indult,
das
;
auch mit lat. Flexion;
aus
lat.
indultum
›Erlaubnis‹
(
Georges
2, 211
).
1.
›vorübergehende Befreiung von einer kirchengesetzlichen Verpflichtung‹.
Bedeutungsverwandte:
,  7,  9, ; vgl.  15.
Wortbildungen:
indultbrief
(a. 1492).

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle  (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
so sullen unser geistlichen richter vor das begrebede kein gelt nemen danne einen schilling vor das indult.
Loose, Tuchers Haushaltb.  (
nürnb.
,
1511
):
21 settember czalt ich maister Hanßen Polrauß par fur ein indullt von Rom.
Rennefahrt, Recht Laupen  (
halem.
,
1535
):
und entzüchend uns hieruff aller fryheitten, indulten, allegationen, fürzugen, rechten, gnaden, gwonheitten, privilegien, gevärden.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
zu aim überfluss liess Ir Majestat herrn Wernhern ain indult.
2.
›zeitbeschränkte Vergünstigung‹.
Syntagmen:
i. erlangen
;
fürstliche i
.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
unangesehen aller freihaiten, vertraͤg, indulten und herkommen, so diser anlag zuwider sein moͤchten.
Simonsen, Nd. u. hd. in Chron.
1911, 111
.
3.
›päpstliche Pfründenverleihungen für Lehrer einer Universität‹.

Belegblock:

Buch Weinsb.  (
rib.
,
1572
):
Dieweil an die indulta 1., 2., 3., gracie fast angelacht und pro lectura jars 600 daler geben wirt.