artlich,
Adj.
1.
›kunstvoll, geschickt, sorgfältig, sinnreich, fein, artig (von Sachen, Personen, Handlungen)‹;
vgl. (Adj.) 4.
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 1, , , (Adj.) 1, ,  1,  1,  1,  1,  1, ; vgl.  12, .
Syntagmen:
a. antworten / schreiben / singen / reden / stehen, a. im trit gehen, etw. a. anstreichen / aufmauern / können / ordnen, etw. a. anzusehen machen, den kopf a. wenden
;
a. gehauen / gemalt / geziert / zugerichtet / zusammengebaut sein
;
a. handschuh / redner / handwerksman / brief, a. rede / auslegung / beschreibung, a. gang, a. bild / gebäu / gedicht
;
a. fiel
›ordentlich viel‹ (Gradadverb).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Sie streicht so artlich an | den schönen Rittersporn, als wol kein Mahler kan.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1669
):
welche [sankköhl] artlich auf dreyen seiten mit unkelsteinen ist aufgemauret.
Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
artlich ist geziert dein leib, | höfflich bistu von sitten.
Bell, G. Hager
515, 3, 2
(
nobd.
,
1608
):
Sie lies zwen Handschuch machen fein | artlich vnd gar suptil.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
n. 1513
):
es sicht ein bild nit liblich, so daz also gestrackt stet, wens ja dÿ aller schönest mas wer. Aber dÿ geperd macht ein gute mas artlich an tzesehen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
172, 12
(
Nürnb.
1548
):
Sonst wuͤrd er jn [spruch] nit so artlich in dise kurtze predigt / oder gesang gefasset haben.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
haitzen die [Badstube] mit geringem vnkosten / dieweil sie (von wegen des artlichen vñ nutzlichen gebaͦws) bey weitem nit souil holtz [...] verbrennen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein artlicher vnd kunstreicher Handwercksman.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
4, 4
;
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
V. Anshelm. Berner Chron.
6, 99, 22
;
Kottinger, Ruffs Adam ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 214
;
Schles. Wb.
1, 53
;
Öst. Wb.
1, 375
.
2.
›der Art, dem Wesen e. S. entsprechend, angemessen‹;
vgl. (
die
12.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
Die gotlosen Ketzer wenden grossen fleiß an / ob sie yrgent in der Heiliger Schrifft / einiche rede fynden moͤchten / die dieser rede gleichfoͤrmig sey / vnd aber nit nach jrem artlichen vnd eigentlichen syñ / sonder Metaphorisch vnd figurlich verstanden werde.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das unser teutsche sprach mêr sich der kriechischen dan der lateinischen vergleicht und kan ân erkäntnus der kriechischen sprach nit recht, wie sie sein sol von art, geschriben werden, darumb rechtlicher und artlicher mit kriechischen buechstaben dan auf die römisch art geschriben wird.
3.
›seltsam, sonderbar, merkwürdig, wunderlich‹.
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl.  2,  1.
Syntagmen:
etw. a. machen, jn. a. füren
;
a. bosse, a. manier
;
a. gemacht, a. abgesezt.

Belegblock: