braue,
die
;
-Ø/-n
;
zu
mhd.
brâ
›Wimper, Braue‹
(), bis ins 16. Jh. in dieser umfassenden Bedeutung, dann Einengung auf
›Augenbraue‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993
, 165f.).
›Wimper, Augenbraue‹.
Zur Verbreitung in den rezenten Mundarten:
Dwa
1, 20, 1
;
20, 2
;
Dolch, Wortgeogr. von Augenbraue [...]. Diss. Marburg
1947
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Set, dar scheidet sich die gnist | Von der ewigen ungeniste | Der stunden in glicher vriste | Sam wir der ougen bran | Zu einander geslan.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
di mit irre sêrde craf | im vertilgete her und dar | ûf dem houbte al di hâr, | dar zû di brain und den bart.
Pyritz, Minneburg
3230
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Irs blickes glast, der zertlich sicht | Uz augen gro durch browen liecht.
Gille u. a., M. Beheim
267, 21
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Sie hat zwo hupsche prawen, | die sein schmal als zwen vinger nach der sag.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Die brawe oder sins kleides sǒm, das meint das minste das von siner heiligen menscheit ie geflos.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Sein augen die schauwent an den armen: sein brawen die fragent die súne der menschen.
Karnein, Salm. u. Morolf
212, 28
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Din hende, din fuß und auch der munt, | din augen in dem heubt sint dir ungesunt. | hoffelich stant dir din brawen an.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
204v, 5
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
nim zwen loͤffel oͤles, wiss wines vnd sih es durch / ain tůch vnd strich es denne an die seren brawen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Lieblich geschach da manig blik, | Vil wipplicher brawen strik, | Claur und unverdrossen, | Wurden da enttschlossen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
sin brǎwen, die da warent sam die schwartzen woͤlkeli.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
also nam och únser herre siner můter glichi an sich: munt, ogen, nasen, brauwen, hende und aͤllú sinú gelid warent reht gedraͤget nach ir libe.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Ir brewli brun bi ogen clar | mit scharpfen lieben blikken, | der selben bluomen nem ich war, | die kunnent hertzen strikken.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Jr brawne bra gestrichen | Mit einem pemsel warn dar.
Klein, Oswald
22, 78
;
22, 90
;
22, 107
;
83, 10
;
120, 11
;
Bremer, Voc. opt.
1, 223
;
Schmitt, Ordo rerum
337, 9
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 774
;