deutsch,
teutsch,
Adj.;
in 2 steigerbar:
deutscher
;
d-
und
t-
Schreibungen gemischt,
d-
leicht häufiger, räumlich zum Obd. und zeitlich seit dem 16. Jh. zunehmend; Entsprechendes gilt für das gesamte Wortbildungsfeld.
- Nach den Aspekten Sprache, Raum, Herkunft, Religion / Konfession, Geschichte, Kultur dimensioniertes Bedeutungsfeld mit zueinander offenen semantischen Verdichtungen.
1.
›deutsch, deutschsprachig‹ (auf das Deutsche als Gesamtsprache einschließlich seiner regionalen Varianten, z. B.
schwäbisch
, bezogen und im Gegensatz z. B. zu
niederländisch, engelländisch, französisch, lotharingisch, welsch
›französisch‹,
gallisch
,
behemisch
,
polnisch
gebraucht); auf dem Hintergrund des als Bildungssprache vorherrschenden Lateins zugleich: ›volkssprachig‹ (damit im Unterschied zu
lateinisch, griechisch, hebräisch
gebraucht); davon ausgehend: ›in einer für eine bestimmte Gruppe von Menschen verständlichen, einfachen Sprache‹ sowie ›in der deutschen Sprache üblich‹.
Gehäuft Texte des mittleren und späteren Frnhd.
Phraseme:
auf / in / zu deutsch
(jeweils hoch frequent).
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 8, (Adj.) 4,  5, .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
d. klagen / können / lernen / reden / schreiben / sprechen, etw. d. abschreiben / anfangen / singen
(z. B.
gebete
) /
zustellen, jn. d. ausholhippen, mit jm. d. reden
;
auf d. reden / taufen, etw
. (Subj.)
etw. auf deutsch sein
;
etw
. (Akk.obj.)
in deutsch beschreiben / setzen, zu deutsch bringen / sprechen, etw
. (Subj.)
zu d
. [wie]
heissen, ein buch von latein zu d. ziehen
;
der deutsche gesang / name / pasquillus / sprachverderber, die deutsche comödie / geschrift / grammatik / messe / passion / poesie / poeterei / rede / regel / sprache / zunge, das deutsche evangelium / gesangbuch / lesen / wort, deutsche artikel / briefe / (-)bücher / lieder / poeten / reime / sprichwörter / stamwörter
;
gut deutsch
.
Wortbildungen:
deutschmeister
1 ›Lehrer, der jm. das Lesen und Schreiben auf Deutsch beibringt‹,
deutschschreiber
(16. Jh.).

Belegblock:

Schöpper Vorr. a (
Dortm.
1550
):
die offtberuͤrte Oberlendische zung / als ein außbundt vnd mutter vnser Deutschen sprach.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
111, 19
(
preuß.
,
1437
/
8
):
dryczen deutsche bucher, das eyne heisset vitas patrum, das andir appokalipse deutsch.
Luther, WA f. (
1518
):
Jn deutscher tzungen kan man die hebreischen worter nit außdrucken, wan wir nur das wortleyn (opfer) haben [...]. Jn dem hebreischen aber sind yr vill und underscheydene namen der opfer [...]. Darunder waren etlich die hießen holocausta, das ist auff deutsch die gantz vorbranten.
Ich danck Gott, das ich yn deutscher zungen meynen gott alßo hoͤre.
Ebd. (
1521
):
szo ichs in solch weisz auff deutsch redet: Got ist ein solcher herr, des [...], das er [...].
krebs der gerechtickeyt nennet Paulus das gerechte unschuldige lebenn, [...] odder wie man auff deutsch sagt, eyn gutte sache
(offen zu 2).
Ebd. (
1523
):
[Taufe]
dunckt michs nicht alleyne nuͤtz, sondern auch not seyn, das mans ynn deutsche sprache thue. Und habe darumb solchs, wie biß her zuͦ latin geschehen, verdeutscht, antzufahen auff deutsch zuͦ teuffen, da mit [...].
Ebd. f. (
1529
/
30
):
obs gleich die lateinische oder kriechische sprach nicht thut, so thuts doch die deutsche, und ist yhr art, das sie das wort ,allein‘ hinzu setzt, [...] und hilfft hie das wort ,Allein‘ dem wort ,kein‘ so viel, das es ein vollige Deutsche klare rede wird, den man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, [...], sondern, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, [...], so verstehen sie es den und mercken, das man Deutsch mit jn redet.
Schein, NA
6, 10b, 12
(
Wittenb.
1609
):
hab ich vnter andern diese wenig deutzsche Lieder [...] componiret.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dis wort ist geschriben in dem ewangelio vnd spricht in tuͥtsch: [...].
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs. 
v. 1406
):
Ob ich durch nutz der lawt | Ditz puch zu dawt | Der arbait underwund mich.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1576
):
er plach unser notarius, abschriber und dutzmeister zu sin, kunt gar zirlich schriben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
soll darunter nichts teutsches sondern alles in Latein gesungen werden. Nach vollendter Vesper oder Salue mag eins oder mehr teutsche Gesaͤng [...] werden hinzugethan.
Ebd. (
Nürnb.
1631
):
daß so wenig Catholische Doctores jhre bemuͤhung dahin anwenden wollen, ein recht wolgeordnetes vnd corrigirtes Deutsch Gesangbuch zu verfassen: Da hingegen die Uncatholischen mit jhren Deutschen Gesaͤngen [...] den vnsern vberlaͤgen zuseyn sich eusserst befleissen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
15, 6
(
Frankf./M.
1568
):
Die Buchstaben zusammen ordniern / Lateinisch vnd Teutscher Geschrifft.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
die eynwohner [...] gebrauchen sich, mehrer theils der teutschen, ander theils der lotharingischen oder welschen sprachen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
127, 21
(
osächs.
,
1570
/
7
):
[asa foetida] ist ein gummi in der apotecken, heisset zu deutsch teufelsdreck.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1528
):
ein burgermeister, der deutsch und bemisch oder polnisch kan.
Ebd. (
1533
):
dass alle gerichtshendel in deutscher sprach in die bücher einbracht [...] werden.
Gille u. a., M. Beheim
24, 5
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ich wart auch offt gefragt, warumb ich hies Peham | und doch geporen wor von teütscher zungen.
Ebd.
104, 156
:
Kriechischen Weissenpurg also | hat ez zu teutsch den namen.
Fischer, Folz. Reimp.
45, 292
(
Nürnb.
1482
):
wan ich gar in fil deutschen recepten die namen verkert gesehen hab, alls für mirra mirretich.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
122, 19
(
Nürnb.
1548
):
So liset man doch alt vñ new Testament in deudscher sprach. Man singet die gebet teudsch / man hat andere gotselige feine gesang in teudscher sprach.
Ebd.
219, 21
:
weñ ein mensch / [...] / von gerechtigkeyt / oder wie wirs auff gut deudsch nennen, / froͤm͂keyt hoͤret.
Schorer, Sprach-Verd.
24, 10
(
1643
):
frembde Woͤrter / wañ sie etwan ein gemeinschaft im aussprechen mit den teutschen haben / vor teutsche annehmen.
Goedeke, Fischart Schiff/Kehrab
85
(
Straßb.
1576
):
Doch auf gut teutsch und kain latein, | Dann was teutsch anfängt, sol teutsch sein.
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
besser wer in dieser Sach / | Wan bliebe fein bei Teutscher Sprach / | Darin verständlich und gantz rein / | So manche schöne Nahmen sein.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 151, 20
(
Hagenau
1534
):
Ich baw hie mit disem Buch der Deutschen Sprichwortter auch am wege.
Ebd.
1, 340, 2
:
Das ist aber eyn Deutsche Metaphora [...] yemand der sein sach trewlich fordert [...] / der hat eynen gutten steyne im brette.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
ein suplication in deütschz zue schreiben an den allerheiligesten vatter.
Die ersten zwo solten mit allem fleiß das lateinische biechlin [...] in teüsch sezen.
Sudhoff, Paracelsus (o. J.):
im menschen ligen alle vogelsprach. nun im menschen teilen sie sich aus, der teutsch, der niderlendisch, der französisch, der engelländisch.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
das buͦch [...] ist nuͦ von latin zuͦ tütsche gezogen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Noch haben wir ain solchen fürnemen deutschen poeten gehapt, gleichwol nit in unserm schwebischen bezürk, sonder im land zu Bayrn.
so wir die alten deutschen und französischen oder gallischen historias für die handt nemmen [...], so befinden wir, das [...].
Rot
288
(
Augsb.
1571
):
Ah oder ach / nach Teutscher art / wirdt [...] auff mancherley weiß gebraucht.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
der würdt ain nützliche teütsche Grammatica koͤnnen geben.
souil zum teütschen lesen gehoͤrt vnd zu wissen von noͤten ist.
auch die aignen teütsche namen, wie manß nennet, der menschen, als sein Hans, Claus [...].
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
trag ich ain puoch | von latein in däutscheu wort.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Dann wider yemant [..] bey Tewtzschen zunngen gros volkck, hiulff und beystannd [...] vinden wurd.
Schottenloher, Flugschrr.
50, 15
(
Landshut
1523
):
so bringen sy für, teutzsch messen zuͦ lessen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
90
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
daz ich uil der schrifft [...] vil paz hette mügen czu ainer aygen dewtsch bringen denn die dewͣtsch
[hier subst.]
ist die ich geseczt hab.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
er [künig von Engeland] sei außgericht und außgeholipt worden teutsch, lateinisch.
Piirainen, Stadtr. Sillein
129a, 34
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Wer nicht tevcz chan der antwurtet noch seyner zunge [...] hot er geclagt [...] czu deuͤtsch [...] Er muͤz czu deuͤtsch antwuͤrten.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
29, 22
;
139, 38
;
458, 15
;
Fischer, Brun v. Schoneb. ; ; ; ;
Quint, a. a. O. ; ;
Reissenberger, a. a. O. ;
Kehrein, a. a. O. f.; ;
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
17, 1
;
Österley, a. a. O. ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
13, 14
;
Küther, UB Frauensee
387, 14
;
407, 40
;
Thür. Chron.
18v, 18
;
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 2, 31
;
Mathesius, Passionale ; ;
Opitz. Poeterey
3, 10
;
7, 20
;
14, 23
;
21, 36
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
16b, 12
;
Reichmann, a. a. O.
136, 23
;
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Schorer, a. a. O.
1, 1
;
ders., Sprachposaun
44, 17
;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
123, 16
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. ;
Barack, a. a. O. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 472, 4
;
Kohler, a. a. O. ; ;
Klein, Oswald
18, 22
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
401, 39
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
58
;
Zingerle, Inventare ;
Rot
308
;
2.
›klar, deutlich, ordentlich (als Gütekennzeichnung der deutschen Sprache)‹; eng an 1 (dort 2. Nuance) anschließbar.
Gehäuft Texte der Jahrzehnte um die Reformation.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 8.
Gegensätze:
(s. v.  2), , , .

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
kanstu doch schier nit zu deutsch sagen, was du ym syn hast, szo ungeschickt zuloddert unnd wust farenn deine wort.
Ich meyne yhe, ich rede itzt deutsch und das meyne wort nicht meyne ßundern Christi sind.
Ebd.
19, 458b
, 14 (
1526
):
Wenn solche wort nicht klar sind, weis ich nicht, wie man deutsch reden sol.
Da horestu, das es klar und deutsch geredt ist: er heisset dich sein leib und blut nemen.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 7, 20
([
Leipzig
1521
]):
das ist mein ich deutsch gnug geredt vnd nith getzoddert / noch gelallet.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
171, 5
(
Nürnb.
1548
):
Das ist doch ye die meinung deutsch darthun / Erstlich was es heysse / Alle voͤlcker.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Wilt, das ichs teutscher sagen sol?
Ebd. (
1554
):
Weist uns ein weg, den selb nicht gehst. | Ich meyn, du mich ietzt teutsch verstehst.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 78, 14
(
Straßb.
1520
):
Sag an / ich muͦß doch ein mal teütsch mit dir reden.
Lemmer, Brant. Narrensch.
83, 21
(
Basel
1494
):
sag dir tütsch wie ich das meyn | Man henckt die kleynen dieb alleyn.
3.
betont in besonderer Weise die Herkunft und Zugehörigkeit von Personen zu einer Gruppe, die durch
deutsch
klassifiziert und dadurch mit bestimmten Erwartungs-, Kennzeichnungs- und Handlungssemantiken verbunden sowie als zusammengehörende Gemeinschaft (z. B. in Abgrenzung von
wendisch
) konstituiert wird. In diesem Gebrauch vereint das Adjektiv sprach-, herkunfts- und geschichtsbezogene, kultur-, regional- und ansatzweise nationalidentifikative Aspekte in jeweils unterschiedlicher Stärke. Im Einzelnen gilt: ›deutsch sprechend‹ (damit an 1 anschließend); ›in der als
deutsch
klassifizierten Sitte und Kultur sozialisiert‹; ›aus dem zeit- und perspektivenspezifisch als
deutsch
verstandenen Raum stammend‹; ›zum deutschen Volk (im Sinne eines politischen Konstruktes) gehörig, einen Teil des deutschen Volkes und seiner politischen, gesellschaftlichen Strukturen bildend‹; dabei scheint der niederländische Raum eingeschlossen zu sein, nicht aber der französische (trotz der Zugehörigkeit seiner östlichen Teile zum ,römischen Reich‘) oder z. B. der samländische. Im Einzelnen sind kaum scharfe Abgrenzungen möglich, so dass pro Beleg die jeweilige Perspektive des Textes mitzubedenken ist; auch ist die Untrennbarkeit der genannten Identifikationskriterien zu konstatieren; offen zu 7.
Beleghäufung für das mittlere und spätere Frnhd.
Syntagmen:
j. deutsch sein
;
der deutsche babst / bacalaureus / christ / edle / hauptman / kaiser / kaufman / leser / michel / prediger / schulmeister, die deutsche hanse, das deutsche fusvolk / kriegsvolk / volk, deutsche christen / fürsten / (lands)knechte / leute / theologen / trabanten / völker / weiber
.
Wortbildungen:
deutschman
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1636
):
Das Heil der deutschen Christen | und dein selbsteigner Nutz gebeut ferner auf.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Durch got uch vorsinnet | ir edelen dutschen vorsten.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1485
):
van den sulven synen elderen unde van allen synen vyer ahnen dudesch unde nicht wendescher ardt.
Ebd. (
nrddt.
,
1491
):
vor alterluthen der dutschen hense zcu Brugk.
Ebd. (
omd.
,
1510
):
sullen recht und echte ausz ehelichem stamme deutscher, nicht wendischer art geboren sein und ire gebortsbrive [...] furlegen.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 224, 2
(
preuß.
,
1413
):
Wir [...] vorleyhen
[die
vischereie
]
den freien und besessenen beerbeten gebuwern
[
den Samen
]
desselben landes und nicht gerternern, unbeerbeten noch Deutschen leuten.
Luther, WA (
1518
):
Gott gebe, das dißer puchleyn mehr an tag kumen, ßo werden wyr finden, das die Deutschen Theologen an zweyffell die beßten Theologen seyn.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. Bd.
2, 121, 41
(
hess.
,
1530
):
mir Deuchsen forsten seint erbherren und haben undertanen under uns.
Franck, Sprichw. (
Frankf.
1541
):
Eich rechter dum͂er Jan / Der teutsch Michel / Ein teutscher Baccalaureus.
Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb. (
um 1470
):
Alman i. theutonicus Dewczman.
Germanus Deuczman [...] G. G. Deutschman S.
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 9, 19
(
Leipzig
1522
):
Vff gleiche weyß / wurde der deutsch adell / vnsern herre͂ vñ got / seyn christliche kirch reformiren [...] mit statuten / von den Luder yn seynem ketzrische͂ buch / ann den loblichen adel / vnser deutschen Nation geschriben.
Ebd.
15, 1, 3
([
Worms
1521
]):
wie alwege͂ sich die Roͤmischen Bischoff oder Baͤpst gegen den Teütsche͂ kaisern gehalten haben.
Ebd.
27, 3, 27
(
Erfurt
1522
):
Also hond wir ein teutschen babst.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Wird hier dem deutschen Leser / zu weiterem nach dencken anlaß zugeben [...] abgekuͤrtzt.
Bell, G. Hager
397, 2, 3
(
nobd.
,
1593
):
jm schlos da sein | ge wesen nit mehr [...] | denn vier fenelin deuchseer lancz knechte.
Roloff, Brant. Tsp.
2328
(
Straßb.
1554
):
Keyser Carle der groß von Teutscher art | Franckreich durch mich gewunnen wart.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1530
):
danken wir got, das wir ein geborner Deutscher man seind.
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
Darus kan alman warlich verston, daß Adam ist ein tuscher man gewesen.
Alexander, ein tudscher geborner man.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
wie vor etlich Tuͤtsche koufluͤt ouch ein armror zuͦwegen gebracht haͤtten.
Jörg, Salat. Reformationschr.
82, 9
(
halem.
,
1534
/
5
):
Uͦrich von Hutten ritter / ein tütscher edler / den tuͤchletends fin uf.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
525
(
Genf
1636
):
teutsch / auß Teutschland buͤrtig / kommend oder Teutschland angehoͤrig.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das sich dieselbigen des deutschen herkomens [...] bereumen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein einfeltiger vnd deutscher Michel / richt kein kezerey an.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
also kam das reich von den Kriechn zuͦ den Frantzosn und Dewͦtzsen, wann dieselbig zeit die konig in Frankreich tewͦtsch warn und auch am meisten woneten in tewͦtschn landen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Disen künig Alman oder teutschen Herculem haben unser altvätter für ain gott [...] aufgeworfen.
Die heiligen väter [...] habens
[Sizilien]
[...] dem heiligen römischen reich, den teutschen fürsten abgeteuscht.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
81, 16
(
mslow. inseldt.
,
1607
):
Jn des Erśamen weiśen herrn hanß Winter richterambt, iśt in beiśein des [...] herrn Paul Kleckhers Teütśchen Predigers [...], Volgende verglaichung aufgerichtet worden
(möglicherweise ist hier ein protestantischer Prediger gemeint, daher offen zu 5).
Anderson u. a., a. a. O.
15, 2, 24
;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 27
;
Thiele, Chron. Stolle ;
Thür. Chron.
18v, 8
;
M. Cunitia. a. a. O. ;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Roder, Hugs Vill. Chron. ;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. ; ; ; ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Qu. Brassó
5, 195, 12
;
Grothausmann, a. a. O.
2, 15
;
66, 1
; 6;
Vgl. ferner s. v.  1,  10, (
das
1.
4.
›aus dem als
deutsch
im offenen Sinne von 3 umreißbaren Gebiet stammend, dort vorkommend (von Gegenständen gesagt)‹; als Name:
deutsches ciclamen
›Alpenveilchen‹.
Wortbildungen:
deutschgeld
.

Belegblock:

Skála, Egerer Urgichtenb.
52, 5
(
nwböhm.
,
1569
):
Ia es sej mit gewesthabe die 40. f. steelen helffen were Teutzschgeldt vnd Behemische Muntz gewest.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
wiß auch, das alle die simplicia, so in den wunden dienstlich sein, hierin auch mögen gebraucht werden, under denen alle die teutsche ciclamen die best ist.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1404
; Hs.
17. Jh.
):
daß man nicht könte erkennen ob er wer teutscher oder ungarischer wein.
5.
›dem geistlichen Ritterorden, den „Brüder[n] vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem“, kurz: „Deutscher Orden“ genannt, zu- bzw. angehörig (im Unterschied z. B. zum Johanniterorden)‹; als institutionell identifikativer Namensbestandteil an 3 anschließbar.
Phraseme:
der deutsche hof / meister / orden, das deutsche haus
;
die deutschen brüder / herren
.
Wortbildungen:
deutschhaus
(a. 1303f.),
deutsch(en)herre
›Angehöriger des Deutschen Ordens‹,
deutschherrenorden
,
deutschmeister
2 (a. 1472).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Dô dî vorgesprochnin lant | Colmen, Lubaw, Prûzin genant | von herzogin Cunrâte | [...] | ûfgegebin wordin | des dûtschin hûsis ordin.
dô er gesach, daz nû | daz urloige sich began | etslîchir mâze wol anlân | in der dûtschin brûdre hant.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
123, 21
(
1407
/
8
):
Die Duytsche Heren 27 voder.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1389
):
dẏ geldent sesten halben tornose den Duͦsschen herren von Mentze.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
dar umme gab her sich in den orden der dutczen hern und wart or hohe meister.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Ein priester deutsch ordens hat durch gehorsam eines landcomptors und obersten inne pishero gehabt zu regiren eins hauses und conventz desselben ordens.
wurde ime [...] der traptirer des deutschen hofes zu Aldenburg bekentlich sein, das [...] Dietz Schmidt seliger [...], fur ine als ein amptman die zeit des deutschen hofs komen sei.
Skála, Egerer Urgichtenb.
151, 17
(
nwböhm.
,
1575
):
2 Reutter [...], einer Christoff sej ein Zeit Im deutzschen hauß.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
40, 20
(
nobd.
,
1330
):
der Theuczenherren kelerknech(t) exclusus est.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1420
/
41
):
anno domini 1200 jar do wart der deutsch orden angehaben bey dem babst.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
durch den tewtschen maister, hern Dieterich von Cleen, [...] zu comentur und pfarrer [...] gesetzt.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1382
/
91
):
wie der [manne] von grosseme goͤttelicheme tribende in der tútschen herren orden kam.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1371
):
Wir bruͦder Mangolt von Brandeys, comendur, bruͦder Wernher [...] und die andern bruͦdere gemeinlich des huses von Suͦmiswalt thutzsches ordens, tuͦn kunt [...].
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
15. Jh.
):
1200 dau wurden tewsch heren orden anerhabt bey dem baubst Innocencio.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
wart es gericht, das er sich nit stellen dorft, ward ain teutzer her, zoch in Preichsen.
Rieder, a. a. O. ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
244, 24
;
Rwb ; (s. v.
rechtgebot
); .
Vgl. ferner s. v.
1
 1,  1.
6.
›protestantisch, evangelisch, dem protestantischen Glauben gemäß‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  34,  2.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
das sie ihme einen Priester solle schicken, der ihme sein Kindt teutsch teuffe.
Ebd. (
1525
):
wie sie auch ire Weiber zcu Sanct Jacob [...] in beider gestaltt communiciren, auch ire kinder deutz tewffen lassen sollen.
7.
die geographische Verortung sowie die räumliche Zugehörigkeit bzw. den Besitz eines Ortes oder Raumes (im schlechtbestimmten Sinne von 3 und 4) näher angebend: ›den Deutschen gehörend‹; ›im Gebiet eines / der Deutschen liegend und damit seinem / ihrem Besitzanspruch unterliegend‹; in der Wendung
deutsche lande
›aufgrund gemeinsamer Sprache und Kultur als zusammengehörig aufgefasster Raum mit unklarer, nicht selten wechselnder Grenzziehung, oft Abgrenzung gegen einen anderen, vor allem den
welschen
Raum‹; metonymisch auch: ›Bewohner des als
deutsches land
gekennzeichneten Gebietes‹; damit auf dem Weg zum Kompositum bzw. zum Namen: . Als Kerngebiet von
deutsch
in diesem Sinne sind
sachsen, franken, beiern, schwaben
identifizierbar; das Gebiet südlich der Alpen, der
walchen
›Italiener‹, sowie der
ungarn
ist ausgeschlossen.
Phraseme:
das deutsche mer
›Bodensee‹.
Syntagmen:
die deutsche hube, deutsche dörfer / lande
.
Wortbildungen:
˹
deutschberge
,
deutschgebirge
˺ ›Alpen‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Eyn ieslich man mach wol vorspreche sin in duͦdescheme lande.
do her [Juͦlius] duͦdesch lant bedwank, doe wolde Juͦlius des nicht, dat ouͦer alle Romeschrike in duͦdeschem lande dichein konigh heyze wan her eine.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 104, 18
(
preuß.
,
1406
):
wer Deutsche dorffer besatczen wil, der sal es mit dem besetczer also bestellen, das her keynen Prewszen uff eyne deutsche hube setczen sal.
Ebd.
1, 473, 28
(
1427
):
Hiruff sullen achtunge haben die scholczen und kirchenvetere in den Deutschen dorffern.
Luther, WA (
1532
):
Wie es auch jtzt jnn deudschen landen stehet.
Voc. inc. teut.
e ir
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Deutschelant Almania vel Germania [...] Deutschgepirg mõtesalpie vel alpes.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
mit den [gewopente] betrang er dutcze land unnd wart der erste koning in dutczen landen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
37, 18
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
man und wip trayn guldyne [...] bruch rymen, sam di man tun in dutschin landin von ledir.
Gille u. a., M. Beheim
109, 68
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etliche teutsche lant, | die [...] | sich streites nit erholen.
Voc. Teut.-Lat.
a vijv
(
Nürnb.
1482
):
Albe teuschperge zwischen walhen vnd teutschen.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
dan das sie da lernen, finden sie zu Deventer und Schwollen auch, und am teutschen mer zu Uberlingen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 290, 8
(
Hagenau
1534
):
Was man in Stedten Deutsches landes krefftig haben will [...] / das leßt man in des Radtsbuͦch verzeichen.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1504
):
desgelich in tuttsen land kum herhortt was.
Morrall, Mandev. Reiseb.
4, 20
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
der mag ziehen durch tútsche land, und durch Ungeren [...]. Da fert man úber die Tönow, und ist die zemal groß und kumpt denn wider in tútsche land uber daz gebyrg gen Lamparten.
Ebd.
9, 26
:
Das yßen [...] das hatt der kayßer von tútschen landen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
das desgleichen einzugs in teutzen landen vor nie gesehen sey worden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
kürzleich kom ich her auz in däutscheu lant.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
54, 28
(
noobd.
,
1347
/
50
):
von den pergen Rifei, da sich Lamparten von deutschen landen tailt.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
Vor alten zeiten sind vier grosser dewtzser land gewesen in Germani [...]: das ist Sachsen, Beirn, Swaben und Franckn.
Piirainen, Stadtr. Sillein
51b, 6
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
[er] erloste auch tevͤtsche lant von der vnger gewalt.
Große, a. a. O. ; ;
Toeppen, a. a. O.
1, 358, 32
;
Thiele, a. a. O. ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Baumann, a. a. O. ; ;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Vgl. ferner s. v.  2,
2
(Adj.) 1, ,  1,
1
 2,  8, , ,  8,  1,  1.
8.
charakterisiert die politische Dimension eines als
deutsch
gekennzeichneten Reiches und Raumes mit all seinen Rechten und Zugehörigkeiten; die politische bzw. rechtliche Gemeinschaft und Einheit (z. B. einer
deutschen nation
) identifizierend, konstituierend, begründend und abgrenzend; speziell in der Form
heiliges römisches reich deutscher nation
gebraucht (oft verkürzt zu
römisches reich
oder
deutsche nation
; metonymisch zu Letzterem: ›Angehöriger des als
deutsch
attribuierten Reiches bzw. der Nation‹); anschließbar an 3.
Beleghäufung für das mittlere und spätere Frnhd.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1789
(
Köln
1476
):
Der geldt ind gudt seer myldentlych | Hant sy vertzouldt vmb troemsche rych | Tzu halden ind duytsche nacij | Buyssen noit ind tribulacij.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 3, 35
([
Worms
1521
]):
die sachen (als der zeytt das maͤchtygist volck Teütscher Nation).
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
damit hiedurch die hochberhümmte, vnser allgemeine, geliebte sprach Teutscher Nation, je lenger, je mehr, an tag erklärt.
Thür. Chron.
11r, 16
(
Mühlh.
1599
):
Do zoch [...] Julius vber das Gebirge Alpes [...] auff das er jhm Teutsche Nation vnterthenig machte.
M. Cunitia. Ur. Prop. Titel, (
Öls
1650
):
Den Kunstliebenden Deutscher Nation zu gutt herfuͤrgegeben.
Schottenloher, Flugschrr.
105, 18
(
Bamb.
1523
):
Hastu nit die großen geselschaffter oder kaufleüt horn nennen, die ein jar mer schaden Teutscher Nacion, als [...].
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
Wie dann bald nach der Sündflut schon | Die Löblich Teutsche Nation / | Solch Ehrntitel [...] | Gar hoch gehalten.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
das die arznei so in teutscher nation, so von ferren landen komen mit großem kosten [...] hat mich solchs bewegt, ein argument zu nemen, on nit teutsche nation solchs selbs het.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
waͤre iren ser leid, dass si angezogen wurd als viend und widerwaͤrtig Duͤtscher nation.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dieweil des römischen reichs deutscher nation höchstes parlament und erthailung der justicien sampt den gelertesten daselbs zu finden.
Dieselben erdenmendle haben nit allain in selbiger gegne, sonder auch in andern landen deutscher nation gewonet.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1551
):
hatt kaisser Caroll der 5. unsser aller gnedigoster her lassenn in der tytzschenn nakzionn verkindenn inn stettenn, mergttenn [...].
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Es ist lanng die gemain red gewesen, das in anndern lannden in dem Reich und vast in allen Tewtschen nacion die grossenn pistumb [...] mit krieg [...] verdorbn sein.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
si sitzen zwischen zwaier reich, dem teutschen und französischen, sein des römischen reichs und teutschen kaisers lehenleut.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
159, 9
(
mslow. inseldt.
,
1625
):
das Verbrechen ober war [...], des er des Richters Zeichen Verachtet [...], Jtem die deutśche nation geśchmähet.
Qu. Brassó
5, 636, 37
(
siebenb.
,
1613
):
Michel Weysz, [...], der dei deutz Notio lieb hat, dass er das Leben auf dem Kroner Feld hat gelossen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
4, 27
;
Diehl, a. a. O. ;
Qu. Brassó
4, 236, 18
;
Vgl. ferner s. v.  1,  11, (Präp.).
9.
›nach Tradition,
art
, Sitte, Recht der
deutschen
‹ (im Unterschied zu
welsch
); anschließbar an 3.
Syntagmen:
etw. nach deutschen rechten austragen; auf deutsch essen
;
der deutsche brauch, die deutsche art / manir, das deutsche recht, deutsche häfen
.

Belegblock:

Lemmer, Brant. Narrensch.
92, 19
(
Basel
1494
):
Als ob nit ouch jnn tütscher art | Noch wer vernunfft / synn / houbter zart.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
er war ob dem mal nach deutschem prauch besteubt.
wie dann der deutsch brauch uf den deutschen hochen schulen eingerissen mit diser losen gewonhait, das ein bachant und nar den andern vexirt.
es mags nit lang thuen uf deutsch esen und welsch klaiden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Er tet oft das römisch und welsch klaid ab, beclaidet sich auf die teutschen monir.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1450
):
vii teutsch häfen, gloggspeisen.
10.
als standardisierte Maßeinheit im Phrasem
deutsche meile
bezogen auf ein in
deutschen landen
übliches Streckenmaß von ca. 27 000 Fuß; in den Phrasemen
deutsche wage, deutsches gewicht
als Gewichtsmaß.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
6, 471
.

Belegblock:

Ralegh. America iijr, (
Frankf.
1599
):
[Thomas Candisch] in 2. Jahren vnnd 7. Wochen mehr dann 4000. teutscher Meiln gesegelt.
Schib, H. Stockar
19, 21
(
halem.
,
1519
):
sy [...] furend zu uns uff ain halbin düschin mil.
Morrall, Mandev. Reiseb.
5, 5
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Daz gelobe ich es syge zehen tútsche mile.
Ebd.
50, 15
:
so duncket mich daz try leug machent ain tútsche mil.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1450
):
schmaltz iiii lib. teutsch gewicht. [...] xxiiiij seiten schweines fleisch, die wegent vlxxv lib. teutsch wag.
Lauater. Gespaͤnste
38v, 17
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Vgl. ferner s. v.  20,  5.