deutschland,
das
;-(e)s/–
;Ländername
teils mit, teils ohne Artikel;
vereinzelt Getrenntschreibung und Binnenflexion; kein Pl. belegt.Name sowie Appellativum für ein ›als sprachlich, politisch und kulturell zusammengehörig verstandenes Gebiet mit zeit-, kontext- und perspektivenspezifisch unterschiedlicher Grenzziehung‹; maximal auf den politischen Raum, wie er durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation gefasst wird, in der Regel aber enger auf den deutschen Sprachraum bezogen; dazu als Metonymie: ›Gesamtheit der Bewohner dieses Landes‹;
Mittleres und späteres Frnhd.
Syntagmen:
d. einnemen, um geld bringen
; d. beten, am verstande mangeln, auf die knie fallen, seine sprache verliederlichen, last empfinden, christen sein, mit gewalt auf sein
; dem d. eine schande sein, das [...]
; aus / gegen / in / nach
›nach‹ d. faren, ins d. ziehen, (etw.) aus d. rauben / stelen, eine unzal der erze durch d. sein, der wale den rücken gegen d. keren, in d. redlichkeit / verstand / wiz, eine teure
›Teuerung‹ sein, in d. die scheiterhaufen leuchten, die bettelorden umziehen, turnier halten, landsknechte in das d. kommen, im d. etw
. (z. B. eine strafe
) sein, etw. im d. halten / umziehen
; das ganze / elende d
.; der flecken, das aufnemen / lob deutschlands
; die passage / überfart gegen d., durch d. erzkanzler / kurfürst, völker (Sachsen, Franken, Beiern) in d
.Belegblock:
Gantz Deutschland ist itzt Christen.
wen deutsch land alle auff yhre knye fielen und betteten, das der Bapst unnd die Romer an sich nehmen die selbe gewalt.
Es sind ye die Romanisten, ynn so viel buͤchern, [...] diebe, moͤrder, verreter gescholten, die Deutschland umb gross gelt mit eytel schalckeyt und buͤberey bracht, [...]. Es sagt, der Bapst hie ynn der Bulle, er woͤlle die gulden pforte auff thun: Wyr haben ynn Deutschland auch alle pforten lengst auffgethan [...] das sie aus Deutschland durch yhre teuffelisch bullen mehr denn gestolen.
Solch redlichkeit, witz und verstandt | Ist noch ohn zweiffel in Teutschlandt.
wie in vnserm lieben Teutschlandt [...] die Scheiter hauffen / Leuchten.
[Wir] des heilgen romesschen richs durch dutczhelant erczkanczeler unnd kurfurste, herczog zu sachsen [...].
Des schweren Krieges last den Deutschland jetzt empfindet.
Daß hin und wider im Deutschland | Die bettelorden allesand | Mit irer gleißnerey umbzügen.
Es ist fuͤrwar eine grosse Schand dem Teutschland / daß es seine herrliche Sprache also verliederlichet.
Almania est regio vel nacio theutunorum Deuczland.
das Teütschland / so fer die Teütsch spraach gehet. Germania.
nun seind der vitriol erz ein unzal durch Deutschland.
mültryber, so von Lyon in
[›nach‹]
Tütschland, oder uß Tütschland gan Lyon farend. [Tuiscon] Welicher einnamb gantz Teutschenlandt, | Das nach seim namen ward genandt.
das da zu mall inn Rom gar ein grose tteyre gewessen ist, desgleichenn auch im gantzen Tischlandt.
alpgebuͤrg [...] Ist das gebuͤrg zwische͂ Italien / Deutschland / vnd Franckreich.
Deutschland / Germania, regio Tuisconis, [...]. Deutschland ist wie ein schoͤner waidlicher hengst / der futter vnd alles gnug hat / vnd fehlt jm nur an einem guten Reuter. [...]. Deutschland [...] manglet [...] am verstand.