anfechtung,
die
;-Ø/-e
, auch -Ø.
Religiöse und didaktische Texte.
Syntagmen:
a. haben / leiden
(jeweils mehrmals) / tragen / überwinden / ausschlagen / abschlagen / meistern / miltern / begütigen, ring / klein schätzen; jm. die a. abnemen
; a.
(Subj.) kommen jm.
; in a. fallen / kommen / bestehen
; der a. angesiegen / entgehen, jm. in der a. helfen, etw. in a. erfaren, in a. mit jm. bleiben / unüberwunden sein, jn. mit a. üben / überwinden, etw. vor a. stärken, jm. von a. helfen / behüten / beschirmen, jn. in der a. schirmen, von a. in sünde fallen
; zeit / angst / sünde der a.
; a. des (bösen) feindes / teufels
(jeweils mehrfach) / fleisches / (bösen) geistes / leibes, der welt / untugend
(jeweils gen. subj.); a. des menschen
(gen. obj.); a. im felde / wege / in der hausung
; a. der bekorung
(gen. def.); fleischliche / böse / grosse / listige / müselige / schwere a.
Belegblock:
das myn tochter lidet swere | anfechtung von dem tufel sere.
so wil ir [togend] god helffen unnd si beschure, | also das si wol mag bestehen | unnd aller anfechtunge entgehen.
Du machst des menschen stande | stark und auch sicher wider die | anvechtung der pösen veind hÿ | reht als der ademante.
sol man [...] sy ermanen, daz sye [...] starck sein in dem gelauben vnd all anfechtum, dy in pe/gegen, gancz außschlahen.
Wie vil sein der selben, die nach langer und manger seliger schiffung, nach mangen widersteung und uberwindung ritterlichen, sighaften, die yczund sich getrawenten czu nemen ein seligs und ein wunschleichs end, durch die einspruͤche und anfechtung des tewfels in der czeit ires insten des tods czu dem strick ires verderbens und irer verlisung kommen sein.
wirst du geuͤbet mit dez libes anvehtunge, froͤw dich, daz ein andre Paulus mag uss dir werden.
Adam und Eva im paradis warent zwo stark súl, wurdent von dem falschen rát und anfechtung des bösen gaist nidergeworfen und fiellent in súnd.
Es kan keiner Christum recht lernen vnd erkennen / noch Gottes wort recht verstehen / er erfahre es denn in Creutz vnd anfechtung.
Die zäher die sint mir gewesen prot tag vnd nacht in der armüet dises lebens vnd die arbait, lëstrung, petrüebnus, chümmernus, hunger, durst, vasten, wachen, anuëchtung, chrankhait.
Es ist niemant als gar volkchömen vnd heilig, der da nit etwenn hab anuechtung, wand wir mügen nicht gancz sein an die anuechtung. Die anuechtung des menschen die sint offt gar nucz, wie wol das ist, das sy gros vnd swer sint etwenn. Wend der mensch der würt dar durch gerainiget vnd gedyemuetiget vnd würt gelërnet. Wand alle heiligen gottes die sint gangen in das reich der himel durch vil truebsal vnd anuechtung.
Feudel, Evangelistar
17, 12
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1966, 6
; Pyritz, Minneburg
3870
; Langen, a. a. O.
164, 8
; Gille u. a., a. a. O.
74, 104
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 287, 11
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel (Anm.);
Sappler, H. Kaufringer
17, 147
; Jaspers, St. v. Landskron
26r, 31
; Banz, Christus u. d. minn. Seele
1357
; Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
115, 22
; Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
246, 12
; Adrian, Saelden Hort
5063
; Schmidt, Rud. v. Biberach
74, 24
; Nyberg, Birgittenkl.
2, 259, 24
; Wolf, Norm im sp. Ma.
49, 52
; Bauer, a. a. O.
112, 22
; Bauer, Imitatio Haller
59, 19
; Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
das sie mit manigerley begirden vñ an fechtungen zuzyten hinderkomen gereitzt vnd verfürt werden.
Belegblock:
Zůletst, nach zweier jaren anfaͤchtung, sagt ein stat Bern [...], si woͤlte ires teils fri und mit niemand verbunden sin.
4.
›gerichtliche Belangung von jm., Klage gegen jn.; Widerspruch, Einspruch gegen etw. (z. B. eine Urkunde)‹; Belegblock:
den twinget leit zu klagen, disen die anfechtung des klagers die warheit zu sagen.
ap her ÿm hette beczalth III marg phenige, vnd awch, off her irkeyne anfachtunge vorhabin, das her solde vortrattin.
Schwartzenbach
F ijv
; 5.
›Anfeindung, Krieg, Widerwärtigkeiten, denen der Mensch ausgesetzt ist; Verfolgung‹; Belegblock:
von kleyner anefechtunge swuer ich sere, | du werst mir gantz ummere.
leidige anfechtung, schentliche zuversicht und smechliche verserung betwingen euch gröblich an aller stat.
so der ancleger der ersten tetlichen anfechtung oder benoͤttigung, darauff, als vor stet, die notwerh gegruͤndt, bekentlich ist.
wann die anfechtung darnach sovil grosser wider uns wurde.
warn si, wie der menschen brauch ist, wen si kain anfechtung und widerwertigkait nit haben, muetig.