aufklimmen,
V., unr. abl.
1.
›sich kletternd aufwärtsbewegen, auf-, emporsteigen; auf etw. hinaufsteigen; etw. ersteigen, erklettern, erklimmen‹; in der Hälfte der Belege in Bildern sowie ütr. auf den Menschen und seine religiösen und sonstigen Kräfte, dann: ›sich erheben, sich aufschwingen‹; vereinzelt Tendenz zu: ›sich geistig überheben‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; religiöse (vor allem mystische) und didaktische Texte.
Bedeutungsverwandte:
 135; vgl.  4,  2,  1.
Syntagmen
teils ohne Obj., vereinzelt mit Akk.obj.:
den berg, die leiter a.
, mit präp. Obj. oder präp. Bestimmung:
zu berge, zu der ruhe / bekantnis, in etw.
(Dat. und Akk., z. B.:
in dem liechte, in ein leben
),
an einer leiter, auf den tolden, über das stade a.
; mit Adv.:
hoch / stoflich a.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
die obersten engel, in dem daz sie ûfklimment und got rüerent, daz ist als unglîch wider dem, daz in gote ist, als wîz und swarz.
Alsô ist ez in der sêle, diu wol geordent ist in dem grunde der dêmüeticheit und âlso ûfklimmet und wirt ûfgezogen in der götlîchen kraft.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ítel machet wazzer ze berge úfklimmen.
Gille u. a., M. Beheim
165, 80
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Der hachvertig, der tut gleich sam | ein snek, die siben jar auf clam, | und do sy cham auf einen pom, | do viel sy snel her wider.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
18
):
Das [irsal] hat geweret lange | Und noch darbey | Deglichen wirt mit dichten, | Das menger also hoch auf climpt, | Do dy man fallen spuret.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Dis ist iemer ze mole wol der torrende vigboͮm, do alle die uf klimmen muͤssent die Got in der edelsten wise súllent sehen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
So man ane daz durchgan miner menscheit ie hoͤher uf klimmet, so man ie tieffer vellet.
Adrian, Saelden Hort
4428
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
da inne [wag] ich kan, dar us ich mag | gewatten noch geswimmen | noch úber daz stat uf climmen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
5, 16
(
whalem.
,
1345
/
60
):
mvͦstv́ merken, wie dir geist werde geteilet von der sel, daz er [...] mv́ge vf klimmen zvͦ der inre vnd heimlicher ruͦwe.
Ebd.
66, 1
:
Wir [...] svllen gemechlich vnser kv́nst vnd beschoͮd erheben vnd svllen vf klimmen zvͦ bekantnissi vngesichtiger dingen mit gesichtigen sachen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn der pfâw (daz ist der pischof) hôch auf klimmet, daz ist, wenn er sein strâfen beswært.
Höver, Bonaventura. Itin. B
28
(
moobd.
,
1450
/
60
):
sam ain laitter, daran die sel auf klimmen moͤchte.
Quint, Eckharts Pred. ; ; ;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Vetter, a. a. O. ;
Schmidt, a. a. O.
75, 26
;
Rieder, St. Georg. Pred. .
2.
›erschallen, sich erheben (von der Stimme)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Spechtler, Mönch v. Salzb.
47, 1
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Das hell aufklimmen deiner diener stimmen | zerklengken sunder deine werch, deine wunder.