abgrund,
der
;-(e)s/-e
+ Uml.;abgründe
, das
;-s/-Ø
;Belegblock:
daz der track gern won in den tiefen abgrünten der erd.
in deme felsse ist eyn loch vnde abgrunde.
Gegensätze:
.Syntagmen:
den a. durchmessen; a.
(Subj.) loben jn.; in den a. sinken; jn. in den a. schlagen / tragen; tiefer a.
Belegblock:
mich hat ummeringet das wazzer biz an di sele, das abgrunde hat mich belegen.
Lobt | got [...] ir hohe | vnd alle ir abgründe.
3.
›Hölle‹; überwiegend im christlichen Sinne, teils in Anlehnung an kosmologische Vorstellungen der Antike, dann: ›Unterwelt‹ (dazu Richter, Wb. NT
); 3-4
Vorw. religiöse und didaktische Texte.
Gegensätze:
.Syntagmen:
a.
(Subj.) verschlingen etw.; des a. gewaltig sein; jn. in den a. versenken
(häufig)/stürzen / schlagen / werfen; unterster / niederster a.; a. der helle
(formelhaft); kind / eingang / pfütze des a.
Belegblock:
Sint males tut in Got gevalt | [...] | In die pfutzen des ab grundes.
komet, alle tufele in der helle, furet lieb unnd sele in die undirste abtgrunt der helle!
Syntagmen:
finsterer a.; a. der finsternis / der gedanken / des herzen(s).
Belegblock:
In dem abgrúnde der vinsternisse, do der minnende geist sin selbes inne gestorben ist.
5.
›Unergründlichkeit, grundlose Tiefe, Unauslotbarkeit (des Wesens Gottes)‹; zu 8. – Vgl. Dehnhardt, Metaphorik d. Mystiker.
; 1940, 119
Kirmsse, Tauler.
; Heidrich in ; 1930, 32-38
Langen, Wortsch. Pietismus.
.1968, 340
14. Jh.; mystische Texte.
Syntagmen:
sich verelenden in den a.; a. gottes, der gotheit
(häufig) / minne / erbarmherzigkeit / klarheit / tougenheit / ungenantheit, des wesens / liechtes; tiefer / ewiger / götlicher / wesenlicher / grundloser / offener / ungeschaffener / wilder / wonniglicher a.
Belegblock:
Her ûz drücket im got [...] die vüllede und den abgrunt aller sîner gotheit.
Von der allerhoͤhster innigester nehster einunge mit Gotte so ist noch goͤtteliche nature und sin wesen hoch und hoch úber alle hoͤhi, daz get in ein goͤtteliche abgrunde das nimmer keine creature und ouch keine enwurt.