abwaschen,
V., unr. abl.;
auch abwäschen
.1.
›etw. (Schmutz o. ä.) von einer Unterlage abwaschen, entfernen‹; mit Verschiebung des Objekts: ›etw. reinigen‹; oft bildl. von Schuld, Sünde o. ä. gesagt, dann fließender Übergang zu 2.Belegblock:
Were mirs am rock / so wolt ichs wol abwasschen.
Abwaͤschen / Seübren / vnnd Reinigen. Abluere, Deluere, Colluere, Eluere. Den vnflaat Abwaͤschen/Sich eines lasters abthůn.
mir uf dú ogen let er ain hor, | daz wůsch ich ab und ich gesach.
Disen stoͮp weschet si
[Maria]
ab gar lichteklich in der zit ir andacht old an dem tod. wem der mag vol kalter fäuhten ist, dem schol man geben honig mit warm wazzer, wan daz hönig entlœst und wäscht ab.
Daher, glaub ich, sei das sprichwort kommen, do man einem gemeinklich mit drôet, also: es wirdt dirs der Rhein nicht abweschen.
2.
›(Schuld, Sünde o. ä.) abwaschen, tilgen, löschen‹; mit Verschiebung des Objekts: ›etw. (z. B. das Herz) läutern‹. Ütr. zu 1.Vorw. religiöse und didaktische Texte.
Wortbildungen:
abwascher.
Belegblock:
[dy erbe sůnde] dy man nů in der nůwin e den kindin abe wesschit in deme sacramente der heilgen touffe.
unnd redet van der messigkeit alsus | der lerer Augustinus: | der unkuscheit hitze si vorlescht, | des liebes suche sie abe wescht.
Wem din gnad ÿe hilffe gab, | Dem ward sin schuld gewaͤschen ab.
daz ir daz [mol der sunden]
(Akk.)
wasche deu andoht abe. es ist der prun der gnaden | und aller guettigkeit, | wescht ab den sundigen schaden | und gibt die ewigen selligkeit.
vmb menschliche hertzen erkuken wider versömnuß, abwaͤschen wider lust, erwaichen wider poßhait.
dein wasser wasch ab gar die sünd, | dein erd behüt vor helle gründ.