herfliessen,
V., unr. abl.
1.
›zu einem Ort fließen‹;
vgl. (Adv.) 1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Wie sich ein regen geusset, | Vnd in ein fel herfleusset, | Wie tropffen fallen auff das feld.
2.
›von einem Ort weg fließen, abfließen‹; auch bildlich verwendet;
zu (Adv.) 5.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Dieser Gonzalo suchete einen Passz bey dem Fluß Pampamene, welcher auß Quito Peru 200. Leguas herfleust / vnnd gegen Suidost laufft.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Auß seinen Wunden fliessen her, | Fuͤnff frewden See, fuͤnf frewden Meer.
Trunz, Meyfart. Tub. Nov.
16, 15
;
Kehrein, a. a. O. .
3.
›von etw. herrühren, den Ursprung haben, verursacht sein; aus etw. entspringen, sich entwickeln‹; Ütr. zu 2.
Syntagmen:
etw.
(Subj.)
aus etw.
(z. B.
aus dem rat / aus der vorsicht
)
/ jm.
(z. B.
aus Christus
)
h.
;
etw. das h. von woher haben
;
die davon herfliessende herlichkeit / pracht
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Oriri. Herkommen entspringen erwachßen entstehen entspriessen erwurtzlen herfliessen sich erspinnen.
Pfefferl, Weigel. Ges.
25, 8
(
Hamburg
1646
):
er [Christus] ist das geseze vnd schrift selbst [...], auß welchem die schrifft herfleüßet, in die Steinern Taffeln vnd Buchstaben.
Jörg, Salat. Reformationschr.
206, 17
(
halem.
,
1534
/
5
):
das diß alles den ursprung und harfliessen von Zurch hat.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 130, 7
([
Augsb.
]
1548
):
Den Herren gefellt nichts / was nicht von in herfleüßt.
Lauater. Gespaͤnste
42, 2
.
Vgl. ferner s. v.  3.