V.,
unr. Zusammengehörig im Bedeutungsfeld sind 1 und 2; 3-5; 8-11. Zur sehr weitgehenden Ausdifferenzierung der auch rechtssprachlichen Verwendungen (vor allem unter
2, 4, 5, 7) vgl.
; zu einer stadtsprachlichen Ausprägung des Feldes:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
53a
–54a; ausgeprägtes idiolektales Feld bei
.
2.
›etw. (z. B. eine Haltung) aufgeben, etw. (z. B. eine Gewohnheit) ablegen, von etw. ablassen; auf etw. (z. B. Rechte) verzichten; sich e. S. entziehen, sich von etw. freimachen, sich e. S. / e. P. entledigen‹; Ütr. von 1.
Bedeutungsverwandte:
10,
; vgl.
3.
Syntagmen
meist mit Gen. d. P. oder S., refl.:
sich der hochfart / fure / lüge / liebe / rede / e / geselschaft / welt / metze / dirne, des werkes / wuchers / glaubens / geldes / reiches / gewaltes / regimentes / kindes / weibes a.
; selten mit Akk.:
die klage / missetat / arglist / gewonheit a.
; feste Wendung:
hand a.
Belegblock:
Große, Schwabensp.
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Man sol de wůchere manen, daz Se sich des wůchers abe tůn.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
waz er wart darûf gemant | [...] | daz er sich abetête | und vorzigge der geschicht.
Quint, Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
swer wil komen ze mir, der sol sîn selbes ûzgân und verzîhen und sol sîn criuze ûfheben, daz ist: er sol abelegen und abetuon allez, daz criuze und leit ist.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
963
(
rib.
,
1444
):
Dat yr de werelt neit sere en prijst | Ind uch der zo male doit ave.
Wyss, Limb. Chron. U
(
mfrk.
,
1387
):
alse dicke dez not ist, alle argelist unde geverde abegetan.
Henschel u. a., Heidin
1673
(
nobd.
,
um 1300
):
Vrow tvt evch der fvr abe.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
1359
):
lúte die einer valscher lidikeit phlegent und tůnt sich aller wúrklicheit ab.
Tůnt úch abe menschlicher heimliche, so werdent ir gewerlich innen goͤttelicher heimliche.
Adrian, Saelden Hort
4338
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
so wil ich wider | zů dir keren als der knab, | mich tůn óder ding ab, | der doch mag werden nieman sat.
so wöll er furo davon hand abtun noch sich des von Nenningen in den sachen mer annemen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
(
schwäb.
,
1471
):
Dann wer ain v̈bel weib hab, | Der tü sich ir by zeitt ab | Vnd chauff ain gůt past | Henck sy an ainen ast.
Päpke, Marienl. Wernher
(
halem.
,
v. 1382
):
Hie mit wůchs der werde knabe | Und wart der kint sich tůn abe | Und altersaine dike gan.
Drescher, Hartlieb. Caes.
(
moobd.
,
1456
/
67
):
ob er ichts mailigs finde, das er dasselbe abtuge.
Herzog Sigmund thet sich des regimencz pald ab.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
um 1400
):
ob kaufleut kämen und guet würd verkauft da angeben würd ain phenning, und ob sich ainer des abtëtt ân des andern willen.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
;
;
;
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 182, 42
;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 2
;