1
abseite,die
;aus
mlat.
absida
mit lautlicher Anlehnung an (ab)seite,
nicht sicher von 2
abseite
trennbar.1.
›überwölbter Nebenbau, Anbau der Kirche‹; offen zu 3.Vorw. obd.
Belegblock:
es seie anfangs nur ain capellen gewesen, die keine abseiten gehapt.
Darin saußen des baupstes penitenzier, in den absiten, und vier by dem touffstain.
am aufferaubent fuel ain newe abseyt in der kirchen hie nider.
alter, der do stet dacz Unser Vrowen auf der Stetten ze Wienne in dem chor in der abseiten.
2.
›Anbau, Nebengebäude eines Hauses‹; offen zu 3.Syntagmen:
eine a. bauen
(mehrmals)/ machen; a. stehen wo, stoßen an etw.; speicher in der a.
Belegblock:
so habe wir czu Danczk in unserm kleynen spicher in der abeziten 400 elen breyter lynwant.
Wer abir, daz ich [...] da selbins da dy apsyte sted wolde buwen eyn nuwe hus, edir dy vorgen. aptsyte buwe wolde uf daz hoeste.
er fuort in in das haus hinein | durch ainen keler tief und weit; | darbei in ainer abseit | da was ain stainin kamer gros.
daß niemand [...] nichts von newen maurn, auch von holtzwerck an heusern, städlen, noch abseiten [...] bawen lassen.
Köbler, Ref. Nürnberg
411, 4
; König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
63, 30
; Preuss. Wb. (Z)
1, 62/3
(mit Sachskizze).3.
›Nebengebäude von Herrschafts- und Kultbauten, (nach den kosmologischen Vorstellungen der Zeit) auch des Himmels‹.Belegblock:
man erlescht es mit dem wein im sloß, das neur ein abseiten abpran.
in dem eingang des tempels des herren bey der abseyten nathammelech des keúschen.