plage,
pflage,
die
;
-Ø/-n
;
zu
mhd.
plâge
›von Gott gesandtes Unglück, himmlische Strafe‹
(), dies aus
lat.
plaga
›Schlag, Streich, Hieb, Stoß‹
(
Georges
2, 1726
;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1014
).
›(von Gott gesandte) Heimsuchung, Strafe; Bedrängnis, Not, Qual‹.
Bedeutungsverwandte:
(
die
1, ,  12,  2,  1, I, 5,  1, (
die
6, (
die
5, (
die
1,  2,  1.
Syntagmen:
p. haben / tragen, jm. p. antun / wünschen; jn. mit p. strafen, von p. gesund sein / werden; p. kommen auf / über jn.; des leibs, der sele / sünde p
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swer dar zu mer rede nimt | Wan hi inne stent beschreben, | Uf den werde getriben | Der plage serde di dort | Hie inne si.
Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Aber du darft des niht denken | daz du muges dich entlenken | von kumftigen grozen plagen, | damit du wirdes geslagen.
Ziesemer, Proph. Cranc Jer.
14, 17
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
mit so grosir zumorschunge zumorscht ist dy juncvrowe minis volkis tochtir so crefticlich mit so snodir phlage.
Chron. Köln (
rib.
,
um 1400
):
vur der grosser blagen droich man dat hilge sacrament in all kirchen zo Coelne.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Angst enge engstigung marter vexatz quelung plag angstbarkeit angsthaffte bekümmernus pein truck not jamer qual bedrengknus bangigkeit.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1362
):
da sande Got ein nuwe plage uf ertrich, […] daz waren hauweschrecken.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
3, 84, 21
(
hess.
,
1548
):
die andern alle sint alt, krank, lam und mit plagen und gebrechen beladen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Ich han getotet eynen man mir zu eyner plage.
Luther, WA (
1531
):
haben sie fur Ketzer alle die verfolgt und alle plage angelegt, so beider gestalt genossen haben.
Ders., Hl. Schrifft
2. Mose 11, 1
(
Wittenb.
1545
):
Vnd der HERR sprach zu Mose / Jch wil noch eine Plage vber Pharao […] komen lassen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
Wan her machte manige gesunt […] und alle di, die phlâgen hatten.
Ebd. L. :
in der stunde machite her manige gesunt von sûchin und von phlâgen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Uffe den [Cristus] wart geslagen | Mit grimmeclichen plagen, | Des die juden nicht verdroz.
Jahr, H. v. Mügeln
713
(
omd.
, Hs.
1463
):
der wirt in Flegetontis pful | gesult mit manchen plagen hart.
Gille, u. a., M. Beheim
62, 672
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Nach dem vasten der virczig tag | ist Krist mit drivaltiger plag | versucht warden vam pösen.
Ebd.
98, 161
:
Das du der straff und plag mit nicht | erkennen wilt dy dir peschicht.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Allso Adames ersti plag | Unß pracht den unter sturcz.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
121, 21
(
Nürnb.
1548
):
dise vngeratene kinder muß Gott mit kranckheyt / vnnd allerley plagen am leyb straffen.
Bell, G. Hager
40, 2, 11
(
nobd.
,
1593
):
Denn wer ge storben ist mit clag, | Der ist ge recht fiertigt, ich sag, | also wol von der sünden blag.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 541
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Wan hie beginnent die hunt dage, die mit in bringent manige plage.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Wenne nu denne die grossen plagen koment, so sol man grossen jamer denne sehen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
das sy was gesunt von der pflag.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 385, 2
(
Hagenau
1534
):
Sant Urbans plage / ist eyn Deutsche plage nemlich / daß sich einer voll sauffe.
Roloff, Brant. Tsp. 
1926
(
Straßb.
1554
):
was hab ich gethon | Das mich sovil plogen an gohn.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1495
):
Zů der zeit des jars ist ain grosse plag in dise land kommen mit den grossen platteren.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 14, 18
([
Augsb.
]
1523
):
die plag / die got über die aller herlichistẽ steet hat lassen geen.
Rot
288
(
Augsb.
1571
):
Affliction, Engstigung / plag / marter / pein.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
ward er frey von aller Plag deß vnreinen Geists.
Menge, Laufenb. Reg.
3948
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
So ein plag vnd sterbeit kunt | So soltu […] | Vor dem lufte dich hüten wol.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
So we úns allen dirre not, | Wan úns ist kúnftig nu der tot. | Es wil úber úns plage komen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
11, 34
(
Basel
1494
):
Des ging harnoch vil plag vnd we.
Ebd.
88, 18
:
Wann jr nit haltten myn gebott | Will ich uch geben plag vnds dot.
Adomatis u. a., J. Murer. A
734
(
Zürich
1565
):
Du hast nüt an mir zschlahen ghan | Das dich all blaagen muͤß angan.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
da sluͤg in Got der herre mit ainer unhailsamen pflag.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
234, 6
(
moobd.
,
1473
/
8
):
durch was schuld die plage | so gross und schnell auf sy gevallen wäre.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
zuo zeiten wirt glawbt den wunderzaichen oder plagen als ermonungen von Got gesandt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Da solch plag in Baiern kam, lies herzog Thessel […] ain gmain vasten durch das ganz land anschaffen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 43
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
frewnd unde mag | von im geflohen was, | das was der mueter sein ein plag.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Huͤt dich vor suͤnden lage, | Seit du so manich phlage | Von hawbetsünden leidest.
Klein, Oswald
3, 12
(
oobd.
,
1431
/
2
):
vil schnöder ist unweiplich zucht, | von ainer schönen, bösen frauen plag.
Lemmer, a. a. O.
22, 29
;
38, 94
;
40, 27
;
88, 26
;
Goldammer, Paracelsus
7, 180, 4
;
Schmid, R. Cysat
6, 68
;
Schmitt, Ordo rerum
292, 3
;
Voc. inc. teut.
t iiijr
;
Hulsius
R iijr
;
Öst. Wb.
3, 252
f.