1
stich,
der
;
-es/-e
, auch
.
1.
›Stoß mit einer Stichwaffe in den Körper des Feindes oder persönlichen Gegners‹; auch: ›Stoß in oder durch einen Gegenstand‹; als Metonymie (nicht immer eindeutig von der Stichhandlung zu trennen): ›durch den Stoß enstandene Wunde‹; zu weiteren Metonymien s. f. (mit reicher Belegung und feiner semantischer Differenzierung);
zu (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1; vgl. ,
2
, ,
1
 1,  1; zur Metonymie: .
Syntagmen:
einen s. bekommen / empfangen / abweisen / aufhalten / wenden, jm. einen s. geben / messen, häu und stich absetzen
;
der s. bluten / misraten, s. sich auflassen
›aufgehen‹,
neben der gurgel abgehen
;
des stiches empfinden
;
von einem s. tot sein, jn. durch stiche ermorden, in einem s. eine platte durchstechen, von stichen kirren
;
der s. in den leib, durch die rippe, den bauch
; zur Metonymie:
den s. nähen
;
in stichen bluten
;
die länge / tiefe des stiches
;
der einfältige / blinde s
. wohl ›einfache offene Wunde‹.
Wortbildungen:
stichbor
(a. 1438; dazu bdv.: vgl. ),
sticherwasser
›wässriger Extrakt von Helichrysum stoechas, Stechkraut‹, eines Wundheilkrautes (a. 1658),
stichmas
›Abgabe für ein angestochenes Weinfaß‹ (a. 1597),
stichmesser
(Beleg s. v. ),
stichmessig
in der Verbindung
stichmessig werden
›zu Hieb und Stich kommen‹,
stichspiz
›stechende Spitze‹ (a. 1627; dazu bdv.:
1
 1),
stichwasser
ein alkoholisches Destillat gegen Stichverletzungen (a. 1658).

Belegblock:

v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
wiewol Oliuas ein tieffen stich in den leib vom Hertzog empfieng war.
Skála, Egerer Urgichtenb.
131, 3
(
nwböhm.
,
1574
):
ein Pauers man, der durr schreiber Ime die Ersten 2. Stich (geben).
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
228v, 6
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
das sich dy stich, dy do genat synd, / auf gelaßen, so renige dy bunden mit einer / erczteij.
Bell, G. Hager
404, 3, 13
(
nobd.
,
1593
):
Der graf be kam wunden vnd stich, | vnd det sein geist auf geben.
Rohland, Schäden
533
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
der in sich geblütt hett, es sy in stichen oder ... von schlachen.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
An beide͂ orte͂ berlin oder subtilige runde knoͤpflein / mit zuͦ bsuͦchen die leng vnd dieffe der wunde͂. stich. vnd geschoß ob dz yse͂ drin oder druß ist.
Aber ein wund ist offen vnd würt geheissen pünctura simplex das do ist ein einfaltiger stich. oder ein blinder stich.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
Der großen wundarznei das erste buch des [...] doctors Paracelsi, von allen wunden, stich, schuß, brend, tierbiß, beinbrüch.
Jörg, Salat. Reformationschr.
767, 19
(
halem.
,
1534
/
5
):
die [vyende] lies man dann allso / wie ungloubig hund sterben / oder ettwan gab jnen eyner ein stich oder streich / damit sy dest ee zum tüfel / [...] / gfürdertt wurdend.
Sappler, H. Kaufringer
6, 188
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
seit das er in ainem stich | durchstochen hat die platen guot.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
317, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Die ors von stichenn kurren.
Thür. Chron.
12r, 13
;
23v, 7
;
Sudhoff, a. a. O. ;
Wiessner, Wittenw. Ring
239
;
453
;
1443
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 273
;
Dreckmann, H. Mair. Troja
31, 22
;
Brandstetter, Wigoleis
209, 32
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
36, 68
;
Tpma
11, 118
.
Vgl. ferner s. v.  8, ,  24, , .
2.
›Stich, Biß (speziell von Schlangen, Skorpionen u. ä., auch vom Teufel)‹; teils bildlich; mehrfach mit Bezug auf den Sündenfall;
vgl. (V.) 2.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
in des muͤssen wir leiden solche stiche und moͤrdliche bisse des Teufels.
Ebd. (
1538
):
Do gab er [Teuffel] im [Adam] auch ein stich, das, do Adam stich kriegt, kein rettung da war.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
527, 640
(
Magdeb.
1608
):
Die [Schlangen] mit jhrem gifftigen stich / | Die Egypter zu ruͤck abtrieben.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
184, 5
(
Frankf.
1535
):
Er hilfft den blatern / auch mit hartz vnd essig heylet es des scorpions stich.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
als der grunt sich endecket, der valsche besessen grunt, so vallent si in missetrost und in zwivel und werdent eweklich verlorn: so kumet der stich des ewigen todes.
Peil, a. a. O.
161, 3620
.
Vgl. ferner s. v. .
3.
›Erlegung (eines Tieres); Schlachtung‹; als Metonymie: ›abgestochenes Stück Rindvieh‹;
zu (V.) 3.
Phraseme
(am ehesten hier anschließbar):
einen stichschuz in die sau tun
›den letzten, entscheidenden Schuß tun‹ (zu den Motivationszusammenhängen s. ).
Wortbildungen:
stichgeld
2 ›vom Metzger erhobene Abgabe für das geschlachtete Tier‹ (a. 1606),
stichkalb
(a. 1488),
stichschuz
1 ›für die Preiszuteilung entscheidender Schuß beim Schützenfest‹ (a. 1560f.); 2 ›tödlicher Schuß‹ (s. oben stehendes Phrasem).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J.):
Die beren wolt ich [Hunt] stellen an | Zum schuß stich wie dus woltest han.
Kollnig, Weist. Schriesh.
87, 28
(
rhfrk.
, Hs.
nach 1664
):
waß man an schaffviehe zue churfürstlich pfaltzischer hoffhaltung jedes jahrs zum stich gebrauchet.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
was vichs durch Rot getriben wirdet, das an den stiech gen Nurmberg nicht gehoͤrt, daz tzollet der herschaft in obgeschribner massen.
Goedeke, Fischart Schiff / Schmachspr.
123
(
Straßb.
1576
):
Dabi will ichs nun bliben lan, | Das Schiessen ongefatzet han, | Vnd in die sau ein stichschutz thun; | Wer mit will stechen, schick sich nun.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
ein Geyß, deren ein Streich oder Stich worden.
4.
›Stich mit der Lanze im mittelalterlichen Ritterspiel und in ähnlich gedachten Kämpfen‹;
vgl. (V.) 4.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
den ersten s. einlegen, got einen s. stechen
(figura etymologica),
jm. einen s. auf die brust messen, den s. besitzen
›sich im Sattel halten‹,
häue und stiche absetzen
;
der s. beschehen / volgehen
;
von stichen krach beschehen, sich schal erheben
;
der feste s
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Dar stach Got den edeln stich | Und reit daz riche poneiz.
Knape, Messerschmidt. Bris.
15, 8
(
Frankf./M.
1559
):
sie warē den stich Ritterlich besessen / das sich keiner gewendet hette.
Gille u. a., M. Beheim
324, 25
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Man hart auff disem plan | vil manchen lauten krach | der von stichen peschach.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
doch volgieng der stich und verlor hertzog Fridrich die ring und rait in die statt.
Gille u. a., a. a. O.
453, 789
;
Koppitz, Trojanerkr. ; ;
Sappler, H. Kaufringer
5, 371
.
Vgl. ferner s. v.  15.
5.
›Stich mit der Nadel (zu verschiedenen Zwecken, z. B. zur Behandlung einer Wunde oder zum Flicken von Tüchern)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
228r, 18
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
so nehe sy [bunde] czu / samen [...] vnd mach / also wil stiche also es not tu.
Dietrich. Summaria
18v, 15
(
Nürnb.
1578
):
Wenn man will ein alt tuch mit einem newen flicken / ist es vergebens / das alte tuch helt den stich nicht
[vgl. das entsprechende Phrasem unter 11b].
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
ist das du setzest den ersten puncten od’ stich mitten in die wunden. vnd de͂ anderen in das spacium der beiden siten vnd also gãg für in den spaciu͂ vnd laß ie zwischen zweien stichen ein spacium eins guͦtten zwerchen fingers breit.
Du solt dich auch nit zuͦ vast foͤrchten oder erschreckenn vor dem schmertzen der do geschicht von der puntur wegen oder stich der nadle͂.
6.
›Verletzung durch Worte, Sticheleien, Schmähungen‹;
vgl. (V.) 7.
Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
Wortbildungen:
vgl.  6.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Damit will ich alle den unnützen geyffer und gifftige stich des königs von Engelland verlegt haben seynes ersten grunds.
Daruͤmb gibt S. Paulus mit disen wortten eynen huͤbschen stich den ehrgeitzigen [...] predigern.
Ebd. (
1526
):
mit stachlichen worten. Denn das sind eitel stichlinge und gantz böse stichwort.
Ebd. (
1531
):
das ist ein stich, der blutth nicht.
Franck, Decl.
351, 21
(
Nürnb.
1531
):
Bey leyb soltu nymer nach wein schmecken / das du nicht muͤssest hoͤren disen stich philosophi.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Dise slangen die sint och wol klein als blintslichen: das ist verborgen ungunst und behende stiche und verkleinunge di us einem boͤsen grunde her us slichent.
Lemmer, Brant. Narrensch.
41, 10
(
Basel
1494
):
Dar vmb jnn grossem lob die ston | Die sich der welt hant ab gethon | [...] | Doch loßt die welt sie nit on stich
[auch zu 1, 2, 7 stellbar].
Maaler (
Zürich
1561
):
Einem im reden ein Stich gaͤben / Mit worten anstaͤchen vnd verletzen. [...]. Fatzwort das eim etwan ein Stich gibt.
7.
›stechender Schmerz‹; Ütr.: ›seelischer Schmerz, Verwundung der Seele‹; speziell: ›Seitenstechen‹;
zu (V.) 8.
Gehäuft Fachtexte der Medizin und Pharmazie.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.
1
 1 (Ütr.), (
der
2.
Syntagmen:
den s. stillen / vertreiben, die krankheit stiche machen
;
der s. nachlassen, jm. wehe tun
;
etw. auf den s
. (›die Schmerzstelle‹)
legen
;
der heisse / giftige / spitzige s.; der s. im bauch / leib, in der seite, den gliedern
.
Wortbildungen
stichig
(dazu bdv.: ),
stichwurz
eine Heilpflanze gegen Seitenstechen, möglicherweise Arnica montana (a. 1625).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Die Suͤnde ist ein heisser, gifftiger bis und stich.
Fastnachtsp. (
Straßb.
o. J.):
Der grind, der stich! Die rüden hab, | Den wurm an allen fingern und glidern.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
):
stich im bauch ut in colica.
Ebd. (
1531
/
5
):
krankheiten die do stich machen inwendig mit hiz.
Maaler (
Zürich
1561
):
Mit der red ein Stich gaͤben / Jns hertz reden. Relinquere aculeos in animis audientium. [...]. Der stich oder seytenwee. Pleuritis, Dolor lateralis. [...]. Stichig den stich habende. Pleuriticus.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
60, 4
(
oobd.
,
1. V. 15. Jh.
):
Wem ein stich in der seitten ist oder der stechen hat darjnne, der nem nacht schaden wasser.
Keil, Peter v. Ulm
269
;
Sudhoff, a. a. O. ; ;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 272
;
Vorarlb. Wb.
2, 1304
;
8.
›Tausch (von Waren)‹;
zu (V.) 10.
Bedeutungsverwandte:
, ,  3, ,  1, ,
1
 1.
Wortbildungen:
stichkauf
(a. 1552f.).

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Denn er [Kauffman] mit vielen het zu thun | Auß Welsch vnd Deutscher Nation. | In aller wahr gab stich vmb stich.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1506
):
so wolt sy [ringe] Pernhart Holczpock von mir kawfft haben, der den peÿ dem stich gewesen jst.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
236, 22
(
halem.
,
1390
):
daz er dem Uͦlman den guldin gab fúr j lb ij ₰ an habern, es wer aber ein stich.
Vogel, Pract. Alg. Ratisb.
190, 16
(
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
einer hat seiden, der ander pokeschin und 1 ℔ seyden gilt 2 ducaten 8 gr vnd 1 stuck pokeschin gilt 18 ducaten 11 gr. Nu vmb 23½ stuck pokeschin wieuil seyden mus er haben am stich? Machs also: [...].
Schnyder, a. a. O.
662, 21
;
Müller, Welthandelsbr.
159, 11
;
179, 28
;
9.
›Abhang, stark abfallende Stelle im Gelände‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  5,  1,  2,
2
, ,  1.
Wortbildungen
stichlig
(dazu bdv.: , , Adj.).

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum
451, 61
(
omd.
,
1466
; Var.
salem.
,
2. Dr. 15. Jh.
):
Cliuus steil [...] gehe [...] anstúczig stichlig.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si sprach: „hör swich, ga diesen stich | snelleclich zuͦ dal“.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1444
):
do wir also zu dem ersten stich an den berg nechst by dem bach kaͧmen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Auff einem schwären Stotz oder stich daher gon. Ascensu arduo ingredi.
10.
›Stichtag, Leistungstermin‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Sachfeld): vgl. , , ,  1,  2,  2,  2,  2a; s. auch , , .

Belegblock:

Weingart u. a., Seelb. Rhodt
338, 24
(
pfälz.
,
1573
):
der gestalt das wo stich wirt das doch inn keinen weg gesein soll das wier schuldner ehleut einichs jars an entrichtung der gult seumig wurden.
11.
phras. (zu Möglichkeiten der Remotivierung s. ff.):
a)
keinen, nicht einen
(o. ä.)
stich sehen
›nichts sehen‹.
b)
etw. / j. hält den stich (nicht)
o. ä. ›etw. / j. hält (nicht) stand, harrt (nicht) aus, erweist sich (nicht) als zuverlässig, gilt nicht‹.
c)
einen stich haben
›geschädigt sein‹.
d)
die stiche erraten
›die Ränke, Winkelzüge erfassen‹.
e)
draht und stich verlieren
›alles verlieren‹ (dazu bdv.: ).
f)
stichs wollen
für ein Bild aus dem Kartenspiel, Interpretation unsicher.
g)
etw. bleibt im stich
›etw. bleibt auf der Strecke, geht verloren‹.
h)
jn. im stich lassen
;
im stich bleiben
›zurückgelassen, aufgegeben werden‹.
i)
jn. in den stich setzen
(dazu bdv.:  2, ).

Belegblock:

Zu a):

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
/
9
):
sie aber tun, als sehn sie keinen Stich.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
und sint vorblint zcu deser geschicht | an unsern augen, daz wir nicht | ensehen eynen stich.
Mone, a. a. O. ;
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe .

Zu b):

Luther, WA (
1528
):
Es mus von grund des hertzens hergehen, sonst helt es den stich nicht.
dieweyl sy den maysten tayl nicht auff die pan haben pracht, auß forcht, sy [lere] koͤnne den stich nicht halten.
Ebd. (
1541
):
ob gleich der Mensch, so die Absolutio spricht, fur sein Person from und warhafftig ist, das helt denn stich nicht.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
154, 3415
(
Magdeb.
1608
):
Doch moͤcht er meiner noth vergessen / | Den Honig gar alleine fressen. | Denn damit helt er keinen stich / | Jch mus selber versuchen mich.
Knape, Messerschmidt. Bris.
15, 28
(
Frankf./M.
1559
):
alle spiß die Brissonetus in die hand nam / dern hielt keiner kein stich / er gieng zustuͤcken.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
200
(
Nürnb.
1613
):
Aber ihr keiner hielt den stich. | Sondern sie rissen alsbald auß.
Enders, Eberlin (
Tübingen
1523
/
4
):
dann die liebe helt den stich nit, deßhalb so der glaub erdicht ist.

Zu c):

v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Im Hirn hat er ein stich, ja wol stich.

Zu d):

Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1525
):
Dein knecht hat die stich erraten. wir muͤßen umb der red willen durch die finger sehen.

Zu e):

Luther, WA (
1535
):
Und sind zwar bereit der Schuster viel gewesen, so sichs unterstanden, aber auch umb sonst geerbeitet und beide, drath und stich, verloren.
Thiele, Luthers Sprichw., S. .

Zu f):

Sachs (
Nürnb.
o. J.):
Ich sprach: Wöll wir stichs und der bild? | Sie sprach: Darmit seyt ir zu wild.

Zu g):

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
daß man sonst erspart vnd hinterlassen / das bleibt im stich / vnd ist vngewiß wer den ziehen wird.

Zu h):

Peil, Rollenhagen. Froschm.
529, 713
(
Magdeb.
1608
):
Wo Beut gefelt / da sein sie frisch / | Wo schleg gefalln / da fliegens risch / | Vnd lassen andre fein im stich.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
haben sie dieselbe [hakenschützen] im stich gelassen und sein in die schantz gewichen.
Qu. Brassó
5, 436, 28
(
siebenb.
,
n. 1646
):
Sein [...] mit viel Verwundten kommen, und sein auch viel im Stich geblieben.

Zu i):

Sachs (
Nürnb.
1562
):
von seins gleichen verlogen, | Vervortheilt, arglistig betrogen, | Mit käuffen in den stich ihn setzen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der bueb het sie iez etlichmal in stich gesetzt und die unwarhait fürgeben.