got der maister der nature leitt, oder daz gantz werk der werlt entsleuzzet sich und wil vallen.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
67, 68
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
„Aber die lieb“, sam do spricht der zwelfpot, „die ist gedultig vnd gutig, si erhebt sich nicht, si wirt auch nicht geraitzet, sy leit auch allew ding“.
Gierach, Märterb.
18434
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
da led er grozze arbait | mit vasten, mit wachen, mit gepet.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
65, 23
(
mslow. inseldt.
,
1583
):
Demnach aber, Jr Jungśter Son, Andreas, mit Jr, als śeiner leiblichen Mutter, ubel und guts leidet, vnd Sie mit wach vnd anderen Stadt beśhwer vertritt.