entspriessen,
V., unr. abl.
1.
›sprießen, wachsen; aus etw. hervorgehen, von wo herstammen, seinen Ursprung haben‹ (meist von Pflanzen, dann auch von Tieren und Menschen sowie von Hörnern, Haaren u. dgl., auch von fließenden Gewässern gesagt); in verschiedene Richtungen ütr. auf abstrakte Bezugsgrößen; Gehäuft erzählende und berichtende Texte.
Syntagmen:
der son, etw
. (Subj., z. B. der baum / wald, frumkeit / zucht / laster / sünden, die frucht des wortes
) e., hunger e. S
. (Dat.obj.) e., etw
. (z. B. har, hörner
) jm., der mensch der götlichen kraft e
. (inchoativ), etw
. (z. B. heil, gottes segen
) jm. e
(benefaktiv), ein schaden aus etw., die wiederkunft aus scheiden, die bäume aus dem erdreich, die hochmütigkeit aus dem werk der gerechtigkeit e., j. von
[wo] (z. B. von Frankreich
), ein schaz von etw. e., etw. zum guten e., jm. etw. zum reichtum e., etw. wol e
.Belegblock:
Er
[Gott]
schuf en [Adam] stark unde wis | Und sazt en in das paradis, | Da vir wazzir uz entsprizen. Des himels tou en begoz | So sere daz im entsproz | Har glich eim alden aren.
Ob ein muscat baum da under | Uns allen wer entsproßen.
die herrschafft von Paiern lob ich sunderleich, | wann es ein fursten adel ist so guter, | der da entsprossen ist von Frankenreich.
Ebd.
71, 383
: sy [hachmutikait] ist die grost in aller sund | darumb das sy entspreusset | Aus dem werk der gerechtikait.
Dar in uns heil entspros | Dürch die war menscheit Jesw Criste.
das in dem anvange der geperten kyerchen wúrden abgehauwen laster: die da warn gegenwertig oder die noch moͤchten entsprissen.
wie er [Jacob Huͥrling] in sorgen stannd gegen vͥch vnnd den uwrn vnnd im das enntspriesß, das [...]
(hier: ›gedeihlich, nützlich sein‹).
Pfeiff auf, lass raien, | die lind ist grüne, | der wald entsprossen.
so bedunckt mich dein begeren nit zimlich sein, seitt nu souil mercklicher schaden daraus mochten entspriessen.
2.
›etw. zum Wachsen, zum Gedeihen bringen, jn. zum Leben erwecken‹; trans.; Kausativ zu 1; in den Belegen bildlich;