pfründe,
die
;
-Ø/-n
und
;
zu
mhd.
phrüende
›Nahrung, Unterhalt‹
(f.), dies aus
mlat.
provenda
, offenbar verschmolzen aus
lat.
praebenda
›Darzureichendes‹
und
lat.
providere
›versorgen‹
(
Kluge/S.
1995, 542
).
1.
›Lohn in Naturalien, nötige Nahrung, Unterhalt‹.
Syntagmen:
die pf. anlegen / bezalen / entrichten / fordern / geben / verdienen
.

Belegblock:

Volz, Prophet Daniel W
1, 5
(
Worms
1527
):
Solchen bestimpt der künig von seiner eygnen speiß / vnd wein den er selbs tranck / taͤgliche pfruͤnd / das man sie daraus also drei jar auffziehen solt.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1606
):
Es bericht die gemein zu Aspach, daß ein pfarer bisweilen, wan man pfrund geben, ein halb malter, etwan 2 simmeri korn dem hirten verehrt, daß er des viehs desto fleissiger hüten soll.
Ebd. (
rhfrk.
,
1526
):
Dergleichen muß ein jeder burger, er vermöge es oder nicht, von 2 schweinen die pfrond dem gemeinen hirten bezahlen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
206, 35
(
rhfrk.
,
1695
):
Die hoffleüte […] seind vor alters her schuldig, […] von ihrem außtreibenden viehe denen gemeinen hirten […] die gewöhnliche pfründ oder hürtenlohn zue entrichten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Dem gab man ie zu spise | Tegelich zwelf wize brot, | Vierzic schaf, den win so rot; | Sechs cannen was die maze. | Bi dirre pfrunde saze | Geloubete hie an in | Der kunic.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
101, 27
(
nobd.
,
1477
):
sie weisen, das ein hoffman sein vihe treiben sol fur des dorfs gemeyn hirten und pfrunde mit ine geben, als von alter here kommen ist.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 100, 24
(
schwäb.
,
1608
):
Was für vich nach Pfingsten gefellt, gibt kein pfrund.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1651
):
wann einem ein stuck vich drey tag vor der pfriendt außgetrieben wurde, so ist solcher daß hürtengelt schuldig.
Ebd. (
schwäb.
,
16. Jh.
):
wan Sanct Jergentag kombt, so facht an die erste pfriend.
Ebd. (
schwäb.
,
um 1600
):
wan die pfrüenden sollen angelegt werden, so sollen die hirtenmeister sambt dem hirten vor einer ganzen gemeind stehen und alles viehe aufzeichnen und alßbalden auch die pfrüenden anlegen lassen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gott lausse den edlen hirtten leben, | Der also erlichen gegeben | dem kinde hätt sin pfründe.
Merz, Urk. Wildegg
35, 10
(
halem.
,
1433
):
ich sol ouch ein gancz gůt benuͤgen haben an der alten phrůnd, die da ist zehen stuk an roggen, aht stuk an haber, aht stuk an kernen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
91, 33
(
Basel
1494
):
Das ist andechtig gebett / vnd gůt | Do man sollich ding vßrichten thůt | Do werden pfrůnden wol verdient | So man dem roraffen zů gyent.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
14. Jh.
):
so sol er den knechten ir phrunt geben und ain trinkchgelt nach gnaden.
Ebd. (
moobd.
,
1603
):
wann einer in ein leitgebhaus gehet und trägt ein hacken und fordert ein pfrünt wein oder bier, soll ihme der würth die hacken nehmen.
Ebd. (
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
solt di ganz gemain gehilflich mit iren rossen und wägen sein und die herren von Nidern-Altha inn und den rossen irr pfruent und speis geben di weil das infüern werd.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1494
):
Nun ist vermerkt, wie ain wildhüeter dienen sol unb die vor geschriben pfründ und was er umb die pfründ zu tuen schuldig ist.
Hienach ist vermerkt, was die vor geschriben fünf swaiger umb die gemelt pfrünt zu tuen schuldig sind.
Wintterlin, a. a. O. ;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Vetter, Schw. zu Töß ;
Schmitt, Ordo rerum
87, 36
;
Wielandt, Leinengewerbe.
1950, 172
;
Shess. Wb.
1, 813
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 344
;
Öst. Wb.
3, 116
.
2.
›vertragsmäßig festgelegter Unterhalt in einem Stift, Verpflegungs- oder Armenhaus‹.
Syntagmen:
eine pf. bessern / einnemen / nutzen / verwirken; etw. zu einer pf. stiften
.

Belegblock:

Bindewald, Texte schles. Kanzl.
134, 13
(
schles.
,
1326
):
hat mit gesundem libe […] dem kloster zu nuͤwenburg an dem quyse gegeben vir mark geldes alle jar vf irem vorwerke zu dem hoͤvlins, dem egenanten kloster zu einem ewigen selgerete vnd irer tochter Sophyen, di dor inne begeben ist, zu einer phruͤnde.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
40, 3
(
nobd.
,
1378
):
also manig metzen getreidez der obgenant unser gulte solt uns slehtiklichen abgen und in dasz Neuwe Spytal zu Wirtzburg gevallen und den armen sichen dorinne zu einer bezzerung irr phrunt zugen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1460
):
nachdem er [Niclas Muffel] von eins Rats wegen der frawen des closters zu sanct Claren ein pfleger were, und des Trospergers pfründe in demselben closter gestieft und einem Rate bevollen sey zu leyen.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1506
):
Solch 35 fl. hab ich fur ine gelegt in die schattel czu den stifftprifen der pfründt in der siechenstuben czum newen Spital.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 167, 32
(
schwäb.
,
1452
):
das sie aus rechter liebe Gottes vnd Marie der pfroͤnde eine von ir habe vnd guͤte stiffte.
Ebd.
2, 188, 9
(
schwäb.
,
1522
):
die schwester sprachen ir gantz freintlich zů vnd gabend ir ir pfrend reichlich vnd wess sy nottuͤrfftig waz.
Sappler, H. Kaufringer
13, 504
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die will ich damit begaben, | das si beleib bei dem leben, | und ir auch ze pfrönd geben | zwaihundert pfund oder mer.
Müller, Stadtr. Ravensb.
296, 5
(
oschwäb.
,
1546
):
das ain ieder, er sei burger oder beiwoner, der ain pfrund in ainem gotshauß ercouft in leibdings weiß, dieselbige nuißt und mit sein selbs leib in das selbig gotshauß zeucht.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
Stifftet Nicolaus Tagbrecht der H. Drey König-Capell zu einer ewigen Pfruͤndt alten Leuthen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1335
):
allen dien, die inrunt irm spital sint seshaft, si heigen phrůnd oder sin ir gedingeten knecht oder iungfrouwen.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1354
):
daz dien egenanten drizehen duͥrftigen und dien drin personen, die iro pflegent, ir pfrunde von dien egenanten guͤtern und nach der vorgen. ordenung nuͥt sol abgaͧn.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1452
):
wer des spittales pfrůndkind ist, sol ouch sin pfrůnd im spittal vnd nienen anders bruchen.
Ebd. (
halem.
,
15. Jh.
):
Zů dem so haͧt ouch Hofmannin ir pfrůnd imm spital.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1532
):
Es sol ouch einer nit anderst dann mit lib und gůt in disen spittal genommen werden, dann wir keinem die pfrůnd zů kouffen geben.
Uff sömlich so haben wir yedem spittal kind sin tegliche pfrůnd ernempt.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp. 
1, 377, 1
(
moobd.
,
1419
):
wir allew samnung des selben spitals ain pfruͤnt verhaissen vnd geben haben in dem hindern haws pey dez hawsmaisters tisch mitsampt der kamer, da ich ytzo inne pin.
Vogel, Salb. Heiliggeistsp. 
27, 12
(
moobd.
,
n. 1390
):
Swer in dem spital hye zuͤ Muͤnechin ain pfruͤnt eynnympt vnd newsset, zuͤ welher zeit der selb von todes abget vnd stirbt, der soll alles sei gůt dem spital lassen.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1328
):
Chumpt aver der maensch ze dem tritten mal trunchens ein deu siechstubm, so sol ez verhaizen alleu trinchen ein gantz jar, da man trunchen von mag werden. Uberverd er daz allez, […] so hat er deu phruͤnt lauterleichen verworicht.
Ebd. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
Swer in dem Spital ein pfruͤnt innimet und nuͤtzet, swenne der stirbet, der sol sein gůt dem Spital lazzen.
UB ob der Enns
10, 506, 20
(
moobd.
,
1388
):
Wär aber, das vnns die ehegenannt vnnser dochter baide vberlebt, so soll ier der ehegenant vnser hoff […] diennen zu ieren handten inn das closter zu ainer pesserung ierer pfrüent.
Mollay, H. Kottanerin
17, 25
(
moobd.
,
1439
/
40
):
das wolt ich vber mich nemen, vnd wolt ıͤr ain phruͤnt gen Wien hincz sand Merten erpiten von meiner frawen gnaden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er machte auch dahin, das zwelf ritter dar solten wonen mit iren frawen, und sechs witiben hetten all pfrüendt, als die priester.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die geistlichen päbstlichen recht pieten den stiften und geistlichen, das si gelert leut halten, ein frei pfrüend in geben süllen.
Bastian u. a., Regensb. UB
133, 3
(
oobd.
,
1358
):
Wir haben auch in gesetzt und gemaht, daz in der schaffer schol geben ir gesatztew pfrůnt all mal zwai êzzên.
Ebd.
322, 39
(
oobd.
,
1368
):
ez sol ein chumptewr dew pfrunt geben alten chranchen frawen […] und nicht den jungen.
Bindewald, a. a. O.
134, 24
;
Hertel, UB Magdeb. ;
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
47, 2
;
Welti, a. a. O. ; ;
Dirr, a. a. O. .
3.
›Einkünfte‹.
Syntagmen:
pf. besitzen / verlieren
.

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Also quam es dicke, das her dye edeln, dy zu erfforte in rethen, zu huse unnd zu gaste bad unnd hisch zu synem pfleger uff eynen tagk czweyer addir drier tage pfronde.
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 4, 7
([
Erfurt
1522
]):
kein muͤnich sol auch furder mer kein weltlichen pfruͤnd besitzenn.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Möcht ich der sach auch haben enporn, | Ich wer zu einem Cartheuser worn. | Darümb so laßt eur zürnen sein | Und nempt die pfrüntlein selber ein.
Gille u. a., M. Beheim
241, 90
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Hovart und uber mute | und sunderlich dy geitikait | hat sy gar upigleich be klait, | wann ainer zehen pfrund pejait, | der ailfften er pegeret.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1460
):
die alsdenn zu stieftung derselben pfründe dieselben 900 gulden […] an gewisse jerliche nüczung zu keuffen anlegen sollen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der grossen pfronden tuond si sich nit massen | und sind darzuo also verlassen, | E si die wend von in lan.
Gewinstu kind, des muossend leben | Des so du in von der pfrond tuost geben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1502
):
des dett dem kapitel zoren; doch můst es sein, und gab das kapitel dem Langen bei 1600 fl ein, das was fast 2 pfrent oder gilt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so etwar were, der dieser verloffner sachen übelthätter und stifter gründlichen konte offenbaren, dem wellte er die böst pfrondt, so selbiger zeit ledig, sein lebenlang übergeben.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1429
):
das ich […] die […] lihung der selben pfruͤnde usser miner hande und gewalt gegeben han.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1450
):
die soͤllent ire pfruͤnde ane gnade vffrechtlichen verlorn haben.
Lemmer, Brant. Narrensch.
94, 4
(
Basel
1494
):
Eyn narr ist / wer sich dar vff spytzt | Das er eyns andern erb besytz | Oder für jn kum / jnn den rott | Syn gůt / pfruͤnd / ampt / besytz noch dott.
Herzog, Landsh. UB
131, 46
(
moobd.
,
1313
):
alle jar an sand Marein Magdalen tag des morgens ze dem mal den duͤrftigen da selben ir pfrvͤnt, di si doch ze recht haben solden, bezzern svͤln mit einem halben pfvnde.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Regensb.
1524
):
so wer gůt gewesen, daß mans auch auß geörtert het, ob die badreiberin auch pfründ besitzen möchten.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 318, 6
(
oobd.
,
1560
):
Die erwirdige fraw muetter hatt khein pfreundt.
4.
›weltliches Amt und damit verbundene Einkünfte‹.

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
157, 3
(
thür.
,
1367
):
Wer es das der egenante Gyseler uffe der phrunde wonhaft blybet.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1482
):
Paulus […] den hat auß der tauf gehaben her Friderich Schünpeter auf der Tucher pfrünt czu Werd und er hat dem kind eingepunten einen gülden werung.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Nun bin eim betler ich nit fern; | Die pfründ hab ich nicht uberkommen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Drissig diener nach hin louffen. | Man muos och pfronden umb si kouffen: | Kain simoni schatt in nüt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
es het kein ampt von nachdinende pfrunden nit, dan das es von hoff erlich besetzt was.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
doctor Bernhart Artzat, der 17 pfrenden und canonicat hat gehept, da er gestorben ist.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 146, 10
(
halem.
,
1331
):
Von disem zinse von Betwile git man dem vogte 1 mut kernen ze pfrůnda, dien zinserren 6 viertel.
Ebd.
3, 201, 35
(
halem.
,
um 1340
):
Dis ist dz gelt, daz man dem von Wilberg ierlich geben sol von siner phrůnde im Hofe.
Lemmer, Brant. Narrensch.
30, 17
(
Basel
1494
):
Mancher vil pfrůnden bsitzen důt | Der nit wer zů eym pfruͤndlin gůt.
Bauer, Imitatio Haller
74, 4
(
tir.
,
1466
):
Sich an ire pfhruenten, die sy gehabt haben, die pesiczen iczund die frömden.
5.
›geistliches Amt und damit verbundene Einkünfte‹.
Syntagmen:
pf. besitzen / erwerben / kaufen / stiften / verleihen / verlieren; um pf. werben, nach pf. streben
.
Wortbildungen:
pfründhandel
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
hant auer de kint eynen broder oder eynen paffen vnde hat her kirchen oder prouenden, da von he sich begen moge, de swestere ne teilent nicht mit ime daz varende gud.
Küther, UB Frauensee
173, 14
(
thür.
,
1384
):
das dy erbern geystlichin lute her Ludewig probist, frowe Bertrad eptische […] gemeynlich Elsen von Kassele […] durch Got und durch miner bete willen eyne phrunde in irme clostir czu dem Se redelich und rechtlich gegebin han.
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 2, 37
([
Erfurt
1522
]):
hetten sie vor hyn groß pfrunden / vnnd Probsteyen gehabt sie hetten das Euangelium noch lenger an ein nageleyn lassen hangen.
Luther, WA (
1520
):
die wil ausz Rom zu unsern zeiten nichts anders kompt, dan ein Jarmarkt geistlicher gutter, die man offentlich und unvorschampt kaufft unnd vorkaufft, ablas, pfarren, kloster, bistum, probstey, pfrund und alles was nur yhe gestifft ist zu gottis dienst.
welchs das bößte Bistumb, die bößte pfruͤnd ist, da ist das groͤst reyssen nach.
Gille u. a., M. Beheim
444, 49
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
des gleichen ach die andern priester tund, | wann sie die sacrament und pfrund | umb gelt geben ze kăffe.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
133, 44
(
nobd.
,
1465
):
so sol und wil ich den egenanten meinen herrn der vorgeschriben geselschaft die vorgemelten pfrunde und messe lediglichen wider auf und in ir gewalt antworten.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Man list in der alten gedicht | […] Wie zu Saltzburg ein thumbherr starb, | Ein pfaff umb dessen pfründe warb.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Das sint pfaffen und nunnen und alle soliche lúte die Gotte dienent umbe ir pfrůnde unde umbe ir presencien.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
Donoch gebot der bischof bi einre penen des bannes unde beroubunge pfrůnden und ambahtes allen tůmeherren, pfaffen und schůlern […] daz sü soltent faren us der stat zů Strosburg.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
,
1521
):
man findt der mertail pfründ die groß abzins müeßen geben dem rechten pfarrer zů Rom.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Die pfaffen, münch, die solchs predigen, | Die vnderston allein zů schedigen | Jr oberkeit vnd mit gesellen, | Das sie in kein pfrůn geben wöllen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Der gůt Priester erschrak und forcht, er kem umb die Pfruͤn.
Es was ein Fürst, der het ein Priester, der het ein erbere Pfruͤnd, davon er lebt.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1388
):
ob ich sus von der kirchen welt oder ain ander pfrund anderschwa enpfing, so sol ich im oder sinen nachkomenden oder wer denn ie lehen herr der kirchen waͤr, die selben kirchhen wider uff gêben.
Ebd. (
schwäb.
,
1399
):
ir waͤr ainu oder mer die in unserm gotzhus pfruͤndan gewunnent.
Morrall, Mandev. Reiseb.
173, 6
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
In der selben stat da sitzet ir bäpst, den sie hond, der in pfrúnd und kirchen verlicht.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
wie symonei unter den gaistlichen auffgestanden, sol man wissen, das pey zwainhundert jaren die kardinel von hoff ir pfründ heten genüg und alle ampter wol pesetzt waren.
der pabst sol kain pfründ mer leichen dann ertzpistümb und gefürst abbtey.
Mehring, St. Lorch (
schwäb.
,
1451
):
Ich sol auch naͤmlich die benanten pfruͤnd und pfarr zů Lorch personlich besitzen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 145, 26
(
schwäb.
,
1473
):
ich pfaff Jacob Gold, kirchher zu Sulmingen miner pfrund halb des fünften.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
und gab der bapst Adriano dem kaiser die freyhait, das er alle bistumb und pfriend ze leichen hett.
Ebd. (
schwäb.
,
v. 1536
):
dann er ain heler, sauber pfaff was, mir wol bekandt, hat ain pfrendt zů sant Anna im closter kaufft.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1575
):
eß ist zu wißen von der pfründ wegen, die man bißher einem jetlichen pfarrer geben hat.
Ebd. (
schwäb.
,
1354
):
ez waͤre denne daz ain gotzhusman oder ain gotzhusfrowe gedingdes mit ainem probst uberain komen waren umbe lipgedingde oder umbe phruͤnden so sol es ain probst och weren.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Ob es aber gut und der seelen hailsamlich, das ain gaistlicher […] mit sovil pfründen und gaistlichen gütern behenkt seie, das weiss ich nit.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Anno 39 […] hat unser herr Anthoni Fucker den zechenden zu Weyssenhoren, lechen der pfarr mit sampt treyen pfrönden […] erkauft im und seynen nachkomen in ewig zeyt.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 209, 25
([
Augsb.
]
1548
):
Pfarrhen / Pfruͤnde / Probsteyen | Decheneyen / Bistthumb / Abbateyen | Kan nun erwerben geitzigkait | Mit scheinen / alter / glisenhait | Gott Herre doͤrfft ich waffen schreyen | Uber die verflůchte Symoneyen.
Ebd.
2, 228, 23
:
Pfaffen die nu nach den pfruͤnden sehen […] / die seind der Rab den Noah außließ / auß dem Kasten.
Ebd.
2, 229, 16
:
Die groͤste torhait / nach Pfruͤnden streben / so doch die Pfaffen nicht erben koͤnnen ire guͤter.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1403
):
Were aber, daz deheiner an redlich sach von siner phruͤnd und der statt ze Núwenburg sich froͤmdete […] dar nach sol er […] sin phruͤnd und alles recht, so er dar an oder dar zů hatte, verloren haben.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1609
):
so soll ins künftig kain weltliche persohn, sonder ainer auß den canonicis oder caplönen zu organisten gebraucht und deme neben seiner pfruend einkommen jährlich noch zweinzig gulden […] gegeben werden.
Leisi, Thurg. UB
8, 29, 2
(
halem.
,
1391
):
priester und stiffter der núwen phrůnd zů der Obern kilchen.
Ebd.
327, 15
(
halem.
,
1397
):
ich, herr Niclaus Ruͤdger von Messkilch, priester und stiffter der núwen phrůnd ze der Obernkilchen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1514
):
So verr und soͤllichem geding, dz die selbig pfrůnd dottiert werdi in massen, dz sy pro competenti beneficio geschetzt werdi.
Merz, Urk. Wildegg
35, 14
(
halem.
,
1433
):
ich sol ouch die phruͤnde vnd die vndertaͧne daselbes beliben laͧßen bi allen guͤten gewonheiten vnd rehten.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
das man kein gots gabe, als dye sacrament sein, und dye pfrunden leutterlichen geben werden von genaden, als Cristi Ihesu meynung was.
dye bebst […] haben den cardinalen erlaupt bysthum, aptey und dye grossen pfrunden.
im [dem cardinal] soll kein pfrunde nochdyenen, als nü gewonlich worden ist.
hetten aber die priester nyt phrunden als in dem anefanck der cristenheyt.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1466
):
stifften und ouch begaben wil ein capplan pfrunde in dem frowen closter prediger ordens ze Arow.
das soliche pfrunde mit einem erberen priester […] versorget werde.
Lemmer, Brant. Narrensch.
73, 39
(
Basel
1494
):
Hett er eyn rechte pfruͤnd gehan | Ee er die priesterschafft nam an | Es wer jm dar zů kumen nitt.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
sonder diewil der pfarrer zů Wyl vorhin och ein pfrůnd hab und absent von ir pfarr neme, deshalb si etwas spans und beschwärdt gehept.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
nachdem in [Zwingli] kein bäbstliche pfründ, kein Franzen-geld, kein verheis noch bit, kein gwalt noch trowen mocht von fürgenomnem weg abwenden.
Ebd.
5, 114, 17
:
Welcher priester ein pfrůnd hat, er sie pfarher, chorher oder caplan, die sol er selbs besitzen und versehen, kein absent nemen, noch geben.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1556
):
von waͤgen der gemelten kilchen und zenden und der beluͥchtung fuͥr alle ansprach und gerechtikeit, so wir inen oder von unser pfrůnden und stiften waͤgen mochtin schuldig sin.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Uff fritag vor sant Thomas tag […] do tett unßer hailger vatter baupst Martinus der fünft sin hof uff und tett gnad und lech pfrůnden.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Er [der babst] licht in baiden ain pfrond.
Hat denn ainr erspecht ienan | Kain pfrond in dem bistumb, | Sin herr vil bald im hilft darumb.
Man hat in drum grosz pfronden geben | Das si solten gotz dienst pflegen.
Drescher, Hartlieb.Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das er dem appt an ligend was umb erlaubnũsz einer abnemung der selben pfrũnd an seinem leib.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
37, 13
(
tir.
,
1525
):
das kain pharrer oder beneficiat seine phreendtn oder pharren weder in absent noch umb zinß hinlasse.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die kôrherren, pfarrer, münich und ander gaistleich flaischleich läut, […] die ir pfrüent nement ân fruhtpæreu werk.
Piirainen, Stadtr. Sillein
78a, 20
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Dy vnberaten swester dy teilet nicht iren muͤter hauzrat mit dem phaffen | der der kirchen pruͤnend hot.