gern,
Adv.,
nur höchst vereinzelt
Adj.;
Komp. (
gerner
) und Sup. (
gernst
) durchaus üblich.
1.
›höflich, höflicherweise; bitte‹.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Ich wils euch gerne zu gefallen gleuben.
Froning, Alsf. Passionssp.
5440
(
ohess.
,
1501ff.
):
auch wyl ich dich bidden gern sere, | (wolde iß dir, herre, nyt werden zu swere) | [...] | das du mer willest eyn zeichen geben.
Sappler, H. Kaufringer
11, 150
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
nun mügt ir geren hören das.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
218, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Wer in mit helfe stercket, | der nenn ich auch ain tail, | ja, ob ir’s geren mercket.
Karnein, Salm. u. Morolf
47, 2
.
2.
›vorsätzlich, mit Vorbedacht‹.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Data opera. Fursetzlich williglich mit willen vorbedachtsamlich vorbedechtlich gern.
Piirainen, Stadtr. Sillein
87b, 28
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
WEr dez andern vych toͤtet gern odir vngern daz man ezzen mach daz sol man gelden mit seinem gesaczten vuͤrgeld.
3.
›nach Kräften, heftig, stark‹.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
wiewol sich der mann geren gewert [...], ist im doch der gesell zu starck gewesen.
4.
›breitwillig, aus freien Stücken, aus eigenem Antrieb (oft von Handlungen, die man dem eigenen Wollen entsprechend vollzieht, obwohl es Alternativen gibt)‹.
Phraseme:
von herzen gern
.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
g. beten / geben / sterben, g. bei jm. sein / bleiben, mit jm. gehen, g. etw
.
annemen
(mehrfach; z. B.
eine bitte
)
/ halten / tragen
(z. B.
eine krankheit
)
/ leren
(z. B.
ein gebot
)
/ tun / entberen, jn. g. hören / minnen, g. um etw., mit jm. leiden, von etw. reden, jm. g. dienen / vergeben / wilfaren, jm. g. etw. ablegen
›bezahlen‹
/ abtreten
(z. B.
einen garten
)
/ geben
(z. B.
ein gut
),
jm. jn
. (z. B.
Jesum
)
g. lassen
;
mit gerner minne
(poetisch).

Belegblock:

Luther, WA (
1517
):
Got ist ßo beraten, das er die schreyenden und clagende gerne hort und nit die sicheren und freyen.
Ders. Hl. Schrifft.
Ps. 13, 6
(
Wittenb.
1545
):
Mein hertz frewet sich / das du so gerne hilffest.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Das wil ich gerne thun, lieber Man, Aber ich bitte freundtlich, [...].
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ie swarer last der man treit, | Ie gerner her von im leit | Die last.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
DEs koniges hoff vnde der vorsten sint duͦrch vrede vnde duͦrch gnade gesetzet der cristenhey
e
t. § da van sal man gerne gesuͦchen vnde behalten, swaz man dar gebuͦtet.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
minne got als gerne in armuot als in rîchtuome.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
swem er [got] vergibet, dem vergibet er alzemâle und ganz und ouch vil gerner grôz dan kleine.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
120, 10
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Herre sprach der getwerch / des dancken ich üch sere / vnd ich wil gerne bij üch bliben.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1300
(
mrhein.
,
um 1335
):
ist ez bit dem willen din, | so wil ich gerne bit dir gan.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Her sal armer lute wort dorch got reden. vnd tut her des nicht gerne. daz ist wedir got.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
v. 1325
):
Wer iz, daz si im nicht wolden gerne abelegen di sache, he brechte si wol zu dinge.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
wie eine fromme / liebe vnd Natuͤrliche Mutter [...] / gerne jres Kindes oder Ehemannes Kranckheit selber an jhrem Leibe haben vnnd tragen wolte.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 7, 19
([
Zwickau
]
1525
):
wir sollen vns gegen yderman demutigen / das wir auch gern gegen vnserer erweleten vnd gesetzten oberkeyt [...] gehorsame͂ / seyn.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Er [Got] git vil tusent werbe gerner wan der mensche gerne neme.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
sie [...] gaben mer umb ain ding dann ander leut, darumb gab man in dester gerner ze kaufen.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
538
(
tir.
,
1551
):
Das thue ich von herczen geren, | Ich will im des nit sten aus.
ders. Hl. Schrifft.
Ps. 37, 26
;
Quint, Eckharts Pred. ;
ders., Eckharts Trakt. ; ; ; ; ;
Karnein, Salm. u. Morolf
449, 5
;
Froning, Alsf. Passionssp.
5409
;
Ermisch, a. a. O. ;
Dietrich. Summaria
18r, 43
;
26r, 40
;
30r, 15
;
Wyss, Luz. Ostersp.
9492
;
Sappler, H. Kaufringer
17, 231
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Klein, Oswald
62, 13
;
Reu, Süddt. Kat.
1, 731, 35
;
Bauer, Imitatio Haller
67, 4
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
120, 27
;
Vgl. ferner s. v.  7,
1
 10, ,
1
 1,  1.
5.
›gern, js. gerichtetem Wunsch entsprechend; j. wünschte, hätte gewünscht, zu [...]‹.
Syntagmen:
meist mit Konj. II, seltener mit Ind.
Wortbildungen:
gernbruder
›j., der sich als Bruder (ütr.) anbiedert‹ (a. 1618),
gernegros
(Beiname einer Person; a. 1344),
gerngast
(a. 1533),
gernkönig
,
gernseher
›nachgiebiger, die Realität nach seinen Wünschen beurteilender Mensch‹ (a. 1474),
gernwilliglich
.

Belegblock:

Luther, WA Br. (
1541
):
der keiser gleich wol dem Bapst mit diesem gespreche eine grosse schalckeit thut, die er nicht gern hat.
Alberus, Barf. (
Wittenb.
,
1542
):
Francisens wolte nicht gelobt / sonder gescholten sein / darumb hatte er gerne / das jn ein Bruder ein groben bawern / vnflat [...] schalt.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Ich müchte gleichwol ewren Man gern einmal sehen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
diz sint allez koufliute, die sich hüetent vor groben sünden und wæren gerne guote liute.
De erde [...] schampt sych inde solde gerne deme schonen hemel intflyn van eynem wynkel zo deme anderen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
135, 24
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Der hünt sprang ghein dem konnige / vnd begonde vaste zü hülen / glich, als er gerne zü ijme hette geredt.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
196
(
mrhein.
,
um 1335
):
Der vns nit gerne sehe vro, | der muͦze virbornen als ein stro.
Froning, Alsf. Passionssp.
5809
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich wyst gern, ab mynes kyndes pyn | het nach keyn ende!
Opitz. Poeterey
49, 6
(
Breslau
1624
):
Ein jeder Vogel froͤlich singt / | Vnd leßt sich nicht gern‘ vber stimmen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
19, 13
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Han ich icht ungeleichs oder unhübsch gegen euch gebaret, des underweiset mich: ich wil sein gernwilliglich widerkomen.
Langen, Myst. Leben
158, 4
(
nobd.
,
1463
):
wan er [poser geist] ist ein lugner, vnd wolt den menschen geren verfuren.
Gille u. a., M. Beheim
22, 31
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das er sein land nicht gern verderben lies.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1520
):
Das volck sehe gern, das er [wahlfisch] weg were, dan sie forchten den grosen gestanck.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
70, 4
(
Nürnb.
1548
):
wenn Gott dir [...] ein anfechtung zugeschickt hat / der du gern loß werest.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Nu stot uf ein minnencliche begerunge und suͦchet und froget flissecliche und wúste gerne umb iren Got.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da starb hie fast vil volk und fluhen die leut auß der stat, [...], dann iederman wolt geren leben.
Bauer, Geiler. Pred.
102, 24
(
Augsb.
1508
):
ich woldt dich geren bey mir in meiner kamer haben.
Schottenloher, Flugschrr.
69, 15
(
Landshut
1523
):
E. K. M. undertheniger Frantz von Sicking Gern khoͤnig am Rhein unnd Hertzog zuͦ Francken.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
er kam gein Dortrack in Holland und hiet geren aufgenomen die hauptmannschaft und landfogtei der durchlewͦchtigen frawͦen Jacoba.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Maria du bist der morgen Steren, | Bei dir weren wir arme Suͤnder so geren.
Quint, a. a. O. ;
Schützeichel, a. a. O.
67
;
Thür. Chron.
12v, 24
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Goldammer, Paracelsus
5, 180, 10
;
Vetter, a. a. O. ;
Lauater. Gespaͤnste
16r, 6
;
Pfaff, Tristrant ;
Sappler, H. Kaufringer
14, 258
;
578
;
740
;
Barack, Zim. Chron. ;
Dreckmann, H. Mair. Troja
14, 24
;
Bauer, a. a. O.
91, 28
;
Schottenloher, a. a. O.
87, 26
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Klein, Oswald
79, 30
;
Munz, Füetrer. Persibein
417, 4
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  11,  1, ,  1,  1,  1,  9.
6.
›gerne, dem Belieben entsprechend, wie es gefällt, beliebt‹; im Komp.: ›lieber‹, im Sup.: ›liebsten‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
502, 38
(
Magdeb.
1608
):
Koͤnn wirs je nicht anders machen / | Ohn das der fromm auch Kriegen lerne / | Er thuts gleich gern oder vngerne.
Adomatis u. a., J. Murer. Nab.
201
(
Mühlh./E.
1556
):
Ich moͤcht den wynberg saͤhen gaͤr | Was froͤud und lust darinnen wer.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gern wol essen vnd trincken / wol laͤben / vñ guͦte bißle oder mümpfele essen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
er [ain doctor] prediget nur fast von dem evangelium, und das gemain volck hort in fast gerner, aber die paffen hörten in nicht gern.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Wilde baͤren / sind bey einander geren.
Dem ist es besser / der gern esse und hats nicht / dann der es hat / vnd mag nit. [...]. Ein Kraͤh sitzet gern bey der anderen. [...]. Es ist niemand gern alt / vnnd will doch jederman alt werden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô reizt er [habich] in [vogel] des êrsten an der seiten und suocht im daz herz, wan daz izt er aller gernst.
Klein, Oswald
4, 39
(
oobd.
,
1421
):
Wer gaistlich prunst | mit arbait lieplich in sein herz well stossen, | der wach, so er dick gern slieff, | bett barhoubt.
Ebd.
115, 83
(
n. 1438
):
Aim jegklichen, dem liebet zwar, | neur was er aller gernest tüt.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 28, 8
;
Roloff, Brant. Tsp.
707
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. .
Vgl. ferner s. v. .
7.
›mit Freude, Wohlgefallen‹.
Syntagmen:
g. geben
(ohne Obj.),
g. etw. beweisen
(z. B.
js. herlichkeit
)
/ annemen
(z. B.
den mistral
)
/ hören
(z. B.
den gesang, die harfe, worte
)
/ lesen
(z. B.
das herkommen
)
/ sehen
(z. B.
barmherzigkeit, eine tat
),
g. jn. sehen
(z. B.
leute
)
/ wiegen
(z. B.
ein kind
),
g. hören, sehen, das [...], g
. [wohin]
gehen, js
. (z. B.
des königs
)
g. pflegen
.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
18, 10
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wir sahen geren, das du den wetlauf gewanst an dem hasen.
Thür. Chron.
23r, 22
(
Mühlh.
1599
):
Ob nun wol Koͤnig Diettrrich dise geschehene That also bestellet vnd gerne sahe / Jedoch sprach er zu dem Ritter / Du Ehrloser.
Opitz. Poeterey
12, 1
(
Breslau
1624
):
Es sehen aber die menschen nicht alleine die sachen gerne / welche an sich selber eine ergetzung haben; als schoͤne Wiesen / [...] / ziehrlich Weibesvolck.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
82, 15
(
Nürnb.
1548
):
Du [...] wilt dein herrligkeyt / durch solche genedige hilff / in allen noͤtten an vns armen menschen gern beweisen.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
mich sehen muͤnch und nunnen gern, | die dich
[Pfennig]
nit tuͦrren ern.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
vnd bekamen gleich am Morgen vor tags widerumb den Maistral, welchen wir gern vnnd mit frewden angenommen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gern thun macht leichte arbeit. [...]. Wer gern geit / im guldenen Bethlin leit.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
so wil ich hinfúr dester gerner und froͤlicher zu dem heyligen sacrament geen.
Karnein, Salm. u. Morolf
99, 5
;
Jahr, H. v. Mügeln
127, 1943
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
v. Groote, Muskatblut ;
Schmidt, Rud. v. Biberach
33, 18
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
22, 5
;
Klein, Oswald
71, 29
.
Vgl. ferner s. v.
1
 2, , (
die
8.
8.
›üblicher-, typischerweise, gewöhnlich, meist, in der Regel; dem Wesen, der Anlage, Eigentümlichkeit e. S. / e. P. entsprechend‹.

Belegblock:

Klett, J. v. Soest
11, 881
(Hs. ˹
wmd.
,
1470
/
80
˺):
eyn haeff gern nach der eersten spyss | syn smack behelt.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
„Jae, vrunt, dat doet. | Lancksam torney werden gern goit.“
Beckers, Bauernpr.
50, 28
(
Köln
1515
/
18
):
Die alden lude steruen gern [im herbst] vn̄ besond’ frauwen die mit kynder gayn.
Ebd.
51, 6
:
Der herbst wyrt guyt. vyl wy͂s vñ wenich honichs dañ die y͂men steruen gern.
Ebd.
56, 28
:
wañ dat loiff niet gern van den boume͂ vallen wyll / so kompt dairna eyn kalder wynter.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
116, 3
(
Frankf.
1535
):
Bleiweiß benimpt die weychen wartzen an der haut / vnnd stehen gern vil bei einander.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
um 1525
):
Zu vil ist ungsund und bricht geren.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
224
(
Nürnb.
1517
):
Die sich aber selbs für weis halten [...], die haben gern ein sunders
[›etw. Sonderliches‹].
Ott-Voigtländer, Rezeptar
206v, 13
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
welem menschen we ist vmb / die brust: Er swiczet gern vmb die brust.
Peters, Schäden I,
36, 1
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
So ein alter schad an einem bein oder fuͦß ist vnd das nit gern well heilen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1475
):
Wer ander mütter sucht, der will gerne den steck abfallen.
Goldammer, Paracelsus
5, 179, 8
(
1530
):
wie die schaf, die gern drunken vor großer angsten.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Das allman sagt / ist gern war.
Ebd. :
von ehrlichen leuten / wachssen gemeingklich gern ehrliche Kinder.
Alter Fuchs kompt nicht gern ins Garn. Auff nasses regnet es gern ein gleichheit.
Gott greifft ein gern an / da es jhm am wehesten thut. [...]. Wer sich zwischen Thür vnd Angel steckt / der klemmet sich gern.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der paum wechst gern an dem schaten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
ein fewr, das nicht woll gelescht wirdt, das ertzundt sich gerrnn wider an.
Wyss, Limb. Chron. ;
Belkin u. a., a. a. O.
114, 14
;
Gille u. a., M. Beheim
79, 185
;
Ott-Voigtländer, a. a. O.
203v, 1
;
207v, 17
;
Pfeiffer, a. a. O. ; .
Vgl. ferner s. v. .
9.
dient der Kennzeichnung einer bestimmten Erwartungsgrenze, meist Preisgrenze;
a) ›etwa, ungefähr‹;
b) ›nahe zu, an die [...]‹; mit
nicht
: ›nicht einmal‹.

Belegblock:

Zu a):

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
um 1506
):
der hof gültet gerren tauset gl.

Zu b):

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
wart große durte in disen landen von gesalzen fischen, also daz ein tonne heringes galt gerne 9 swere gulden.
Der win hiß ratzeman, unde di qwarte wolde nit gerne gelden 3 haller.
Lemmer, Brant. Narrensch.
93, 13
(
Basel
1494
):
Nuͦn galt der wyn kum zehen pfundt | Jn eym monat es dar zuͦ kundt | Das er yetz gyltet dryssig gern.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1517
):
Es were sunst darzuͦ kumen, das ain buͦrde strow gern 10 pf. hette golten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
[die von Augspurg] liessend laib bachen zuͦ 5 ℔. die gaben sie umb 2 kreutzer, die hetten gern 10 d golten.
10.
›leicht, ohne Mühe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.) 4.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
loufet ein man den anderen an, it si nachtes oder tages, vnde da in is nieman, daz der den man an louͦfe, der wiched hinder sich vnde qeme gerne von ime, diser sleit vf ene.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
164, 6
(
Frankf.
1535
):
Den [stein] acht mann für den besten / der nitt schwer ist / vnd sich gern laßt brechen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz holz hat die art, die weil ez grüen ist, sô læzt ez sich niht sô gern spalten.
Dietz, Wb. Luther ;
Rohland, Schäden S. 
411
.