barmherzigkeit,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Barmherzigkeit, gnädige Bereitwilligkeit Gottes zur Erlösung des Menschen, mitleidige Hilfsbereitschaft gegenüber dem notleidenden Menschen‹, auch Maria, der Mutter Gottes, zugeschrieben;
Zur Sache:
LThK
1, 1251/2
;
TRE
5, 215-238
.
Gehäuft in Texten religiösen und didaktischen Inhalts, auch in Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
 1, , ,  1,  4,  3, (
die
3,  3, (
das
1; vgl. ,  1.
Syntagmen:
b. bezeugen / (er)zeigen / wirken / tun / bitten / erkennen / glauben / erfolgen / erkriegen / erlangen / empfangen / mitteilen / verleihen / zusagen / misbrauchen, b. von jm. bitten
;
b
. (Subj.)
sich neigen, b. von got fliessen, b. über werke gehen
;
der b
. (Gen.)
gedenken, sich der b. trösten
;
der b
. (Dat.)
getrauen, der b. etw. befelen
;
jm. etw. aus b. geben, (jm.) etw. von b. geben, etw. von b. behalten, got
(Subj.)
in b. ausschmelzen, hofnung in die b. haben, etw. durch b. tun, jn. durch die b. hören, jm. mit b. etw. vergeben, sich mit b. über jn. erbarmen
;
grundlose
(mehrfach)
/ unaussprechenliche / grosse / höchste / milte / überfliesliche / ewige / götliche b
.;
b. gottes, b. des herren
;
vater der b., mutter
(mehrfach)
/ fraue / magd / königin der b., or / hand der b., anrufung / lob der b., gnade / werk / sonne der b., getrauen der b
.;
zuversicht auf die b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz hœhste werk gotes ist barmherzicheit und meinet, daz got die sêle setzet in daz hœhste und in daz lûterste, daz si enpfâhen mac, in die wîte, in daz mer, in ein ungrüntlich mer: dâ würket got barmherzicheit.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
637
(
Köln
1476
):
Almechtiger got, dyn barmherticheyt moyt sych neygen, | Dye selen der getruwen doeden dyr tho machen eygen!
Reu, Süddt. Kat. 1, 
257, 8
 (
Heidelberg
1563
):
Gott, der die missethat der Väter heimsucht an den Kindern biß ins dritt vnd vierd glid, deren die mich hassen, vnd thue barmhertzigkeit an viel tausenden die mich lieben, vnd meine Gebot halten.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe  (
thür.
,
1421
):
Do sprach Kayn ‘Grosser ist meyne bossheit denn deyne barmherzickeit […]’.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Sêlig sint di barmeherzigen, wan si sullen barmeherzikeit irvolgen.
Anderson u. a., Flugschrr. 19, 
19, 32
([
Eilenb.
]
1524
):
vbereylt euch hie nicht mit schwindem vrteyl / vmb der barmhertzickeit Gottis willen.
Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
um 1480
):
Daz du fur Gotz parmherczikeite | Nit steckst ein schubel | Und komest in die außern finsternusse | In pech und sweffelz flusße.
Reichert, Gesamtausl. Messe
8, 9
(
Nürnb.
um 1480
):
aber auß grosser liebe und gruntloser barmhertzikeyt wirt es [wirdikeyt und heyligkeyt] dem menschen gegeben durch Cristum Ihesum.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
156, 28
(
Nürnb.
1548
):
Er heist barmhertzig vnd gnedig / vñ hat solche barmhertzigkeit vnd gnad mit seinem hoͤchstem schatz / seinen eingebornen Son bezeuget / den er […] fuͤr die sünder hat sterben lassen.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
1, 322
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
gottes barmhertzikeit vnd vnser notdurftikeit, gottes miltekeit vnd vnser begirlichkeit.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
14, 27
(
Basel
1494
):
Barmherztigkeyt die leng nit stat | Wenn gott gerechtikeyt verlat.
Goldammer, Paracelsus
3, 289, 10
(
1523
/
30
):
daß wir gefegt werden durch die barmherzigkeit gottes, aus erwöhlung der lebentigen heiligen und der toten im himmel.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
sin gewalt ist wise, sin miltekait ist gůt, sin guͤti ist milt, sin barmhertzkait ist reht.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
3578
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Allso ist och all zÿt beraitt | Die můtter aller barmhertzikait | Ze bittend ir ain gebornes kind | Fúr alle die des begerind sind.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
34
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
der gütig got, des wesen nicht anders ist denn gutichait, […], sein aygenschafft nicht anders denn ewige vnd milte parmherczichait.
Ebd. Vorr.
201
:
in dem namen des ewigen gotes, der ain vater der parmherczichait vnd ein got des ganczen trostes ist.
Ebd. S. 
275
:
Parmherczichait Wie die von got geflossen sey von ainem geslächt in daz andere.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
2, 37
(
tir.
,
1464
):
Dem klainen dem würt mit getailt parmherczikhait, aber die mëchtigen die müssen mëchtige pein leiden.
Ebd.
51, 42
:
aber naig zu mir das or deiner parmherczikhait.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ; ;
Quint, a. a. O. /3; ; ; ; ;
ders., Eckharts Trakt. ; ; ;
Rosenthal. Bedencken
33, 34
;
Meisen, a. a. O.
682
;
2925
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
281
;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ; ;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Dubizmay, kurß zu Teutze
13, 12
;
64, 8
;
81, 5
;
94, 7
;
Froning, Alsf. Passionssp. 
1652
;
2058
;
v. Keller, Amadis ;
Feudel, Evangelistar 
135, 27
;
Strauch, Par. anime int.
72, 18
;
97, 20
;
137, 34
;
138, 29
;
Eggers, Psalter 
51, 13
;
Jostes, Eckhart
4, 22
;
10, 13
;
40, 18
;
Neumann, Rothe. Keuschh. 
2536
;
Sermon Thauleri
9v, 10
;
Asmussen, Buch d. 7 Grade 
463
;
519
;
732
;
1859
;
Gille u. a., M. Beheim 
76, 162
;
175
;
79, 295
;
127, 18
;
130, 123
;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
13vb, 20
;
Langen, Myst. Leben 
154, 7
;
163, 31
;
168, 19
;
174, 12
;
177, 15
;
209, 31
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
20
;
63
;
98
;
102
;
136
;
160
;
Reichmann, a. a. O.
173, 34
;
184, 10
;
Vetter, Pred. Taulers ; ; ; ; ;
Eichler, a. a. O.
1, 338
;
604
;
2, 1905
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Lemmer, a. a. O.
57, 58
;
86, 36
;
Lindqvist, a. a. O.
1445
;
3396
;
4516
;
Ruh, Bonaventura
331, 21
;
332, 1
;
333, 16
;
351, 37
;
Sappler, H. Kaufringer
27, 57
;
Morrall, Mandev. Reiseb. 
59, 7
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Reissenberger, Väterb. ; ;
Buijssen, Dur. Rat.
11, 16
;
24, 3
;
31, 8
;
36, 17
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O. Vorr.
40
;
131
;
Bauer, Imitatio Haller
58, 3
;
81, 15
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
29, 18
;
41, 1
;
95, 15
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
35a, 28
;
39b, 28
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
31, 25
;
Schmitt, Ordo rerum 
66, 11
;
498, 27
;
Voc. inc. teut.
c ijr
;
s ijr
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 412
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 349
;
Aland, Lutherlexikon
33
.
Vgl. ferner s. v.  2,  1, (
die
2,  1,  1.
2.
›Barmherzigkeit, die Gerechtigkeit überschreitende mitleidige Zuwendung zum Nächsten, Hilfsbereitschaft eines Menschen gegenüber einem anderen als Auswirkung der Liebe und aus religiöser Motivation, in Analogie zu Gottes Barmherzigkeit‹; ansatzweise metonymisch für das aus Barmherzigkeit vollzogene gute Werk, auch für ›Armenbüchse, Almosenstock‹;
offen zu 3; zu  2.
Gehäuft in Texten religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
, ,  1,  1, (
das
12, ,  1, ; vgl.
1
 2; (zur Metonymie:)  1,  1 sowie: vgl. .
Syntagmen:
b. beweisen / erzeigen / üben / wirken / leren / lieb haben / abschneiden / verweigern / offenbaren, b. gegen jm. erzeigen
;
der b. mangel sein
;
sich an b. üben
;
auswendige / bewiesene / grosse / heilige b
.;
gabe / werk / baum der b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ich lobe ouch abegescheidenheit vür alle barmherzicheit, wan barmherzicheit enist niht anders, wan daz der mensche ûz im selber gât ûf sînes ebenmenschen gebresten.
Reu, Süddt. Kat. 1, 
259, 35
 (
Heidelberg
1563
):
wil er [Gott] von vns haben, daß wir vnsern nechsten lieben als vns selbst, gegen jm gedult, friede, sanfftmuth, barmhertzigkeit vnd freundligket erzeigen.
Jahr, H. v. Mügeln
2151
 (
omd.
, Hs.
1463
):
man wirket hie barmherzikeit, | das man dort hoft vermiden leit.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1471
):
als wir dann in tugintlichen wergken geyn gote unserm hern nicht verdinstliches ewiger sellikeit wissen, dann ubunge in wergken der barmherczikeit.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
73, 30
(
omd.
,
1487
):
Wa man súnde straffen sall vnd nicht thutt. seÿ mehr ein grausamkeitt den barmhertzigkeit zcu sprechen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
ir glîsnêre di da zcêndet minzen […] und habit gelâzen di dinc di da swêrer sint der êe, gerichte und barmherzikeit unde trůwe.
Luther, WA (
1535
):
Solt man nu die straff gar lassen anstehen und die barmhertzigkeit auch jnn das ampt setzen.
Pyritz, Minneburg 
2489
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Wann, liep, bege die sehs werk | Der barmhertzikeit | An mir.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1550
):
den der her spricht nitt vergebenlich in den 6 werkenn der hailligen barmhertzigkaitt: ‘Ich bin hungerig gewest, ir habentt mych nitt gespeist’.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Barmhertzigkeit machet vil frewd. Barmhertzigkeit sihet auff die noth / nit was fuͤr vrsach es hat. […]. Eins Menschen barmhertzigkeit gehet allein vber seinẽ nechsten / Gottes barmhertzigkeit gehet vber alle Welt. Wer nicht barmhertzigkeit thut / vber den gehet ein vnbarmhertzig gericht. Wer seinen Nechsten barmhertzigkeit wegert / der verletzt die furcht deß Allmechtigen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das guetikait und parmhertzikait die grosten tugent wern, mit bewerung der allten vetter.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
67, 71
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
habt lieb die glider der parmhertzichait, guͤtichait, diemuͤtichait, messichait, gedultichait.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
276
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Parmherczichait v̈ben vnd leren vil dinge. […]. Parmherczichait ist zwiueltig: aine ze loben, die ander ze schelten. […] Parmherzcichait weherwerget den ellenden vnd den pilgreym. […] Parmherczichait schol v̈bung haben mit frümen lewten. […] Parmherczichait wechlait die plossen. […] Parmherczichait wesüchet die krankchen. […] Parmherczichait wegrebet die totten. […]. Parmherczichait vnd gerechtichait wie die zusammen gefueget werden.
Steer, Schol. Gnadenl.
2, 25
 (
moobd.
,
15. Jh.
):
parmherczikeit, die iren grunt hat von jnnen vnd ergeust sich jn die auswendigen parmmherczikeit.
Ebd.
26
:
Gnad vnd parmmherczikeit seint einß, wan die gnad wurkt parmherczikeit.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
30, 1
(
tir.
,
1464
):
Wend das ist ain vnücze geistleichhait, die da manngel ist der parmhercikhait.
Hübner, Buch Daniel ;
Jahr, a. a. O.
1943
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
13, 19
;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
58
;
Gerhardt, Meister v. Prag 
146, 3
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Morrall, Mandev. Reiseb. 
7, 19
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Heydn. maister
21v, 20
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp. 
1, 418, 24
;
Buijssen, Dur. Rat.
12, 28
;
Wedler, W. Burley. Liber
143r
;
Bauer, a. a. O.
103, 38
;
114, 12
;
Alberus
h jr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Byland, Wortsch. Zürcher AT. ;
Gössel, Wortsch. Dt. Bibel.
1933, 15/6
;
Winkler, Flugschr.
1975, 94
.
3.
›verständnisvolle, mitleidige Haltung e. P. gegenüber einem äußerer Hilfe Bedürftigen, Barmherzigkeit‹.
Phraseme:
jm. mit barmherzigkeit lonen
›jm. den Lohn vorenthalten‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1545
):
So sage ich, Erstlich von der weltlichen oder leiblichen barmhertzigkeit, Das unsere Fuͤrsten und Herrn eine grosse und zwifeltige barmhertzigkeit uben am Hertzogen zu Brunswig, Das sie jn gefangen haben […]. Eine ist diese, Das sie jm damit steuren und weren, seine Tyranney, […], das er mus auffhoͤren und abelassen, Solchs ist jm selber gesund und gut. Die andere ist, Das sie damit frome und unschuldige Leute retten und schutzen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 215, 15/24
(
Hagenau
1534
):
Wer auff gnad dienet / dem lonet man mit barmhertzigkeyt. […] wie wol es war ist / daß denen mit barmhertzigkeyt / das ist / ubel gelohnet wirt welche auff gnade dienen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Barmhertzigkeit erzeigt man auch damit / so man den Vbelthaͤtern jhre verdiente straff anlegt. […]. Wer auff gnaden dient / dem lont man mit barmhertzigkeit / ein sprichwort von der vndanckbarkeit.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das sein gnad well auftun die augen seiner parmhertzikait gegen seinem armen volck von Pruck.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1610
):
aus güete und sanftmueth unserer von jugend auf beschaffenen gemüeths- und angenatirten barmherzigkeit.
Weise. Jugend-Lust ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 412
.
4.
›nachsichtiges Erbarmen, Nachsicht, Gnade, Rücksicht auf mildernde Umstände, Milde‹.
Phraseme:
ane (alle) barmherzigkeit
›ohne Nachsicht, Gnade‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,
1
 3.
Syntagmen:
mit keiner b. verschonen
(›keine Gnade walten lassen‹),
um b. bitten, jn. ane b. anhalten
(›festnehmen‹)
/ büssen / strafen / töten, das urteil aus b. lindern
.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus  (
Frankf.
1557
):
Drumb wirdts jn auch am juͤngsten tag | Ja mit dem hellschen Fewr gelohnt, | Mit keinr barmhertzigkeit verschont.
Goldammer, Paracelsus
4, 292, 6
(
1530
):
es wird nit vil barmherzigkeit do sein werden, nit vil verzugs noch aufspannen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
der […] priol, vor den richtern sitzend […] viel nider uf sin angesicht, achend und weinend und um barmherzikeit inniklich bittend.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Scharpff / on barmhertzigkeit / ohn alles mitleiden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. Anm. (
m/soobd.
,
18. Jh.
):
werden die […] gottslösterer ohne aller barmherzigkeit schörfst angehalten werden.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
51
 (
mslow. inseldt.
,
1537
):
soll d(er)selbig als Ein recht natürlich khind des Sathans an Barmhertzigkhayt gestrafft werdenn.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
35, 18
 (
mslow. inseldt.
,
1605
):
aus sonderer gnad vnd Barmherzigkheit, iśt ihme […] diśes vrtl. gelindert.
Klein, Oswald
39, 47
;
Piirainen, a. a. O.
54
;
ders., Stadtr. Sillein
346
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 8
;
5.
›Not, Elend, mitleidenswürdiger Zustand‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 4; vgl.  1,  1, , ,  6.

Belegblock:

Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Darnach zugen sy ab durch das Jawntall mit sovil gevanngner Kristen, das pilleich eynnem yeglichen Krisstenmenschen erparmen soll, war parmhertzigkait auff erden.
6.
›schändliche, lasterhafte Tat‹;
vgl.  5.
Bedeutungsverwandte:
 3, .

Belegblock:

Weise. Jugend-Lust  (
Leipzig
1684
):
Jch will ihnen zugleich darthun / daß Sardinien noch Kraͤfte uͤbrig hat / einen Koͤnig von der Barmhertzigkeit zu erschrecken.
7.
ein Schmuck-, Ziergegenstand.

Belegblock:

Struck, Klöster
379, 38
(
mosfrk.
,
n. 1516
):
1 silbern barmhertzekeit und(d) die ist obergult.