argument,
das
;
–/ auch
und
-a
;
aus
lat.
argumentum
(
Georges
1, 564
).
1.
›Beweis, Argument, Begründung, Beweispunkt in einer Argumentation; Kritikpunkt; entschuldigende Ausrede‹; metonymisch auch: ›Inhalt des Beweispunktes‹; offen zu 2.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
1, 924
.
Beleghäufung in didaktischen Texten.
Bedeutungsverwandte:
 13,  1,  12, ; vgl. .
Syntagmen:
das a. gebrauchen / auslegen / erklären / lernen / leren / merken / umstossen
;
a.
(Subj.)
geschehen / folgen auf etw., a. sein lauter / verständlich
;
a. jn. blenden
;
unüberwindliches a.
;
ordnung der a.
;
ane a. reden, auf das a. antworten
;
starkes / grosses / unwiederrufliches / unwiedertreibliches / weltliches / obangezogenes a.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
13, 10, 20
(
Leipzig
1522
):
wir christen wollen euch ketzer mit disem eynigen starcken / vnwiderrufflichen argument / ernyder geleget habenn.
Gille u. a., M. Beheim
79, 475
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
merk, mensch, wer du pist! | dein argument und ausred ist | falsch.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
waß sein argumente | Wie in der gotheit sein | Der persan 3 genente. | Auß den der sun allein | An nem menschliches cleite.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Darmit ich all sein argument | Gewaltiglich umbstossen köndt.
Goldammer, Paracelsus.
4, 100, 9
(
1530
):
denn er einfeltig geredt hat, ohn all tropos und argumenta.
Kottinger, Ruffs Etter Heini (
ohalem.
,
1538
):
damit dest bas diss werd erckënnt, | so losend uff das argument.
das ist das best, gröst argument, | wo man gott z’erst, dan d’ sünd erkënnt.
Warnock, Pred. Paulis
28, 85
(
önalem.
,
1490
/
4
):
nún puncten, mit denen der herr sin lobliche urstende hát bewärt [...], und ist mir die nún argument erclären und uslegen ain wirdiger doctor und hailig vatter bredger ordens.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1558
):
Auf den dritten [...] clagpuncten zaigen wir zechpfleger mit repetierung aller obangezognen argumenten weiter an.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ; ;
Gropper. Gegenw. ;
Eis, Wahrsagetexte
50, 2
;
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 27, 33
;
Heidegger. Mythoscopia
49, 10
;
Andreae. Ber. Nachtmal
80v, 16
;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Alberus
i iijr
;
Schulz/Basler
1, 50
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 34/35
;
Wolf, Mathesius.
1969, 81
;
Möller, Fremdwörter.
1915, 29
.
2.
›argumentierender Text, Gedankengang; inhaltliche Zusammenfassung, Inhaltsübersicht‹.
Syntagmen:
das a. diktieren / finden / tun
;
etw. das a. sein lassen.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Wo ir große gedichte dun wollent, | Zwifaltige rede odir argument, | Aen mich hant ir kein besloß, | Is komme dan zu irrongen groß.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
macht ich ein teutsche comedi, | Doch nicht ungleich einer tragedi | Mit scharpff artlichen argumenten.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
23, 6
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
last das sein die vorredt vnd argument / vnd dir ain vnderricht deren dingen / so jch tractieren will.
Rot
291
(
Augsb.
1571
):
Argument, anzeigung / bewerung / beweisung inhalt eins dings mit kurtzen worten begriffen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
wirt in diser Comedi das argument für ainen prologum zuͦ noch aigentlicher erklerung beschriben.
Adomatis u. a., J. Murer. Nab.
13
;
Rot
306
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 34/35
.
3.
›Geheimnis, Rätsel‹.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
; Var.
1. H. 15. Jh.
):
sy [weisheit] weis die kundikeit der wort vnd die enpindungen der verborgen
[W:
argument
].