absterben,
V., unr. abl.
1.
›sterben, versterben (vom Menschen)‹; auch: ›eingehen, langsam vergehen‹.Syntagmen
zu tod a., abgestorbener bruder/ priester
; oft subst.: absterben des hern/ keisers/ der eltern/ geschäftemacher/ bürger/ einwoner.
Belegblock:
Wer hie abstirbt ohn Rew vnd Bůß, | Dort ewig groß pein leiden můß.
Man sagt, daß sieder absterben des gotseligen alten hern Borg etzliche guter [...] zu sich getzogen solle haben.
daz sal se habin czu erym leybe, vnde wenne se abestirbit.
das si dann desselben abgestorben priesters verlassen güt ufgeschriben [...] haben.
wen ein bischof abstirbet, so můs man alwegen einen krieck han.
die sich an zweifel nach absterben der gescheftmacher teglich begeben hetten.
2.
›aussterben (von Geschlechtern)‹.Belegblock:
die herzogen von Lenzburg, [...] gar abgestorben sind.
Das geschlecht Tubals in Hispania, do es nun bis ins drit glid geregirt het, starb es gar abe.
3.
›durch js. Tod frei werden, wieder verfügbar werden (z. B. von Wappen, Gütern)‹.4.
›e. S. entsagen, sie als nichtig betrachten‹; offen zu 5.Belegblock:
Die [cristen] sich der sunden wot | Enplosset haben gare | Und hie der wellt ab sterben | Und die allein Got leben.
zů zefiegen durch sin uerschmechung vnnd absterben, vnd das ist der herschenden engel.
5.
›etw. (z. B. Neigungen des Leibes, sich selber als leibliches Wesen) unterdrücken, abtöten‹.Religiöse Texte.
Belegblock:
das söllen wir nit lichtēklich uns vertrösten, sunder warten der frucht mit verfolgung und durechtung und mit emsigen absterben der naturlichen naigklichait.
JEsum lieb haben ist sehr gut, | Wol dem der sonst nichts suchen thut, | Mir selber will ich sterben ab, | Daß ich in jhm zu leben hab.
Die frowen henkent ir schürtz und die closterfrowen ire wil fer herab bis uff die nasen, daz man sol wenen, sú sigint der welt gantz tod und abgestorben.
wann auch nur ein [...] Mensch/ auff den Berg Zion steigen/ die Welt uͤberwinden/ sich selbst absterben/ und Christo JEsu nachfolgen will.
6.
›jn. töten‹.