beständig
(letzteres erst gegen Ende der Epoche),
bestendiglich
(letzteres überwiegend adverbial),
Adj.
1.
›ständig, dauerhaft, existent; ewig; fortwährend (jeweils unter Betonung der Zeitkomponente)‹;
Bedeutungsverwandte:
,
,
1;
2;
3;
4,
2,
,
.
Syntagmen:
j
. (
got
)
/ etw
. (z. B.
der friede, das regiment
)
b. sein, lange b. sein
;
etw. b. (er)halten / einbilden, b. bei etw. bleiben
;
etw. b. machen
;
der bestendige friede / trost, die bestendige ehe / gesundheit / münze / regierung / ruhe / sichtbarkeit / steuer, das bestendige gesinde / gewissen / lehen
.
Wortbildungen:
1 ›e. S. durch Fixierung Dauer verleihen‹,
1.
Belegblock:
Da weiset er uns, wo wir den rechten und bestendigen trost suchen [...] sollen, [...], so ist er [der welt trost] doch nicht werhafftig und bestendig, sondern vergenglich.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 557, 31
(
preuß.
,
1457
):
so varre zye [gesichte der menschliche wirkunge] nicht mit geczewgnisse der schrifft besteendiget und bestetiget werde.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
257, 18
(
Magdeb.
1608
):
Gott / vnd Weißheit machts gar allein / | Das Regiment bestendig sein.
das Christi letster wil / nit vff ein bestendige warheit der besetzter Güter / sonder nur vff ein blosse Figur vnd Gedenckzeiche͂ derselbigen / gericht [...] erbauwet sei.
Reu, Süddt. Kat.
1, 241, 33
(
Heidelberg
1563
):
daß die blüende jugend [...] zu keinem bestendigen, gewissen vnd einhelligen Catechismo [...] vnderwiesen worden.
Weñ nun beid Christliche vn̄ weltliche ämpter, [...] nit bestendiglichen erhalten werden.
Christus [...] liebet vnnd meinet vns bestendiglich vnnd hertzlich als seine Bruͤder.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
138, 23
(
Nürnb.
1548
):
das dennoch auch vnter den Heyden feine bestendige / zuͤchtige Ehe gewesen / vn̄ bliben sind.
das sie zu friden werden / vnd einen rechten bestendigen trost koͤnnen finden.
Ruh, Bonaventura
345, 11
(
schwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
wann got ist ain gegen wertige ewigkait, ain erfullende ainfeltikait vnd ain bewegenliche bestendikait.
Was [...] für nutz, [...] aus ainer gůten, bestendigen müntz ervolge.
dieweil und aber ain erbere gemaind dohin beschlossen, ain bestendige zunftliche regierung in diser statt hinfüro zu halten.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
(
schwäb.
,
1643
):
waß die gemaind jörlich an bestendigen gülten [...] einzunemmen.
Seind nu got vnwandelbertig ist vnd allew czeit bestendigk so vellet er nymmer in chainen presten.
Das reich, so under eines verwaltung lenger bestendig wär gewesen.
herzog Dieth [...] machet landsordnung, damit er [...] durch gerechtigkait den baierischen nam beständig und ewig machet.
Hat der Ehrwürdig Herr Farr [...] gebeten umb Gottes und seiner Ehrn wegen zur Einigkeit, solche beständiglichen zu erhalten.
Köbler, Ref. Franckenfort
6, 24
;
Mell u. a., Steir. Taid.
;
‒
Vgl. ferner s. v.
(
das
)
4,
7.
5.
›zuverlässig, stichhaltig, verläßlich, überzeugend, erweislich‹;
Syntagmen:
etw
. (z. B.
einen verdacht
)
b. dartun / sagen
;
etw. bestendiglich war sein
;
der bestendige grund, die bestendige antwort / auslegung / not / ursache, das bestendige exempel / mittel
.
Belegblock:
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
(
Wolfenb.
1593
):
wenn jhr etwas mehr bestendigs erfaret, so berichtet es mir doch auff vertrawen.
Qui vult veritati non credere und hat kein bestendig ursach dawider.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
120, 18
(
osächs.
,
1542
/
70
):
wo der vordacht bestendig dargetan, sal die vordachte gerichtsperson [...] sich des gerichts eusern.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 4, 2
(
Leipzig
1520
):
ob Bruder Martinus Luther etwas bestendigs dargegen aufftzubringen [...] hab.
Barack, Zim. Chron.
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das mag lenge halber der zeit [...] bestendigclichen nit gesagt werden.
(was) in ewig zeit (nit) erwisen noch mit kainem bestendigen grundt gesagt werden mag.
Und sagen demnach anfangs bestendigclich war sein, daß [...].
Kurz, Waldis. Esopus
(
Frankf.
1557
):
Zu vnderhalt des menschen leben | Hat Gott bestendige mittel geben.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
133, 13
;
6.
›standhaft (als Charaktereigenschaft), unerschütterlich, fest (z. B. im Glauben)‹;
Phraseme:
bestendig als das aprillenwetter
.
Bedeutungsverwandte:
,
,
,
,
(Adj.)
2;
3; offen zum Feld positiver Wertadjektive wie
2,
1;
2,
2,
,
1;
2;
3;
4.
Syntagmen:
b. (bei etw.) bleiben / sein, im glauben / leiden / wort, in liebe / treue, in der not, in den eiden b. sein
;
jn. b. machen
;
der bekantnis b. sein
;
der bestendige glaube / prediger, die bestendige liebe / stat, das bestendige gemüt
.
Wortbildungen:
3 ›standhaft sein‹.
Belegblock:
Perseuerans. Bestendig Standthafftig beharrlich bleiblich stätt väst.
Darumb sollen wyr unßer gewissen stercken und den wortten gottis fest und bestendig anhangen.
Ders. Hl. Schrifft.
1
Makk. 2, 16 (
Wittenb.
1545
):
Matathias vnd seine Söne blieben bestendig.
ehrliche, keusche vnd bestendige liebe.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
Das wir bstendig bleiben bis in bittern Todt.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
63
(
Nürnb.
1517
):
Die höchsten barmherzikeit glouben wir mit bestendigstem gemuet die menschwerdung des herren sein.
Er sey ein bestendiger Prediger / der nicht wie ein Rhor hin vnd her wancke.
Bestendig / Nit wanckelmuͤtig / staͤt / steyff.
Bauer, Geiler. Pred.
79, 2
(
Augsb.
1508
):
wie gar bestendig und stanthaftig sy [Martrer] gewesen seind in allen irem leiden.
gemelter graf ist noch bis zuͤ endt des 63. jars bestendig und auf seinem fürnemen beliben.
mit rechtem wahren vnd bestaͤndigen Glauben / mit grosser vnd innbruͤnstiger Lieb.
Jm reden sey bestendig. Nichts ist bestendig auff der Erden / Nach frewd mag bald ein vnmuth werden. Hasen art / im ernste nie bestendig ward. Es wechsselt vnd kehret sich alles vmb / vnd bleibet nichts bestendig.
Schmitt, Ordo rerum
673, 23
(
oobd.
, Hs. M6:
1468
):
Perseuerare [...] beharren [...] pestetigen [...] härren bleiben bestentig sein [...] bestentigen.
Eckhart, stark und bestendig wie ein eck oder horn.
Gille u. a., M. Beheim
449, 122
;
Roder, Stadtr. Villingen
;
‒
Vgl. ferner s. v.
1,
2,
,
.