privileg,
das
;
–/-ien
,
privilegium,
das
;
–/privilegia
; lat. Flexion;
zu
mhd.
prîvilegje, -lei(g)e
›Freibrief, Privileg‹
(), dies aus
lat.
privilegium
›Verordnung, Ausnahmegesetz, Vorrecht, Vorzugsrecht‹
(
Georges
2, 1929
; ;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1044
).
Vgl.
Zs. f. dt. Wortf.
8, 89
;
215
;
283
.
›Vorrecht, Sonderrecht, Ausnahmerecht‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
ein p. bestetigen / bewilligen / brechen / haben / halten / verfassen / verfertigen / verkürzen / verlesen; sich auf p. berufen, etw. mit p. beweisen / confirmieren; alte / ansehenliche / besondere / hergebrachte / kaiserliche / lobliche / mächtige p
.
Wortbildungen:
privilegiengeld
(a. 1516).

Belegblock:

v. Bunge, Livl. UB
4, 242, 28
(
nrddt.
,
1399
):
mag der orden und die kirche ansichtlich ir rechts beweisen mit briven, mechtigen usschriften, privilegiis.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
dakegen solten [...] auch der habenden privilegien nichts abgebrochen werden.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 523, 8
(
preuß.
,
1429
):
das czur nehsten tagfart eyne itczliche stat metebrenge, wes sie haben von brieffen und privilegien uff freyheid.
Ebd.
2, 338, 7
(
preuß.
,
1441
):
also das ir sie wellet bey iren rechten, privilegien und freiheiten lassen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
416, 16
(
preuß.
,
1416
):
1 lade mit privilegia der kirchen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
ein privilegium van dem pais, dat alle canonicken in den selven stiften moegen draegen roide beffen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1598
):
ob gleich der eine bißhero ein solches buch ohne habendes privilegium getruckt hette.
Luther, WA (
1522
):
hatt der Bapst und geystlich recht yhr priuilegia, libertates, immunitates, indulta.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1539
):
Diese befreiung und bergkordnung hab ich durch die verstendigen vermug meiner privilegien also aussetzen lassen.
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
2, 270, 30
(
nobd.
,
1598
):
das Meine Herren ihm sein privilegium [...] noch auf fünff jahr lang erstreckhen wollen.
Rot
341
(
Augsb.
1571
):
Priuilegium, Besondere freyheit / den gsatzen nit aller ding vnterworffen.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
daß Er jhnen ihre alte hergebrachte Privilegien vnd Gewomheiten / mit Brieff vnd Siegel bestaͤttiget vnd ernewert.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
Daruf herr abbt zů Sant Gallen erstlich etlich privilegia und frihaiten von keiser und küngen [...] verlesen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1696
):
soll dieses privilegium sich erstrecken auf 25 jahr lang.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
n. 1590
):
abschriften der alten privilegien.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 52
f.;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 443
f.;
Öst. Wb.
3, 1002
.