gratia,
die
;
teils Schreibungen mit
-(t)z-
,
-c-
:
gratzia, grazia, gracia
;
aus
lat.
gratia
›Annehmlichkeit; Gunst‹
(
Georges
1, 2964
).
1.
›Gnade, Gunsterweisung, die einer Person erteilt wird‹; ütr.: ›Pfründe; Privileg, Sonderrecht‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
die
2, ,  45, .

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
hulden wir vrie burgere von Coelne unsme heren [...] getruwe zo sin, beheltnis uns [...] alle privilegien, brieve, gracien ind genaden, [...] vast zo bliven.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
wan nu Avion disem lande nohe was, do lieffent arme pfaffen dohin umb gracien: das was den bebesten liep und vingent do ane gracien zů gebende uf alle prelaten und alle pfrůnden selber zů lihende.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 63, 24
(
halem.
,
n. 1529
):
ein stat Bern hat streng geboten die [...] landsbetler, ablaskraͤmer und curtisanen, mit iren gratzen, expectanzen, pensionen und reservaten, nit inzelassen.
Ebd.
5, 206, 26
:
bapst – so iezt an wider frî was, gaben, pfruͤnden, bullen und grazen uszeteilen.
Müller, Welthandelsbr.
253, 18
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
wiewol sollichs nur zallen die Mailender oder die ir privilegi und sollich grazia haben.
Lutz, Buch Alfadol
56rb, 9
(
obd.
,
n. 1478
):
Eß ist wol tzu hoffen daß du ein gratie oder ampt mögst han aber ich sage dirß nit tzu.
Wyss, Limb. Chron. ;
Rieder, Gottesfr. .
Vgl. ferner s. v. ,  3.
2.
›Gnadenerweisung, Begnadigung‹.

Belegblock:

Müller, Welthandelsbr.
230, 11
(
schwäb.
,
1508
):
Wo es aber einer verachtet, [...] und man es gewar wirt, ist [güetter] verloren, gehort nachmals dem ko[nig], wirt niemant wider, geschech da auß gracia des künigs.