hauwen,
V.,
im Prät. meist unr. abl., seit M. 15. Jh. auch regelmäßig, im Partizip Präteritum beinahe ausschließlich unregelmäßig, meist
gehauen
, selten
gehieben
. Allen Bedeutungspositionen gemeinsam ist das Merkmal des Schlagens in jeweils aber unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Zielen. 1-7 beziehen sich auf Tätigkeiten im landwirtschaftlichen und handwerklich-künstlerischen Bereich, 8 und 9 betonen den Aspekt der Ortsveränderung des jeweiligen Objekts, 10-12 verbindet das Merkmal des Kämpfens und Bestrafens, 13 und 14 das Merkmal des Zerkleinerns, 15-17 sind speziell auf Tiere bezogen mit verschiedenen Akzentuierungen.
2.
›etw. (z. B. Gestein) ab-, losschlagen; etw. (z. B. Erz) gewinnen (im Bergbau)‹.
Gehäuft omd.; Bergbau- und Rechtstexte.
Phraseme:
im schalksberg hauen
›sich närrisch benehmen‹ (gelegentlich mit sexueller Komponente).
Bedeutungsverwandte:
vgl.
4,
3,
2,
7.
Syntagmen:
erz h., aus dem gebirge die steine h.
;
jm. in sein feld hauen
;
jm. etw. zu h. geben
.
Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
123, 31
(
omd.
,
um 1559
):
Kein stollen hat die zechen, darinnen er ist, zu zwingen, das ercz zu hauen umb seines neunthen willen.
Do hoyt man us deme gebirge di edile gesteyne di do heysin turchicases, in grozer obirvlussikeit.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
(
schles.
,
1509
):
was man ihm [dem heuer] von einer hielle ertz zu hauen oder zu gewinnen geben sol.
was [...] für allerlai metal, so nicht wachsen, sonder aus der erden und pergen gewunnen gehauen oder erzeugt werden als gold silber salz kupfer zin eisen plei alaun vitriol saliter und anders dergleichen gemacht werde.
Der [ein alter artzt] het ein schöne frawen, | Die haimlich thet in schalcksperg hawen | Mit eim jüngling.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
18
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
ob sich begebe daß czwen mit Enander pautt(e)nn : Es wer weith czwissch(e)nn aber nit vnnd ßo Ein taÿll wold dem ander(e)n hawe(n) in sein veldt.
Schib, Urk. Laufenb.
282, 12
;
‒
Vgl. ferner s. v.
1
1,
(
der
)
5.