gesez,
gesezt
(letzteres seltener und auf das Obd. beschränkt; Beleghäufung im Wobd.),
das
;
-setzes/-setze
, auch
(für
gesez
);
die Schreibvarianz von
-e-
und
-ä-
erschwert sichere Lemmaansätze bzw. macht diese unmöglich; hinzu kommt die Fakultativität der
-e
-Apokope; statt
gesez
könnte in vielen Fällen auch
gesaz, gesätz(e), gesetz(e)
angesetzt werden.
– Zur Sache: ,Gesetz‘ unter kulturgeschichtlichen Aspekten:
Lex. d. Mal.
4, 1388-1401
;
GG
2, 863-923
.
1.
›Gesetz, Ordnung, Statut, Regel in sehr allgemeinem Sinne, System der Festlegungen, die das soziale Leben des Menschen bestimmen, indem sie sein Verhalten in Regeln lenken, es nach Regeln ablaufen lassen, es dadurch einerseits erwartbar machen und Gemeinschaftsleistungen ermöglichen, es andererseits Zwängen unterwerfen und darauf beruhenden Widerständen aussetzen; einzelnes Gesetz, einzelne Regel (usw.)‹; auch ›einzelner Gesetzesartikel innerhalb des Gesetzes und des Gesetzessystems‹; das System umfaßt
gesetze
, die man natürlich oder religiös (durch Gott) begründet sieht, ebenso wie von Menschen gemachte Regelungen; innerhalb letzterer umschließt
gesez
1 von der Obrigkeit festgelegte, für eine menschliche Großgruppe gültige ebenso wie von einzelnen gesellschaftlichen Gliederungseinheiten (Schichten, Gruppen) nach bestimmten Verfahrensregeln vorgenommene Bestimmungen und festgewordene, bei Übertretung sozial sanktionierte Gewohnheiten. Die Belege geben den Ursprung, den Gesetzgeber, die Art des Zustandekommens, die Sanktionen bei Übertretung, den genauen Typ von
gesez
1 eher vage als explizit an, setzen aber jeweils die bereichsspezifische Gültigkeit vnd die Sanktionierung bei Nichteinhaltung voraus. Teils wird menschliches
gesez
1 in offensichtlicher Parallele zu
gesez
6 und 7 als äußerliche Regel gegenüber dem Gebot der Einsicht, der Liebe, das
gesez
1 überflüssig macht, relativiert; teilweise Tendenz zur Metonymisierung, dann z. B.: ›Text des
gesetzes
‹; ›mit der Nichteinhaltung verbundene Strafe‹; vereinzelt Bezugsetzung von Gesetzes-, Sprach- und Herrschaftsraum (s. u. Beleg
zu Dohna u. a.
); auch: ›naturgesetzlicher Lauf der Himmelskörper‹ (schwach belegt); ›Regeln der Gestaltung dichterischer Texte‹ (s. u. Beleg
Opitz
); ›Eigengesetz, dem der Mensch unterliegt‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2,  2, I, 1, ,  110, (
das
45, (
die
1,  1, ,  34.
Syntagmen:
ein / das g. (auf)setzen / machen / gebieten / aufschreiben / kennen / wissen / loben / lesen / behalten
›einhalten‹
/ fürschreiben / handhaben / brechen / überfaren, jm. ein g. handreichen
(vom konkreten Dokument);
das g
. (Subj.)
etw. ausweisen, laster nicht einreissen lassen, stäte bleiben, erbarlich sein, der herre sein, dem menschen zum tode reichen, ein g. das andere machen
;
der mensch im
›sich‹
das g. werden
;
dem g. gehorsam leisten, dem g. etw. zuwieder sein
›entgegenstehen‹;
ane g. sein, etw. durch das g. erhalten / verbieten, jn. durch gesetze zu einem poeten machen, in den gesetzen änderung geschehen, in dem g. etw. geschrieben stehen, etw
. (
worte, silben
; Akk.obj.)
in ein g. dringen
›zwingen‹,
nach dem g. regieren, oft baden, nach den gesetzen gehen
›handeln‹,
jn. nach den gesetzen richten, lebendig begraben, von dem g. nichts halten, meldung von einem g. geschehen
;
das g. des handwerks, der christenheit / obrigkeit / ordnung / stat / ungehorsamkeit / der heiligen ehe, der reime, der Karthager, Romuli
;
das neue / bäbstliche / keiserliche / menschliche g.
;
der anfänger / befel, die erklärung / fürhaltung des gesetzes, kraft
›aufgrund‹
des gesetzes, der abflüchtige des gesetzes
.
Wortbildungen:
gesezbrecher
,
gesezbuch
1,
gesezfürer
,
gesezhalter
1 ›Befolger des Gesetzes‹,
gesezlos
(a. 1528),
gesezweise
,
gesezwerk
›durch Gesetz vorgeschriebene Leistung‹ (dazu ggs.:  2; von Luther in den theologischen Rahmen von
gesez
6 und 7 gestellt); vgl. ergänzend die Komposita mit
gesez-
als Bw.

Belegblock:

Luther, WA (
1537
):
wo man mit gesetzen regiret (sonderlich die gewissen), da hat es nimer kein ende noch mas mit gebieten und treiben, Ein gesetz macht hundert andere, und aus hundert werden hundert tausend.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
LEX. Gesetz Satzung ordnung statut.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
6481
(
Magdeb.
1608
):
Die Gesetz sollen sein vnser Herr / | Solln vns richten / sonst keiner mehr.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
nach recht vnd Gesetz der Obrigkeit gehorsam leiste.
Pfefferl, Weigel. Ges.
39, 9
(
Hamburg
1646
):
nach dem fall in die sünde, do sich der Mensche [...] annahm des willens der frey sein solte, wardt also selber zum willen, vnd zum wircken, so wardt er ihm auch aus nothwendigkeit das Geseze selber, vnd fülete das geseze, konte aber nicht demselben geleben, es tödtete ihn, das gutte geseze das ihm zuuor war gegeben, zum Leben, reichete ihm nun zum tode.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz uns dünket, wir haben vil mêr guotes in einem dan in dem andern, daz enkumet niht dan von ûzern gesetzen.
Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
dat sy alsulge brieue vnd gesetze, as yeclich Ampt vnd Broderschaf vp yre ordinantie besegelt hedde, den Scheffen ind Rade ouerleueren vnd hantreyken weulden.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
dat vele minschen sint die die goetliche gebot, geistliche statuten und keiserliche gesetze wissen.
Rosenthal. Bedencken
25, 4
(
Köln
1653
):
bey der weitlaͤuffigen erklaͤrung vnd fuͤrhaltung deß Gesaͤtzes / wie dann auch bey der draͤwung der straff vnd anzeigung deß lohns dencken wir vnder andern mit S. Hieronymo Gott hat vns also erschaffen / daß wir eines freyen willens seind.
Ebd.
30, 24
:
drumb [...] Seind viele Ding zu thun nit auß Befelch des Gesaͤtzes / sondern auß freyer Lieb.
Voc. inc. teut.
iiijv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Gesetz furer Legifer legisductor [...]. Gesetz weise gesetzwissende Legisperitus a u͂. i. legislator.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
sie [Rea] gebar do die zwillinge Romulum unde Remum, unde do wart yr muter noch dem gesetze lebendigk begraben.
Thür. Chron.
24v, 13
(
Mühlh.
1599
):
ward der Mahomet Anno 630. Erstlich vor einen waren Propheten gehalten vnd geehret / machte dem Volck newe Gesetze vnnd Religion.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
54, 9
(
omd.
,
1487
):
Zcu̇m ersten wirt ehbrechen vorbothen, durch das eingebiltte natu̇rliche recht vnd gesetze.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
um 1465
):
kein gesetcze sullen sy haben an irem handwerge noch an nichts, denne was die burger setczen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Mattes hat geclagt zu einem Hansen von seiner eelichen wirtin wegen, der er ein vormunde ist nach dem gesecze der heiligen christenheit.
Opitz. Poeterey
7, 9
(
Breslau
1624
):
keines weges / das ich vermeine man koͤnne iemanden durch gewisse regeln vnd gesetze zu einem Poeten machen.
Ebd.
11, 1
:
Die worte und Syllaben in gewisse gesetze zue dringen / vnd verse zue schreiben.
Ebd.
38, 20
:
wann man dem gesetze der reimen keine gewalt thun wil.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Anzeigende wie der jaͤnige [...] dehro [Coͤrpere] Laͤuffen / durch huͤlffe dieser Tabeln / gesetze fuͤrschreiben koͤnne.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
50, 33
(
nobd.
,
1336
):
Albreht dem Lanckaimer ist deu stat ewiclich verpoten, darumb daz er hat geredde wider der stat gesetzte.
Gille u. a., M. Beheim
79, 158
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
doch seczet er [furst] in deme | Richter, kercher und gelgen | und etliche gepat und gsecz, | damit er peinig unde lecz | und auch strafft die unselgen.
Voc. Teut.-Lat.
m jr
(
Nürnb.
1482
):
Gesetzloser. exlex. i. extra lege͂ posit’ [ve]l sine lege. ongesetz.
Köbler, Ref. Nürnberg
58, 1
(
Nürnb.
1484
):
Das erst gesetz Von furneme͂ der furpot. wie. wã vnd an welchen ende ein Burger de͂ andern furpieten soll.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
200
(
Nürnb.
1517
):
hat sich begeben, das also langk ein gezung geweret hat, als lang ein vaterlandt, ein fürst, ein gesetz gewesen sein.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
inhalt des vertrags, der [...] von beden tailen versigelt, uffgericht und im gesetzbuch registrirt ist.
Serranus (
Nürnb.
1552
):
Gesetz brecher. Legirupa, Legirupio, Transgressor legis.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1371
):
das in dirre gesetzt geschriben stat, kunt das mit clag fúr geriht, das sol man rihten.
Niewöhner, Teichner
568, 106
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
da von spricht ein lerer vorn: | ,ir soͤlt niempt toͤten in zorn | unbedachtigkich nach wan. | ir solt nach den gesetzten gan‘.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
das Constantinus der keyser ytlicher kyrchen züordent [...], es sein zehend oder ander gesetz der kyrchen.
Warnock, Pred. Paulis
8, 344
(
önalem.
,
1490
/
4
):
sú wegent die clainen ding der gesetzt fast gross, aber daz aller gröst und die gebott gottes verachtend sú.
Müller, Stadtr. Ravensb.
68, 22
(
oschwäb.
,
1326-30
):
swer die gesetzet brichet, der sol gen den burgern I phunt.
Heydn. maister
11r, 23
(
Augsb.
1490
):
Deinen veindt soltu richten vnd vrteilen nach den geseczen darmitt daz dz gesecz behalten werd.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
dieweil die Türcken / Moren / Arabes & nach jrem Machometischen gesetz offt baden.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Je froͤmmer leut / je weniger gesetz sie beduͤrffen.
Vil Gesaͤtz / wenig rechts. Je weniger gesaͤtz / je besser recht / vnd je weniger uͤbertrettens. Vil Gesaͤtz / vil Suͤnd. [...]. So bald das gesetz vnd vernunfft zusam͂en kommen / hat der Glaub sein Jungkfrawschafft verlohren.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1365
):
ditzz gesetz sol staet beleiben, pey der vodern puͦzz.
Bastian u. a., Regensb. UB
473, 18
(
oobd.
,
1378
):
daz gesetze, daz ir habt aufgesetz, daz man von dheim unserm burger, die viech hertreiben, nicht chauffen sul, daz sol ab sein.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Die süess minigklich sprach, das sy ausserhalb des gesetzt der heiligen ee nimmer sölichs täte.
Peil, a. a. O.
470, 6473
;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
148, 16
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 480, 15
;
Köbler, Ref. Wormbs
48, 5
;
89, 20
;
155, 5
;
219, 11
;
362, 4
;
ders., Ref. Franckenfort
8, 15
;
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 13, 5
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
169, 11
;
203, 2
;
v. d. Lee, a. a. O.
54, 7
;
Ermisch, a. a. O. ;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Baumann, a. a. O. ;
Franck, Decl.
350, 22
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Koller, a. a. O.
242, 6
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
Dirr, a. a. O. ; ;
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
131, 19
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
25
;
Bremer, Voc. opt.
37019
;
Voc. Teut.-Lat.
m jv
;
m ijr
/v;
m iijr
;
Dietz, Wb. Luther ff.;
Vgl. ferner s. v. ,  1,
1
 1.
2.
›rechtsgültig, durch
gesez
1 festgelegtes und verbrieftes Privileg‹; als Metonymie an 1 anschließbar.

Belegblock:

Lau, Qu. Neuß (
rib.
/
snfrk.
,
1383
):
unser friheit, ind vort gesette ind verbuntnisse, die wir haven ind an uns gekomen sind.
Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
dat sij [Scheffen ind Rade] alle die brieue vnd gesetze weulden ouersyen vnd hoiren lesen vnd corrigeren.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1380
):
das wir yn confirmiren, vornewen und bestetigen alle yre privilegia, hantvesten, brieve und gute gewonheyt, freyheit und gesetze.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
147, 3
;
225, 35
;
393, 23
.
3.
›letztwillige Verfügung, Testament‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6.

Belegblock:

UB Zug
800, 20
(
halem.
,
1435
):
Er [Pfarrherr] sol oͮch wochenklich die jartzit und die gesetzt des jartzitbuͦchs und deren namen, so in dem jartzitbuͦch standent [...] an dem Sunnentag verkúnden.
Schultheiss, UB Windsheim
102, 15
(
nobd.
,
1348
):
Beide haben [...] ein gesetze und gedinge wegen ihres gegenwärtigen oder künftigen Gutes [...] gemacht.
4.
›von einer der vor Gericht erscheinenden Parteien aufgesetztes Schriftstück, Schriftsatz, Darlegung des eigenen Rechtsstandpunktes; mündlich (vor Gericht) dargelegte, vom Gerichtsschreiber zu Protokoll genommene Darlegung des Standpunktes‹; auch: ›rechtsbezügliche Erklärung nach dem Urteilsspruch‹.
Omd.; Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7.
Syntagmen:
ein g. setzen / schreiben / fürbrengen / lesen / hören / vergleichen / versiegeln, auf papier brengen, gesetze gegeneinander tun, jm. ein g. zusenden
;
das g.
(Subj.)
etw. ausweisen
;
auf ein g. für recht sprechen
(+ Hauptsatz),
in einem g. etw. bekennen, sich mit seinen gesetzen aufhalten / behelfen / geschützen, mit den gesetzen (k)einen gezeugen auflegen
;
die gesetze beider part
;
das eingebrachte / rechtliche / schriftliche g
.;
das g. auf einen rechtsspruch
.

Belegblock:

Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
132, 1
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Wen die part zum urteil beschlossen, alsdan / mögen die gerichtshelter sampt ihren schöppen, [...], beider part einprachte gesetze mit allem vleis horen lesen und sich nach gnugsam zeitigem ratschlage eins urteils vorgleichen.
Ebd.
137, 20
:
Das gelt, welches der part fur citation den gerichts- ader stadschreiber, clage und andere gesetze zu schreiben ader zu lesen, [...] ausgegeben hette, sollen als necessarie expens geachtet und vor foll stehn pleiben.
Ebd.
153, 5
:
Von der part rechtlichen gesetze, wie und in was zeit die furzubrengen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
97, 6
(
thür.
,
1474
):
daz dy beteydigunge des geldes alleyne nicht geschen ist zcu koste unde zcerunge der frouwen. Darumbe enmag sich Conradt von Heylgborn met allen sin gesetczin nicht uffgehalden, Hentczin Wogken sollich beteydinget gelt zcu gebin.
Ebd.
121, 29
:
sprechin wir schepphin zcu Lipczk uff solliche schrifftliche schulde unde antwert unde beyder part gesetcze vor recht: [...].
Ebd.
148, 10
:
Nachdeme ir uns abirmals zcweyer part schrifftliche gesetcze uff eynen vorgethanen rechtspruch, darobir recht zcu erkennen, zcugesant habit.
Ebd.
187, 23
:
unde Symon Scheffer kan met den gesetczen, in syner lutterunge vorbracht, zcu besserunge synem rechten keynen andern geczugk uffbrengen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Sprechen wir schöpfen zu Leiptzig auf sulch gesecze zu leutrung unsers vorgetanen rechtspruchs vor recht: [...].
Grosch u. a., a. a. O.
181, 33
;
295, 6
;
299, 30
;
Kisch, a. a. O. ;
Wattenbach, Urk. Rauden ;
Vgl. ferner s. v.
2
, ,  26.
5.
ein Gewichtsmaß, etwa 2,5 bis 3 Zentner (so das Glossar zu u. a. Ausgabe).

Belegblock:

Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1527
):
ein gsetz weid ane abzug 6 ß.
6.
›dem Volk Israel von Gott gegebenes Gesetz, wie es im Alten Testament, insbesondere in den 12 Geboten, im weiteren Sinne im Pentateuch und in der Gesamtheit gesetzlicher und gesetzesähnlicher (religiöser, ethischer usw.) Regelungen des alten Israel vorliegt und eine konstitutive Grundlage für dessen Zusammenhang als auserwähltes Volk, als Staat und als bewußtseinsgeschichtliche Einheit bildet‹. In den Quellentexten erscheint
gesez
eher beiläufig als (vertragsähnlicher) Bund Gottes mit dem auserwählten Volk, häufiger als Gottesgabe, ohne daß auch diese Begründung besonders betont würde. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht vielmehr die Verpflichtung zur Einhaltung der Bestimmungen des
gesetzes
und zu diesen konformen Werken; bei Nichteinhaltung werden Sanktionen, darunter als Vergeltung aufgefaßte Strafen angenommen; insofern das
gesez
im
buchstaben
festgelegt,
ausgeschrieben
ist, wird es als starr verstanden; es führt demzufolge zu formaler Ritualität, äußerem Vollzug, geschickter Umgehung oder gar Übertretung; in dem Maße, in dem es als Zwang, als Last, als Ursache eines
unlustigen gewissens
gesehen und damit unter den Dienst-Lohn-Gedanken gestellt wird, kann es zur Sünde motivieren; es zielt nicht auf
gerechtigkeit
2, sondern auf
gerechtigkeit
3; das
gesez
gilt als durch die Erlösungstat Christi einerseits erfüllte und insofern weiterbestehende, eher aber als historisch und systematisch aufgehobene und negativ beurteilte Stufe der jüdisch-christlichen Religionstradition. Der Gegensatz zwischen einerseits
gesez
und andererseits
evangelium
zeigt sich in weitgehend unterschiedlichen Wortschatzbereichen;
gesez
stimmt zu unten genannten bdv. Ausdrücken, ferner zu:
alter Adam, alter mensch, auserwältes volk, böses, buchstabe, eigennuz, fleisch, gehorsam
(
der
) 1,
gerechtigkeit
3,
gewalt, knecht, lere, strafe, sünde, tod, verdienst, werke, zorn, steinerne tafeln, zeremonien
, dem stehen gegenüber:
barmherzigkeit
1; 2,
erbe, evangelium, ewiges leben, lebendig, freiheit, friede, sich freuen, freude, geist
4,
gewissen, glaube, hofnung, liebe, gnade
1,
selig, son, trost, vergebung, warheit
. Diese Verteilung spiegelt wie auch die folgende Belegzusammenstellung die dogmatischen Auseinandersetzungen der Reformationszeit (mit Bezug auf die Briefe des Paulus); in den deutschsprachigen Texten der vorreformatorischen Jahrhunderte erscheint die Diskussion von
gesez
im allgemeinen eher beiläufig und keineswegs mit der existentiellen Leidenschaft der Reformationszeit.
Zur Sache:
LThK
4, 1986, 815-824
.
Phraseme:
das alte gesez
›das Alte Testament‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1,  4.
Syntagmen:
das g. aufheben / auflösen / ausschreiben / begehen / erfüllen / (nicht) halten / hassen / leren / machen / predigen / schaffen / übergehen / verfechten / vergessen / vernichtigen / verstören, geistlich verstehen, mit dem geist / herzen anrufen, kein g. haben, jm. das g. geben / fürhalten, das g. in etw. erfüllen
;
das g
. (Subj.)
gebieten / dringen / drohen / verdammen, etw. leren / fordern, die sünde meren / nicht hinweg nemen, jm. die sünde aufrücken, den menschen untertänig machen, über die menschen herschen, jn. zum tode verurteilen, die gerechtigkeit erfordern, das g. gut sein, doch [...], das g. der buchstabe heissen, g. und evangelium beieinander sein, die kraft der sünde das g. sein
;
dem g. genüge tun, feind werden, getötet werden
;
ane g. leben, sich am g. versündigen, auf das g. warten, gerechtigkeit nicht durch das g. kommen, durch das g. niemand selig werden, die sünde sich durch das g. regen, im g. ein gedinge machen, im g. gestraft werden, im g. etw. verboten sein, im alten g. etw. gewonheit sein, etw.
(z. B.
das gewissen
)
mit dem g. beschweren, sich mit dem g. nicht behelfen mögen, nach dem g. etw. tun, jn. nach dem g. beschneiden, durch Christum herre über das g. sein, unter dem g. sein, unter dem g. predigen, gedrükt / gemartert werden, um das g. vergebung nicht schenken, um des gesetzes willen einen vorteil haben, jn. vom g. befreien / erlösen, vom g. ein unlustiges gewissen haben
;
das g. des opfers, (des) Moses, der alten, der alten ehe
;
das g. von got, in Israel
;
das jüdische g
.;
der priester / zerstörer, die bürde / sitte, das volk / werk
(mehrfach)
/ wort, das donnern / blitzen, die zeremonien des gesetzes
;
der tüttel vom g
.
Wortbildungen:
gesezbuch
2,
gesezfolger
,
gesezheilige
›Person, die durch Gesetzesbefolgung Gottes Gnade und Gerechtigkeit zu erlangen sucht‹ (a. 1527),
gesezheiligkeit
,
gesezleben
,
gesezmacher
,
gesezmeister
,
gesezopfer
,
gesezprediger
(dazu bdv.: ),
gesezschlüssel
,
gesezschreiber
,
gesezstürmer
,
gesezvolk
,
gesezwürger
.

Belegblock:

,Die krafft der sünde ist das gesetz‘, denn das gesetz nimpt nicht die sünde hinweg, ja es meeret die sünde und machet, das ich die sünd empfind.
Wenn mich yrgendt ein sünde im gewissen schrecket, und die gesetz prediger kommen her, unnd woͤllen mir helffen mit wercken, so richten sie nichtts bey mir aus.
Ebd. (
1523
):
sihe yhe drauff, das du jah den heyligen geyst nicht fur eynen gesetz macher halltest.
Ebd. (
1524-1527
):
Moses saget als ein Gesetzprediger: Thue diss, thue jenes.
Ebd. (
1524-27
):
wollen aus Christo ein Mosen, aus dem Euangelio ein gesetzbuch, aus dem wort wercke machen.
Darumb gehet er auch mit den Colossern so freundlich umb, gepeut nicht, treybt und drewet nicht, wie die gesetz meyster thuͤn und thuͤn muͤssen mit dem gesetz volck.
das das Euangelion nur gepredigt wirt denen, so under dem gesetz gedruckt unnd gemartert werden, denn under dem gsetz sein ist gleich als under dem gehorsam des mannes sein, Weil der man lebet, ist dz weib under dem gehorsam des mannes, Also auch, weil das gesetz da ist, so druckt es und martert, stirbt aber der man, so ist das weib frey, Da wirt das gesetz auffgehaben und kann nymer drucken, treyben, fordern, martern noch plagen. Das legt Sanct Paul fein auß
[s. Röm. 7, 1-4].
Ebd. (
1526
):
solche leute erfaren, das werk und gesetz leben eytel unnütze ding sey.
Ebd. (
1544
):
dabey kanstu sehen, warumb das Gesetz heisst der Buchstabe, das ist, ein solche lere, welche, ob sie wol fein und gut ist, so bleibt sie doch nur auswendig, kompt nicht ins hertz.
Ebd. (
1544
):
das Gott aus lauter Gnade umb kein Gesetz und verdienst vergebung der suͤnd und ewigs leben schencket.
Ebd. (
1527
):
Da das gesetzvolck regiret, da sind eytel Jsmael.
Ebd. (
1529
):
His verbis schwebt Christus uber all gsetz heilickeit.
Christus meinu͂g nicht leidet, der sie nicht gesetzschlussel, sondern himelschlussel nennet.
Ebd. (
1537
):
das Euangelium, das da nicht sagt von Moͤnchskappen, Walfarten [...], sondern von Christo, das er der einige Gesetzwuͤrger, Suͤndentreger, Todfresser und Teuffelsmoͤrder sey.
Ebd. (
1537
/
38
):
aus an galgen mit Mose und dem Gesetze, wie jtzt die Gesetzstürmer auch lestern.
Ebd. (
1545
?):
das yetzund das rechte opffer Got geleystet, und es ferner mit dem gesetz und gesetzopffern, [...] solt ein end haben.
Ebd. (
1543
):
das niemand durchs Gesetz, [...], kan gerecht werden [...]. Die zwey Predig ampt, Gesetz und Evangelion, mussen bey einander sein, ob wol die geschefft ungleich sind, Denn Mose Predigt von Sunden und Toͤdtet dadurch, Christus Predigt von Gnaden und macht Lebendig dadurch.
Ders. Hl. Schrifft.
Jos. 24, 26
(
Wittenb.
1545
):
Josua schreib dis alles ins gesetzbuch
[
Mentel
1466:
buͦch der ee
]
Gottes / Vn nam einen grossen Stein [...].
Ebd.
Mt. 5, 17
:
Jr solt nicht wehnen / das ich kommen bin / das Gesetz
[
Beheim
:
di êe
]
oder die Propheten aufzulösen / Jch bin nicht komen auffzulösen / sondern zu erfüllen. [...] Bis das Himel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleinest Buchstab / noch ein Tütel vom Gesetze.
Ebd.
Mt. 22, 39
:
Du solt lieben Gott deinen Herrn / [...] / Du solt deinen Nehesten lieben / als dich selbs / In diesen zweien Geboten hanget das gantze Gesetz vnd die Propheten.
Ebd. Vorr.
Röm. 2265, 3
:
der alte Mensch wird dem Gesetz nur deste feinder / weil er nicht kan bezalen / das vom Gesetz gefoddert wird.
Ebd.
Röm. 7, 1
:
WJsset jr nicht / lieben Brüder [...] das das Gesetz herrschet vber den Menschen / so lange er lebet? [...]. Jr seid getödtet dem Gesetz / durch den leib Christi
. Dazu Marg.:
wenn der alt Mensch stirbt durch die Gnade / wird das Gewissen frey von sünden / das jm auch das Gesetz nicht mehr die sünd auffrücken vnd den alten Menschen vnterthenig machen kan.
Ebd.
Röm. 8, 4
:
Auff das die gerechtigkeit vom Gesetz erfoddert / in vns erfüllet würde / Die wir nu nicht nach dem Fleische wandeln / sondern nach dem Geist.
Froning, Alsf. Passionssp.
2341
(
ohess.
,
1501ff.
):
wollen mer [Judden] nyt eyns andern begynne, | ßo ist unße gesecz vornichtiget.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Warumme ubirgên dîne jungeren di gesetze
[
Mentel
1466:
sitte
,
Froschauer
1530:
satzungen
,
Luther
1545:
Auffsetze
]
der alden? wan sie waschin ire hende nicht.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Es sprechen die Juden, das got drey dyngk [...] geschuf: das gesetze, die steynen taffeln, do her die zehn geboth yn schreib, unde die arche.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Abraham mag auch sich mit seinem gesecze nicht behelfen, das er des eids mag ledig sein und los
[der Schwur eines Juden auf die
judische ee
gilt wie der Schwur eines Christen auf die Hl. Schrift].
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
so durchs Gesetz die Gerechkeit koͤmpt / so ist Christus vergeblich gestorben.
Anderson u. a., Flugschrr.
8, 9, 7
([
Nürnb.
]
1524
):
begereten so emssig die heyligen veter vnd propheten das sie vom gesetz erloͤset vnnd gefreyhet wurden / dann one die freyhait mochten sie das zugesagte erbe nit besitzen / Dann wer nit dienstpar oder ein knecht / sunder frey vñ ein sun ist / der ist auch ein erbe / nit seinem verdienst oder durch des gesetzs werck / sunder durch got ders allain zu geben vermag.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Der du hast woln in der Kindtheit, | Am achten tag sein beschnitten, | Nach des Juͤdischen Gsetz sitten.
Gille u. a., M. Beheim
441, 81
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ach hot dich, maget also frone, | die arch der gsecz der alten ee beczaichent schane.
Voc. Teut.-Lat.
m iijr
(
Nürnb.
1482
):
Gesetz. thonach hebraice lex latine.
Dietrich. Summaria
20r, 7
(
Nürnb.
1578
):
Nach solcher predig lobet der Herr Jesus die selige zeit / da vil ein andere predig gienge / denn vnter dem Gesetz gepredigt ward.
Ebd.
20v, 21
:
das die / so an jn glauben / dise freyheit sollen haben / das der Sabbath / vnd das gantze gesetz / sie nit verdammen / sondern sie durch Christum Jesum Herrn daruͤber sein sollen.
Ebd.
22v, 19
:
das sie [Schriftgelerte] denen / die sich nicht bessern woͤllen / Gottes zorn vnd Gesetz / Den andern aber / so jre suͤnde erkennen / vnnd sich begeren zu bessern / Gottes gnade vnd barmhertzigkeit fuͤrhalten.
Ebd.
25v, 32
:
Hie sehen wir erstlich / wie die grosse schuld der suͤnden vns alle auff dem halß ligt / vnd das gesetz / vmb solcher suͤnd willen / die vns abzulegen / oder dafür bezalen / vnmuͤglich ist / vns zum tod verurtheylet.
Ebd.
27r, 10
:
gleichnuß / in welcher der HERR Jesus anzeigt / was fuͤr ein vnterscheid sey / zwischen dem volck des Gesetzs / vnd dem volck des Euangelij.
Ebd.
21
:
Solches gefelt den Juden nicht [...] woͤllen ein vortheil haben fuͤr den Heyden / vmb des Gesetzes oder gedings willen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die Liebe ist deß gesetzes erfuͤllung. Die mit gesetzes Wercken vm͂gehen / seind vnder dem Fleisch. [...]. Wer durchs gesetz fuͤr GOtt gerecht werden will / der bleibt vnter der Suͤnd verschlossen / vnd macht das jhm Christus nichts nutz ist. Wer sich deß gesetz ruͤhmet / der schaͤndet offt GOTT durch vͤbertrettung deß gesetzes.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
zuͦ der zeit der sinflus und des frumen mans Noe was kein sonderheit under den menschen, dann sie heten kein gesetz oder gebote von got und regirten sich selbers nach der natur.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
dannoch macht derselb grosz vnd plosz glaub nyemant gerecht noch saelig on lieb vnd guote werch so aus der lieb fliessen. Darumb werden in alltem vnd newen gesetz poese werch gestrafft, on frag was oder wieuil der straffmaessig glawbe.
Pfefferl, Weigel. Ges.
29, 32
;
36, 16
;
Gropper. Gegenw. ;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ;
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
595
;
Froning, a. a. O.
2357
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
64, 14
;
Kehrein, a. a. O. ; ; ;
Mathesius, a. a. O. ;
Gille u. a., a. a. O.
82, 106
;
100, 8
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
24
;
130
;
Reichert, Gesamtausl. Messe
84, 2
;
Anderson u. a., a. a. O.
5, 4, 16
;
8, 4, 16
;
10, 33
;
Dietrich. a. a. O.
20v, 33
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
136, 39
;
162, 3
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
10, 18
;
Warnock, Pred. Paulis
10, 13
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
134, 21
;
Roth, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther ff.;
Warnke, Wb. Müntzer. 1993, 133
6
f.
Vgl. ferner s. v.  2,  1,  8,  8.
7.
›durch Christi Erlösungstat erfülltes und ermöglichtes, im Glauben dem Menschen geschenktes neutestamentliches Gebot der Liebe; Neues Testament einschließlich aller sich daraus ergebenden Gesinnungs- und Handlungsfolgen bzw. -auflagen‹, mit Christus auch dem dreieinigen Gott als Geber zugeschrieben. Ein Teil der Belege spiegelt einen Konflikt zwischen
gesez
1 und 6 einerseits und
gesez
7 andererseits.
Wortbildungen:
gesezhalter
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
es leyt darnidder gar todt das priesterthum Christi mit seym gesetz.
und alßo auß freyhem hertzen das gesetz erfulleten; denn solche wircker und gesetzhallter will gott haben.
Ders. Hl. Schrifft.
Jac. 4, 11
(
Wittenb.
1545
):
Wer seinem Bruder affterredet / [...] / Der affterredet dem Gesetz. Vrteilestu aber dem Gesetz / so bistu nicht ein Theter des Gesetzes / sondern ein Richter.
Pfefferl, Weigel. Ges.
35, 12
(
Hamburg
1646
):
muß man mercken, das das geseze, Evangelium, Wortt, Christus, weibes Sahme, Gottes Sin, Gottes wille ein ding seind im geiste vnd vngeschieden, Den wer in Christo wandelt der stehet im geseze vnd willen Gottes, vnd das Evangelium ist das Wort, vnd lebendigmachende geseze Gottes.
Rosenthal. Bedencken
38, 13
(
Köln
1653
):
wir haben dein gnadenreiches Gesaͤtz / ohn deine Gnad geschicht nichts / welche wir durch dich haben Herr Iesv.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
597
(
pfälz.
,
1436
):
dann volkommenheit der gantzen gotlicher gesetze ist liebe gottis vnd liebe des nechsten.
Logau. Abdank.
168, 17
(
Liegnitz
1651
):
Von jnnen hatte Sie grossen FRJEDE / denn Sie liebte / HErr / dein Gesetze.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
127
(
Nürnb.
1517
):
Das gesetz Christi verbeut einen iden unreinen gedanken, einen iden schentlichen anblick.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
253, 6
(
Nürnb.
1548
):
fleisch heyst alles / das wir von vatter vnd mutter an uns haben / das behelt nun sein art / das es mit Gottes gesetz nicht vberein stimmet.
Schmidt, Rud. v. Biberach
75, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
als dvͥ sel geregelt vnd gewiset ist mit regel der ewigen e vnd gesetzzet.
Warnock, Pred. Paulis
8, 339
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Die gerechtikait der glichsner bestát in den grechten und guͦtten werchen, aber nit in grechter mainung, in kestgung des flaischs, aber nit in behaltung der gesetzt gotz.
Klein, Oswald
112, 237
(
oobd.
,
1438
):
als alle wasser habent grund, | flüss aufs des grossen meres slund, | man well dann felschen gots gesetz | und das gerechte machen letz.
8.
›strophiger Gesang; Strophe; Leseabschnitt in einem Buch‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1, , .

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
in disem selben jare vurwandelten sich dictamina unde gedichte in Duschen lidern. Want man bit her lider lange gesongen hat mit funf oder ses gesetzen, da machent di meister nu lider di heißent widersenge, mit dren gesetzen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Solche gesang und lieder haiß wir noch ,gesetz‘ wie auch die Kriechen ,nomous‘, als Aristoteles anzaigt, und dergleichen singen wir noch in unser sprach offenlich in der kirchen die zehen pot.
9.
›Satz von Gegenständen‹.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
also facht er den gueten jungen an, dem abt ain gesetz silberner becher zu stellen.
10.
›neue Weinpflanzung, Weingarten‹; auch als Flurname gebraucht.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 7 (
mosfrk.
,
A. 14. Jh.
):
vinea uffen gesetz.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gesetz / junger Weingarten / novelletum.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .