V., unr. abl.
– Sehr heterogenes Bedeutungsfeld; die einzelnen Bedeutungsansätze stehen teilweise in nur loser semantischer Verbindung zum Basisverb.
2.
›durch etw. (kausal, seltener final) ausgelöst, verursacht werden, aus etw. hervorgehen, seinen Ursprung in etw. haben‹ von Vorgängen, Bewegungen, Entwicklungen usw., auch von Krankheitsbildern u. Ä. gesagt); auch: ›etw. schaffen, hervorrufen‹ (in Verbindung mit
lassen
2); vereinzelt: ›aus einer Rechenoperation resultieren‹; trans.;
Bedeutungsverwandte:
5,
4,
; vgl.
2.
Syntagmen:
das reich e
.;
etw
. (Subj., z. B.
ein nachteil, eine beschädigung / freude / krankheit, die andacht / seligkeit
)
jm. / e. S. e., etw
. (Subj., z. B.
der glaube / irtum / krieg / kummer / schade, die feindschaft / schwindsucht, das ärgernis / feuer / gebrechen / gedränge / heil / sprichwort, die königreiche / unkosten
)
aus / von etw. e.,
im Einzelnen z. B.:
eine sünde aus der anderen, der glaube aus js. werken, versönung in gottes gebot, die hitze von der sonne, zwietracht zwischen jm. e
.
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Dan. 8, 22
(
Wittenb.
1545
):
Das aber Vier an seiner stat stunden [...] bedeut / Das vier Königreiche aus dem Volck entstehen werden
stend auff
wachsen
;
Froschauer
1530 /
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
werden aufferstehen
].
Peil, Rollenhagen. Froschm.
647, 4403
(
Magdeb.
1608
):
DAraus entstund von des Volcks menge / | Ein so erbaͤrmlich gros gedrenge / | Das [...].
Köbler, Ref. Wormbs
326, 29
(
Worms
1499
):
daruss syner parthy mercklicher schad. abbruch. oder nachteil. entstanden were.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
102, 14
(
Frankf.
1535
):
Bolus armenus trücknet das geschwer der lungenn / dauon dann entsteht die schwindsucht.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
(
Frankf.
1563
):
Darauß ein sprichwort, daß ein neuwer artzt ein neuwen kirchhof haben muß, bey uns Teutschen entstanden ist.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Binnen des die riche gen, | Des himels Got let entsten | Ein ewic riche veste.
sie [Buͤrger] drungen sich auch nicht vmb die Regierung [...] dadurch dann viel heimlicher Haß entstehet.
von diesen gebuͤhren denen im rand uͤbrigen [...] auß der Tabel E 24′. 29″. der 1. mahl corrigirten Wurtz zu addiren / auff welcher addition entstehn 7°. 53′. 40″.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
118, 7
(
Nürnb.
1548
):
wie ein suͤnde auß der andern entstanden vnnd erfolget.
Darauß
[Blitzschlag]
endstund ein Feur so groß, | Daß [...].
Schorer, Sprach-Verd.
26, 16
(
1643
):
Hieraus ist nun abzunehmen / was vor Vnheil aus stimpeley der Sprachen entstehen koͤnne.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
33, 19
(
mslow. inseldt.
,
1534
):
Auch der Vncośten, śo daraus entśtehen möcht.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
99, 806
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 25
.
‒
Vgl. ferner s. v.
10,
1,
1
1,
1,
,
27,
(V.)
2,
1
1,
.
4.
›vom Tode auferstehen‹ (auf Christus, oft auch im Kontext der Eschatologie auf die christlichen Heilserwartungen und -hoffnungen bezogen);
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
1; vgl.
2,
1,
5.
Wortbildungen
›Auferstehung‹ (dazu ggs.:
).
Belegblock:
Des virden entslizen lert | Ingesigels so gehert | Crist uf von des todes banden | Und uns in im entstanden.
Fischer, Brun v. Schoneb.
(
md.
, Hs.
um 1400
):
diser stein sage ich uch betalle | gesatzet zu manches menschen valle | und zu entstandunge vil luten.
Mone, Adt. Schausp.
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
Man (sal) ouch glouben wol rechte, | daz alles menschliche geschlechte | sal fleyschlich an dem jungesten tage | weder ensten von aller plage.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Idoch sin [Christi] stam loberich | [...] | Gevestit ist alleine, | So daz er mit dem licham | Entstunt.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
O Jesu [...] | [...] | Gib daz wir vom Tode entstehn.
es ist ein gewonheit hie das die buͦren alwegen zuͦ den ostern [...] ein oster spil machen wie vnser her entstet vß dem grab.
‒
Vgl. ferner s. v.
2
16.