manbar,
Adj.
1.
›erwachsen‹; die Eigenschaft manbar
reicht vom ausgehenden Kindes- bis zum mittleren Mannesalter; sie impliziert zugleich Rechtsfähigkeit und Waffenfähigkeit; Kritierien für manbar
sind das Alter, der Beginn der Zeugungsfähigkeit, der Bartwuchs, die Größe; in der Regel von Personen männlichen, aber auch weiblichen Geschlechtes gesagt; in vielen Belegen nicht sicher von 2 trennbar; Syntagmen:
j. m. sein / werden
(jeweils häufig); manbare jare
›Erwachsenenalter‹, der manbare jüngling / erbe, das manbare alter
.Wortbildungen:
manbärig
manbarkeit
manbärlich
manbarschaft
Belegblock:
das einn ietzlichenn Buerger frey sey, zw Brawenn, der Hawß unnd Hoff hat unnd manbar sey.
hette eyn widfrauwe eynen manbergen soen, solle auch erschynen.
vnd zuchtmeister / hatt er fuͤrwar gehabt / welche also ein frommes gehorsames kind / [...] / zu einem solchen teuren Ritter / in seinen verstendigē vn̄ manbaren jaren / gezogen [...] haben.
Pubertas, Die zeit der manbarkeit / nach viertzehen jaren in den mannen / vn̆ nach zwœlffen in den weibs bilden.
Mannbar (der/die) Nubilis. Mañbar seyn / die yetz alt sind kinder zemache͂. Puberes filij. Mañbar alter an knaben vmb vierzaͤhen an toͤchteren vmb zwoͤlff jar. Pubertas, Confirmata ætas.
Mannbar / der mans groͤsse hat.
hat er vonstunden, [...], alles volck, was manbar ware, auff morgens frue auff den plan, [...], berueffen und ist vonstundan dem feind under augen zogen.
2.
›erwachsen, damit im heiratsfähigen Alter, heiratsfähig (von der Frau gesagt)‹; Wortbildungen:
manbarkeit
Belegblock:
ein junge dirne, die noch ein reine Jungfraw ist, doch die manbar und geschickt ist zur fruchte.
Pubertas est finis secundae aetatis, manbarkeyt.
Nupcialis manbar – mangebig.
was unendlicher sleyer sein, hat sie beschiden irem endlein [...], sunder legen hinter einen rate, [...], bis es manbar wirt.
Wer hatt ein dochter die manbar ist | Der soll sie vermaͤheln kurtzer frist.
ein schoͤne gerade tochter / die yetzunder schon manbar was / die fieng dem krancken kauffherren an zuͦ gefallen.
Wele [magde] kament zuͦ den jaren | Das sú manber waren, | Die gabent die priester och ze man.
mannbar / Dienlich vor einen mañ.
es ensol [...] kain juncfroͧwe, [...], duͥ manbaer si, vor den êfroͧwen an dekainen tanze gan.
Als aber das fröle, [...], erwachsen und mandbar worden, hat ir herr vatter sie graf Josen [...] vermehelt.
So mag dÿ Iuncfrawͤ mit raͤte der nechsten frewndt ires vaters, dÿe da mannen seÿn, Vnnd sÿe manbar ist, heÿroten.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
68, 6
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