oft mit Umlaut:
bestätten,
bestetten,
V.;
ausdruckseitig und semantisch nicht in allen Belegen von
zu trennen.
2.
›jn. bestatten, beerdigen‹; generell: ›etw. vergraben‹; auch ütr., dann: ›jn. überschütten‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.
4,
.
Syntagmen:
jn. christenlich / erlich / herlich / königlich / ordenlich / wirdig / wol b., jn. mit eren, nach der alten e, zu der erden
(oft),
zu dem grabe, in den sarg, in die kirche, in das münster b
.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Des wart her billichen bestatet | In des abysses grunde.
wie wir den noch heutte zu tage die todten ehrlich zur erden bestadten.
Ders. Hl. Schrifft.
Sir. 38, 16
(
Wittenb.
1545
):
verhülle seinen Leib / gebürlicher weise / vnd bestate jn ehrlich zum Grabe.
die doden bestaden sy myt eren | zo der erden.
Karnein, Salm. u. Morolf
180, 9
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
du solt minen bruder wider von dem galgen nemen | und bestatten in den sarck, do min vatter inne lit.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
136, 12
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Der corper wart erlich in vnser frouwen monster bestadet.
Thiele, Chron. Stolle
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Also nu disser forste herlichen bestad wart.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
162, 14
(
nobd.
,
1476
):
so hat sich die gedacht fraw Barbara Eselein etc. mit grosser [...] andacht bepholen iren kinden und erben und das sie sie redlichen zu der erden bestaten und begeen sollen mit vigilg und selemes.
Reichert, Gesamtausl. Messe
11, 23
(
Nürnb.
um 1480
):
wann ein priester messe gehebt hat [...] und darnach muest einen todten menschen zu dem grabe besteten.
Thiele, Minner. II,
7, 289
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
in ungluckes orden | unheill hatt mich bestet!
Bestatten / In die erden legen / Vergraben.
Vergraben / Bestatten / Mit erdrich bedecken.
denselben meinen cerper in kain kürchen noch geweichtes ort zu bestetten.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 161
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Joseph in wand in seidin wat, | mit allem rat bestatten in die zwen.
Munz, Füetrer. Persibein
231, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
das er nach christenlicher ee | nach tod si liess pestaten zu der erden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy ward künigklich zu der begrebde bestätt.
die Teutschen [...] bestätteten in herlich und wol zue der erden.
Zingerle, Inventare
(
tir.
/
vorarlb.
,
1420
):
viii markch, die er im gelichẹn zu seins weibes saͤiligẹn bestaͤtnuͤzz.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
;
4.
›jn. verheiraten, zur Ehe geben; jn. heiraten‹; refl.: ›heiraten, sich verehelichen‹; Synekdoche zu
3 und zu diesem offen.
Vorwiegend wmd./wobd.
Bedeutungsverwandte:
14,
2,
(V.)
2,
,
,
,
.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
den neffen, die tochter
)
b., jn. an jn. / jm. b., jn. zu der ehe, in den ehelichen stand b., sich ehelichen / erlichen b., sich mit jm. b., an jn. / jm. bestattet sein
.
Wortbildungen
›mannbar, verheiratbar‹ (dazu bdv.:
2; a. 1588).
Belegblock:
Dare nuptui. Verehen verehelichen beraten bestatten außsteuren außsetzen. jn die Ehe versorgen jn die Ehe versehen jn die Ehe bringen verheyraten eim man vermäheln.
Beil wart an einen buddenbender bestadt.
Puella matura connubio [...] manbar / bestaͤdlich.
Schneider, Pont. u. Sid.
176, 3
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
An wen docht vch, das sie
[Tochter]
wol bestatt mocht sin?
das er dan sin schon dochter Genelet wolt geben zu einer elichen wibe, dan sie an yme wol bestatt vnd besorgt were vor yeman.
so brecht er herren Polidus, sinen neven, den zu bestaden an syner dochter.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 127, 37
(
rib.
,
1485
):
dat sij sich an einen anderen man bestaidt ind verandert hedde.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. Bd.
2, 74, 12
(
hess.
,
1528
):
Volkmein Rucker seiner prebenden umb deswillen, das er sich elichen bestadt hat, nicht zu entsetzen.
Barack, Zim. Chron.
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
hat er sich auch mit ainer von Alenzhaim bestat.