2
helle,
die
;
erst im 17. Jh. ganz vereinzelt
hölle
;
-n, -Ø
/–;
zu
mhd.
helle
›Unterwelt, Hölle‹
(); zur Etymologie vgl.
Pfeifer
2000, 552
.
1.
nach christlicher Auffassung: ›Hölle, Reich des Teufels, Aufenthaltsort der Verdammten nach dem Tode‹; selten auch metonymisch: ›Höllenbewohner‹; ganz vereinzelt mit Bezug auf antik-heidnische Vorstellungen: ›Unterwelt, Totenreich‹. In den Belegen wird die Hölle oft als Raum in oder unter der Erde beschrieben (mit Pforte und Vorhof und dem Teufel als Herrscher), in dem ein ständiges Feuer brennt, das die Insassen ewig peinigt. Daneben wird sie auch als gefräßiges Monster (Drachen) mit aufgesperrtem Maul geschildert.
Zur Sache vgl.
Rgg
4
3, 1844-1855.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  3, ,  2,  1,  7,  4.
Gegensätze:
, ,  2.
Syntagmen:
j.
(Subj.)
die h. verdienen / sehen, sich die h. untertan machen, got die h. erschaffen / machen
;
die h.
(Subj.)
greinen, mit platten gepflastert sein, im erdreich gemacht werden, jn. ängsten, sich aufsperren
;
der h. entrinnen
;
in die h. fallen / kommen / (nieder)faren, jn. in die h. werfen / versenken / verstossen, die sele zur h. jagen / von der h. herausfüren / in die h. füren, in der h. jm. schenken, in der h. brennen / erstinken / liegen / sein / sitzen, selen in der h. plagen, pein
(Subj.)
in der h. sein, jn. aus der h. vertreiben, das feuer
(Subj.)
aus der h. kommen, zur h. anländen / faren / fliehen / sprechen, jn. vor der h. bewaren
;
h. ab
›weg mit der Hölle‹;
die h. mit irem schlund, die bittere / ewige / tiefe / schwarze h.
;
der h. feuer / hund / kind / könig / pful / rachen / tal, der abgrund / bord / dam / fürst / grund / rost / stifter, die angst / brunst / glut / gruft / marter / pein / pforte / vorburg der h
;
der weg zur h., der vorhof vor der h
.
Wortbildungen:
helbad
metaphorisch für: ›Aufenthalt in der Hölle‹,
helflus
›Höllenfluß‹; im Beleg mit Bezug auf Acheron, einem der fünf Flüsse der mythologischen Unterwelt der Antike (a. 1542),
helgalgen
›Galgen zur Hölle‹,
helgesinde
›Dienerschaft des Teufels‹ (a. 1664),
helhaus
›Hölle‹,
helkarren
›Wagen zum Transport der Sünder in die Hölle (im geistlichen Spiel verwendet)‹ (a. 1575),
helkind
›zur Hölle Verdammter‹ (a. 1427),
hellebär
›Teufel‹,
helleben
,
helledrache
(14. Jh.),
hellefart
(3. Dr. 14. Jh.),
hellefeuer
,
hellefliege
›Höllenfliege‹ (14. Jh.),
hellefreiserin
›Höllenverderberin‹ (Gw wohl zu mhd.
vreisen
›in Gefahr und Schrecken bringen‹; ),
hellefunke
›Höllenfunke, Höllenfeuer‹,
hellegauch
›Höllennarr, Teufel‹,
hellegeiz
›Habgier der Hölle‹,
hellegot
›Gott der Unterwelt der antiken Mythologie, Pluto; ütr.: Teufel‹,
hellegruft
intensivierend für ›Hölle‹,
hellegrund
›Abgrund der Hölle‹,
hellehitze
,
helleknabe
›Teufel; Untergebener des Teufels‹ (M. 14. Jh.),
hellekole
›brennende Kohlen, Feuer in der Hölle‹,
hellekrage
›Hals, Schlund der Hölle‹,
hellekrücke
im Beleg Schimpfwort für eine Hexe,
hellekünder
wohl: ›Verkünder / Botschafter der Hölle‹ (3. Dr. 14. Jh.),
hellenangst
wohl: ›Angst vor der Hölle‹,
hellenband
›Fessel der Hölle‹,
hellenbrand
›j., der in der Hölle schmort oder der zur Hölle verdammt ist‹,
hellenbrecher
›Überwinder der Hölle‹, ˹
hellendieb
(14. Jh.),
hellendrache
(2. H. 15. Jh.)˺ ›Teufel‹,
hellendorn
›Dornen der Hölle‹,
hellen|egel
(um 1330/40),
hellenfar
›höllenfarben, (wohl:) leichenblaß‹,
hellenfeind
›Feind der Hölle‹, im Beleg mit Bezug auf Jesus,
hellenfürst
›Herrscher der Hölle‹,
hellenglut
,
hellenhaufen
im Beleg zur Abwertung der römischen Kurie,
hellenloch
›Abgrund, tiefes (Erd-)Loch (bis zur Hölle),
hellenpfad
›Weg zur Hölle‹,
hellenscherge
›Diener der Hölle, Teufel‹,
hellentron
›Thron des Teufels in der Hölle‹ (1501ff.),
hellentür
,
hellepforte
,
hellepful
intensivierende Bezeichnung für Hölle (Gw zu  1),
helleplage
(1501ff.),
hellequal
(1501ff.),
hellereich
›Reich der Hölle‹,
hellerotte
›höllische Schar, höllische Gesellen‹,
helleschauer
›Verderben der Hölle‹,
helleschlund
(14. Jh.),
helleschubel
›Teufel, der den Ausgang der Hölle versperrt‹ (Gw zu ›Verschluß, Riegel‹; ),
helleteufel
,
hellewark
›Teufel, Sathan‹ (Gw zu mhd.
warc
›Mensch von roher, verbrecherischer Denk- und Handlungsweise, Wüterich‹; ),
hellewart
›Hüter der Hölle‹ (Gw zu mhd.
wart
›Wärter‹; ),
hellewirt
›Herr der Hölle, Teufel‹,
hellewolf
Bezeichnung für den Teufel (14. Jh.),
hellewurm
›höllische Schlange, Teufel‹,
hellezarge
›Höllenmauer, Hölle‹ (Gw zu mhd.
zarge
›Seiteneinfassung, -wand‹; f.),
helnot
›Bedrängnis / Qualen der Hölle‹,
helrichter
›Richter der Toten in der Unterwelt‹ (2. H. 15. Jh.),
helrost
›Feuerglut der Hölle‹ (a. 1360/70),
helschwere
›Qualen / Verderben der Hölle‹,
hel|ser
›Schmerz / Leid der Hölle‹,
hel|spor
›Spur / Fährte zur Hölle‹ (Gw zu mhd.
spor
›Fußstapfen, Fährte, Spur‹; ),
helston
›Geräusche der Hölle, Höllenmusik‹,
helstrasse
(a. 1360/70),
heltiegel
›tiegelförmige Lampe als Beleuchtung in der Hölle‹,
heltor
,
helwürdig
›die Hölle verdienend‹.

Belegblock:

˹In Sprichwörtern und Redensarten:
Luther, WA (
1531
):
die Helle ist nicht so heiss, als man sie machet.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1826
(
Basel
1519
):
Es ist so guͦt in die hell gsprungen | Als mit rütschen dryn gerungen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 464, 16
(
Hagenau
1534
):
Eygener wille brint in der helle.
Ebd.
1, 205, 5
:
Lang zu hofe / lang zu helle.
Ebd.
2, 262, 5
([
Augsb.
]
1548
):
Wie ainer thuͦt auff erden / So thuͦt man im wider in der Helle.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
ick hebb dat Pape horen seggen, Et sy besser met ein Oge inn dat Himel tho kamen, als mit twe Ogen in die Helle
Schade, Sat. u. Pasqu. (
um 1524
/
7
):
der Luther sei die gröste ursach daß die mess ins hellbad muß.
Verantwortung des ganzen hellen haufens durch den bapst geredt.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1632
):
Du [Heinrich Schütz] machst dir mit deinen Liedern | Hell’ und Himmel untertan.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
der vorste des abysses, | Belzebub der hellewirt.
die bosen werden da zustunt | gesenket in den hellegrunt.
daz mich [Lazarus] Jesus wider iesch, | uz den hellevunken.
Ders., H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ist aber daz du weres ark, | So vorchtestu den hellewark | Und des abysses angest.
Sie engiezen des menschen blut, | Als ieslich helle tuvel tut.
den bosen in den argen | Pechvluchtic hellezargen.
Den die bosen muzen doln | In den heizen helle koln.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
So mugn ir di helle phorten | Mit werken noch mit worten | Geschaden noch verwinden.
Luther, WA (
1522
):
da werden durch beycht, sacrament, ablas, gepott die seelen untzehlich tzur helle iagt.
Ebd. (
1524
):
Mitten ynn dem tod anficht | uns der Hellen rachen.
Ebd. (
1532
):
das man sagt, Die helle sey gepflastert mit eitel platten.
Ebd. (
1535
):
da er [Teuffel] dem menschen [...] ein truͤncklin schenckt [...] das da heisst hellen angst.
Ebd. (
1544
):
Des Teufels Marterer [...] wird die Helle viel seurer zuverdienen, denn der Himel den rechten Heiligen.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
daz her [god] vns vriete von dem duͦuͦele vnde von der ewighen martere der bitteren helle.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Swanne im iht kam geschozzen | Des hellewarten phile.
Do er den armen hellegouch | Swartz gesach als einen rouch.
Sathanas, der helle schubel.
Wirt da sine lone zu sure | In dem helle schure.
Ebd. (Hs.
1406
):
Ist himel und himels lon, | So ist auch hell und hells don.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
wer hie [...] sin ding zu gote berichtet, | den vluhet dort daz hellevur.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
405, 12
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
daz ich vil starke hellehitze in dem abgründe hân.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
268, 18
(
wmd.
,
1634
):
Daß höll vnd Teuffel greine.
Rosenthal. Bedencken
38, 25
(
Köln
1653
):
ob er [Christus] schon solcher Bekantnuͤs mit boͤsen tod⸗ vnd hellwuͤrdigen Wercken widerstrebt.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1263
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ir hellen vuͦrsten, duͦnt of die duͦr. | Vnd gebent mir mine knethe hervor.
Rueff, Rhein. Ostersp.
496
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
des muß ich lygen in disser hellen glut, | der tufel wirt mir vor myn sunde lonen.
Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
Got ist allein der die sele furet in die helle vnd widerumb vß der helle.
Froning, Alsf. Passionssp.
135
(
ohess.
,
1501ff.
):
woil her uß der hellen, | Sathanas und alle dyne gesellen! | kommet zu mer, er hellerodden.
Ebd.
1108
:
in der hellen woln mer uch schengken, | mit swebel und bech woln mer uch trencken.
Ebd.
5109
:
deß mußet ir tredden den hellenpaid.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
22, 18
(
Frankf./M.
1626
):
von Christo meim Erretter / Dem grossen hellen feind.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Gebunden wart der helle ber | Van Cristo.
Wirt er mit ungevelle | Gewurfen in di helle | Und in di scharfen helle dorn.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
set ir alden hellekrucken, | der tufel huck uch uff den rucke.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
70, 12
(
omd.
,
1487
):
Wÿ gar grosse frewde Jm ewigen leben seÿ vnd wÿ vnsegliche swere pein Jn der helle.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Man wil ouch, das die weile die helle gemacht wart mitten yn dem ertreiche.
Gille u. a., M. Beheim
287, 21
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das sy der teufel nit vernag | und slind in seinen helle krag.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
sie heten auch kostliche hell
[als Wagen bei einem Fastnachtsumzug]
, was ein groß schiff und ein hohen segelpaum und ein wannen darauf, darinn saß ein teufel.
Voc. Teut.-Lat.
o ijv
(
Nürnb.
1482
):
Hellepful hellepfutz.
Sachs (
Nürnb.
o. J.):
Er ist dein rechter hellen-brecher, | Dein trewer mitler und fürsprecher, | Dein erquicker, hirt und vertretter.
Ebd. (
1540
):
Viel armer seel inn dem hellhauß, | Den schar man undtern üchsen auß, | Das ihnen das blut herab ran.
Da sach ich viel hell-tegel innen | Gar dußmig und gantz dimper brinnen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Er [Christ] fuhr hinab zur Hoͤllenthuͤr, | Deß Teufels gwalt zerriß.
Adrian, Saelden Hort
436
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
wez blestu dich, krotenbalg? | dir ist berait der helgalg.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
die aber minnent dú ding dú wider Gottes gebot sint, die varent schlehtes in die helle.
Ebd. (Var. G):
daz himilriche un̄ ertriche un̄ hellerich daz daz alliz irfullit wære mit siner [Herre] irbermide.
daz sint die lúte die kranker nature sint und sich den helle wurm, den túvel, mit maͤnger bekorung lassent nagen.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 799
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dise lúte gant vf dem borte der hellen: missetretend sv́ v́t me, sv́ vielent dar in.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1390
/
1402
):
daz er alle zit wonde, er muͤste ein ewiger hellebrant sin.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
in der stat zuͦ Rome det sich die erde uf und wart ein gros hellenloch do.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Man sol nichtz vff der cantzlen leren, | Dan was man gern wil hoͤren, | [...] | Hel ab, tüffel ab vnd fegfeüer ab, | Das sich der arm man froͤw darab.
Goldammer, Paracelsus
5, 180, 9
(
1530
):
wie der reich mann, der in der hellen saß, der lecket auch wie die durstigen schaf und hett geren trunken.
Sudhoff, Paracelsus (
1591
):
darumb auch die matrix maioris mundi die helle genennt wird und ists auch; dan der teufel wont darinnen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Die werden selen die Ihesus | Von der helle fuͦrte har us.
Gang uf, du
[Maria]
hymel kaiserin, | Du frowe, du helle fraiserin.
Plant u. a., Main. Naturl.
303rb, 8
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
och warent etlich heidene die opfirtent an disen tagen ir eigen menslich bluͦt dem hellegote d’ da heizit pluto.
Wyss, Luz. Ostersp.
9838
(
Luzern
1545
):
Ir fürsten der hellen, thuͦnd vff die thor!
Morrall, Mandev. Reiseb.
38, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
sprechent etlich daz daz fúer kome usser der hell.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
Under den weilen kam die seel, dieweil er ain kürschner gewesen, in ainer katzen gestalt hinab gen hell.
Turmair (
Augsb.
1517
):
inferi ,die in der hell, under uns‘.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb prinnent die pœsen christen vast in der hell, die daz hailig öl und die andern hailichait unwirdicleich enpfangen habent.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
die andern liez er dort fur war | pi den hellen schergen gar.
Christ ist erstanden | unt hat von helle panden | manick tousent sel erlôst.
Niewöhner, Teichner
84, 82
(
moobd.
,
1360
/
70
):
wann er im geprediget vor, | himel steig und hell spor.
Ebd.
250, 16
:
mit schanten gewint man hell ser, | mit eren gewint mans himelreich.
Ebd.
288, 2
:
Es ist zwayerlay wuecheraͤr: | ainer wuechert hell swaͤr; | der ander wuchert daz immer leben.
Ebd.
329, 24
:
daz nichtz an in [got] geleben mag, | erd, wazzer, fewr, luft, | himelreich und helle grufft.
Ebd.
329, 34
:
also waͤr ez allez tot, | himelreich und hell not, | solt unser herr nicht drin sein.
Ebd.
355, 61
:
sew sind im paid fuͤr gesetzet, | himel wunn und hell leben.
Ebd.
355, 78
:
also stet dem menschen vor | himelreich und hell tor.
Nyholm, Füetrer. Gralepen
2024, 42
(
moobd.
,
1473
/
8
):
pewar unns vor dem helle geitz.
Wackernell, H. v. Montfort (Hs. ˹
soobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
zuo der linggen siten stât ein schar, | die sind vor schrikhen hellevar.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
35, 27
(
tir.
,
1464
):
wer an got ist, der ist inn der hëll.
Dies. Imitatio Haller
100, 28
(
tir.
,
1466
):
In der pein der hellen da ist ain stund vil grosser vnd swerer denn hundert jar.
Schade, a. a. O. ;
Helm, H. v. Hesler. Apok. ; ;
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
38, 10
;
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Stackmann u. a., Frauenlob 5, 109 G,
15
;
Quint, Eckharts Pred. ; ; ;
Rosenthal. Bedencken
13, 32
;
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 95, 1
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
508
;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Froning, a. a. O.
279
;
7288
;
7896
;
Harms u. a., Alberus. Fabeln
68, 28
;
Jahr, H. v. Mügeln
111, 688
;
126, 1860
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
5, 19
;
34, 49
;
Strauch, Par. anime int.
31, 25
;
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 4, 8
;
Böhme, Morg.R.
15, 13
;
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
22, 12
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Gille u. a., M. Beheim
287, 61
;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
17, 11
;
17, 54
;
Reichert, Gesamtausl. Messe
96, 9
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
260, 1
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Banz, Christus u. d. minn. Seele
747
;
Rieder, a. a. O. ; ; ;
Eichler, a. a. O.
1, 112
;
1, 219
;
Vetter, Pred. Taulers ; ; ;
Fuchs, a. a. O.
3993
;
Goldammer, a. a. O.
6, 192, 18
;
Roloff, Brant. Tsp.
1623
;
Behrend, Spangenb. Anbindbr. ;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2522
;
2681
;
2762
;
Ukena, Luz. Sp.
1323
;
Heidegger. Mythoscopia
45, 9
;
Morrall, a. a. O.
160, 3
;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
955
;
Sappler, H. Kaufringer
3, 270
;
16, 324
;
16, 610
;
16, 660
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
24, 112
;
49, 32
;
Klein, Oswald
32, 7
;
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2801
;
Niewöhner, a. a. O.
332, 103
;
357, 131
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
505, 7
;
Stackmann u. a., a. a. O.
8, 23, 19
;
Drescher, Hartlieb. Caes. ;
Moscouia
E 1v, 14
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
75, 34
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. I,
329
;
Schmitt, Ordo rerum 297, 6.
1
;
Vgl. ferner s. v.  4, ,  2,  2, ,  2, ,  3,
1
 4,  1, (
die
12, ,  1,  2, (V.) 17.
2.
›Qual, Pein, ewige Verdammnis, Höllenstrafe‹; metonymisch zu 1, davon in den Belegen nicht immer deutlich unterscheidbar.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
(
die
5,  4, (
das
1; vgl.  9, ,  8,  5,  4, .
Syntagmen:
die h. austilgen / verdienen, für jn. bezalen
;
die h.
(Subj.)
sich anheben, jn. quälen, etw. eine h. sein
;
der h. entgehen
;
one h. sein, in h. verstürzen, vor der h. erschrecken, die sele von der h. erlösen, jn. zu der h. drücken, vor der h. frei sein
;
die ewige h.
;
angst der h
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Spr. 15, 11
(
Wittenb.
1545
):
Helle vnd Verderbnis ist fur dem HERRN / Wie viel mehr der Menschen hertze?
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Swer dâ ist âne crêatûre, der ist ,âne wê‘ und âne helle.
Thür. Chron.
16v, 4
(
Mühlh.
1599
):
daß der [Arrius der grosse Kaͤtzer] [...] eines schendlichen Todes starb / vn̄ ohn Zweiffel der Hellen nicht entgangen ist.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2127
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
ich wen, daz sich ir helle | hi anheben welle.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
104
(
Nürnb.
1517
):
das leiden Christi [...] tilgt gar leichtlich auß die hell.
Franck, Klagbr.
227, 15
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
Sihestu was dise schadenfro reichtum außrichten / welche souil leichtfertig seelen ansich zihen in muͤssigang vnnd hell verstürtzen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Herr, din zornliches antlúte dins vetterlichen zornes ist dennoch einem menschen [...] ein helle ob aller hell.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 604
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz die menschen in vngedulte sint vnd iren lon verlieren vnd dicke vil die helle verdienent.
Jostes, Eckhart
29, 17
;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
73, 1
;
Göz. Leichabd. ;
Schönbach, Adt. Pred. ;
zu Dohna u. a., a. a. O.
103
;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
18a, 12
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Anderson u. a., Flugschrr.
18, 4, 30
;
Schmidt, Rud. v. Biberach
118, 23
.
Vgl. ferner s. v. (
die
2.
3.
›schmaler, dunkler (rußiger) und heißer Raum‹; speziell: ›Raum zwischen (Kachel-)Ofen und Wand‹; doch auch mit Bezug auf andere (enge) Räume innerhalb eines Hauses (vielleicht Abstellkammern); Ütr. zu 1.
Wortbildungen:
helhafen
›in den gemauerten und gekachelten Ofen eingelassener länglicher Kessel zur Bereitung heißen Wassers‹.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1636
):
Ihr Jungfern und Gesellen | und die ihr gerne sitzt vor, bei und in der Hellen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Wenn im das arsloch wer zu gewachsen, | So scholt es imß als weit auß etzen, | Das mann ainn hellhafen wol drein möcht setzen.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
mer soll der stat haffner keinem kein hellhaffen noch rorren einlegen, es woll in dann einer oder eine selber zallen von irem gelt.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
in der stuben dich verstell | Hinder den Ofen in die Höll!
Bobertag, Schwänke (
Augsb.
1548
):
in dem der bischoff so fragte, gehet der hund Lepsch auß der hellen herfür.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
In der hell: [...] vii spanpet.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
65, 7
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Zingerle, a. a. O. ; ;
Vorarlb. Wb.
3, 1776
.
4.
zur Bezeichnung schauerlicher Orte (vgl. f.); anschließbar an 3.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
die stat [...], die do hiess die helle, eyn loch yn die erde, do vil füers unde gestanckes uss gyngk unde den Romern grosse obirlast tedt.