ober-
[+ Subst.]; das Bw fungiert als
Adj.,
s. (Adj.); zur Auswahl der hier gebuchten Stichwörter und zur Reduktion des Beschreibungsprogramms s. die Vorbemerkungen zu [+ Subst.]; zur Häufung der Bildungen mit ober
(Adj.) in den Bedeutungen 5 und 6 vgl. die diesbezügliche Strecke im , die die gesamte Hierarchie der Verfaßtheit der Gesellschaft spiegelt.- ›verschärfte Acht‹ (möglicherweise nur Verdumpfung von initialemoberachta-in ,22); vgl. am ehesten (Adj.) 5; 6.
- ›höher gelegener Acker‹; zu (Adj.) 2, 2.oberacker
- ; zu (Adj.) 1, (oberarmder) 1.
- ; vgl. (Adj.) 5, 1.oberarzet
- ›hohe Gerichtsbarkeit‹; vgl. (Adj.) 5; 6,oberban21. – Bdv.: .
- 1 ›erhöhte Bank‹ (für einen der Behandlungsvorgänge im Bad). – Bdv.: . 2 ›eine erhöhte Bank‹ (als Ausdruck der Hierarchie im Rechtssystem; a. 1322ff.); zu (Adj.) 1, 1; 2.oberbank
- ; zu (Adj.) 1, 1; 2. – Ggs.: .oberbeinröre
- wohl ›berittener oberster Flurschütze‹ (a. 1493); vgl. (Adj.) 5,oberbereiter23.
- ›für den Bergbau zuständige hohe Beamte‹; zu (Adj.) 5, .oberbergamptleute
- ›„oberster Fachbeamter, für alle erzgebirgischen Bergwerke Sachsens zuständig“‹ (so das Glossar zur Textausgabe; vgl. auch ); zu (Adj.) 5, 1.oberbergmeister
- ›Aufseher über die Tal- und Solgüter‹ (in Halle); vgl. (Adj.) 5, .oberbornmeister
- ›Augenbraue; Wimper‹; zu (Adj.) 1, . – Ggs.: . – Wbg.:oberbraue.oberwimperbraue
- ›im oberen Teil des Hauses gelegener Raum, Dachboden, Speicher‹; vgl. (Adj.) 1; 2, 2; 4.oberbüne
- ›oberster Verwalter einer Wirtschaftseinheit‹; vgl. (Adj.) 5, .obercustos
- ›Belehrung, Rechtsauskunft seitens einer höheren Instanz‹; vgl. (Adj.) 5. – Bdv.: 3, 1, .oberfar
- ›Herrin, Gebieterin‹; vgl. (Adj.) 5.oberfrau
- ; zu (Adj.) 1, (obergaumeder). – Bdv.: .
- ›Person höheren Standes‹; vgl. (Adj.) 5, (obergenosseder) 1; 2.
- ›Überschrift, Buchtitel‹; zu (Adj.) 1, vgl. 1; 5.obergeschrift
- ›auf erhöhtem Raum aufgestelltes Gestühl‹; vgl. (Adj.) 1; 5, 3.obergestüle
- ›in der Landschaft höher gelegenes Gut‹; zu (Adj.) 2,obergut1(das) 3.
- ›von oben geführter Schlag, Streich beim Fechten‹; vgl. (Adj.) 1,oberhau15.
- ; zu (Adj.) 1, 1.oberhemd
- ›Überbein, Hornhöcker auf dem Schnabel‹; zu (Adj.) 1.oberhorn
- ; vgl. (Adj.) 5, (oberkochder). – Bdv.: .
- ; vgl. (Adj.) 5, 1.oberkumpan
- ›Büschel (Flachs) auf dem Spinnrocken‹; zu (Adj.) 1, 1. – Bdv.: 6, .oberkunkel
- ›Kasse‹; vgl. am ehesten (Adj.) 5, zu 4.oberlade
- ›nochmalige 2‹; initialesoberläuterungwohl motivationelle Umdeutung vono-31 (Hrg); vgl. auch ; demnach zu (Adj.) 5, 2.2, 1651
- (im Unterschied zumoberledersolleder); zu (Adj.) 1, 1. – Ggs.: .
- ›Oberlippe‹; zu (Adj.) 1, 1.oberlefze
- ›obere Leine eines Jagdnetzes‹; zu (Adj.) 1, .oberleine
- (im Beleg ironisch gegen die Bischöfe gerichtet); vgl. (Adj.) 5,oberlerer21; 2.
- ›Obermagd‹; vgl. (Adj.) 5, (s. v. 3).obermeid
- ›höher gelegene Mühle‹; zu (Adj.) 2, 1.obermüle
- ›oberes Tor (Verlies)‹; zu (Adj.) 1, vgl. 1; 2. – Bdv.: ).oberpforte
- ›Oberschwelle (der Tür)‹; zu (Adj.) 1, .oberpfoste
- ›Obergaumen‹; zu (Adj.) 1. – Bdv.: ).oberrache
- ›Aufseher über die Pferde eines Bergwerkes‹; vgl. (Adj.) 5.oberreiter
- eine Art Mantel; zu (Adj.) 1. – Bdv.: 1.oberrok
- ›den Oberarm schützender Rüstungsteil‹; zu (Adj.) 1.oberror
- ›Hautplatte, Panzerplatte eines Tieres‹; zu (Adj.) 1.oberschale
- ; zu (Adj.) 1.oberschenkel
- ›Schöffe in richterlicher Funktion‹; vgl. (Adj.) 5.oberschepfe
- ›mit der Organisation des Schmelzens betrauter oberster Hüttenmeister‹; vgl. (Adj.) 5.oberschmelzer
- ; zu (Adj.) 1.oberschnabel
- ›Siegelbewahrer der erzbischöflichen Kurie‹ (in Köln); vgl. (Adj.) 5.obersiegler
- ›imobersizhimmellokalisierter hoher Sitz, Vorsitz (im Rat der Götter)‹; zu (Adj.) 3 (ütr.).
- ›höher gelegene Stadt bzw. höher gelegener Stadtteil‹; zu (Adj.) 2, vgl. (oberstatdie) 2; 3.
- genaue Bestimmung nicht möglich; vgl. (Adj.) 2. – Wbg.:oberwale.oberwelscher
- ›Schutzrüstung für die oberen Körperteile (Kopf, Achsel)‹; zu (Adj.) 1.oberwer
- aus einer bestimmten Richtung stammender Wind; in beiden Belegen wohl ›Südwind‹; vgl. aber die Gegensatzangaben in den Belegen. – Wbg.:oberwind›nach Süden gelegen, nach der Schattenseite‹ im Unterschied zu .oberwindeshalb
- ›für die Zehnteinnahme Letztverantwortlicher‹; zu (Adj.) 5.oberzehenter
- ›Reihenfolge (des Alphabetes)‹; vgl. (Adj.) 1; ütr.: ›oberste, leitende Absicht‹; vgl. am ehesten (Adj.) 5.oberzeile
Belegblock:
Zu oberacht:
[ochtbriff] dorinne die Hollander in der ocht und obirocht des keysers woren.
Zu oberacker:
die gemeyne czinset 7 m vor obiracker.
Zu oberarm:
Zu oberarzet:
ober Artzt / Der fuͤrnembste vnder denn aͤrtzten.
Zu oberban:
das syne gnade [...] der alden stad Magdeborch den overban und blodgerichte hyr bynnen der alden stad Magdeborch bevolen hefft.
Zu oberbank 1:
Zu oberbeinröre:
Zu oberbereiter:
Zu oberbergamptleute:
alß ist uf gutachten der churfuͤrstlich saͤchßsichen oberbergkamptleuthe erkenet worden, das [...].
Ebd.
71, 37
.Zu oberbergmeister:
Abreisung der schichtmeister undt steiger hat niemandt zu erlauben dan der oberhaubtman, oberbergkmeister und bergkvoigt.
Zu oberbornmeister:
Der öberbornmeister erfuhre das, das die zwene knechte weggingen ohn urlaub, wiewol sie uffn freitagk wider kamen.
Es sollen auch zu obirbornmeistern verstendige rechtvertige, frome und redeliche menre gekorn werden, der dann eyner usz den pfennern und eyner usz der gemeynen und auch eyner usz den innungen, die eygen solgud in tale haben, seyn sal, die dann auch zu dem ampte der bornmeisterschafft und dem gerichte des tals sweren sollen, yre ampte und die scheppenbang anch yrem besten vormogen [...] zu verhegene.
Zu oberbraue / oberwimperbraue:
Supercilium [...] oberprag [...] ouerwinbran [...] ouerwenkebran [...] ober augpra.
Zu oberbüne:
oberbuͤne / f. Le grenier, Granarium.
Zu obercustos:
eingehorungen, die zu lehen ruren von dem erwirdigen herrn Cristoffeln Eßpacher, obercustos, chorherrn und jubileus des stifts zum Newenmunster.
Zu oberfar:
Zu oberfrau:
Zu obergaume:
Rumen [...] obergume [...] oberrach.
Zu obergenosse:
wil auͦer der buͦrger mit campe sin hus weren, so sal her dem eynen de hant abe zihen der swerere, daz tuͦt her vnder den dren eynem wol, swelchem her wil. Jst er wol sin obergenoze, wil he, her muͦz mit im campen kempfen.
Zu obergeschrift:
Zu obergestüle:
[der preceptor von Memingen] hat mit im gefiert Matheus Lang in ainem chorrock wie ain thuͦmherrn und hat in neben die fürsten in das obergestiel gestelt.
Zu obergut:
unangesechen in demselben lantgerichtsgezürk si die obergüeter ligent sein.
Zu oberhau:
Er sprach: Der kunst zu eym eingang | Lehrt man öber- unnd under-haw, | Mittel und flügel-haw genaw.
Zu oberhemd:
Owerhemd Faitia vnomõ d’r camisia artar stricta astringe͂s malieru͂ pectus.
Zu oberhorn:
das oberhorn oder überbain ist nidergedruckht brait außgewelbt, scheint meines bedunckens das weiblin vom vorigen sein.
Zu oberkoch:
Archimageirus, Kuchen meister oder oberkoch.
Zu oberkumpan:
Hat inen m. g. h. den oberkumpan zugeschickt, und aber abschlagen lasen mit erzelung der guten zuversicht, die s. g. zu inen trag.
Zu oberkunkel:
Pensum disene [...] ein chlaben flasch [...] dysen of vlas dat op dem rocken is [...] oberkunckel [...] ein ryße flaß.
Zu oberlade:
zu der orberladen
[sic!],
dorein alle gulden und zubusse der ein-und auslendischen gewercken sollen gethan werden.Zu oberläuterung:
Zu oberleder:
Zu oberlefze:
oberlefftzen / die obersten lippen am Mund.
Zu oberleine:
Do [...] du deine netze gestelt und aufgericht hast, so lauf dem netze, das erstlich gezogen, nimb die oberleine von der furkel und erhebe die undere leine an derer statt hinauf.
Zu oberlerer:
das, wo es einem andern denn dem oberlerer offenbart wird, sol der oberlerer schweigen und folgen.
Zu obermeid:
Zu obermüle:
In der obirmole: 8 billen und 2 steynwoffen.
Zu oberpforte:
und sluc Phassur Jheremiam den propheten unde sazte in in den stok, der do was in der obirphorten
[
hohen thorFroschauer
1530: ;
obern portenDietenberger
1534 / Eck
1537: ;
öberthorLuther
1545: ]
Benyamin bi dem huse des herren.Zu oberpfoste:
Superliminare (Superlimen [...]) obirposten [...] vberswelle [...] oberswell.
Zu oberrache:
Rumen [...] obergume [...] oberrach [...] vnderrach.
Zu oberreiter:
Zu oberrok:
Chlaena, Laena, Ein ober rock oder mantel.
Zu oberror:
Zu oberschale:
2 thierlein voller schieppen als von einem tannzapfen allein die oberschaln scheint ein geschlecht sein der armadillen.
Zu oberschepfe:
Zu oberschmelzer:
desgleichen yn iczliche hutte einen oberschmelczer, dornoch sich dye andern schmeltczer, [...], müssen richten mit auffnehmen der schmeltczer knecht schobmacher (?) und vorlauffer und dorzu gethreulichen auffczusehen der gewerckenn und mein g. h. yrn nucz. [...] und dem oberschmelczer ein czimlicher lon von den offen geben.
Zu oberschnabel:
1 ander ebenmessiger ober und underschnabel, [...], beysam gebunden.
Zu obersiegler:
der abt, ein grober, geiziger man, [...], machte gunst zu hoff bei den reten, officialn, obersigler und bei etlichen burgermeistern, das der untersetzster monch durch die gwelrichter angegriffen, [...] und in gefenknis bracht (wart).
Zu obersiz:
daß du [Jupiter] den Himmel blos nur uns zu danken hast | und deinen Obersitz.
Zu oberstat:
dy geste, dy czur zee wart her in dys land komen, das sy keyne nyderloge in den obirsteten halden, sunder mit erem gute varen und keren im lande, wor sye wellen.
gewunnentz [brouehus] an dem ersten tage des monotes [...]. und alle oberstete von Berne, von Lucerne, von Basel, von Friburg, und andere stete vil.
Zu oberwale / oberwelscher:
Jtalicus wale [...] ober wale [...] oberwalich [...] oberwelscher.
Zu oberwer:
Zu oberwimperbraue:
s.
oberbraue
.Zu oberwind / oberwindeshalb:
ein behausung alhie vff dem blatz, [...], oberwindtshalb an den fuͦßweg, sonenhalb an den Hirtzengraben gelegen vnd mitternachthalb an die gaßen stoßende.
Zu oberzehenter:
die solten dem junker als ein oberzenner dis dorfs uf seinen kosten zusammen thun kommen vur das dorf zu erhalten bei seiner gerechtigkeit, alsdan solt sich aller schaden kosten und boeß an denen verfallen, die danran schuldig und versäumet.
Zu oberzeile:
Jn dem sehsten capitel sint [...] ouch ander ding noch ordenunge der buͦchstaben der öberzilen des abeces.