äher,
eher,
aher
(letzteres seltener),
die
;
-/-Ø
oder
-(e)n
;
auch in den Schreibformen
2
ar
,
1
are
.
– Zur Lautung von 'Korn / Ähre' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
›Ähre, Fruchtrispe von Getreidepflanzen‹.
Syntagmen:
ä. abschneiden / auflesen / auswehen / bewegen / brocken / erschütten / gewinnen / hin- und herwerfen / klauben / lösen / niederstossen / verzälen; ä.
(Subj.)
kommen heraus / wachsen; korn in die ä. schiessen, in (die) ä. gehen; dicke / dünne / feiste / grüne / gute / lere / magere / reife / schöne / schwere / versengte / volle / zeitige ä.
Wortbildungen:
äherangel
(›Granne, Ährenspitze‹),
ähern
(›aus Ähren‹),
ähergewächs
,
äherig
(›aus Ähren‹),
äherkorn
,
äherlesung
,
äherspitze.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Das die strohalmen vnd die aͤher | Moͤchten wachssen fein schlecht daher.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
troum, wie syben veyßte aher vol kornes binander // stündent und dobi syben mager aher.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
das jar [...] was gar warm und ain fruer sumer und stuend das korn mit volen ächern.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 427, 4
(
schwäb.
,
um 1600
):
daß kainer [...] die ähren abschneiden oder brocken [solle].
Ebd.
327, 7
(
schwäb.
,
1603
):
ob der eheren halb irrung entstiende, daß jeder vermeint, die eheren zue haben.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Aeer / a her / aͤher / aeher / eer / eher / Korn eer f. spica. [...] / aͤher ist das hoͤchste im halm / an welchem die Koͤrner hangen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1658
):
Wer in äckern, daraufen die liebe früchten oder zehendgarben noch ligen oder stehen, ähren lösen oder klauben ist die straff 10ß.
Alberus
tt jr
;
Hulsius
A jv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
83
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Ernteertrag, Fruchtertrag von Feldern‹; Kollektivum zu 1 mit hinzukommender Metonymie.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Aeher / Ernd / messis.