keusch,
künsch
(letztere Form alem., s. Frnhd. Gr. § L
), Adj.62, 4
›enthaltsam (unter sexuellen Aspekten); mäßig, sittsam (in bezug auf Lebensführung)‹; mehrfach auf die Mutter Christi bezogen.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
2, 2, 6, 1, , , 3; 6, 6, , , , (Adj.) 3, (Adj.) 7, (Adj.) 8, 6, (Adj.) 3, 3, (Adj.) 7, , , 2, , , , , , .Syntagmen:
k. bleiben / lauten / leben, sich k. (be)halten, jn. k. glauben, k. mit worten / werken sein; keuscher adler / begrif / brunne / degen / leib / leichnam / man / mut / palast / schos
(von Maria) / stand / wandel, keusche arche / art / blume / braut / dult / ehe / erde / frau / geburt / himelpforte / hüfte / jungfrau / liebe / lilie / magd / meid / meinung / minne / mutter / sle / taube / tochter / zucht / zunge, keusches gemüt / herz / lam
(für ›Christus‹) / leben / weib / werk / wort / zeichen, keusche gedanken
.Wortbildungen:
keuschenthalter
keuscher
keuschgeborener
keuschgesint
Belegblock:
Wis stete, milde, kusch, gezogen, | [...] | Und halt din vleisch in banden.
Ein keusche Braut (wie sichs gebuͤrt) | Werd jhrem Breuttgam zugefuͤrt.
Welcher man ein from schamhaftig vnd kewsches weÿp hatt, dem ist gar grosse gnade von gott gegeben.
Dy monche di haldin ir e gar strenge, unde ir lebin ist Kusch und erlich.
Die Gotlich gnad von hymel gros | sich ynn die keusche mutter gos.
da es dem meysten theyl auff erden vnmuglich ist / ausser der Ehe keusch / vnd in gutem gewissen zu leben.
der munt ist nu gar verdorret, daz dú kǔsch zung dem rachen an haftet von dǔrre.
keúsch seint sy die also seint geborn von dem leib der muͦtter: vnd keúsch seint die do seint gemacht keúsch von den mannen: vnd keúsch seint die sich selber haben gemacht keúsch vmb das reich der himel.
der kúnig sprach zuͦ affanad dem fúrgesatzten seiner keuschen
[
KemererLuther
1545: ].
Jacobes sun [...] was ein sunder wiser man, | [...] | Kúnsch und rain ainvaltige | Demuͤtig, warhaft, milte.
Thobia | Und siner ee frawen Sara | Die bÿ ainander laͮgend | Und doch künsches lebens pflagent.
ich bin auch ain liebhaberin und nit so keüsch das mir dise ding verborgen seien.
keusch in keusch das keusch gepar.
In irem rainen kewschen leib | got mit der menschait sich veraint.
Wo der cheüsch mensch ist, da fleücht die gesellschaft der vncheüschen.
Oorschot. Spee.Trvtz-N.
117, 22
; Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
461
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
29, 12
; Reichert, Gesamtausl. Messe
4, 27
; Banz, Christus u. d. minn. Seele
1957
; Steer, Schol. Gnadenl.
1, 693
; Schmidt, Rud. v. Biberach
143, 6
; Spechtler, a. a. O.
47, 22
; Schwartzenbach
K iijr
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 60
.