manbar,
Adj.
1.
›erwachsen‹; die Eigenschaft
manbar
reicht vom ausgehenden Kindes- bis zum mittleren Mannesalter; sie impliziert zugleich Rechtsfähigkeit und Waffenfähigkeit; Kritierien für
manbar
sind das Alter, der Beginn der Zeugungsfähigkeit, der Bartwuchs, die Größe; in der Regel von Personen männlichen, aber auch weiblichen Geschlechtes gesagt; in vielen Belegen nicht sicher von 2 trennbar;
vgl.
1
(
der
12.
Bedeutungsverwandte:
 2, ; vgl. ,  1,  1.
Syntagmen:
j. m. sein / werden
(jeweils häufig);
manbare jare
›Erwachsenenalter‹,
der manbare jüngling / erbe, das manbare alter
.
Wortbildungen:
manbärig
,
manbarkeit
1,
manbärlich
,
manbarschaft
›Mannesalter‹ (a. 1655).

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
das einn ietzlichenn Buerger frey sey, zw Brawenn, der Hawß unnd Hoff hat unnd manbar sey.
Koeniger, Sendgerichte (
mosfrk.
,
15. Jh.
):
hette eyn widfrauwe eynen manbergen soen, solle auch erschynen.
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 56
(
Frankf./M.
1559
):
vnd zuchtmeister / hatt er fuͤrwar gehabt / welche also ein frommes gehorsames kind / [...] / zu einem solchen teuren Ritter / in seinen verstendigē vn̄ manbaren jaren / gezogen [...] haben.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Pubertas, Die zeit der manbarkeit / nach viertzehen jaren in den mannen / vn̆ nach zwœlffen in den weibs bilden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Barten / Mañbar werden / Anfahen bart uberkommen. Pubescere.
Mannbar (der/die) Nubilis. Mañbar seyn / die yetz alt sind kinder zemache͂. Puberes filij. Mañbar alter an knaben vmb vierzaͤhen an toͤchteren vmb zwoͤlff jar. Pubertas, Confirmata ætas.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
315, 39
(
Genf
1636
):
Mannbar / der mans groͤsse hat.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
hat er vonstunden, [...], alles volck, was manbar ware, auff morgens frue auff den plan, [...], berueffen und ist vonstundan dem feind under augen zogen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der hat in seiner jugendt und mannbarn jaren kein eheweib nie gehapt.
Grimm, Weisth. ;
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 182, 36
;
Alberus
P ijr
;
2.
›erwachsen, damit im heiratsfähigen Alter, heiratsfähig (von der Frau gesagt)‹;
vgl.
1
(
der
25.
Bedeutungsverwandte:
 2, , ; vgl.  2,  1.
Wortbildungen:
manbarkeit
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
ein junge dirne, die noch ein reine Jungfraw ist, doch die manbar und geschickt ist zur fruchte.
Alberus
uu iijr
(
Frankf.
1540
):
Pubertas est finis secundae aetatis, manbarkeyt.
Schmitt, Ordo rerum
483, 15
(
omd.
,
1466
):
Nupcialis manbar – mangebig.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
162, 38
(
nobd.
,
1476
):
was unendlicher sleyer sein, hat sie beschiden irem endlein [...], sunder legen hinter einen rate, [...], bis es manbar wirt.
Roloff, Brant. Tsp.
689
(
Straßb.
1554
):
Wer hatt ein dochter die manbar ist | Der soll sie vermaͤheln kurtzer frist.
Wickram
4, 32, 16
(
Straßb.
1556
):
ein schoͤne gerade tochter / die yetzunder schon manbar was / die fieng dem krancken kauffherren an zuͦ gefallen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Wele [magde] kament zuͦ den jaren | Das sú manber waren, | Die gabent die priester och ze man.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
315, 42
(
Genf
1636
):
mannbar / Dienlich vor einen mañ.
Müller, Stadtr. Ravensb.
82, 13
(
oschwäb.
,
1326-30
):
es ensol [...] kain juncfroͧwe, [...], duͥ manbaer si, vor den êfroͧwen an dekainen tanze gan.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Als aber das fröle, [...], erwachsen und mandbar worden, hat ir herr vatter sie graf Josen [...] vermehelt.
Mollay, Ofner Stadtr.
395, 11
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
So mag dÿ Iuncfrawͤ mit raͤte der nechsten frewndt ires vaters, dÿe da mannen seÿn, Vnnd sÿe manbar ist, heÿroten.
3.
s.
1
(
der
3.