Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Nû wart der Littouwen macht | zu jungist sich vorsinnen | [...] | daz ein sô geringe her | sî solde letzin âne wer.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 6, 6
(
Wittenb.
1525
):
aller menschen vnd engel vernunfft sind zu geringe vnd zu wenig gots wort zu deuten.
Der Bapstesell aber thut das gegenspiel, der glaube ist gahr gerienge bei ihme.
Ders. Hl. Schrifft.
5. Mose 26, 5
(
Wittenb.
1545
):
Der [Vater] zoch hinab in Egypten / vnd war daselbs ein Frembdling mit geringem Volk
lútzeln
kleine
].
Peil, Rollenhagen. Froschm.
563, 1777
(
Magdeb.
1608
):
WJr achten die Froͤsch so gering / | Als jhe war in der Welt ein ding.
Vilitas. geringschetzigkeit / wolfeilheit.
Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Ein geringes nutzt / ein geringes schadet.
Ein Floh ist ein gering klein Ding / vnd kan doch im Ohr grosse beschwernuß machen.
Wer daß geringe nicht achtet / der ist deß grossen nicht werth.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
62, 3
(
Hamburg
1646
):
und mich nicht so wohl ihrem gebote (dan si hat mier nichts im geringsten zu gebuͤten) als ihrem bitten entzuͤhe.
daß alles was von vns auff andeutung seines guten [Gott] / [...] Willens geschicht / [...] billich fuͤr gering vnnd nichts muß geschaͤtzt werden.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
31, 17
(
Frankf./M.
1550
):
Bitt / jr wollet diese meine geringe verehrung fuͤr gut nemen.
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 95
(
Frankf./M.
1559
):
sie wolten im diser zeit seines geringen alters / die vorbegerte bitt guͤnstig erlauben.
als der ich meiner vngnugsame vnd geringen verstandts wolbeweist.
vnangesehen daz sie ein schwach vnd gering Frawenbild.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
20, 9
(
Frankf./M.
1568
):
Den Patronen bin ich nit hold / | Darmit man schlechte arbeit macht / | Darvon auch gringen lohn empfacht.
Ralegh. America iiij,
(
Frankf.
1599
):
so viel mich belanget / hab ich geringe Kurtzweil solche weite Reysen anzunemmen / mich selbst zu betriegen / hart zu schlaffen / vnverdaͤwliche schwere Speiß zu gebrauchen.
es waren
Berrhei
geringste Gedancken / denn die Mittel fehleten jm / solchen Anschlag zu volfuͤhren.
Johan Dowglaß ergruͤndete die Wasser / vnd fund vier gar bequeme Eyngaͤng / vnder welchen der geringste so groß war / wie die Thamesis.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
22, 9
(
omd.
,
1487
):
app ein mensch auch einen vom tode erloßen mochte, mitt einer cleÿnen geringen lögen, sall er Jn keÿnen wegk thu̇n.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
61, 37
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Vorm Gebürge, da der flaxbau nicht die geringste nahrung ist, pflegt man ihnen nur aufzuebreiten.
Schein, NA
7, 11b, 28
(
Leipzig
,
1621
/
Straßb.
1632
):
mein [...] bitten / E. E. Ch. Ch. G. G. nicht so wol auff die Geringschaͤtzigkeit dieses schlechten prælents als auff mein danckbarlichste [...] gemuͤt ein gnaͤdigste Auge haben [...] wollen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
[Die Welt] Gedenckt nur auff zeitlich ding | Wigt jhr aus stoltzem muth ewig gring.
Opitz. Poeterey
9, 22
(
Breslau
1624
):
welche aus der Poeterey nicht weiß ich was fuͤr ein geringes wesen machen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
4, 72
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So lang uncz dem menschen das uberlauffen der menschen abgee und sein synne von betrubnuße gering werden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
122
(
Nürnb.
1517
):
Ir habt vermerkt, das Christus durch etliche zeichen die innerlichen suese seiner lieb offenbaret, unter denen nit das geringest ist, das er die bürden des gesetz leicht [...] macht.
Darumb ist nit ein geringschetzig zeichen, das der warhaftiglich gloubt, den die himlische zung erlüstigt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
105, 19
(
Nürnb.
1548
):
alß wenig kan er fuͤr die geringsten suͤnd mit eigenen wercken / oder fruͤm͂keyt gnug thun.
das Christus so ein kleines geringes ansehen hat / als sey er der geringst im Himelreich.
das sie in geringen dingen grossen fleiß fuͤrgeben / vnd dagegen der fuͤrnembsten guten werck gar nicht achten.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 232, 26
(
Hagenau
1534
):
Es ist keyn ampt so geringe / es ist henckens werdt.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
(
halem.
,
1683
):
schwere thalkosten [...] zu nicht geringer beschwärt der armen.
die von Gmünd zugen auß für zwai geringe schloß.
Kohler, Ickelsamer. Gram.
(wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
das in summa kain so gering wort, in der gantzen sprach sey, das nit seine͂ namen, von seinem ampt, auß aigner [...] bedeütung hab.
so offt ain verenderter synn in der rede kumpt, wie gering vñ klain er, [...], so geruwet man da vnd helt ain wenig inn.
Haszler, Kiechels Reisen
(
schwäb.
,
n. 1589
):
aldo wir vül füsch, [...], für ein gering gelt kauften.
Ein ameiß wirt zum Cameln gemacht / dz ist / auß einem geringen dinge wirt etwas grosses gemacht.
Das ist mir zu gering / da hab ich ein eckel fuͤr. [...]. Geringschaͤtzig / schlecht [...]. Geringschaͤtzigkeit / duͤnne / gerings vermögen, tenuitas [...]. Jnn geringen dingen soll auch Gerechtigkeit gehalten werden. Vmb geringe ding soll man sich nicht lassen an das Recht bringen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
1594
):
Die burgerlichen rechtführungen [...]: die wichtigisten handlet ain amtsverwalter ab, die geringschäzigen werden ainem richter [...] abzuhandlen.
Soll auch kein ainicher underthon in dem geringisten nichts wëkgeben, er fail es dan zuvor der gruntobrigkeit an.
der ober das geringiste von disen verschweigen wurt, der solle dem verpröchen nach gestrafft werden.