1
hau,
der
;
–/-Ø
+ Uml.;
zu
mhd.
houwen
›hauen, schlagen‹
().
1.
›Waldeinschlag, Holzeinschlag‹; als Metonymie: ›abgeholztes Waldstück‹;
zu  1.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  1, .
Wortbildungen:
hauwald
›Waldstück, in dem Bäume gefällt werden dürfen‹ (a. 1561).

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
43, 6
(
rhfrk.
,
1483
):
die frauwen von Nuwenburg sollen [...] denselben hauw darnach suber fegen und verhegen lassen vor viheschaden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
214, 7
(
osächs.
,
1570
/
7
):
wann man sie [die eichen] will abhauen, das der haumiß gehet und die mißigkeit des abhauens gegen mitternacht gekehrt wirdet, so kan die mittagssonne nicht so hart uff den hau scheinen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ich waysz guot gesellen, | Die haissend das holz fellen; | Der how ist ietz gar guot.
Kollnig, a. a. O.
192, 25
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 46, 25
;
440, 38
;
2.
›vor Ort abzubauendes oder abgebautes Erz‹; daneben metonymisch: ›Vorgang des Erzabbaus‹;
zu  2.
Gehäuft osächs.; Bergbautexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, ,  3.
Syntagmen:
den h. aufbereiten / gewären
;
etw. aus dem h. erwerben, erz zu hau bringen
›Erz abbauen‹.

Belegblock:

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
Mugen ym abir dy gewerken geweren den haw noch syner lust adir nicht?
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
113, 9
(
osächs.
,
1549
):
das nehenste schmelzen, so von diser zeche geschen wert, soferne der izunder gewonnener hau aufbereitet wert.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1534
):
so wiell ich [...] die herrn Focker immer getreulich mit abzalen, mit was ich erwerbe aus diesem hau.
Weizsäcker, a. a. O.
66, 4
;
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 194
f.
3.
›die an einem Steilhang am unteren Ackerrand aufgehackte Furche‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Vorarlb. Wb.
1, 1331
(a. 
1639
).
4.
›Schlägerei, Kampf‹;
zu  10.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  12, ,  1.

Belegblock:

Ukena, Zuger Trag.
3095
(
halem.
,
1598
):
ERST HAUPTMAN. Das ist guot heüw, vnd freüwt mich wol.
5.
›Hieb, Schlag, Stich‹; auch fechttechnisch;
vgl.  101213.
Bedeutungsverwandte:
,  1; vgl. , , , ,
2
, ,  1, , (
der
),
1
 2.
Syntagmen:
den h. von oben bringen
;
mit hauen und schlägen, mit schwertes h.
;
der erste / meisterliche h
.
Wortbildungen
haubeil
(dazu bdv.:
1
),
haubloch
›Hauklotz‹ (a. 1571).

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
wirdet ein man geiaget in eines anderen mannes hus mit howen unde mit slegen.
Thiele, Minner. II,
18, 188
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
du häst gefochten so mengen ranntz | das es dir billich verschlissen wer. | die súben hoͤw sind dir zuͦ schwer.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einen mit dem Hauwbiel schlahen vnnd übel verwunden.
Qu. Brassó
5, 580, 30
(
siebenb.
,
1617
):
Da [...] springt er auf vom Tisch, lauft auf den Kwchys zue mit dem blossen Zabyen, bringt den Hau von oben.
Bell, G. Hager
620
, Titel;
Thiele, a. a. O.
12, 113
;
Niewöhner, Teichner
141, 41
;
Vgl. ferner s. v.  2.
6.
›Schnitt‹; auch: ›Hieb- oder Schnittwunde‹;
zu  12.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 30
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Ist das rechte gemeet? [...] Geet so euer sengse hau für sich?
Maaler (
Zürich
1561
):
Hauw (der) Schnitt. Sectio. Hauw in ein ding. Incisio, Incisura. Hauw der boͤumen. Consectio arborum.
Schnitz / Hauw (der) Sectura, [...], Incisio.
Vorarlb. Wb.
1, 1331
.
7.
›Hacke‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 2.

Belegblock:

Mylius (
Görlitz
1577
):
Ligo Haw.