gaumen,
der
;
-s/-Ø
,
2
gaum,
der
;
–/-en
;
zu
mhd.
guome, goume
, md.
gûme
›Gaumen, Kehle, Rachen‹
().
›oberer Teil des Rachens, Gaumen‹; metonymisch ›Kehle, Rachen, Mund‹; auch bildlich.
Syntagmen:
des sinnes / der sele / des herzens g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sie troufen in daz honic in, Daz in kegeme nacke | Der bitter goum vorsmacke | Des suzen honic seimes zar.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Maria, reiner magetum, | Dyn lob aller engil gum | In himelrieche singet.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
522, 487
(
Magdeb.
1608
):
Die Zung abgerissen vom gaumen / | Blieb an der Back bekleben kaumen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Spisete er der sele gumen, | Und allenthalben, swa er vloc.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Daz ore uf alle orter | Begrifet den sin der worter, | Und des ezzenden gume mac | Intscheiden allerleyge smac.
Gerhard, Hist. alde e
1678
(
omd.
,
um 1340
):
Er was ein Nazareus zart, | Daz ist ein blunde blume | Sust git der lerer gume.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Secht, sin gotlicher gume | Sprach von der geschichte vor.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
83, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
man reisset ihnen [ochsen] mit einer pferdeflüthen den dritten kern im obern gumen und reibet ime dann die zunge mit salz.
Pyritz, Minneburg
2386
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz Amor ir derlucker | Daz hertz und ez durch zucker | Mit sußer mynnen blumen | Und ires hertzens guͦmen | Bestrich mit mynnen honge.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Er ist im tron die seliung | Aller, ein schawer seiner schar | Die nümer leffcz, munt, gum noch zung | Auß spricht noch mag besinnen clar, | Dar von ich menschlich hie erzel.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Mein zung klebt an meim gumen; glaub! | du legst mich in des dodes staub.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
178
(
schwäb.
,
1455
):
Du wolbeschlossner gart | Mit unverserter bluomen, | Verklär minr zungen guomen | Das ich din lob müg sprechen.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Das ,g‘ so die zung das eüsserst des gumens beruͤrt, wie die Gens pfeyfen wenns ainen anlauffen zubeyssen.
Das ,k‘ vnd ,q‘ werden außgesprochen mit ginendem vnd offnem gumen oder rache.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so sol alles [...] in dem guͦmen unser selen ein begirlich stat haben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
er [fenix] hât ain gekrœnt haupt sam ain pfâwe und gevalten guomen.
Panzer, Seifrid Füetrers
25, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
da mit er im kuͦelt lebs vnd munndes guͦmen.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
und waͤr dar zuͦ suͤß weins vol, | so wuͤrd mir di zung zu dem guem pachen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
52, 15
(
tir.
,
1464
):
ich han gearbait schreiunt, vnd meine güemen die sint haiser worden.