(oft mit Umlaut:
-e/ä-
),
V.;
zu
mhd.
bestaten
(
Lexer 1, 225
);
ausdruckseitig und semantisch nicht in allen Belegen von
besteten
zu trennen.
2.
›jn. bestatten, beerdigen‹; generell: ›etw. vergraben‹; auch ütr., dann: ›jn. überschütten‹.
Zur Sache:
TRE 5, 1979/80, 730-757
.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.
4,
.
Syntagmen:
jn. christenlich / erlich / herlich / königlich / ordenlich / wirdig / wol b., jn. mit eren, nach der alten e, zu der erden
(oft),
zu dem grabe, in den sarg, in die kirche, in das münster b
.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
6894
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Des wart her billichen bestatet | In des abysses grunde.
Luther, WA
47, 496, 12
(
1539
):
wie wir den noch heutte zu tage die todten ehrlich zur erden bestadten.
Ders. Hl. Schrifft.
Sir. 38, 16
(
Wittenb.
1545
):
verhülle seinen Leib / gebürlicher weise / vnd bestate jn ehrlich zum Grabe.
Chron. Köln 1, 1171
(
rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
):
die doden bestaden sy myt eren | zo der erden.
Karnein, Salm. u. Morolf
180, 9
(
srhfrk.
, Hs. um 1470
):
du solt minen bruder wider von dem galgen nemen | und bestatten in den sarck, do min vatter inne lit.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
136, 12
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Der corper wart erlich in vnser frouwen monster bestadet.
Thiele, Chron. Stolle
94, 5
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Also nu disser forste herlichen bestad wart.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
162, 14
(
nobd.
,
1476
):
so hat sich die gedacht fraw Barbara Eselein etc. mit grosser [...] andacht bepholen iren kinden und erben und das sie sie redlichen zu der erden bestaten und begeen sollen mit vigilg und selemes.
Reichert, Gesamtausl. Messe
11, 23
(
Nürnb.
um 1480
):
wann ein priester messe gehebt hat [...] und darnach muest einen todten menschen zu dem grabe besteten.
Thiele, Minner. II,
7, 289
(
Hs. ˹nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
in ungluckes orden | unheill hatt mich bestet!
Maaler 63v
(
Zürich
1561
):
Bestatten / In die erden legen / Vergraben.
Ebd. 420r
:
Vergraben / Bestatten / Mit erdrich bedecken.
Chron. Augsb. 8, 468,
Anm. 2 (
schwäb.
, zu 1554
):
denselben meinen cerper in kain kürchen noch geweichtes ort zu bestetten.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 161
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Joseph in wand in seidin wat, | mit allem rat bestatten in die zwen.
Munz, Füetrer. Persibein
231, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
das er nach christenlicher ee | nach tod si liess pestaten zu der erden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
97, 32
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy ward künigklich zu der begrebde bestätt.
Turmair 4, 734, 6
(
moobd.
,
1522
/
33
):
die Teutschen [...] bestätteten in herlich und wol zue der erden.
Zingerle, Inventare
176b, 32
(
tir.
/
vorarlb.
,
1420
):
viii markch, die er im gelichẹn zu seins weibes saͤiligẹn bestaͤtnuͤzz.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
2, 290, 1
;
Mayer, Folz. Meisterl.
34, 492
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
428, 18
;
Dietz, Wb. Luther
1, 281
;
4.
›jn. verheiraten, zur Ehe geben; jn. heiraten‹; refl.: ›heiraten, sich verehelichen‹; Synekdoche zu
3 und zu diesem offen.
Vorwiegend wmd./wobd.
Bedeutungsverwandte:
14,
2,
(V.)
2,
,
,
,
.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
den neffen, die tochter
)
b., jn. an jn. / jm. b., jn. zu der ehe, in den ehelichen stand b., sich ehelichen / erlichen b., sich mit jm. b., an jn. / jm. bestattet sein
.
Wortbildungen
›mannbar, verheiratbar‹ (dazu bdv.:
2; a. 1588).
Belegblock:
Schöpper 69b
(
Dortm.
1550
):
Dare nuptui. Verehen verehelichen beraten bestatten außsteuren außsetzen. jn die Ehe versorgen jn die Ehe versehen jn die Ehe bringen verheyraten eim man vermäheln.
Buch Weinsb. 1, 54, 30
(
rib.
,
1528
):
Beil wart an einen buddenbender bestadt.
Apherdianus 195
(
Köln
1575
):
Puella matura connubio [...] manbar / bestaͤdlich.
Schneider, Pont. u. Sid.
176, 3
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
An wen docht vch, das sie
[Tochter]
wol bestatt mocht sin?
Ebd. 221, 7
:
das er dan sin schon dochter Genelet wolt geben zu einer elichen wibe, dan sie an yme wol bestatt vnd besorgt were vor yeman.
Ebd. 239, 18
:
so brecht er herren Polidus, sinen neven, den zu bestaden an syner dochter.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 127, 37
(
rib.
,
1485
):
dat sij sich an einen anderen man bestaidt ind verandert hedde.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. Bd.
2, 74, 12
(
hess.
,
1528
):
Volkmein Rucker seiner prebenden umb deswillen, das er sich elichen bestadt hat, nicht zu entsetzen.
Barack, Zim. Chron.
2, 342, 30
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
hat er sich auch mit ainer von Alenzhaim bestat.