gebrauch,
der
;-(e)s/-e
, auch -Ø
, jeweils + Uml.1.
›Verwendung e. S. zu einem bestimmten Zweck, Anwendung, Gebrauch, Nutzung‹; Syntagmen:
g. und genies / niessung; gemeiner / künftiger / mutwilliger / öffentlicher / rechter g
.Belegblock:
Köbler, Ref. Wormbs
41, 16
(Worms
1499
): die Frawen die offenlich tzu vnküschem gebruch ires lybes wonen vnd gelt darumb nemen.
v. Ingen, Zesen. Ged.
389, 12
(Breslau
1641
): Herr Caesius folget und lehret uns auch | Der schoͤnen Dactylischen rechten Gebrauch.
M. Cunitia. Ur. Prop.
152, 16
(Öls
1650
): durch welche der Tabelln innhalt in vermoͤgen und geltung der zählen / als auch deroselbten gebrauch / angedeutet werden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
50
(Nürnb.
1517
): Ausserhalb diser werk stirbt kein fürsehener nach erlangtem gebrauch der vernunft nimer nit.
Strauch, Schürebrand
19, 4
(els.
, E. 14. Jh.
): Was ungeordentes lustes ir ie hant ingeslunden an kleidern, [...] an muͦtwillgeme gebruche uwerre fünf sinne.
Andreae. Ber. Nachtmal
51r, 13
([Augsb.
] 1557
): So werden wir auch hernach hoͤren / wie sich das wesen des flaischs Christi nicht endere / ob sich wol die Element vnd gebrauch der hayligen Sacrament endern.
Dasypodius
257v
; Schöpper
89a
; Serranus
77r
; Maaler
160r
; Hulsius
B irr
; Henisch
1394
f.; Dietz, Wb. Luther
2, 26
f.; Dief./Wü.
605
; Brinckmeier
886
; Schwäb. Wb.
3, 132
; Schweiz. Id.
5, 349
; Öst. Wb.
3, 774
f.; Vorarlb. Wb.
1, 1074
; Rwb
3, 1271
f.Phraseme:
etw. in gebrauch haben
.Syntagmen:
einen g. abtun / halten / nachamen; g. und gewonheit / herkommen / ordnung / sitte; ein alter / böser / deutscher / kaiserlicher / steter / täglicher g
.Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 513, 16
(preuß.
, 1508
): Den sechsten artickell, die auflangung belangend, wollen wir uns des altenn gebrauchs erkunden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
557, 1598
(Magdeb.
1608
): das man zuvor drey tag / | Jhn nach Krieges gebrauch absag.
Buch Weinsb.
4, 214, 23
(rib.
, 1594
): plegen die vom fasbenderamt nach altem gebrauch zwen amtsmeister zu kiesen.
Köbler, Ref. Wormbs
244, 20
(Worms
1499
): als gewonlich soͤlich zinse abzuloͤsen steen nach gemeiner vnser Stat gepruch vnd herkomen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
225, 26
(rhfrk.
, 1571
): wie es dann wider den rechten gebrauch ist, das ein gericht dieselbige zue strafen, wie von alters geweßen, macht haben.
Ralegh. America
3, 5
(Frankf.
1599
): kamen etliche Hispanier [...] vnsere Schiff zu besehen / welche wir vnserm gebrauch nach / gar wol tractierten.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
68, 22
(omd.
, 1544
): Es ist aber hie beneben unser bit, so man einen steiger bestetiget, das die erbeter nach aldem gebrauch und gewonheith den steiger vortrincken mugen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
103, 2
(Nürnb.
1548
): Es ist nicht ein boͤser gebrauch / das man also wochenlich ein eusserliches denckzeichen des leydens vnsers Herren Christi in der Kirchen helt.
Harsdoerffer. Trichter
1, 3, 4
(Nürnb.
1650
): Hierinnen hat der boͤse Feind / als Gottes Aff / der Hebreer Gebrauch bey den Opfern nachahmen wollen.
v. Birken. Erzh. Österreich
85, 54
(Nürnb.
1668
): daß die Franzosen [...] das Jahr mit dem Mertzen anzuheben / vor alters im gebrauch gehabt.
Chron. Augsb.
9, 111, 30
(schwäb.
, 1544
/5
): so hat auch ain erber rat der Römer ordnung nach bis auff disen tag noch im geprauch.
Barack, Zim. Chron.
1, 482, 12
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): darbei in ermant und gepeten, bei seiner loblichen voreltern gebreuchen, sitten und claidungen zu beleiben.
Ebd.
3, 167, 12
: gleichwol ain ieder ein besondern namen het, wie der Franzosen und Niderländer gebrauch, das nun der elter des geschlechts namen und wappen fuert.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 379, 4
(schwäb.
, um 1550
): Hernach volgend etlich ordnungen und gebreuch auch altherkommen des gerichts zu Obermarchtall.
Rauwolf. Raiß
14, 29
([Lauingen
] 1582
): nach dem vnsere Schiffleut den Jarstag / jrem alten gebrauch nach gehalten.
Köbler, Stattr. Fryburg
176, 23
(Basel
1520
): damit woͤllen wir den gebruch so bißhar in vnser Statt dawider gewesen ist / abgethon haben.
Goldammer, Paracelsus
7, 172, 19
(1530
): Nun ist im alten testament der sitten und gebrauch gewesen, daß sie haben die ehe gehalten.
Rintelen, B. Walther
12, 20
(moobd.
, 1552
/8
): dan in disem fall dem Gebrauch nach zwischen den geistlichen und weltlichen Grundherren kein Unterschidt ist.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
228, 26
(moobd.
, 1564
): den [ayd] sie dem alten gebrauch nach [...] gelaist.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
192, 34
(m/soobd.
, 17. Jh.
): Alle neu aufgenombene burger [...] miessen nach der aufnembung lengist 14 tag den alten gebrauch nach bei der herrschaft [...] vorgestölt werden.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
20, 16
(tir.
, 1521
): haben wir uns nach rath der verstendigen und der gebreŭch und des herkomens kŭndigen diser nachvolgenden antwort entslossen.