begnadung,
die
.3.
›Privilegierung e. P. oder eines Rechtsverbandes (als Handlung)‹; metonymisch: ›verliehenes Recht, Privileg, erwiesene Gunst‹; Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
die b. geben / verleihen / haben / halten / merken / schreiben
; jn. durch b. legitimieren, bei der b. bleiben
; b. der freiheit, des marktes
.Wortbildungen:
begnadungbrief
Belegblock:
Freiheit und begnadung ist wohl gegeben denen zu den nauen außgeschurften gangen nach dem halt und reichheit derselben.
mit clag, antwurt, red, widerred, alt urtailbriefen, kontschaften, frihaiten, begnadung briefen.
das ein herr kein libstür uf si legen sol etc. alles lut und inhalt der selben begnadung briefen.
Gebieten darauf euch allen […], das ir dise begnadung und freiheit an genantem Aventino […] haltet.
die furstlich begnadung so die erbern in dem freingericht zu Rächsndorff habent.
Turmair 1,
108, 15
; Preuss. Wb. (Z)
1, 468
.4.
›Begnadung (des Menschen durch Gott), Gnadenerweisung (Gottes gegenüber dem Menschen)‹; Belegblock:
Die eine driben ich
[Anfechtung]
an sine beduronge, | Die ander vor sine konniglich begnadonge. als einem ellichen beginne der begnadunge in der menschlicher naturen.
da denn vff vnd ob der arch sind dye cherubin der glorie, die da vmbgebend oder schettigend das propiciatorium, dye begnadung.
Preuss. Wb. (Z)
1, 468
.Phraseme:
ane alle begnadung
.Belegblock:
daß derselben [rebellen] neu erbetne begnadung mer gelten solt, dann ir alte, lang werende dienst.
wiewol man euch in der capitulation eurs vertrags und vermainter begnadung verpflichtung gethan, euch bei der wahren religion und eurn freihaiten bleiben zuͤ lassen.
Die pöcken so nit recht pachen, zu wandl ân alle begnadung 10 tal. ₰.
der ist verfallen umb die zwai glider, das ist die augen; oder da ihme begnadung beschechen möcht, kan ihme der herr nach seinen gefallen bestraffen.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 449
;