gratia,
die
;-(t)z-
, -c-
: gratzia, grazia, gracia
; 1.
›Gnade, Gunsterweisung, die einer Person erteilt wird‹; ütr.: ›Pfründe; Privileg, Sonderrecht‹.Belegblock:
hulden wir vrie burgere von Coelne unsme heren [...] getruwe zo sin, beheltnis uns [...] alle privilegien, brieve, gracien ind genaden, [...] vast zo bliven.
wan nu Avion disem lande nohe was, do lieffent arme pfaffen dohin umb gracien: das was den bebesten liep und vingent do ane gracien zů gebende uf alle prelaten und alle pfrůnden selber zů lihende.
ein stat Bern hat streng geboten die [...] landsbetler, ablaskraͤmer und curtisanen, mit iren gratzen, expectanzen, pensionen und reservaten, nit inzelassen.
Ebd.
5, 206, 26
: bapst – so iezt an wider frî was, gaben, pfruͤnden, bullen und grazen uszeteilen.
wiewol sollichs nur zallen die Mailender oder die ir privilegi und sollich grazia haben.
Eß ist wol tzu hoffen daß du ein gratie oder ampt mögst han aber ich sage dirß nit tzu.
2.
›Gnadenerweisung, Begnadigung‹.Belegblock:
Wo es aber einer verachtet, [...] und man es gewar wirt, ist [güetter] verloren, gehort nachmals dem ko[nig], wirt niemant wider, geschech da auß gracia des künigs.